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Referatsgliederung

Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester. Definition von Bindung. Bindung ist ein dauerhaftes, d.h.

albert
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Referatsgliederung

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Presentation Transcript


    1. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Referatsgliederung Einführung in die Bindungstheorie Der Fremden Situations- Test Das Adult Attachment Interview Bindungsauswirkung bei Erwachsenen Das Child Attachment Interview

    2. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Definition von Bindung Bindung ist ein dauerhaftes, d.h. über Ort und Zeit hinweg bleibendes emotionales Band zwischen zwei Individuen, das durch die innere Repräsentanzen der Bindungspartner charakterisiert wird und das auf der Grundlage der Gesamtgeschichte von Interaktionserfahrungen der Bindungspartner wächst (Hedervari,1995)

    3. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Bindungstheoretische Annahmen nach Bowlby Menschen verfügen über eine angeborene Disposition, Bindung einzugehen Das Bindungssystem ist ein eigenständiges Motivationssystem Es wird insbesondere in Situationen von Verunsicherung/Angst aktiviert Die Aktivierung des Bindungssystems ist mit starker innerer Erregung verbunden Angeborene primäre Bedürfnisse (z.B. Hunger, Durst, Schmerzvermeidung, Sicherheit) und (sekundäre erworbene z. B. Sozialkontakt, Anerkennung. – Bowlby geb. 1907 , 1925 Med. in Cambridge 133 beendet in London Arbeitete mit kindlicher Deprivation psychoanalytische Ausbildung Mary Ainsworth arbeitet unter seiner Leitung ab 1950. 1. Publikation zur Bindungstheorie 1958/60Angeborene primäre Bedürfnisse (z.B. Hunger, Durst, Schmerzvermeidung, Sicherheit) und (sekundäre erworbene z. B. Sozialkontakt, Anerkennung. – Bowlby geb. 1907 , 1925 Med. in Cambridge 133 beendet in London Arbeitete mit kindlicher Deprivation psychoanalytische Ausbildung Mary Ainsworth arbeitet unter seiner Leitung ab 1950. 1. Publikation zur Bindungstheorie 1958/60

    4. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Funktion von Bindung Phänomen der „sicheren Basis“ Ainsworth, 1973 Bindungs- und Explorationsverhalten dient der psychologischen Adaption Sichere Basis = inneres Arbeitsmodell d.h. aufsuchen der BP in Notsituationen Für unterschiedliche BP unterschiedliche Arbeitmodelle, diese entwickeln sich im Laufe der Zeit im Kind zu einer psy. Repräsentanz (Bindungsrepräsentanz) Obwohl sich diese Repräsentanz im Leben als stabile erweist, können sie sich durch einschneidende Erlebnisse verändern. Dem Bindungsbedürfnis des Säuglings steht sein Explorationsbedürfnis gegenüber. Nach dieser Sicht kann ein Kleinkind nur dann explorieren, wenn die BP als sichere Basis angesehen wird, von der man sich entfernen kann, ohne sie zu verlieren.Sichere Basis = inneres Arbeitsmodell d.h. aufsuchen der BP in Notsituationen Für unterschiedliche BP unterschiedliche Arbeitmodelle, diese entwickeln sich im Laufe der Zeit im Kind zu einer psy. Repräsentanz (Bindungsrepräsentanz) Obwohl sich diese Repräsentanz im Leben als stabile erweist, können sie sich durch einschneidende Erlebnisse verändern. Dem Bindungsbedürfnis des Säuglings steht sein Explorationsbedürfnis gegenüber. Nach dieser Sicht kann ein Kleinkind nur dann explorieren, wenn die BP als sichere Basis angesehen wird, von der man sich entfernen kann, ohne sie zu verlieren.

    5. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Bindungsentwicklung als elterliches, intuitives Repertoire Sie sprechen mit dem Säugling langsamer, betonter, wiederholen oft Kindchenschema, Körperkontakt Weinen ist Alarm Ahmen das Kind nach Automatischer Abstand zum Kind, in dem es scharf und deutlich sehen kann (Ammensprache) Widerlächeln 6. Lebenswoche. Eltern haben intuitiv das Bedürfnis, ihrem Kind Schutz und Wärme zu geben. (Ammensprache) Widerlächeln 6. Lebenswoche. Eltern haben intuitiv das Bedürfnis, ihrem Kind Schutz und Wärme zu geben.

    6. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Bindungsentwicklung als kindliches, intuitives Repertoire Hinwenden des Kopfes zur Mutter, wenn sie den Säugling anspricht Präferenz für Gesichter und nicht für unbewegte Gegenstände Imitationsgabe (Nachahmen der Mimik) Unmittelbar nach der Geburt Wahrnehmung Unmittelbar nach der Geburt Wahrnehmung

    7. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Entwicklungsphasen einer Bindungsbeziehung Die besondere erste halbe Stunde nach der Geburt („Bonding“) Orientierung und Signal ohne Unterscheidung des Person (0-3 Mon.) Orientierung und Signal die sich auf eine (mehrere) Personen richtet (3-6 Mon.) Aufrechterhaltung der Nähe zu einer Bindungsperson durch Fortbewegung und Signale Balance zwischen Bindungs- – und ExplorationssystemBalance zwischen Bindungs- – und Explorationssystem

    8. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Bindungsqualität: Theoretische Annahmen und Forschungsansätze Bindungsqualität als Ergebnis unterschiedlich feinfühliger Interaktionserfahrung Bindungsqualität als Vorläufer späterer Persönlichkeitsentwicklung Transgenerationale Übermittlung von Bindungsrepräsentation Angemessene Interpretieren der Signale Angemessenes Reagieren Promptes Reagieren (Ainswort, Bell& Stayton, 1974) Angemessene Interpretieren der Signale Angemessenes Reagieren Promptes Reagieren (Ainswort, Bell& Stayton, 1974)

    9. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Elterliche Feinfühligkeit Wahrnehmen der Signale des Kindes Angemessene Interpretieren der Signale Angemessenes Reagieren Promptes Reagieren (Mary Ainsworth) Mütterliche Responsivität - Wichtig ist zudem die Kontingenz d.h. gemeinsames Auftreten und zeitliche AbstimmungMütterliche Responsivität - Wichtig ist zudem die Kontingenz d.h. gemeinsames Auftreten und zeitliche Abstimmung

    10. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Erhebungsmöglichkeit der Bindungsqualität in der Kindheit: Fremden Situations- Test (FST)

    11. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Fremden - Situations- Test (FST) 8 je 3 minütige Episoden in fremder Umgebung 1. Bindungsperson (BP) und Kind werden vom VL begrüßt und in Raum mit Spielzeug, versteckter Kamera und zwei Stühlen geführt 2. Mutter und Kind allein im Raum, akklimatisieren sich, Kind beginnt zu explorieren 3. Fremde Person betritt den Raum, setzt sich erst schweigend, plaudert dann mit der Mutter und versucht mit dem Kind Kontakt aufzunehmen Ainsworth, Blehar, Waters & Wall 1978 12- 18 Monate Ainsworth, Blehar, Waters & Wall 1978 12- 18 Monate

    12. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester 4. Mutter verlässt den Raum 5. Mutter kommt zurück, Fremde verlässt den Raum 6. Mutter geht auch, Kind ist jetzt allein 7. Fremde kommt nach kurzer Zeit wieder, macht Trost- Spielangebote 8. Mutter kommt zurück, Fremde geht

    13. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester B Kinder mit sicherer Bindung (ca. 60% in USA) Offenes Bindungsverhalten, suchen und wahren Kontakt und Nähe der Mutter Lassen sich ggf. von ihr trösten, nicht aber von Fremden Die Bindungsperson kann vom Kind als „sichere Basis“ für Erkundungsverhalten genutzt werden Feinfühlig, emotional zuverlässig und voraussagbar Feinfühlig, emotional zuverlässig und voraussagbar

    14. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester A Kinder mit unsicher – vermeidender Bindung (ca. 30% in USA) Zeigen keine deutliche Trennungsreaktion Ignorieren die Mutter bei Wiederkehr und vermeiden zunächst Nähe und Körperkontakt Der Interaktionsstil ist zurückweisend, ignorierend. Der Interaktionsstil ist zurückweisend, ignorierend.

    15. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester C Kinder mit unsicher – ambivalenter Bindung (ca.10%) Sind sehr ängstlich Zeigen starke Trennungsreaktionen Lassen sich bei Wiederkehr der Mutter kaum beruhigen Zeigen ein ambivalentes Verhalten (feinfühlig/nicht feinfühlig oder ärgerlich) Der Interaktionsstiel ist wechselhaft/nicht berechenbar (feinfühlig/nicht feinfühlig oder ärgerlich) Der Interaktionsstiel ist wechselhaft/nicht berechenbar

    16. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester D Kinder mit unsicher -desorganisierter Bindung Keine plausible und organisierte Anpassungs- Bindungsstrategie Zusammenbruch der Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstrategien Schreien nach abwesender BP, wenn sie wiederkehrt, wendet sich das Kind ab Unfähig die Angst zu unterdrücken, keine Copingstrategien Sondern ein Bindungsbezogenes Konfliktverhalten Stereotype Verhaltensweisen, Erstarrung in der Körperhaltung, Asymmetrie in der Mimik. Interaktionsstiel ist ängstigend, furchterregendSondern ein Bindungsbezogenes Konfliktverhalten Stereotype Verhaltensweisen, Erstarrung in der Körperhaltung, Asymmetrie in der Mimik. Interaktionsstiel ist ängstigend, furchterregend

    17. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester B Sicher gebundene Kinder Ende des 1. Lebensjahrs: können zwischen Bedürfnis nach Sicherheit und Exploration balancieren Kindergartenzeit: sind sozial kompetent, selbstbewusst und selbständig Können Gefühle klar und direkt äußern Kann mit kleineren Belastungen umgehen, holt sich ggf. Unterstützung Eine sichere Bindung stellt in der Entwicklung des Kindes einen Schutzfaktor dar. Es werden prosoziale Verhaltensfaktoren gefördert und eine belastbare Stabilität ( resilience) erreicht. Kompromissbereit und kooperativ. Können sich in andere hineinversetzen, vernachlässigen jedoch nicht ihre eigenen Bedürfnisse Sind emotional flexibel, kommen auch mit Frustration zurecht Können Konflikte mit Gleichaltrigen lösen Eine sichere Bindung stellt in der Entwicklung des Kindes einen Schutzfaktor dar. Es werden prosoziale Verhaltensfaktoren gefördert und eine belastbare Stabilität ( resilience) erreicht. Kompromissbereit und kooperativ. Können sich in andere hineinversetzen, vernachlässigen jedoch nicht ihre eigenen Bedürfnisse Sind emotional flexibel, kommen auch mit Frustration zurecht Können Konflikte mit Gleichaltrigen lösen

    18. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester A unsicher – vermeidend gebundene Kinder Nahe aber nicht zu nahe, Vermeiden von starken Gefühlen Kindergarten: Spielen und sind lieber allein Bereits früh auf sich gestellt, überfordert mit Selbstregulation. Sprechen wenig über negative Gefühle, Freundschaften sind eher Distanziert Bereits früh auf sich gestellt, überfordert mit Selbstregulation. Sprechen wenig über negative Gefühle, Freundschaften sind eher Distanziert

    19. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester C unsicher – ambivalent gebundene Kinder Kindergartenzeit: Kontrolle der Bezugsperson und Forderung ständiger Aufmerksamkeit Mittlere Kindheit: Häufige Streitereien und Probleme mit Gleichaltrigen Wenig tolerant, schnell mit kleineren Belastungen überfordert. Starker Wechsel zwischen Schüchternheit, drohend und charmant entwaffnendem Verhalten Wenig tolerant, schnell mit kleineren Belastungen überfordert. Starker Wechsel zwischen Schüchternheit, drohend und charmant entwaffnendem Verhalten

    20. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Folgen einer unsicheren Bindung In Bezug auf sich Selbst, die emotionale Befindlichkeit und im Verhalten des Kindes Mangelndes Selbstvertrauen, Wertlosigkeit, Selbsthass, Selbstverachtung Verleugnung/ Missachtung von eigenen Wahrnehmungen und Realitätsfern Hilflosigkeit und depressive Stimmung Schuld- und Schamgefühle Vermeidung von Gefühlen bzw. Schwierigkeiten im emotionalen Erleben Wut, Aggressivität und Enttäuschung Hyperaktivität / Passivität Beeinträchtigung der emotionalen, motorischen, sprachlichen, kognitiven und schulischen Fähigkeiten Misstrauisch in Beziehungen (beziehungsvermeidend) Distanzlos (ohne gesunden Selbstschutz) Kontrollierend (auch die Geschwister) Desorganisiert Arm an Gefühlsausdruck oder einseitig Können keinen Blickkontakt halten Bewegungsstereotypien Panik vor Veränderung

    21. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester AAI = Adult Attachment Interview („Erwachsenenbindungsinterview“) Autorinnen: Carol George, Nancy Kaplan, Mary Main, Ruth Goldwyn (Entwicklungspsychologinnen) Berkeley, Kalifornien (1984 – 1996)

    22. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Das AAI AAI: 1 – 2 stündiges halbstrukturiertes klinisches Interview über frühe Erfahrungen mit Bezugspersonen in der Herkunftsfamilie und über die Einschätzung der Bedeutung dieser Erfahrungen aus aktueller heutiger Sicht der interviewten Person

    23. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Ausgangspunkt Forschungen von Bowlby sowie Ainsworth zur „Fremden Situation“ bei Kleinkindern

    24. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Zielgruppe Erwachsene (Männer und Frauen) sowie Jugendliche ab 16/17 Jahren

    25. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Hauptfragenkomplexe Eltern: Beziehung und Nähe in Kindheit 5 Adjektive Kindheitserfahrungen von Kummer, Trennung, Ablehnung, Angst, Sorgen Drohungen, Mißhandlungen, Mißbrauch Verlust von nahestehenden Bezugspersonen und traumatische Erlebnisse als Kind und Erwachsener

    26. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Einfluss der Kindheitserfahrungen auf die eigene Persönlichkeit als Erwachsener Gefühle bei Trennung von eigenem (ggf. hypothetischem) Kind Veränderungen in der Beziehung zu den Eltern bis heute was wurde durch die Kindheitserfahrungen gelernt? was hoffen Sie, wird Ihr eigenes Kind durch seine Erfahrungen mit Ihnen als Eltern gelernt haben?

    27. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Interviewtechnik „das Unbewußte überraschen“

    28. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Nicht der Inhalt, sondern die Kohärenz der erinnerten Lebensgeschichte und deren Präsentation steht im Vordergrund: Erinnerungen über frühe Beziehungen/möglicherweise traumatische Erfahrungen berichten Bewertung dieser Erinnerungen Aufrechterhaltung eines zusammenhängenden und kooperativen Diskurses mit dem Interviewer

    29. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Ziel Erfassung des mentalen Verarbeitungszustands und der aktuellen Repräsentation von Bindungserfahrungen

    30. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Hauptklassifikationen sicher, autonom (F) unsicher distanzierend, bindungsabwehrend (D) präokkupiert, verstrickt (E) vorgeordnete Kategorien: unverarbeitet, desorganisiert (U) nicht klassifizierbar (CC)

    31. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Durchführung des Interviews umfangreiche Interviewerschulung Aufzeichnung des Interviews auf Tonträger Reihenfolge der Fragen wichtig

    32. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Auswertung Wort-für-Wort-Transkript (Datenbasis für Auswertung) Kodierung in 9-stufige Ratingskalen z.B. „liebevolle Unterstützung durch Mutter“ z.B. „Idealisierung des Vaters“ Auswertung: 5 – 6 h (ohne Transkript, ohne Gruppendiskussion)

    33. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Auswertungsmethode sprachphilosophisch durch Maximen nach Grice (1975): kohärenter, kooperativer Diskurs erfordert Qualität (sei ehrlich und habe Beweise für das, was Du sagst) Quantität (sei kurz und bündig, aber vollständig) Relevanz (sei relevant und scharfsichtig) Art und Weise (sei klar und geordnet)

    34. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester psychometrische Daten Inter-Rater-Reliabilität: 80% Interviewer-Reliabilität: Interviewereffekte vernachlässigbar Test-Retest-Reliabilität: 78% – 90% konvergente Validität (Zusammenhang mit anderen Bindungsmaßen): diese existieren kaum diskriminative Validität: Ergebnisse unabhängig von allgemeinen Gedächtnisleistungen, Intelligenz, sprachlicher Organisation, sozialer Erwünschtheit prädikative Validität: eindrucksvoll

    35. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Befunde: große Stabilität von Bindungsrepräsentationen Vorhersage des Bindungsverhaltens eines Kleinkinds/Jugendlichen/Erwachsenen durch vorgeburtliches AAI bei den Eltern: Übereinstimmung mit Mutter 81%, Übereinstimmung mit Großmutter 75% (Benoit & Parker, 1994).

    36. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Vorhersage Tendenzen der Mutter-Kind-Beziehung Anpassungen im Vorschulalter Entwicklung von Peerbeziehungen Leistungen im Grundschulalter Bewältigungsprozesse im Jugendlichenalter

    37. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester nicht-klinische Stichproben Verteilung der 3-fach-Klassifikation (sicher, unsicher/distanziert, unsicher/präokkupiert): etwas mehr als die Hälfte/65%: sicher ein Viertel: distanzierend 10-16%: präokkupiert/verwickelt niedriger sozio-ökonomischer Status: „sicher“ seltener

    38. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Klinische Stichproben wenige Teilnehmer „sicher“ „sicher“ selten bei Erwachsenen mit psychischen Krankheiten, bei Eltern mit psychisch auffälligen Kindern, bei Kriminellen und bei sexuell mißbrauchten oder mißbrauchenden Individuen

    39. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Einsatz des AAI Wertvolles und fruchtbares Forschungsinstrument der Bindungsforschung und der Entwicklungspsychologie und klinischen Familienpsychologie zur Erhellung der miteinander korrespondierenden Bindungsorganisationen bei Erwachsenen und ihren Kindern

    40. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Diagnostik tiefer Blick auf die soziale Geschichte des Patienten Entdeckung von unverarbeitetem Verlust oder anderen traumatischen Erfahrungen Meßinstrument für den Erfolg von Therapien

    41. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Gerichtsgutachten Beurteilung der Fähigkeit von Erwachsenen, die Elternrolle gegenüber eigenen oder Adoptivkindern einnehmen zu können Beurteilung von Sexualstraftätern

    42. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Klassifikation der Bindungstypen im AAI Sicherer Bindungstyp (F = free- autonomous) Unsicher- distanzierter Bindungstyp (D = dismissing) Unsicher- präokkupierter Bindungstyp (E = enmeshed) Unverarbeiteter Bindungstyp (U = unresolved trauma) Nicht klassifizierbarer Bindungstyp (CC)

    43. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Sicherer Bindungstyp (F) Sichere Bindung zeichnet sich aus durch ausgewogene Repräsentation von Autonomie und emotionaler Verbundenheit Bezieht sich auf die Fähigkeit, Erinnerungen und Gefühle über bindungsrelevante Faktoren zu integrieren und konsequent und schlüssig zu bewerten Tritt auf bei Personen mit positiven und negativen Kindheitserfahrungen

    44. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Merkmale im AAI Personen würdigen Beziehungserfahrung als bedeutsam für Persönlichkeitsentwicklung Finden leichten Zugang zu positiven und negativen Kindheitserfahrungen Emotionale und kognitive Anteile sind in Darstellung ausgewogen repräsentiert Besitzen die Fähigkeit, die Perspektive anderer wahrzunehmen und zu respektieren

    45. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Kohärenz als wichtigstes Kriterium sicherer Bindung Kohärenz als Übereinstimmung zwischen semantischem und episodischem Gedächtnis Kohärenz als Einhalten der Konversationsregeln nach Grice Überprüfung folgender Maxime: Qualität, Quantität, Relevanz und Modalität

    46. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Entwicklung Feinfühlige Bindungspersonen Effektive Hilfe bei emotionaler Regulation Kein deterministischer Entwicklungsverlauf von Bindungssicherheit in früher Kindheit bis zum Erwachsenenalter Beachtung von Lebensereignissen und anderen Beziehungserfahrungen

    47. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Auswirkungen auf die psychische Gesundheit Befriedigung von Sicherheits- und Autonomiebedürfnissen gilt als wichtige Voraussetzung für seelische Gesundheit Untersuchungen verweisen auf die Ausbildung von positiven sozialen Kompetenzen Personen sind sozial gut integriert, können sich selber wertschätzen und fühlen sich von anderen wertgeschätzt

    48. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Unsicher-distanzierter Bindungstyp (D) Personen messen emotionalen Beziehungen wenig Bedeutung bei Stellen sich als selbstständig und stark dar Im AAI lassen sich jedoch zahlreiche unangenehme Erinnerungen aufdecken Entstehung einer Verarbeitungsform, die derartige Erinnerungen zu verdrängen versucht

    49. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Merkmale im AAI Inhaltliche Merkmale Sprachliche Merkmale Geringe Übereinstimmung zwischen der Beschreibung der Beziehung zu den Eltern und episodisch belegbaren Erinnerungen Einschränkung der Kohärenz des Diskurses und der relevanten Diskursmaxime

    50. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Unterschiedliche Verarbeitungsprozesse der ungünstigen Kindheitserfahrung Idealisierung der Elternbeziehung Beharren auf geringer Erinnerungsfähigkeit Aktive Abwertung von bindungsbezogenen Erfahrungen Ausklammern und Isolieren von Gefühlen

    51. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Entwicklung Kinder können Bindungspersonen nicht als sicheren Zufluchtsort nutzen Normale Aktivatoren des Bindungssystems werden abgeblockt Demonstrierte Gefühllosigkeit Transgenerationale Vermittlung ist gut belegt Frage nach Langzeitstabilität der Bindungsrepräsentation ist noch nicht geklärt

    52. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Auswirkung auf die psychische Gesundheit Hinweise auf Zusammenhang zwischen unsicher-distanzierter Bindung und Drogenmissbrauch, Verhaltensauffälligkeiten sowie Essstörungen Probleme bei Konfliktbewältigung in Partnerschaften Insgesamt gesehen lassen sich jedoch weniger Hinweise auf psychische Störungen feststellen als bei anderen Bindungstypen

    53. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Unsicher-präokkupierter Bindungstyp (E) 3 Untergruppen: Passiv-präokkupierte Bindung Ärgerlich-konflikthafte Bindung Angstvoll-präokkupierte Bindung mit traumatischen Ereignissen

    54. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Merkmale im AAI Unklare, nicht nachvollziehbare, übertriebene Darstellung Negative Darstellung der Vergangenheit, Schuld wird ausschließlich anderen zugeschoben Verwirrte, ängstliche Darstellung traumatischer Ereignisse, Gedächtnisverlust

    55. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Sprachliche Merkmale im AAI 2 Untergruppen: Passivität des Denkens Involvierender Ärger

    56. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Entwicklung Als Kind erfuhren die Personen zu wenig Liebe und Unterstützung von Seiten der Bindungspersonen Zuviel Nähe Konnten wenig Vertrauen in Verlässlichkeit wichtiger Bindungspersonen entwickeln Maximierungsstrategie Entwicklung eines negativen Selbstbildes

    57. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Auswirkung auf die psychische Gesundheit Erschwerter Umgang mit Stresssituationen erhöht Risiko für psychische Störungen Spektrum reicht von leichter Beeinträchtigung im sozialen Austausch über psychische Störungen bis zu Persönlichkeitsstörungen Hinweise auf Zusammenhang zwischen unsicher-präokkupierter Bindung und Depression, Angststörungen und Borderline-Symptomatik Entstehung konflikthafter Partnerschaften

    58. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Unverarbeiteter Bindungstyp (U) Definition des Begriffs Trauma Entscheidend für Klassifikation ist, inwieweit es Hinweise dafür gibt, das traumatische Bindungserfahrungen unverarbeitet blieben Kann in Verbindung mit jedem der 3 anderen Bindungstypen auftreten

    59. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Merkmale im AAI Unverarbeitete Verlusterfahrung Kognitive Desorientierung Sprachliche Desorganisation Desorganisation im Verhalten Unverarbeitete Missbraucherfahrung

    60. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Transmission von unverarbeiteter Verlusterfahrung Generationsübergreifende Weiterwirkung vom Erwachsenen auf das Kind Erschreckende Erinnerungen dringen dabei in Kommunikation mit dem Kind ein und führen zu Desorganisation im Diskurs Bindungsperson kann das Sicherheitsbedürfnis des Kindes nicht mehr erfüllen

    61. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Nicht klassifizierbarer Bindungstyp Person wechselt im AAI zwischen distanziertem und präokkupiertem Bindungstyp, ohne dass eine klare Strategie zu erkennen ist Meist Darstellung von schwerwiegenden traumatischen Erfahrungen Zutiefst negative Einstellung gegenüber Bindung Person verfügt über unvereinbarende Denk- und Verarbeitungsstrategien

    62. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Bindungsinterviews für Kinder und Jugendliche Hintergründe Besonderheiten beim Interview mit Kindern Auswahl bestehender Verfahren Das CAI (von Target, Shmueli-Goetz, Fonagy)

    63. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Seperation Axiety Test (SAT) Kinder werden mit sechs Zeichnungen konfrontiert, welche Eltern-Kind-Trennungssituationen zeigen Die Kinder werden dabei gefragt, was das jeweilige Kind in dieser Situation wohl fühlen und wie es sich verhalten wird

    64. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Das Puppenspiel Dem Kind werden fünf verschiedene Geschichten mit einem offenen Ende erzählt Kind soll mit Hilfe von Spielpuppen weitererzählen Bsp.: Kind verschüttet Saft

    65. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Petro,2000 Fragebogen für Kinder und Jugendliche Die verschiedenen Aspekte werden getrennt für Schule, Familie und Freizeit erfasst. Befragt wurden 24 Jugendliche im Alter zw. 8 und 16 Jahren. Teilweise auf Grundlage des AAI. Offene Fragen und Fragen mit mehreren vorgegebenen Antwortmöglichkeiten (z.B. immer, oft, manchmal, nie)

    66. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Die Fragen Insgesamt 86 Fragen: Biographische Fragen: „Hast du Geschwister?“ (10 Fragen) Fragen zur Beziehung zur Mutter/Vater: „Ist deine Mutter/Vater da, wenn du mit ihr/ihm reden möchtest?“ (je 24 Fragen) Fragen zu beiden Eltern, Großeltern und zur Lebenssituation: „Streiten sich deine Eltern?“, „Hast du manchmal Angst?“ (28 Fragen)

    67. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Bindungsinterview für die späte Kindheit (BISK) Für die Studie wurden 117 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren befragt hohe Test-Retest-Reliabilität

    68. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Das Child Attachment Interview (CAI) 1. Erzähle mir, wer zu deiner Familie gehört (bei euch zu Hause wohnt). 2. Nenne mir drei Wörter, die dich umschreiben (Beispiele). 3. Kannst du mit drei Wörter nennen, die beschreiben, wie es ist, mit deiner Mutter zusammenzusein? 4. Was geschieht, wenn deine Mutter (Mama) sich über dich aufregt? 5. Kannst du mir drei Wörter nennen, die beschreiben, wie es ist, mit deinem Vater zusammenzusein?

    69. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Ausgewählte Fragen aus dem CAI 6. Was geschieht, wenn dein Vater (Papa) sich über dich aufregt? 7. Kannst du mir etwas über eine Zeit erzählen, in der du aufgeregt warst und Hilfe brauchtest 8. Was geschieht (passiert) wenn du krank bist? 9. Was geschieht wenn du dir weh tust?

    70. Melanie Feeser, Ulla Hartmann, Hans Ulrich Paret, Tobias Plocher-Wester Ausgewählte Fragen aus dem CAI 10. Ist jemals jemand der dir nahe stand gestorben? 11. Ist jemand den du gerne hattest jetzt nicht mehr da? 12. Warst du schon einmal über Nacht oder länger als einen Tag von deinen Eltern weg? 13. Streiten sich deine Eltern manchmal? 14. Worin möchtest du /möchtest du nicht deiner Mutter/deinem Vater ähnlich sein?

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