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Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation

Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation. Gliederung. Grundzüge der Theorie Intrinsische und extrinsische Motivation Menschliche Bedürfnisse und die Bedeutung der sozialen Umwelt Selbstbestimmtes Lernen 6 Möglichkeiten der Demotivation. Grundzüge der Theorie. Konzept der Intentionalität

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Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation

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Presentation Transcript


  1. Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation

  2. Gliederung • Grundzüge der Theorie • Intrinsische und extrinsische Motivation • Menschliche Bedürfnisse und die Bedeutung der sozialen Umwelt • Selbstbestimmtes Lernen • 6 Möglichkeiten der Demotivation

  3. Grundzüge der Theorie • Konzept der Intentionalität • Motivation durch bestimmten Zweck • Intentionale Handlungen von der Person aus • „Amotivierte“ Verhaltensweisen • Motivation als einheitliches Konzept • Postuliert Ausprägung des motivierten Handelns

  4. Grundzüge der Theorie • Aufschlüsselung der intentionalen Handlungen • Unterscheidung der motivierten Handlungen • Frei selbstbestimmt oder autonom • Gezwungen  kontrolliert  Festlegung der Qualität einer Handlung

  5. Intrinsische Motivation Interessenbestimmte Handlungen Beinhaltet Neugier, Exploration, etc.

  6. Extrinsische Motivation • Verhalten, das mit instrumenteller Absicht geführt wird • Nicht spontan ; wird durch Anforderungen in Gang gesetzt, deren Befolgung eine Bekräftigung erwarten lässt

  7. Sind intrinsische und extrinsische Motivation Gegensätze? • NEIN • Frühere Auffassung: Intr. Motivation: selbstbestimmt Extr. Motivation: nicht selbstbestimmt • Heutige Auffassung: Extr. Motivation kann intr. Motivation auch aufrechterhalten

  8. Wann gilt extr. M. als selbstbestimmt? • Internalisierung: externale Werte werden in internale Regulationsprozesse einer Person übernommen • Integration: die internalisierten Werte werden dem individuellen Selbst eingegliedert

  9. 4 Typen von extr. Motivation: • Externale Regulation: Handlungen, die entweder für Belohnungen und zum Entgehen von Bestrafungen durchgeführt werden • Introjizierte Regulation: Verhaltensweisen, die internen Anstößen und innerem Druck folgen Etwas wird getan, weil es sich gehört

  10. 3. Identifizierte Regulation: Verhaltensweise wird vom Selbst als persönlich wichtig oder wertvoll anerkannt Man tut etwas, weil man es für sich selbst für wichtig hält und nicht, weil man es tun soll

  11. 4. Integrierte Regulation: Ergebnis der Integration von Werten und Normen, mit denen sich das Individuum identifiziert →bildet zusammen mit intr. Motivation die Basis des selbstbestimmten Handelns

  12. Intrinsische Motivation Extrinsische Motivation integrierte R. identifizierte R. selbstbestimmt introjizierte R. externale R. nicht selbstbestimmt

  13. Menschliche Bedürfnisse und die Bedeutung der sozialen Umwelt

  14. 3 Typen von Konzepten: • Physiologische Bedürfnisse • Emotionen • Psychologische Bedürfnisse

  15. Theorie der Selbstbestimmung • Menschliches Verhalten ist auf alle 3 Energiequellen angewiesen • besondere Bedeutung: psychologische Bedürfnisse

  16. Psychologische Bedürfnisse • Liefern energetische Grundlage vieler Alltagshandlungen • Beeinflussen Prozesse, mit deren Hilfe der Mensch seine Triebe und Emotionen autonom steuert

  17. Selbstbestimmungstheorie postuliert 3 angeborene psychologische Bedürfnisse • Bedürfnis nach Kompetenz oder Wirkung • Bedürfnis nach Autonomie oder Selbstbestimmung • Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit und Zugehörigkeit

  18. Psychologische Bedürfnisse: WARUM? • Menschen verfolgen bestimmte Ziele, um angeborene Bedürfnisse zu befriedigen • Wichtige Anhaltspunkte, um Auswahl der Handlungsziele/Intentionsbildung zu verstehen • Geben Hinweise auf Faktoren im sozialen Milieu, welche verantwortlich sind für das Auftreten intr. Motivation und die Entwicklung extr. Motivation

  19. Soziale Umweltfaktoren • Geben Erwachsene Gelegenheit, Bedürfnisse nach Kompetenz, Autonomie und sozialer Eingebundenheit zu befriedigen • Erleichtern Auftreten intr. Motivation und Integration extr. Motivation • Hemmen diese Prozesse, wenn kontrollierende Maßnahmen und Ereignisse als Druck erlebt werden

  20. Verstärkung intr. Motivation • Maßnahmen und Rückmeldungen sind selbstständigkeitsfördernd und unterstützen Eigeninitiative und Wahlfreiheit

  21. Zerstörung intrinsischer Motivation durch: • Materielle Belohnungen • Bewertungen • Aufgezwungene Ziele • Strafanforderungen • Termindruck • Besondere Aufzeichnungen →Kontrollierende Wirkung

  22. Steigerung intr. Motivation durch: • Äußerungen anerkennender Gefühle • Angebot von Wahlmöglichkeiten → Autonomie fördernde Wirkung

  23. Optimales Anforderungsniveau • Zwischen Anforderungen einer zielbezogenen Tätigkeit und aktuell gegebenen Fähigkeitsniveau eine optimale Diskrepanz schaffen • Aufgaben weder zu leicht noch zu schwer

  24. Positives Feedback • Fördert Autonomie • Stärkt wahrgenommene Kompetenz • Steigert intr. Motivation

  25. Informatives Feedback • Steigert intr. Motivation mit positiver Rückmeldung nur dann, wenn das Feedback auf Sachverhalte bezogen wird, die aus selbstbestimmten Handlungen resultieren und kontrollierend wirken

  26. Negatives Feedback (kritische Absicht) • Reduktion der wahrgenommenen Kompetenz →Beeinträchtigung von intr. Motivation (autonomieunterstützend) • Herausforderung und Hilfe, Aufgaben das nächste mal besser zu machen →Stärkung von intr. Motivation

  27. Schüler in autonomieunterstützenden Klassen • Zeigen häufiger Neugier • Bewältigen mit größerer Eigenständigkeit Probleme • Haben günstige Selbsteinschätzung

  28. Bedeutung des sozialen Kontextes für die Internalisierung extr. M. • Förderung von Prozesse der Internalisierung und Integration, wenn Erwachsene das Autonomiebestreben unterstützen • Autonomieunterstützende Maßnahmen und persönliche Anteilnahme beeinflussen positiv die Selbstständigkeit • Schüler sind laut Lehrer kompetenter und intr. motivierter

  29. Selbstbestimmtes Lernen • Einfluss der verschiedenen Motivationsprozesse auf Lernen und Leistung Annahme: effektives Lernen ist auf intrinsische Motivation angewiesen

  30. Einfluss auf das Lernen • Intrinsische Lernmotivation wichtig • Erzeugung der Lernmotivation durch äußere und selbstbestimmte Formen der Verhaltensregulation • Qualitativ hochwertige Lernergebnisse nur durch selbstbestimmte Formen der Handlungsregulation

  31. Einfluss auf das Lernen • Durch Benotung negative Reaktionen und qualitativ schlechteres Lernverhalten Motivation für hochwertige Leistung: • Minimierung der Kontrollbedingungen • Unterstützung der Autonomie optimieren

  32. Ausblick • Angeborener Wunsch Umwelt zu erforschen • Optimales Lernen an Entwicklung geknüpft • Umwelt fördert Entwicklung der selbstbestimmenden Motivation • Eigene Wertschätzung des Handlungsziels durch extrinsische und intrinsische Motivation

  33. 6 Möglichkeiten, Lernende zu demotivieren(Manfred Prenzel) • Einleitung • Definition von Demotivation • 6 Bedingungskomplexe zur Demotivation 1. Die Verantwortung der Lehrenden und die Autonomie der Lernenden 2. Struktur, Zieltransparenz und wahrgenommene Bedeutung

  34. Einleitung • Schwerpunkt der Motivationsforschung Wie kann man Lernende motivieren? Demotivation im pädagogischen Alltag nicht selten, wenn auch ungewollt → Betrachtung von Demotivation also doch sinnvoll

  35. Demotivieren – theoretisch präzisiert • Reduzierung vorhandener Lernmotivation durch fremde Eingriffe oder Maßnahmen • Lernmotivation als aktueller Zustand (oder Prozess): Demotivation = „Vorgang, der eine aktuelle Lernbereitschaft oder einen bereits abgelaufenden Prozess motivierten Lernens in einer Situation durch Eingriffe zum Erliegen bringt.“ • Lernmotivation als situationsübergreifendes Personenmerkmal (z.B. als motivationale Orientierung oder persönliches Interesse): • Demotivation = Abbau einer in der Person verfestigten, mehr oder weniger bereichsspezifischen Orientierung durch Maßnahmen oder Eingriffe

  36. Weitere Differenzierungen von Demotivation • Quantitative Sichtweise: Demotivation als eindimensionale Abnahme der Höhe oder Stärke von Lernmotivation • Qualitative Sichtweise: Veränderung in der Qualität von Motivationsformen Voraussetzung: Lernen wird verursacht durch unterschiedliche oder verschiedene Motivationsquellen und eine vorhandene Form der Lernmotivation kann reduziert und durch andere ersetzt werden

  37. →Abstufung der Qualitäten von Lernmotivation • A) aus psychologischer Perspektive: • Deci/ Ryan: abstufende Unterscheidung von Formen der Lernmotivation • amotiviert→external→introjiziert→integriert/intrinsisch→interessant • B) aus pädagogischer Perspektive • Vergleichbare Abstufung von Qualitäten • Begründung durch Befunde über Auswirkungen der einzelnen Motivationsformen auf kognitive und emotionale Lernergebnisse und auf die Persönlichkeitsentwicklung Vergl. Abb. 1

  38. 6 Demotivationen, die Lehrende unterlaufen können • 1. Die Verantwortung der Lehrenden und die Autonomie der Lernenden

  39. Wer ernsthaft lehrt, will, dass erfolgreich gelernt wird und übernimmt so die Verantwortung für das Lernen • Problem beim Gefühl der Verantwortung am Beispiel des Experiments von Deci et al. (1982)

  40. Wichtigste Ergebnisse: • Experimentalgruppe sprach doppelt so lange, verwendete dreimal so viele Anweisungen („Du sollst“) und stellte doppelt so viele Fragen wie die Kontrollgruppe • Lernende hatten keine Zeit, sich selbst und auf eigene Weise mit dem Puzzle zu befassen (Reiz der Puzzle-Lösung ging verloren) • Ausführen vorgeschriebener Tätigkeit anstelle von Lernen

  41. Demotivation durch Einengen von Spielräumen, detailliertes Vorschreiben und massives Kontrollieren • Stattdessen sollten Lernende in ihrem Bedürfnis nach Autonomie unterstützt werden • Wieviel Freiheit oder Selbstbestimmung brachen Lernende unter Bedingungen von Lehre?

  42. 2. Struktur, Zieltransparenz und wahrgenommene Bedeutung

  43. Lehre und Unterricht verfolgen Ziele • Transparenz der Ziele ist wichtig, • a) zur Berücksichtigung der Autonomie der Lernenden • b) zum Feststellen subjektiver Bedeutung für die Lernenden und zum Herstellen von Beziehungen zwischen den Anforderungen und eigenen Präferenzen, Absichten und Zielen • C) um Orientierungsprobleme der Lernenden zu vermeiden • Intransparente Ziele können Demotivation zur Folge haben

  44. Bsp.: Fragebögen • 50% gaben als Antwort, nie oder selten Informationen über Lehr-Lern-Ziele erhalten haben • 61% konnten nie oder selten die Berufsrelevanz des Lernstoffs erkennen

  45. 3 mögliche Gründe, warum die Ziele nicht offengelegt wurden (und so ungewollt demotivieren) • „Schnell zur Sache kommen“ • „Liegt doch auf der Hand“ • Rationalitätsprobleme beim Unterscheiden, Benennen und Begründen von Lernzielen über die eigene Veranstaltung hinaus

  46. Anpassung an das Niveau der Lernenden: Instruktionsqualität • Lernstoff an die Voraussetzungen der Lernenden anpassen

  47. Was versteht man unter „höheren“ und „niedrigeren“ Unterrichtzielen?

  48. - „höhere“ Unterrichtsziele z.B.: Verstehen, Fragestellen, Nachdenken, Problemlösung- „niedrigere“ Unterrichtsziele z.B.: Faktenwissen, Beherrschen grundlegender Fertigkeiten

  49. Tipp für uns • Gute Mischung von „höheren“ und „niedrigeren“ Unterrichtzielen

  50. Fehlendes Zutrauen und mangelnde Kompetenzunterstützung • Demotivation, indem man den Lernenden kein Zutrauen entgegenbringt oder ihre Kompetenzen in Frage stellt

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