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Psychotherapeutische Behandlungseinheit für Menschen mit Essstörungen

Psychotherapeutische Behandlungseinheit für Menschen mit Essstörungen. Dr. Claudia Bieberger Landesnervenklinik Sigmund Freud, Graz. Konzeptvorstellung. Grundhaltung Aufnahmekriterien Überweisungs-/Zuweisungsmodalitäten Behandlungsrahmen. Grundhaltung.

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Psychotherapeutische Behandlungseinheit für Menschen mit Essstörungen

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Presentation Transcript


  1. Psychotherapeutische Behandlungseinheit für Menschen mit Essstörungen Dr. Claudia Bieberger Landesnervenklinik Sigmund Freud, Graz

  2. Konzeptvorstellung Grundhaltung Aufnahmekriterien Überweisungs-/Zuweisungsmodalitäten Behandlungsrahmen

  3. Grundhaltung • Betroffene als autonome und gleichberechtigte PartnerIn im Behandlungsprozess • Autonomie und Eigenverantwortlichkeit • KeineZwangsbehandlung

  4. Aufnahmekriterien • Bereitschaft, das Essverhalten zu verändern und sich mit der eigenen Lebenssituation auseinander zu setzen • Mindestalter 18 Jahre • Mindestgewicht BMI > 13,5 stationäres Setting BMI > 16 Tagesklinik

  5. Überweisungs-Zuweisungsmodalitäten • niedergelassene FachärztInnen • ambulante PsychotherapeutInnen • Eigeninitiative der PatientIn

  6. PatientInnen/ Jahr

  7. Altersverteilung

  8. Krankheitsdauer vor dem Aufenthalt

  9. 67% unserer PatientInnen zeigen Symptome einer Traumafolgestörung aufgrund erlittener (sexueller) Gewalterfahrung

  10. Pflegemaßnahmen • Rhythmische Einreibungen • Bauchwickel • Aroma-Beratung • Öldispersionsbäder • Ohrakupunktur

  11. Pflegemaßnahmen Pflegetherapeutische Gruppe • Informationsvermittlung (Basiswissen) • Rollenspiele • Wahrnehmungsübungen • Gedankenaustausch (Alltagsthemen) • Phantasiereisen • Spielegruppen • Ausgänge

  12. Pflegemaßnahmen • Einzelgespräche (zur Entlastung, Motivation, Zielerstellung und Zielumsetzung, Feedback bezüglich Verhalten, Pflegevisite) • Essensbegleitung (Unterstützung bei der Portionierung, Essrhythmus etablieren, erarbeitete Ziele umsetzen, Ernährungsprotokolle) • Gewichtskontrollen/Kontrolle der Vitalzeichen

  13. Therapieziele: (1) • Symptombezogen:  gemeinsames Erarbeiten eines Modells der Entstehung und Aufrechterhaltung der Erkrankung  Aufbau eines regelmäßigen und ausgewogenen Essverhaltens  Veränderung irrationaler Einstellungen (Nahrung, Gewicht, Aussehen)

  14. Therapieziele: (2) 2. Ressourcenarbeit:  Stärkung des Selbstwerts  Wahrnehmung von Emotionen und Umgang damit  Aufbau von Stressbewältigungsstrategien  Verbesserung der Konfliktfähigkeit  Erhöhung der sozialen Kompetenz  Verbesserung der Körperwahrnehmung  Rückfallsprophylaxe

  15. Säulen des Behandlungskonzeptes: • ein kontinuierliches Beziehungsangebot • eine ressourcenorientierte Psychotherapie • ein ernährungstherapeutischer Schwerpunkt • Körpertherapie und Bewegungstherapie • Kreativtherapien • Einbindung alternativer Behandlungsansätze wie Akupunktur, Balneotherapie etc.

  16. Wochenplan

  17. Behandlungsansatz: • Betroffene als autonome und gleichberechtigte Partnerin im Behandlungsprozess • Autonomie und Eigenverantwortlichkeit • keine Zwangsbehandlung

  18. Traumaarbeit • Grundlagen der Psychotraumatologie • Schaffen von Sicherheiten • Distanzierungs- /Stabilisierungstechniken • Umgang mit starken Emotionen /Deeskalationstechniken • Erlernen von positiven Ressourcenzuständen • eigene Grenzen wahrnehmen, Grenzen ziehen, Grenzen achten • Selbstfürsorge • Beziehungsgestaltung

  19. Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

  20. Therapie von Essstörungenan der Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz 1 Theoretischer Teil 1.1 Konzeptvorstellung 1.2 Zielgruppe 1.3 Zieldefinition 1.4 Gewichtskontrolle/Wiegen 1.5 Essprogramm, Mahlzeitenaufteilung 1.6 Das interdisziplinäre Team

  21. Therapie von Essstörungenan der Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz 2 Pflegetherapie 2.1 Pflegeprozess in der Psychiatrie 2.2 Krankheitszeichen 2.3 Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes 2.4 Pflegemaßnahmen 3 Ernährungstherapie 3.1 Direkte Arbeit mit den PatientInnen 3.2 Dokumentation 3.3 Interview mit PatientInnen

  22. 1.1 Konzeptvorstellung (1) „Der Hunger (im Sinne von Gier – aber auch Sehnsucht) wird von den Magersüchtigen asketisch abgewehrt und verleugnet, von den Bulimikern immer wieder vergeblich bekämpft, bis sie ihm doch nachgeben, sich überessen und erbrechen, während die Adipösen den Kampf zumeist schon längst aufgegeben haben.“ (Jakoby, 2001)

  23. b) Behandlungsrahmen Essstörungsgruppe an der APA I der LSF • 10 Behandlungsplätze – gemischte Gruppe ähnliche Probleme – unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten • Stationäres und tagesklinisches Setting • Tagklinik/stationäre Patienten – gleichgestellt • Nachsorgegruppe

  24. c) Aufnahme • Vorgespräch • Gewicht und Körpergröße, Blutdruck, Puls • Tagesklinik (BMI 16) oder Stationäres Setting (BMI 13,5) • Stationseinführung/Richtlinien Tagesklinik • Labordiagnostik, EKG

  25. 1.2 Zielgruppen • Anorexia nervosa = Magersucht F50.0 • Bulimia nervosa = Ess-Brechsucht F50.2 • Binge Eating Disorder = Heißhunger-Essen(nach dem DSM-IV) • Status post Gastric Banding

  26. Begleitdiagnosen • Persönlichkeitsstörungen • Angst-/Zwangsstörungen • Depressionen • Posttraumatische Belastungsstörungen • Traumafolgeerkrankungen • Alkohol/Drogen und Medikamentenmissbrauch(Abusus von Abführmitteln, Entwässerungsmitteln oder Schilddrüsenpräparaten)

  27. 1.3 Therapieziele (1) • Normalisierung des körperlichen Zustandes Gewichtszunahme – stabiler Gewichtsbereich • Normalisierung des Essverhaltens • Erlernen selbstfürsorglicher Verhaltensweisen - selbstschädigendes Verhalten in Krisensituationen zunehmend ersetzen

  28. 1.3 Therapieziele (2) • Verbesserung der Körperwahrnehmung • Wiedererlangen der Selbstakzeptanz • Realitätstestung / Rückfallprophylaxe • Soziale Wiedereingliederung – Ausbildungs- und Arbeitsprozess

  29. 1.4 Gewichtskontrolle /Wiegen Wir sehen eine Gewichtsabnahme in den ersten beiden Wochen von ca.2 kg bei anorektischen PatientInnen als durchaus tolerierbar, und peilen eine Gewichtsstabilisierung, in weiterer Folge eine langsame Zunahme von ca. 500 g pro Woche an. Während bei den Adipösen eine Gewichtsabnahme von 0,5 kg bis 1 kg/Woche vorgesehen ist.

  30. 1.5 Ernährungstherapie • Schöpfsystem • Eigener Speiseplan mit 2 Sondermenüs • Bei Bedarf Trinknahrung - bis zu 2 Flaschen pro Tag • 5 - 6 Mahlzeiten pro Tag

  31. Stationär Essstörungsgruppe Frühstück (Zwischenmahlzeit) Mittagessen Zwischenmahlzeit Auf der Station PS 15 Abendessen Spätmahlzeit Tagesklinik Essstörungsgruppe Frühstück (Zwischenmahlzeit) Mittagessen Zwischenmahlzeit Zu Hause Abendessen Spätmahlzeit Mahlzeitenaufteilung

  32. 1.6 Mehrdimensionales Behandlungsmodell Pflegetherapie Ernährungstherapie Rechtsberatung Unterstützung durch den Sozialarbeiter Psychotherapie Körpertherapie (Sport, Wahrnehmung) Kreativtherapien Teambesprechung einmal pro Woche!

  33. 2.1 Pflegeprozess in der Psychiatrie (1) Beziehungsprozess Aufbau einer tragfähigen Beziehung um dem Mensch als Person in seiner Einmaligkeit zu erfassen. Der Verlust an sozialer Beziehungsfähigkeit, Zwänge, Reifungsrückstände, Verhaltensstörungen, Störung des Denkens oder des Gefühlserlebens wirken sich auf die Fähigkeit „normale“ Beziehungen zu unterhalten aus. Ein angenehmes zwischenmenschliches Klima ist die beste Grundlage für den Problemlösungsprozess

  34. 2.1 Pflegeprozess in der Psychiatrie (2) Problemlösungsprozess • Informationssammlung • Erkennen von Problemen/Ressourcen • Festlegung der Pflegeziele (mit Patienten) • Planung der Pflegemaßnahmen • Durchführung der Pflege • Beurteilung der Wirkung der Pflegemaßnahmen

  35. 2.2 Krankheitszeichen • Körperbildstörung • Bewältigungsformen des Betroffenen-ungenügend • Selbstwertgefühl beeinträchtig • Persönliche Identitätsstörung • Machtlosigkeit • Wissensdefizit • Beschäftigungsdefizit • Auffälliges Essverhalten

  36. 2.3 Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes • Körperwahrnehmung zu fördern (Selbstakzeptanz/Eigenliebe) • Unterstützung beim Erarbeiten konstruktiver Bewältigungsstrategien (erleben von Selbstwirksamkeit/Wahlmöglichkeiten erkennen) • Basiswissensvermittlung – Bedürfnisse/Gefühle erkennen, differenzieren und zuordnen, Motivation zur Selbstäußerung • Stärkung des Selbstwertgefühls • Eigenverantwortung des Patienten aufzeigen und übergeben

  37. 3 Ernährungstherapie 3.1 Direkte Arbeit mit den PatientInnen 3.2 Dokumentation 3.3 Interview mit den PatientInnen

  38. Einzel Spez. 3.1 Direkte Arbeit mit den PatientInnen Gruppe Die direkte Arbeit mit den PatientInnen gliedert sich wie folgt: a) Einzelgespräche b) Spezielle Einzeltherapien c) Gruppentherapien

  39. a) Einzelgespräche ErstgesprächErnährungsanamnese, Therapieplan,Erfolgstreppe wöchentliche Folgegesprächemind. ½ Stunde, Ernährungsprotokoll • AbschlussgesprächErnährungsrichtlinien für zu Hause, Rezepte

  40. b) Spezielle Einzeltherapien • Einzelessbetreuung • Adipositasschulung • Einkaufen gehen

  41. c) Gruppentherapie Die Gruppentherapie umfasst: • Gruppenvorträge über gesunde Ernährung • Gemeinsames Kochen • Essen in einem Restaurant

  42. ad) Gruppenvorträge über gesunde Ernährung Hier wird auf die gesunde ausgewogene Ernährung mit 2.000 kcal pro Tag gemäß der DGE-Empfehlung für eine Gemeinschaftsverpflegung eingegangen. Dauer: 1,5 Stunden

  43. Vorschläge für Gruppenvorträge • Gruppendiskussion • Gesunde Ernährung • Hunger- und Sättigungsgefühl • Diäten • Sport und Ernährung • Phantasiereise • Genusstraining

  44. ad) Gemeinsames Kochen • Vorbereitungen Was wird gekocht? Wer kocht ? (mindestens 2 Personen) • Ablauf während des Kochens Beginn9.30 Uhr  Rezeptbesprechung  Arbeitseinteilung  11.30 Uhr gemeinsames Essen

  45. 3.2 Dokumentation • Ernährungsanamnese • Ernährungstherapieplan • Spezielle Einzeltherapien, Gruppentherapien  eigene Dokumentationsblätter

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