1 / 21

Düsseldorfer Bündnis gegen Depression

Düsseldorfer Bündnis gegen Depression. Depression im Alter Wolfgang Wittgens. Psychiatrische Abteilung am Krankenhaus Elbroich. Häufigkeit der Depression. 100. Allgemein-. in Privathaus-. in Alten- & . In %. 90. bevölkerung. halten lebend. Pflegeheimen. > 65 Jahre. lebend . 80.

azra
Télécharger la présentation

Düsseldorfer Bündnis gegen Depression

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Düsseldorfer Bündnisgegen Depression

  2. Depression im AlterWolfgang Wittgens Psychiatrische Abteilung am Krankenhaus Elbroich

  3. Häufigkeit der Depression 100 Allgemein- in Privathaus- in Alten- & In % 90 bevölkerung halten lebend Pflegeheimen > 65 Jahre lebend 80 > 65 Jahre 70 60 50 25-45% 40 30 20 5-10% 2-7% 10 0

  4. Depressive Störungen im Alter 13.5% der älteren Menschen leiden an einer krankheitswertigen depressiven Störung (nach Bickel, 2003)

  5. Differentialdiagnose:Depression versus Demenz

  6. Besondere Vulnerabilitätsfaktoren im Alter • Multimorbidität: • 88% der über 70-Jährigen haben fünf oder mehr diagnostizierbare körperliche Erkrankungen • 87% der Älteren nehmen regelmäßig ein oder mehrere Medikamente ein (Berliner Alterstudie). • Einschränkung der Alltagskompetenz: Bedingt durch physiologische Funktionseinschränkungen (z. B.Muskelkraft-,Vitalkapazitätreduktion, Seh- und Hörstörungen. • Von den 70- bis 85-Jährigen ist z.B.ungefähr jeder 4. nach objektivierbaren Kriterien nicht mehr in der Lage, die Einkäufe allein zu erledigen (Berliner Alterstudie). • Personelle Verluste: Risiko des Verlustes des Lebenspartners sowie der von Verwandten,Freunden und unter Umständen der von eigenen Kindern nimmt zu. • Eingeschränkte Lebenszeit: Reflexion der eingeschränkten Lebenszeit besonders bei lebensbedrohlichen Krankheiten bei sich selbst oder nahen Angehörigen

  7. Endokrinologische Erkrankungen: (z. B. Hypothyreose) Tumore Chronische Schmerzstörung Degenerative Hirnerkrankungen (z. B. Demenz, Morbus Parkinson) Schlaganfälle Entzündliche Systemerkrankungen (z. B. Lupus) Entzündliche ZNS- Erkrankungen (z. B. Multiple Sklerose) Medikamenteninduziert(z. B. Kortison) Einflussfaktoren: Körperliche Erkrankungen

  8. Die Behandlung der Depression • Zentrale Behandlungssäulen: • Medikamentöse Behandlung (v.a. Antidepressiva) • Psychotherapie • Psychoedukation und Einbindung Angehöriger • Weitere Behandlungsverfahren (im Einzelfall indiziert) • Lichttherapie Wirkung nur bei saisonaler Depression belegt • Wachtherapie meist nur im Rahmen stationärer Therapie mögl. • EKT bei schwerer therapieresistenter Depression • Soziotherapie z.B. bei Integration in soziale Netzwerke • Sport kann für einen Teil der Patienten hilfreich sein

  9. dass Antidepressiva die Persönlichkeit verändern 69% dass Antidepressiva abhängig machen 80% Vorurteile und Ängste bezüglich Antidepressiva Bei einer repräsentativen Befragung von 1426 Personen glaubten Zudem: Obwohl Antidepressiva in den meisten Fällen gut verträglich sind, glauben 71% der Befragten, sie hätten starke Nebenwirkungen!!

  10. Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich belegten psychologischen Methoden. • Entgegen einer immer noch weit verbreiteten Skepsis ist Psychotherapie auch für ältere Menschen sehr hilfreich.

  11. Der alte Mensch ist weisshaarig, untätig, unbeschäftigt, stellt keine Anforderungen, gefügig im Umgang mit seiner Einsamkeit und Langeweile, lässt sich in jeder Art ausnützen und kann von einem Hungerlohn leben. Er zeigt leichte intellektuelle Defizite, es ist ermüdend, mit ihm zu sprechen. Er ist asexuell, weil alte Leute unfähig zu sexueller Aktivität sind. Er ist zu nichts zu gebrauchen, weil das Alter wie eine zweite Kindheit ist, und jeder weiss, dass alte Leute bei der einfachsten Sache ein Durcheinander machen. Man kann sich ein paar Meriten erlangen, wenn man zu diesen subhumanen Wesen nett ist und sie ab und zu trifft. Aber am liebsten sind sie unter sich und mit anderen Unglücklichen des Alters zusammen. Ihre Hauptbeschäftigung sind Religion, Murren über alles, Erinnerungen und das Warten auf die Begräbnisse ihrer Freunde. Alex Comfort (1977): A Good Age

  12. Besonderheiten der Psychotherapie mit älteren Menschen Barrieren Patient • Misstrauen, ob eine (teilweise 30 bis 40 Jahre) jüngereTherapeutIn den Patienten verstehen kann • Patient sieht Therapeuten als ideales Kind oder Enkelkind, entsprechende Wünsche und Phantasien werden aktiviert. Therapeut soll wiedergutmachen, was reale Kinder nicht leisten. Therapeut • Negative Altersstereotype auf Grund geringer gerontologischer Kenntnisse • Konflikte mit Eltern können reaktiviert werden • Eigene Ängste vor Abhängigkeit /Hinfälligkeit (soziale Isolation, Multimorbidität, Verluste wichtiger Bezugspersonen, Hilfs- und Pflegebedürtfigkeit, Sterben)

  13. Besondere psychologisch-psychotherapeutische Themen • Suizidalität und Depression • Trauer und komplizierte Trauer • Therapie bei beginnender Demenz • z.B. 15-stündiges Programm mit Einbeziehung von Angehörigen (Verhaltenstherapeutisches Kompetenz-Training, Erhardt et al. 1998) • Umgang mit chronischer Erkrankung • Übergang ins Seniorenheim • z.B. 8-stündiges Programm „Übergang ins Seniorenheim“ , Baumann et al. 2002) • Besondere Verfahren: Lebensrückblickintervention • Lebensbilanz und Sinnfindung

  14. Psychotherapeutische Interventionen sollten daher helfen • Verbliebene Ressourcen und Kompetenzen zu schaffen bzw. zugänglich zu machen • Neue Ziele und Interessen durch Erproben und Testen der Realität zu entwickeln • Soziale Unterstützung und Kontakte zu optimieren • Weiterhin kontrollierbare Lebensbereiche zu selegieren

  15. Warum nehmen sich Menschen das Leben? • Menschen, die sich das Leben nehmen, tun dies im Allgemeinen unter schwerstem Leidensdruck und bei subjektiv erlebtem Verlust jeglicher Wahlmöglichkeiten. • Verknüpfung von Suizid und psychischer Erkrankung in über 90% der Fälle (Depression als Hauptursache); 15% der schwer Depressiven versterben durch Suizid. „Freitod“ auf der Basis rationaler Entscheidung gibt es in der Realität so gut wie nie!

  16. 120 100 Männlich Weiblich 80 60 Anzahl der Suizide pro 100.000 40 20 0 1-5 5-10 15-20 10-15 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-65 65-70 70-75 75-80 80-85 85-90 90 Jahre + Suizidraten in Deutschland 2002 (Daten des Bundesamtes für Statistik)

  17. Indikatoren für akute Suizidgefahr • Drängende Suizidgedanken • Schwere depressive Verstimmung mit großer Hoffnungslosigkeit • (subjektiv) starker Handlungsdruck • Klient reagiert ausgesprochen gereizt, aggressiv oder ist agitiert • zunehmender sozialer Rückzug • Ankündigung/ Drohung von Suizid • Keine Distanzierung von Suizidideen/ Suizidversuch • Klient hat ein Suizidarrangement getroffen, das eine Auffindung schwierig oder unmöglich macht

  18. Häufige Missverständnisse und Fehler • Viele Laien (aber auch Profis) scheuen das Thema Suizid, um keine „schlafenden Hunde“ zu wecken. • Das Thema ist so unangenehm und emotional, dass viele entweder: • abweisend distanziert reagieren • oder sich hilflos, aufgeregt identifizieren. • Das Thema ist so unangenehm, dass viele es schnell beenden: • indem sie dem anderen die Suizidalität „ausreden“ wollen. • oder indem sie vorschnelle Lösungsvorschläge machen, die dem Betroffenen nicht angemessen sind. • Gefahr:Der Betroffene spürt unsere Überforderung und zieht sich zurück

  19. Tipps für Angehörige • Akzeptieren Sie die Depression als Erkrankung! • Informieren Sie sich über die Erkrankung! • Ziehen Sie einen Experten zu Rate! • Bleiben Sie geduldig! • Überfordern Sie sich nicht! • Suchen Sie selbst Unterstützung! • Seien Sie zurückhaltend mit gut gemeinten Ratschlägen!

  20. Aufforderung, „sich zusammenzureißen“ Aufforderung, fröhlich zu sein Patient in „Kuraufenthalte“ schicken Verdrängung oder Verharmlosung der Symptome Tabuisierung von Suizidgedanken Zu frühe Aktivierung (Überforderung) Zu lange Schonhaltung (Passivierung) Empfehlungen im Umgang mit depressiven Menschen Was Sie vermeiden sollten

  21. Depression im Alter ist nicht hinzunehmendes Schicksal, • sondern behandelbare Erkrankung.

More Related