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„Herausforderungen an eine moderne Altersbildung“ Vortrag anlässlich der Eröffnungskonferenz „Weiterbildung für Ältere“

„Herausforderungen an eine moderne Altersbildung“ Vortrag anlässlich der Eröffnungskonferenz „Weiterbildung für Ältere“ in Mainz Prof. Dr. Dieter Nittel, J.W. Goethe-Universität Frankfurt/Main . Individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen.

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„Herausforderungen an eine moderne Altersbildung“ Vortrag anlässlich der Eröffnungskonferenz „Weiterbildung für Ältere“

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Presentation Transcript


  1. „Herausforderungen an eine moderne Altersbildung“ Vortrag anlässlich der Eröffnungskonferenz „Weiterbildung für Ältere“ in Mainz Prof. Dr. Dieter Nittel, J.W. Goethe-Universität Frankfurt/Main Individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen

  2. Frage: Reihen Sie die folgenden pädagogischen Arbeitsbereiche in die historisch „korrekte“ Reihenfolge Altersbildung Schulische Bildung Supervision/ Beratung

  3. Die richtige Reihenfolge: • 1. Supervision/Beratung (Sokratischer Dialog, Beratung als institutionalisierte Form der Wissensvermittlung in der griechischen Antike) • 2. Schulische Erziehung und Bildung (Allgemeine Schulpflicht im 18. Jahrhundert) • 3. Altersbildung (1960/1970er Jahre)

  4. Die Altersbildung – ein historisch junges Phänomen!Die aus diesem Umstand ableitbaren Folgen werden unterschätzt!

  5. Welche Folgen erwachsen aus dem Umstandeiner „jungen“ Altersbildung? • Keine gewachsene institutionelle Struktur (unsichere Finanzierung) • Niedriger Stand der Professionalisierung • Unübersichtlichkeit des Praxisfeldes (Zwischen Sozial-, Freizeit- und Erwachsenenpädagogik) • Aber dennoch: Hohe Gestaltungsspielräume und großer Handlungsbedarf • Ein pädagogisches Handlungsfeld mit Zukunft

  6. Uneinheitliche Bezeichnung der diesbezüglichen pädagogischen Praxis • Seniorenbildung • Altenbildung • Altersbildung • Weiterbildung für Ältere

  7. Wie begründen Sie die Bezeichnung „Weiterbildung für Ältere“ ?

  8. Volkshochschule Wohlfahrtsverbände Gewerkschaften und Parteien Kirchen Universitäten Seniorenakademien Altersheime Kommerzielle Anbieter Bildungsreise-Veranstalter Selbstverwaltete Initiativen Museen Freizeitheime Internet Heterogene Trägerlandschaft der Altersbildung

  9. Ein kurzer Abriss der Geschichte der Altersbildung • 1960er Jahre: „Betreuung für Bildungsbenachteiligte“ • 1970er Jahre: „Aktivierung und Emanzipation“ • 1980er Jahre: „Autonomie und Kompetenzerhalt“ • 1990er Jahre: „Lebenswelt und Lebenslauf“ • 2000er Jahre: „Infrastruktur und Selbstorganisation“

  10. Vom Nacheinander zu einem Miteinander der Ansätze! Infrastruktur und Selbstorganisation Lebenslauf und Lebenswelt Betreuung von Bildungsbenachteiligten Autonomie und Kompetenzerhalt Aktivierung und Emanzipation

  11. Begründungsmuster für eine moderne Altersbildung

  12. Gängige Muster zur Legitimation der Altersbildung • Demographischer Wandel • Lebenslanges Lernen • Steigerung der Lebensqualität im Alter • Soziale Integration im Alter

  13. Relativität des Arguments „demographischer Wandel“ • Auch ohne demographischen Wandel wird die Altersbildung eine gesellschaftliche Aufwertung erfahren (Schröder/Gilberg 2005) • Der demographische Wandel wird für eine Vielzahl von Problemen verantwortlich gemacht, für die er nicht verantwortlich ist. • Fakt ist, dass politische Fehlentscheidungen und eindimensionale Lösungswege - nicht der demographische Wandel als solcher - für die leeren Sozialkassen verantwortlich ist • Der demographische Wandel ist nur eines von vielen Argumenten, um die Altersbildung pädagogisch zu begründen

  14. Was sind die zentralen Herausforderungen an eine moderne Altersbildung ?

  15. Herausforderungen an eine moderne Altersbildung 1. Förderung einer differentiellen Weiterbildungspraxis für ältere Bürger 2. Den gesellschaftlichen Megatrend der Individualisierung bearbeiten 3. Altersbildung als Ort biographischer Arbeit nutzen 4. Förderung von Innovationspotentialen bei älteren Bürgerinnen/Bürgern 5. Den Wandel von der Angebotsorientierung zur Nachfrageorientierung gestalten -

  16. 1. Förderung einer differentiellen Altersbildung • Die Vielfalt des Alters benötigt eine Altersbildung der Pluralität • Heterogenität der Altersmilieus muss bei der Planung in Rechnung gestellt werden (Milieumarketing) • Denkbar ist eine Altersbildung auch ohne das Etikett „alt“ • Einseitigkeit in der Altersbildung trägt zur ungewollten Stigmatisierung der Zielgruppe bei

  17. 2. Auf den gesellschaftlichen Megatrend der Individualisierung reagieren • Individualisierungstendenzen nehmen im Alter per se zu: Verlust der Arbeitnehmerrolle, Ehepartnerrolle • Die Teilnehmerrolle trägt in der Regel zur Vergemeinschaftung bei (Förderung eines Wir-Gefühls) • Individualisierung: Chance und Gefahr zugleich • Ganzheitliche Bildungsarbeit fördern, die Körper und Geist anregt!

  18. 3. Altersbildung – ein Ort der intensiven biographischen Arbeit • Biographische Arbeit: eine Dimension von Bildung (Positionierung des Ichs in der Welt) • Lebensgeschichtliche Bilanzierung im öffentlichen Raum • Biographische Arbeit im Zuge der konstruktiven Auseinandersetzung mit einem Bildungsgegenstand • Biographische Arbeit – Anlass, um den Austausch zwischen den Generationen zu fördern (Zeitzeugenarbeit)

  19. 4. Die Reaktivierung von Innovations-potentialen bei älteren BürgerInnen • Der biologisch begründete Innovationsmodus (junge Generation wächst nach) fällt aus • Leistungspotential und Lernfähigkeit lassen im Alter nicht per se nach • Ältere Mitbürger werden zukünftig stärker die Innovationslast mittragen müssen • Bildung im Alter wird ihren Freizeitcharakter verlieren und stärker mit der Arbeitswelt verbunden

  20. 5. Den Wechsel von der Angebots- zur Nachfrageorientierung bewältigen • Die Stärkung der Teilnehmerorientierung durch neuen Planungsansatz • Verbesserung der Evaluation und der feed-back-Kultur • Quantitative Teilnehmerbefragungen • Qualitative Teilnehmerbefragungen (Gruppendiskussionen) • Expertenbefragungen (Gespräche mit Pfarrer, Gemeindeschwester)

  21. Mit welchen Herausforderungen sind die Praktiker konfrontiert?

  22. Herausforderungen an die Praktiker • Statt soziale Ausgrenzung verstärkte Inklusion der Bildungsbenachteiligten (Armut im Alter bleibt aktuell). es gibt aber keine überzeugenden Konzepte • Vorausschauende Sensibilität gegenüber dem Bildungsbedarf der nachwachsenden Altersgenerationen • Unter den Bedingungen eines geringen Professionalisierungsniveaus muss dennoch ein hohes Maß an Professionalität gewährleistet werden

  23. Das Profil des Mainzer Projektes • Knüpft an der Maxime „Bildung für alle“ an: „Gleichberechtigte Teilhabe Älterer ....“. • Trägt zur Träger-übergreifenden Kooperation und damit zur „Systembildung“ bei . • Bietet Chance der Vernetzung zwischen den Praktikern. • Die Beteiligung der Wissenschaft könnte zur Selbstaufklärung beitragen. • Aufwertung des Qualitätsgedankens – schafft Raum für didaktische Innovationen

  24. Abschließende These: Sollte die Altersbildungspraxis die eben skizzierten Herausforderungen bewältigen, wird sie ihre (Macht) Position im System des lebenslangen Lernen spürbar aufwerten können.

  25. Ich danke Ihnen für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!Präsentation erhältlich: www.wissensjongleure.de

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