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Die Rolle der POUM im Mai Aufstand

Die Rolle der POUM im Mai Aufstand. Vor 70 Jahren spanischer Bürgerkrieg und spanische Revolution. Mitte Juli 1936 betrat General Franco mit seiner in Marokko stationierten Truppe spanisches Festland.

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Die Rolle der POUM im Mai Aufstand

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Presentation Transcript


  1. Die Rolle der POUM im Mai Aufstand

  2. Vor 70 Jahren spanischer Bürgerkrieg und spanische Revolution • Mitte Juli 1936 betrat General Franco mit seiner in Marokko stationierten Truppe spanisches Festland. • Vor 70 Jahren begann nicht nur der Bürgerkrieg zwischen Republik und Faschismus, sondern auch eine Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen, gegen Franco kämpfenden, sozialen und politischen Kräften.

  3. Das Ringen der Arbeiter um die Bildung ihrer Partei • Unser Vortrag wird sich im Wesentlichen mit diesem letzten Aspekt des Bürgerkrieges befassen. Es wird versucht die Zeit vom Ausbruch des Bürgerkrieges 1936 bis zur Niederlage der Arbeiter und ihrer Entwaffnung durch ihre eigene Regierung Anfang Mai 1937 darzustellen. • Die Kräfte der Volksfront behaupteten immer wieder, das dies die Voraussetzung sei, um erfolgreich gegen die Faschisten zu kämpfen. Doch es war dies der Anfang vom Ende und besiegelte nicht nur die Niederlage der spanischen Republik und den Sieg des Faschismus im Jahre 1939, sondern auch das Schicksal der Revolution. • Welche Rolle fiel dabei der POUM zu?

  4. Wer war die POUM? • Die POUM (Partido Obrero de Unification Marxista – Arbeiterpartei der Marxistischen Vereinigung) entstand im Laufe des Jahres 1935 als • Zusammenschluss von ‚Linken Kommunisten‘ unter Führung von Andres Nin und • Dem ‚Arbeiter und Bauern Block (BOC)‘ unter Führung von Joaquin Maurin • (Tosstorff, S.16)

  5. Schon die Gründung der POUM war umstritten • Heftige Klassenkämpfe 1935 führten zur Radikalisierung der PSOE (Sozialdemokraten) Es gab einen rechten Flügel unter Prieto und einen linken Flügel unter Largo Caballero • Trotzki und die Trotzkisten vor Ort schlugen vor, der PSOE beizutreten um den linken Flügel zu stärken • Stattdessen bildete sich die POUM

  6. Arbeiterparteien im Schlepptau der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Kräfte • Die Regierung unter Gil Robles gab dem Druck nach Neuwahlen statt • Die CNT gab ihre Haltung des Wahlboykotts auf • Im Februar 1936 gewann die Linke gemeinsam mit dem „Schatten der Bourgeoisie“ (Trotzki) die Wahlen • Die Sozialdemokraten und die unbedeutsamen Kommunisten traten der Regierung bei • Die Republikaner, nicht mehr als ein Häuflein bürgerlicher Intellektueller, bekamen 152 Delegierte und die Arbeiterparteien 116 • Azana (Republikaner) wird im Februar Ministerpräsident und im Mai Präsident (Morrow, S.49)

  7. Arbeiter revoltieren gegen die Regierung • Während der Aufstände von 1935 und davor wurden 9000 – 12000 Arbeiter und Bauern in die Gefängnisse gesperrt. • Noch während der Regierungsbildung im Februar 1936 wurde von der alten Cortes unter dem Druck von Streiks und Revolten ein Amnestiedekret ratifiziert. • Alle Entlassenen wurden unter dem Druck „Entweder – Oder“ wieder eingestellt • Kirchen und Klöster wurden niedergebrannt, Priester vertrieben (Morrow, S.55)

  8. Azana möchte Prieto zum Ministerpräsidenten machen I • Generalstreik April 1936 • Azana möchte die Streiks von einer Arbeiterregierung stoppen lassen und schlägt ein Kabinett unter Prieto vor • Die POUM hatte den Eintritts Prietos in die Regierung unterstützt • Während sich der linke und rechte Flügel der PSOE in einem heftigen Kampf um Reform und Revolution befand, ohne die Kräfte der POUM, erklärte diese, das die PSOE ruhig in die Regierungsverantwortung gehen solle, damit den Massen die Augen geöffnet würden, um den revolutionären Prozess zu beschleunigen (Morrow, S. 58f.)

  9. Azana möchte Prieto zum Ministerpräsidenten machen II • Die Basis der PSOE lehnte unter Führung Caballeros den Regierungseintritt ab • Caballero wagte trotzdem den Frontalangriff gegen Prieto nicht, aber dieser auch nicht gegen Caballero. Er wagte nicht ins Kabinett ein-zutreten • Um zu verhindern das sich der linke, revolutionäre Flügel durchsetzte, ließ Prieto mit viel Mauschelei den Parteitag von Juni auf Oktober verschieben. Dieser fand nie mehr statt

  10. Arbeiteraktion • Es muss immer wieder deutlich gesagt werden! Die ganzen Aktivitäten auf Parteipolitischer Ebene hatten zur Grundlage, und waren meistens Reaktionen auf, die selbsttätigen Klassenaktionen, die während der ganzen Zeit stattfanden

  11. Arbeiteraktion II • Streiks mit 1Mill. Teilnehmern und mehr, waren keine Seltenheit • Zentrale Forderungen waren; Einführung einer ausreichenden Arbeitslosen-unterstützung • Allgemeine Schulpflicht, zivile Lehrer, statt Pfaffen • Ausgleich für Ernteverluste

  12. Die selbsttätige, permanente Klasenaktion bringt die Volksfront in die Klemme • Erst setzten die Großgrundbesitzer, der Klerus, das Bürgertum und das Militär auf Azana, dann auf Prieto. Beide Versuche misslangen. • Der drohende Untergang des Kapitalismus stand vor der Tür • Die inkonsequente Haltung der Volksfront-regierung der Reaktion gegenüber, ermöglichte die Vorbereitung des faschistischen Putsches

  13. Der faschistische Putsch leitet die Revolution ein • Am 17. Juli 1936 begann die faschistische Invasion • Die Bürgerlichen in der Volksfront waren in der Falle. Bewaffneten sie die Arbeiter, würden sie hinweggefegt. Gingen sie zum Faschismus über, ebenso! • Gleichzeitig begannen die Arbeiter – ohne Erlaubnis – zu kämpfen

  14. PSOE, CNT und POUM brachen nicht mit der Volksfront • Dadurch, dass die Arbeiterparteien nicht mit den Bürgerlichen in der Regierung brachen, ordneten sie im Folgenden ihre Politik immer dem Bündnis unter. • Ein Nebeneffekt war, dass das Kleinbürgertum nicht zum Proletariat überging.

  15. Doppelherrschaft • In Katalonien bildete sich am 21. Juli 1936 das „Zentralkomitee der Antifaschistischen Milizen“ • Dieses lenkt den Kampf gegen die Faschisten und übernimmt zunehmend auch die Regierungsgeschäfte. • Zusammensetzung: 3 CNT, 2 FAI, 3 UGT, 1 POUM, 1 Bauernverband, 1 PCE, 4 linke Bürgervertreter (Morrow, S. 65) • In Wirklichkeit exekutierte es die Politik der CNT, FAI und POUM

  16. Lehren aus der Geschichte I • Das Programm des Faschismus ist; Vernichtung aller unabhängigen Arbeiterorganisationen, egal welcher ideologischen Richtung • Bevor die Bourgeoise sich auf den Faschismus stützt, stützt sie sich auf die Sozialdemokratie • Welche vitalen Interessen der liberalen Bourgeoise sind durch den Faschismus bedroht? Keine! (Morrow, S. 82)

  17. Statt Aufruf zur Sowjetregierung – Regierungbeteiligung I • Die CNT hielt an ihrer Vorstellung fest, das ein Staat so ist wie der andere und lehnte die Diktatur ab, - auch die proletarische • Die POUM orientierte sich an der CNT und ging nicht in die Offensive. Sie schwankte zwischen Aufbau von Arbeiter, Bauern und Soldatenräten und Regierungsbeteiligung hin und her.

  18. Statt Aufruf zur Sowjetregierung – Regierungbeteiligung II • Langsam gewann die Regierung die Initiative zurück. • - Forderung nach Regierungsarmee • - Banken in die Hand des liberalen Bürgertums • - Einführung der Pressezensur • Eintritt der CNT in baskische Regierung (August 1936) • Eintritt der POUM in Regierung in Valenzia (S.98

  19. Statt Aufruf zur Sowjetregierung – Regierungbeteiligung III • Im September war der Ansturm der Arbeiter und Bauern auf Großgrundbesitz und Kapital so groß, das die Regierung umgebildet werden mußte. • 3 Caballero, 3 Prieto, 2 PCE und 5 Bürgerliche (S. 111) • Am 4. November 1936 Eintritt der CNT in die Regierung (S.115) • Regierungsprogramm: Keine Landnahme, keine Enteignungen, nur Verteidigung der Republik.

  20. Die CNT gibt für vier KabinettssitzeRat von Aragon • Gleichzeitig unterwirft sie sich der Gesetze der Volksfront. (S.116) • So erhofft sie sich die Unterstützung für ihren Frontabschnitt. • Nötig wäre die Nationalisierung des Bodens und Verteilung an die verarmten Bauern gewesen. • Die Mehrheit der faschistischen Armee bestand aus Bauernsöhnen und diese fragten: ‚ Was hat die Republik uns zu geben…‘

  21. Statt Aufruf zur Sowjetregierung – Regierungbeteiligung IIII • Die POUM ist im September 1936 der Meinung das eine reine Arbeiterregierung gebildet werden muss und wird von den Massen bejubelt. Gleichzeitig: • „ Aber falls diese Ansicht von den anderen Arbeiterorganisationen nicht geteilt wird, sind wir bereit, die Frage offen zulassen, …“ (Morrow, S. 116) • Um die nach links strebenden Elemente der Esquerra zu gewinnen, arbeitet die POUM mit ihr zusammen und tritt ebenfalls in die Regierung ein

  22. Unter linken Regierungsschutz konnte das Bürgertum die revolutionäre Welle überstehen • Die Regierung löst per Dekret am 9. Oktober die revolutionären Komitees auf • Am 27. Oktober 1936 erlässt sie ein Dekret zur Entwaffnung der Arbeiter • Im Dezember fliegt die POUM bei einer Regierungsumbildung aus der Regierung • Von Februar 1937 bis Mai 1937 werden starke Repressalien gegen die POUM ausgeübt. (Zeitungen, Radio)

  23. Unter linken Regierungsschutz konnte das Bürgertum die revolutionäre Welle überstehen II • Die rote Hilfe der POUM wurde faktisch verboten • Auch die Presse der CNT wurde drangsaliert, mit Unterstützung der eigenen Minister • Am 12 April 1937 wurde die Etappe entwaffnet

  24. CNT zwischen Anarchismus und „bolschewistischen Programm“ I • Am 27. März 1937 zogen sich die CNT Minister aus der Regierung zurück. Der Druck der Basis wurde zu groß. Die Bürgerlichen forderten sie zur Rückkehr auf. Bis zum 16 April kehrten sie noch einmal in die Regierung zurück. (S.134/135) • Große Teile der CNT kehrten zur alten Parole zurück: „Keine Regierung mehr!“

  25. CNT zwischen Anarchismus und „bolschewistischen Programm“ II • Es bildete sich die Fraktion der „Freunde Duruttis“ • Sie forderte eine Arbeiterregierung die Schluss mit der Klassenkollaboration macht. • Die anarchistische Jugend schloss sich diesem Programm an. • Wer waren die Freunde Duruttis?

  26. Die POUM nutzt die Stimmung nicht • Die POUM wollte zwar einen Arbeiter- und Rätekongress einberufen sehen, machte dies aber nicht gemeinsam mit den entsprechenden Kräften in der CNT/FAI selbst, sondern forderte die Volksfrontregierung auf dies zu tun. Gerade die Kräfte, die PSOE, die PSUC, die Esquerra, die gegen sie agierten, sollten revolutionäre Taten vollbringen. (S.140/141) • Es folgt Teil 2 – PAUSE!

  27. Teil 2Die Kämpfe in Barcelona im Mai 1937 I • Die Freunde Durruttis, die anarchistische Jugend und der linke Flügel der POUM, organisiert als Bolschewiki-Leninisten (IV. Internationale) gruppierten sich revolutionär um und begannen eine revolutionäre Front aufzurichten. Doch es war zu spät! • Am 3. Mai errichteten Arbeiter Barrikaden in Barcelona (S. 141)

  28. Die Kämpfe in Barcelona im Mai 1937 II • Vorausgegangen waren viele Provokationen. Entwaffnungen der Arbeiter. Ermordung populärer Arbeiterführer etc. • Auslöser der Barrikadenkämpfe war dann allerdings der Versuch der PSUC die Telefonzentrale Barcelonas den Arbeitern zu entreißen. • Dies sprach sich wie ein Lauffeuer herum und die CNT/FAI und POUM Arbeiter ließen sich in ihren Lokalen bewaffnen (S. 145)

  29. Die Kämpfe in Barcelona im Mai 1937 III • Noch am gleichen Tag beherrschten die Arbeiter die ganze Stadt. Innerhalb einer Nacht übergaben die Zivilgarden der CNT-POUM ihre Waffen • Die Macht in Katalonien lag in Barcelona auf der Straße. Die CNT hätte sie nur nehmen brauchen. (S.145/146) • Die revolutionäre Front verteilte am 4. Mai 1937 ein Flugblatt mit folgenden Forderungen

  30. Revolutionäre Forderungen • Vollständige Bewaffnung der Arbeiterklasse • Lang lebe die Einheit der Aktion von CNT-FAI-POUM • Lang lebe die revolutionäre Front des Proletariats • Komitees der revolutionären Verteidigung in den Geschäften, Fabriken, Distrikten • Errichtung einer revolutionären Junta (Freunde Durruttis)

  31. Drei Argumente gegen die Machtergreifung • 1. Isolation der Revolution • 2.das die Faschisten dann durchbrechen könnten • 3.das England und Frankreich durch direkte Intervention die Revolution zerschlagen hätten

  32. Die Kapitulation der CNT I • Noch in der Nacht auf den 4. Mai verhandelte eine POUM Delegation mit der CNT. Tosstorff schreibt dazu: • „Nin gehörte zusammen mit Pedro Bonet und Julian Gorkin zur POUM - Delegation, die am Abend des dritten Mai, wenige Stunden nach Beginn der Kämpfe, mit den Regionalkomitees der CNT, der FAI und der JL verhandelte. Bereits dabei stellte sich heraus, dass die offiziellen Gremien der Anarchisten nicht bereit waren, ihre Regierungszusammenarbeit einer revolutionären Allianz mit der POUM zu opfern, ja noch nicht einmal gemeinsames Vorgehen und gemeinsame Minimalziele für den faktisch Seite an Seite geführten Barrikadenkampf zu formulieren.“ • Tosstorff, S. 67; Darstellungen von Gorkin, Andrade, und Bueso. Tosstorff schreibt dazu: „Diese Darstellungen differieren etwas im Detail, unterscheiden sich aber nicht im Ergebnis der Gespräche.“

  33. Die Kapitulation der CNT II • Die CNT verhandelte mit der Regierung und gab ab 11 Uhr, Dienstag den 4 Mai 1937 folgende Erklärung ab: • „Wir appellieren an Euch alle, die Waffen niederzulegen. Denkt an das große, allen gemeinsame Ziel… Über allem anderen, Einheit! Legt Eure Waffen nieder. Nur eine Losung: Wir müssen dafür arbeiten, den Faschismus zu schlagen!“

  34. Hic Rodus, Hic salta - POUM • Mittwoch, 5. Mai. Niemand hat die Barrikaden verlassen. Die Arbeiter zerreißen die „Solidaridad Obrera“, das Zentralorgan der CNT, und drohen mit ihren Gewehren und Fäusten. (S.155) • Die POUM steigt spontan im Ansehen der aufrührerischen Massen, allein durch ihre Verteidigung der Barrikaden und ihren Forderungen, der Rücknahme der Arbeiter-Entwaffnung und der der Entlassung der verantwortlichen Minister

  35. POUM weiter am Gängelband der Volksfront • Stattdessen legt die POUM einmal mehr ihr Schicksal in die Hände der CNT-Führung • Statt öffentliche Vorschläge an die CNT nach gemeinsamer Aktion, übte sie sich in Geheimverhandlungen • ‚Ihr stimmt nicht zu?‘ Dann werden wir weiter nichts sagen

  36. Die POUM kapituliert I • ‚La Batalla‘, das Zentralorgan der POUM schwieg am 5. Mai, nicht ein Wort über das feige Verhalten der CNT Führung • „Die Freunde Durrutis hatten sich am Mittwoch dem 5. Mai an die Spitze gesetzt, indem sie die CNT-Arbeiter aufforderten, die Rückzugsbefehle der Casa CNT zurückzuweisen und den Kampf um die Arbeitermacht fortzusetzen. Sie hatten die Zusammenarbeit mit der POUM herzlich willkommen geheißen. Die Massen waren noch auf den Barrikaden. Die POUM die in Katalonien wenigstens 30000 Arbeiter zählte, konnte nach der einen oder anderen Seite den Ausschlag geben. Ihre Führung setzte auf die Waagschale der Kapitulation.“ (Morrow, S. 157)

  37. Die POUM kapituliert II • Am 6. Mai meldet ‚La Batalla‘: Da die konterrevolutionäre Provokation zurück-geschlagen worden ist, ist es notwendig die Straßen zu verlassen. Arbeiter, kehrt an die Arbeit zurück.“ (S.156) • Jetzt werden die „Freunde Durrutis“ als ‚Agent Provokateurs‘ von der CNT und dann folgend von Allen verurteilt. Die POUM Presse verteidigt die linken Anarchisten nicht gegen diese üble Verleumdung

  38. Der Sieg ist errungen • Ehrung von Camillo Berneri (Morrow, S. 157)

  39. Der Untergang der POUM I • „Nachdem die Assalto-Garden in Barcelona eingerückt waren, klagte La Batalla: ‚ Das ist eine Provokation. Mit einer Demonstration der Gewalt versuchen sie, unseren Sieg in eine Niederlage umzuwandeln.‘ Und weinerlich: ‚ Es war die POUM, die zur Einstellung des Kampfes, dem Verlassen der Straßen und der Rückkehr zur Arbeit geraten hat; sie war es – niemand kann es bezweifeln – die eine derjenigen war, die am meisten dazu beitrug, die Situation wieder zu normalisieren.‘“ (Morrow, S. 162)

  40. Die Opfer der „normalisierten Situation“ • Wenigstens ein Verteidigungskomitee hätte die POUM organisieren müssen, welches die Entwaffnung der Arbeiter, folgende Überfälle, Verhaftungen und Pressezensur verhindern hätte können • 2000 Tote und Verwundete, nachdem die CNT die Barrikaden verließ, weitere Hunderte, nachdem das „Aufräumen“ begann, ganz zu Schweigen von den folgenden Repressalien gegen POUM und CNT Leute, deren Opfer in die Zehntausende gehen. • Mehr Opfer hätte der Kampf um Sieg oder Niederlage auch nicht kosten können, als die der Kapitulation

  41. Der Untergang der POUM II • „ ‚Wir fühlten uns geistig und physisch nicht stark genug, bei der Organisierung der Massen zum Widerstand die Führung zu übernehmen‘, hatte am Dienstag ein Mitglied der zentralen Exekutive der POUM zu Charles Orr gesagt. Deshalb verwandelten sie ihre Unfähigkeit in einen Sieg, um die Beendigung des Kampfes zu rechtfertigen.“ (Morrow, S.162)

  42. Der Untergang der POUM III • Am 11/12. Mai nahm das ZK der POUM ein ausführliches, von Andres Nin verfasstes Manifest an, in dem eingehend das Verhalten der Parteiführung begründet wurde. Tosstorff zitiert daraus folgendes:

  43. Der Untergang der POUM IIII • „ Der bewaffnete Kampf entwickelte sich in einer solchen Weise (…), dass man die Macht hätte ergreifen können. Aber unsere Partei, die eine Minderheitskraft in der Arbeiterbewegung ist, konnte nicht alleine die Verantwortung für das aufstellen dieser Losung übernehmen. (…) Unter diesen Umständen die Arbeiter aufzufordern, die Macht zu ergreifen, wäre unvermeidlicherweise auf einen Putsch mit fatalen Folgen für das Proletariat hinausgelaufen. (…) Und als wir innerlich davon überzeugt waren, dass die Fortführung der Kämpfe fatalerweise zur Niederlage führen würde, war uns klar, dass die Interessen des Proletariats verlangten, dem Kampf ein Ende zu setzen. Nicht, weil den Arbeitern, die wirkliche Wunder an Heroismus vollbracht hatten, der Kampfgeist fehlte, sondern wegen der durch das Verhalten der verantwortlichen revolutionären Gewerkschaftskomitees hervorgerufenen Desorientierung.“ (Tosstorff, S. 68)

  44. Der Untergang der POUM V • Wie durchgängig seit dem 19.Juli 1936 hatte sich die POUM von der Entscheidung der CNT-Führung abhängig gesehen. • Statt dass sich die Lage für die POUM nach Beendigung der Kämpfe entspannen konnte, setzte sofort die Kampagne der PSUC und der PCE ein, die auf die Vernichtung der POUM abzielte. Schritt für Schritt folgten der Propaganda die Ausschlüsse aus den Gewerkschaften, das Verbot von La Batalla und schließlich am 16. Juni 1937 die Verhaftung des Exekutivkomitees mit Nin an der Spitze, was bekanntlich zu seiner Ermordung führte. Drei Tage vor Zusammentritt des zweiten Parteikongresses war die Partei in die Illegalität getrieben.

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