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Umgang mit Traumasymptomen

Workshop 3 Umgang mit Traumasymptomen im pädagogischen Alltag Dr. in Eva Tröbinger , Mag. a Heike Gamillscheg. Umgang mit Traumasymptomen. Entstehung und Auswirkungen von Traumatisierungen Der pädagogische Alltag. Risikofaktoren. Entwicklungspsychologische Auswirkungen.

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Umgang mit Traumasymptomen

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Presentation Transcript


  1. Workshop 3Umgang mit Traumasymptomen im pädagogischen AlltagDr.in Eva Tröbinger, Mag.a Heike Gamillscheg

  2. Umgang mit Traumasymptomen Entstehung und Auswirkungen von Traumatisierungen Der pädagogische Alltag Risikofaktoren Entwicklungspsychologische Auswirkungen Symptome der PTBS Aufbau eines äußeren sicheren Ortes Haltung im Umgang mit Traumasymptomen Distanzierung von traumatischen Erfahrungen Erarbeitung eines inneren sicheren Ortes Selbstachtsamkeit, Selbstkontrolle, Selbstwirksamkeit Entwicklung neuer Lebenskonzepte

  3. Risikofaktoren und Artenvon Traumatisierungen Trauma Typ II Traumatisierungen, die über einen längeren Zeitraum auf einen Menschen einwirken (lang andauernd, mehrfach, in der Entwicklungsphase) • Emotionaler Missbrauch • Emotionale Vernachlässigung, anhaltende Abweisung • Körperliche Gewalt • Sexuelle Gewalt • Häusliche Gewalt • Ungebührliche elterliche Machtausübung (Münchhausen by proxy) • Eine schwere (psychische) Störung der Eltern • Unfälle, Krankenhausaufenthalte, schwere Krankheiten

  4. Risikofaktoren und Artenvon Traumatisierungen Trauma Typ II • (Gewaltsamer) Tod eines Familienangehörigen • Obdachlosigkeit, Flucht, Krieg, Naturkatastrophen • Traumatisierung durch Trennung • Sucht • Armut • Körperliche und geistige Behinderung • Transgenerationale Weitergabe (innerfamiliärer Missbrauch) • Bindungsrepräsentation

  5. Entwicklungspsychologische Auswirkungen • Ausbildung der traumabezogenen Erwartung • Auswirkungen auf das Selbstkonzept - Selbstwert, Selbstregulation - Anpassungsfaktor - Selbstkontrolle - Körperschema • Beeinträchtigte Bindungsfähigkeit - Zu Erwachsenen - Zu Gleichaltrigen - Zum anderen Geschlecht

  6. Entwicklungspsychologische Auswirkungen • Die moralische Entwicklung - Verwirrte kognitive Normen, Sexualität und Geschlechterrolle - Verdrehte gesellschaftliche Normen • Beeinträchtigte Entwicklungskompetenz - Emotionale Steuerung - Schwierigkeiten im Vollenden von Entwicklungsübergängen und in der Herausbildung von sozialen und anderen Fertigkeiten • Beeinträchtigte Belastbarkeit

  7. PTBS(Posttraumatische Belastungsstörung)Diagnose nach DSM IV 1. Erleben von tatsächlicher oder drohender Todesangst und/oder ernsthafter Verletzung bzw. von ernsthafter Gefahr 2. Wiedererleben des traumatischen Ereignisses durch • Belastende Erinnerung an das Ereignis (Bilder, Gedanken) • Alpträume • Flashbacks

  8. PTBS - Diagnostische Kriterien nach DSM IV 3. Anhaltende Vermeidung von Reizen, die an das Trauma erinnern • Bewusstes Vermeiden von Gedanken, Gefühlen oder Gesprächen, die in Verbindung mit dem Trauma stehen • Bewusstes Vermeiden von Aktivitäten, Orten oder Menschen, die mit dem Trauma zu tun haben • Unfähigkeit, sich an wichtige Aspekte des Traumas zu erinnern • Vermindertes Interesse oder Teilnahme an wichtigen Aktivitäten • Gefühl der Ablösung oder Entfremdung von Anderen • Gefühl einer eingeschränkten Zukunft

  9. PTBS - Diagnostische Kriterien nach DSM IV 4. Erhöhte Erregbarkeit (Hyperarousel) • Anhaltende übertriebene Schreckhaftigkeit • Reizbarkeit und Wutausbrüche • Konzentrationsschwierigkeiten • Ein- und Durchschlafschwierigkeiten • Motorische Unruhe

  10. PTBS - Diagnostische Kriterien nach DSM IV 5. Symptome auf der Bedürfnisebene • Zentrales Gefühl ist die Hilflosigkeit (nicht: Stress, Angst, Trauer) • Vertrauen und Selbstvertrauen werden erschüttert • Schuld: Gefühl, für das Ereignis oder seinen Ausgang verantwortlich zu sein • Ärger: Gefühl der Ungerechtigkeit oder Verletzung persönlicher Regeln durch Andere • Scham: Gefühl, eigene bedeutsame Regeln verletzt zu haben • Trauer: Gefühl etwas bedeutsames verloren zu haben • Numbing (emotionale Taubheit): Enge emotionale Bindungen mit Familie, Freunden und Kollegen werden vermieden. Die Gefühle sind allgemein vermindert, eingeschränkt, allenfalls werden routinemäßige und 'mechanische' Aktivitäten zu Ende geführt.

  11. Formen des Wiedererleben der traumatischen Erinnerung • Intrusionen Erinnerungen und Gedanken an ein traumatisches Erlebnis, die sich ins Gedächtnis drängen beziehungsweise in den Alltag einbrechen • Flashback Veränderter Bewusstseinszustand, in dem Gedächtnisinhalte aus einer vergangenen Stresssituation Macht über Erleben und Verhalten in der Gegenwart gewinnen. Die traumatische Situation wird durch einen Auslösereiz erneut reaktualisiert

  12. Trigger • Trigger sind Auslöser (innere und äußere reaktivierende Reize in der Gegenwart), von denen aus assoziative Verbindungen zu traumatischen Erlebnissen bestehen, so dass sie Flashbacks auslösen können. • Trigger können auf allen Sinnesebenen aktiviert werden (hören, sehen, fühlen, schmecken, riechen). • Zur Minimierung von Flashbacks ist es von Bedeutung herauszufinden, welche Trigger Flashbacks auslösen.

  13. Rahmenbedingungen eines äußeren sicheren Ortes • Qualitätskriterien in der Arbeit mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen • Schaffung eines Umfeldes, dass frei von „Traumafaktoren“ ist. • Bereitstellung äußerer sicherer Rahmenbedingungen stellt die Grundlage für die Erreichung innerer Sicherheit dar • Der äußere sichere Ort beschreibt die strukturellen Rahmenbedingungen, Regeln des Miteinanders, die Innere Haltung und die Umgangsweise mit den Betroffenen

  14. Rahmenbedingungen eines äußeren sicheren Ortes Qualitätskriterien in der Arbeit mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen • Geschütztes Umfeld mit transparenten Alltagsstrukturen • Wertschätzende Kommunikation • Tragfähiges, stabiles Bindungsangebot • Vorhersehbare Handlungsweisen • Respektieren der persönlichen Grenzen • Weitervermittlung gesellschaftlicher Werte und Normen • Möglichkeit zur Partizipation

  15. Rahmenbedingungen eines äußeren sicheren Ortes 1. Gestaltung des äußeren Ortes - Ordnung - Sauberkeit - Klarheit - Struktur - Wohlfühlatmosphäre (Intaktheit von Mobiliar und Material, Schlafraum als Schutzraum, Rückzugsort)

  16. Rahmenbedingungen eines äußeren sicheren Ortes 2. Grundregeln aufstellen - Keine körperliche Gewalt gegenüber anderen Verletzen, Schlagen, Treten, Boxen, Waffen, Quälen, einzelne oder organisierte Qual Körperlich sexuelle Gewalt (anfassen ohne Erlaubnis) - Keine verbale Androhung von Gewalt Entwertung, Entwürdigung, Drohungen, Erpressung

  17. Rahmenbedingungen eines äußeren sicheren Ortes 3. Schutz - Schutz vor weiteren Übergriffen, - Orientierung in Raum und Zeit und Sicherheitsempfinden stärken - Unterstützung der Handlungsfähigkeit Sprache finden helfen Erhöhung des Kontrollgefühls Überwindung der Hilflosigkeit - Entlastung

  18. Rahmenbedingungen eines äußeren sicheren Ortes 4. Verhaltensebene - Regeln erstellen, Konsequenzen deutlich und klar machen - Transparenz - Keine Willkür - Eigenmächtigkeit, Individualität fördern - Unterbrechen und Beenden von destruktiven Situationen - Selbstschädigendes Verhalten finden und Alternativen erarbeiten - Benennen - Kümmern um die eigene Befindlichkeit (Mag ich, Mag ich nicht, Was tut mit gut, Was tut mir nicht gut) - Gefühle zeigen lassen - Partizipation

  19. Haltung im Umgang mit Traumasymptomen Begegnet auf:mit: Geheimhaltung Offener, direkter Kommunikation, Enttabuisierung von Gewalt Schuld Entlastung Angst Sicherheit Willkür Transparenz, klare Strukturen Ohnmacht, Mit- und Selbstbestimmung, Objektempfinden Verantwortung

  20. Haltung im Umgang mit Traumasymptomen Begegnet auf:mit: Verstecken von Akzeptanz von Gefühlen, Gefühlen Möglichkeit der Abreaktion Aufbau von Spannungsmindernde Spannung Aktivität Beziehungslosigkeit Beziehungsangebot Isolation Gruppenintegration

  21. Traumapädagogische Gesprächsführung Sprache als wesentliches Ausdrucksmittel • Sprache als korrigierende Methode • Klare altersadäquate Wortwahl • Kurze Sätze • Sprache vs. emotionaler Ausdruck • Vermeidung von Doppelbotschaften (Double Binds) • Sender-Empfänger Prinzip

  22. Traumapädagogische Gesprächsführung Benennen Ansprechen von Gefühlen Ansprechen von Befindlichkeiten Verstehen der Bedeutung der Situation Entlastung Das war deine normale Reaktion auf eine unnormale Situation

  23. Beispiele für Benennen • Benennen von Gefühlen - „Ich sehe, dass du angespannt bist und es ist gut, wenn du deine Spannung spüren kannst/lernst“ • Den Gefühlen einen Raum geben - Ich nehme wahr, dass du keine Lust auf Hausaufgaben hast und es ändert nichts daran, dass du sie machen musst. - Ich habe den Eindruck, dass du wütend bist. Was kannst du tun, um mit deiner Wut besser umzugehen. • Beschreiben von Gefühlen -Ich merke, dass du traurig bist und dabei ist es ganz normal, dass du weinst.

  24. Erreichung innerer Sicherheit • Kennenlernen störender Verhaltensmuster • Erarbeitung alternativer Handlungsweisen • Skilltraining/Stresstoleranz • Stärkung des Subjektempfindens • Selbstwahrnehmung • Selbstkontrolle • Selbstwirksamkeit • Entwicklung neuer Lebenskonzepte

  25. Um die richtige Perspektive einnehmen zu können, müssen wir oft den Blickwinkel ändern.

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