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Institut für Psychotherapie Braunschweig – Göttingen November 2013

Institut für Psychotherapie Braunschweig – Göttingen November 2013. Der Zwang zu hungern und die Sucht zu essen… Essstörungen. Früherkennungssignale für Essstörungen. Extremes Untergewicht / Gewichtsschwankungen

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Institut für Psychotherapie Braunschweig – Göttingen November 2013

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  1. Institut für Psychotherapie Braunschweig – Göttingen November 2013 Der Zwang zu hungern und die Sucht zu essen… Essstörungen Ursula Rutz

  2. Früherkennungssignale für Essstörungen • Extremes Untergewicht / Gewichtsschwankungen • Häufiges Fehlen im Unterricht, vor allem im Sport, oder Verausgabung bis zur völligen Erschöpfung • Auffälliges Rückzugsverhalten – depressive Verstimmungen • Häufige Stimmungsschwankungen • Verstecken des Körpers durch verhüllte Kleidung • Blaue Hände /Lippen (ständiges Frieren) • „Hamsterbacken“ obwohl die Betroffene sehr dünn ist • Häufiger Toilettenbesuch auch während des Unterrichts • Beste Schulleistungen trotz auffälliger Schwächezustände im Unterricht • Auffällige Konzentrationsstörungen • Ständige Unruhe beim Sitzen (permanenter Bewegungsdrang) • Vermeidung von gemeinsamen Mahlzeiten (z.B. Klassenfahrt) • Heimliches Essen öder plötzliches Verschlingen von Essen • Längeres Besetzen der Toilette nach dem Essen, säuerlicher Geruch und Reste von erbrochener Nahrung auf der Toilette Ursula Rutz

  3. Merkmale gestörten Essverhaltens Das Essverhalten ist • angstbesetzt • überwiegend außenorientiert • rigide • chaotisch • abwechselnd rigide und chaotisch • das Mittel zur Stressbewältigung • in starkem Maße stimmungsabhängig • stark gewichtsabhängig • die Gedanken/ das Erleben beherrschend Ursula Rutz

  4. Gestörte Einstellung zum eigenen Körper Das Körpergefühl ist in starkem Maße abhängig von • Wiegen • Stimmung • Essen Ursula Rutz

  5. Gestörte Einstellung zum eigenen Körper Der Körper wird • häufig kritisch beobachtet und kontrolliert • verzerrt wahrgenommen • häufig mit dem anderer verglichen • möglichst nicht berührt • In Gewicht und Umfang ständig überprüft • Vergleiche mit anderen, Wiegen oder der Blick in den Spiegel werden völlig vermieden oder sind ständig präsent • Körperpflege wird übertrieben oder vernachlässigt Ursula Rutz

  6. Ursula Rutz

  7. Essstörungen und gestörte Körperwahrnehmung • Essstörungen sind immer verbunden mit • Körperunzufriedenheit • verzerrter Körperwahrnehmung • Überschätzung des Körperumfanges • und der Ausprägung einzelner Körperteile Ursula Rutz

  8. Gestörte Körperwahrnehmung Ursula Rutz

  9. Formen von Essstörungen Magersucht (Anorexianervosa) Bulimie (Bulimianervosa) Nicht näher bezeichnete Essstörung Essstörung mit „Fressanfällen“ (Binge EatingStörung) Ursula Rutz

  10. Der Body Mass Index Berechnung: Körpergewicht in Kilogramm Körpergröße in Meter zu Quadrat Beispiel: 67kg/1,7m x 1,7m = 23,18 BMI • Pathologisches Untergewicht • Anorexie < 16 BMI • Untergewicht < 18,5 BMI • Normalgewicht 18,5 bis 25 BMI • Übergewicht 25 bis 29,9 BMI • Adipositas 30 und mehr BMI Ursula Rutz

  11. EpidemiologieAnorexie und Bulimie AnorexieBulimie Erkrankungsalter 14. – 18. LJ 16. – 35. LJ (o. Anfang 3. Lebensjahrzehnt) (Erstmanifestationsgipfel 18. LJ) Häufigkeit 0,5 bis 1% 1- 3 % (d. gefährdeten Altersgruppen) Verhältnis Frauen : Männer 10:1 10:1 gehäuft in höheren Sozialschichten Verteilung nicht eindeutig Ursula Rutz

  12. Risikogruppen für Magersucht und Bulimie • Sportlerinnen, Ballettschülerinnen • Gymnasiastinnen, Studentinnen • Patientinnen/ Patienten mit Diabetes mellitus Ursula Rutz

  13. Nicht näher bezeichnete und subklinische Essstörungen • 10 % der Bevölkerung bis zum 35. Lebensjahr • Gymnasiastinnen und Studentinnen (Aschenbrenner et al. 2004): • Gestörtes Essverhalten bei • 29% der Frauen • 13 % der Männer • Besonders betroffen Gymnasiastinnen: 35 % • EU-Studie (KABERA, 1999): • ca. 40% der normal- und untergewichtigen Schülerinnen • zwischen 11 und 19 Jahren • fühlen sich zu dick Ursula Rutz

  14. Adipositas - Kinder u. Jugendliche 15% der Kinder zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig 6 % adipös 1,9 Mill. übergewichtige Kinder u. Jugendliche 800 000 adipöse Kinder u. Jugendliche Gruppe der 14- bis 17-jährigen 17% übergewichtig 8,5 % adipös (Robert-Koch-Institut: Epidemiologische Bulletin 40, 2006, S 347) Ursula Rutz

  15. Andere seelische Erkrankungen bei Ess-Störungen ErkrankungAnorexie Bulimie Binge Eating Depressionen +++ +++ +++ Angststörungen +++ +++ +++ (soziale Ängste) Substanzmissbrauch/ Sucht -- ++ ++ Persönlichkeitsstörungen + + + Zwangsstörungen ++ Ursula Rutz

  16. Körperliche Veränderungen bei Essstörungen • Störungen der Hunger- und Sättigungsregulierung • Störungen des Hormonhaushaltes • Wachstumsstörungen • Herz- und Kreislaufstörungen • Magen- und Darmbeschwerden • Schädigung der Knochensubstanz, Haut, Zähne, Haare Ursula Rutz

  17. Einfluss-Faktoren bei Ess-Störungen soziokulturell genetisch familiär Ess-Störung Persönlichkeit Peer-Gruppe Adoleszenz Ursula Rutz

  18. Familiäre Einflüsse bei Ess-Störungen Familiäre Einflüsse können Ess-Störungen • wesentlich verursachen • verstärken • in ihrer Entwicklung abmildern oder verhindern • in ihrem Verlauf abmildern Ess-Störungen beeinträchtigen familiäre Beziehungen Nicht jede Ess-Störung ist mit Störungen der familiären Beziehungen verbunden. Ursula Rutz

  19. Familie und Ess-Störungen Affektiv eingeschränkter Familienstil • Konflikte um • Essen • Gewicht • Diät • Aussehen Körper- unzufriedenheit Eher Anorexie Ess-Störung Eher Bulimie • Probleme mit • Grenzen • Konflikten • Affekten • Weiblichkeit • Konflikte um • Selbstwert • Autonomie Konflikthaft- impulsiver Familienstil Ursula Rutz

  20. Direkte familiäre Einflüsse bei Ess-Störungen • Einstellung zu Nahrungsmitteln (Vorlieben, Ekel) • Starke Beschäftigung mit Gewicht und Essen • Drängen zu Diäten und Schlankheit (unabhängig v. Realgewicht) • Starke Orientierung der Mütter/Väter an Schlankheit • Diäthalten und „gezügeltes“ Essverhalten der Mütter/Väter • Starke Betonung des Aussehens und der Außenwirkung • Kritische Kommentare zu Figur, Gewicht und Essverhalten Ursula Rutz

  21. Essstörungen als kulturelle Syndrome • Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln • Auflösung von Mahlzeitenstrukturen • Zunehmende Körperkontrolle • Schlanker Körper als Ausdruck von Selbstkontrolle und Leistungsfähigkeit • Selbstbeschränkung beim Essen als Leistung • Widersprüchliche Rollenerwartungen an Frauen • („Superfrau-Syndrom“) • Über-Identifikation essgestörter Frauen mit inkompatiblen Rollenerwartungen Ursula Rutz

  22. Mögliche Funktionen der Essstörung • Unterdrückung von als unangenehm erlebten Gefühlen oder alternativer Ausdruck von Gefühlen • Verbesserung des Selbstbildes • Erleben von Autonomie durch Gewichtskontrolle • Vermeidung der Auseinandersetzung mit anderen Problembereichen • Wunsch nach Aufmerksamkeit und Zuwendung • Abgrenzung gegenüber Anforderungen von Außen • Vermeidung von Entwicklungsaufgaben • Stabilisierung des Familiensystems Engelchen Teufelchen Ursula Rutz

  23. Ursula Rutz

  24. Adoleszenz als „vulnerable Phase“ • Körperveränderungen, insbes. Zunahme an Fettgewebe • Frühes Einsetzen der Menstruation als „Risikofaktor“ • Zunehmende Abhängigkeit des Selbstwertgefühls von der äußeren Erscheinung • Zunehmende Abhängigkeit von der Beurteilung Gleichaltriger • Entwicklung sexueller Wünsche und sexueller Beziehungen • Eintreten in die „Erwachsenenwelt“: Sich-Bewähren, Vergleichen, Rivalisieren • Ablösung vom Elternhaus: äußerlich und innerlich Ursula Rutz

  25. Einflüsse von Gleichaltrigen • Gruppenkonformität und sozialer Druck Konvergenz in Einstellung zu Essen, Aussehen und Perfektionismus (Angst vor) sozialer Isolierung • Abwerten, Ärgern, Drangsalieren • Negative sexuelle und partnerschaftliche Erfahrungen Körper als „Sündenbock“ • Vergleichen und Rivalisieren Medial vermittelte Idealbilder erreichen Wettbewerb mit Gleichaltrigen Prädiktor für Diäthalten Ursula Rutz

  26. Ursula Rutz

  27. Anorexianervosa Magersucht Merkmale: • Gewichtsverlust selbst herbeigeführt • Vermeidung von hochkalorischen Speisen • Einteilung von „erlaubten“ „verbotenen“ NM • Angst vor Nahrungsaufnahme bis hin zur Verweigerung zu essen • Leiden am eigenen Aussehen • Verleugnung der Krankheit • Verdrängung von Gefühlen und Problemen • Sozialer Rückzug Körperliche Folgeerscheinungen: • Stoffwechselstörungen • Konzentrationsstörungen • Chronische Verstopfung • Niedrige Pulsfrequenz • Ausbleiben der Menstruation – bei Männern Potenzverlust • Beginnt Erkrankung vor der Pubertät – gehemmte und verzögerte Entwicklung Ursula Rutz

  28. Anorexie als Versuch zur „Lösung“ von Entwicklungskonflikten • Das gestörte Selbstwertgefühl wird gehoben (Schlankheitsideal, Askese-Ideologie, Autarkie-Ideal). • Der ängstigende Autonomie-Schub der Pubertät wird aufgehalten. • Die ängstigende sexuelle Entwicklung kommt zum Stillstand. • Es kommt zu einer erfolgreichen Kontrolle des („guten“) Geistes über den („bösen“) Körper. • Die Patientin betont über das Nicht-Essen gleichzeitig ihre Unabhängigkeit von der Familie und anderen Personen. Körperlicher Aspekt: Durch die Kachexie werden Endorphine (körpereigene Opiate) freigesetzt, was zu rauschhaftem Erleben führt. Ursula Rutz

  29. Verläufe bei AnorexiaNervosa •Nach 5 Jahren Chronifizierung •nach 12 Jahren: Besserungen sehr unwahrscheinlich •Heilung der Kernsymptomatik bei 50 % •Besserung bei 20 bis 25 % •Chronifizierung bei 25 % •Hohe Mortalitätsrate: 16 % nach 20 Jahren (10-fach erhöht gegenüber gleichaltriger Normalbevölkerung) •Suizidrisiko um das 57-fache erhöht (gegenüber gleichaltriger Normalbevölkerung) Ursula Rutz

  30. Teufelskreis der Magersucht Konflikte um Selbstwert Autonomie und Weiblichkeit Verschiebung auf Essen und Körper Entgleisen der Regulierung von Hunger und Sattheit Verzerrung der Körperwahrnehmung Stimmungsschwankungen Soziale Isolierung Abmagern auf einen Zustand vor der Pubertät Gefühl von Besonderheit Überlegenheit und Unabhängigkeit Ursula Rutz

  31. Ursula Rutz

  32. BulimiaNervosa Bulimie Merkmale: • Wiederkehrende Phasen von Heißhunger • Heimliche unkontrollierte Fressanfälle • Selbstinduziertes Erbrechen nach dem Essen • Furcht vor Gewichtszunahme, Unzufriedenheit mit Körper • Depressive Verstimmung • Missbrauch von Abführmittel Körperliche Folgeerscheinungen: • Gewichtsschwankungen • Schlafstörungen, Lustlosigkeit • Haarausfall, angegriffener Zahnschmelz • Menstruationsstörungen • Herzrhythmusstörungen • Geschwollene Lymphdrüsen • Verätzung der Speiseröhre Ursula Rutz

  33. Bulimie als versuchte „Lösung“ von Konflikten Durch den Essanfall werden unerträgliche affektive Spannungen abgebaut (Essen als „Trost“, Beruhigung, Ersatzbefriedigung). Der Spannungsabbau findet ohne Kontakt zu anderen Personen statt. Die Betroffene kann ihre (Pseudo-) Autonomie wahren. Durch gegensteuernde Maßnahmen wird dem Ideal von Schlankheit und Attraktivität Rechnung getragen. Durch die Heimlichkeit der Symptomatik wird nach außen das Bild von „Normalität“ und „Funktionieren“ aufrechterhalten. Ursula Rutz

  34. Konflikte bei Bulimie Verborgen: schwaches bedürftiges abhängiges unkontrolliertes impulsives „makelhaftes“ „defektes“ Selbst Nach außen gezeigt: kompetentes starkes sicheres funktionierendes aktives kontrollierendes autonomes perfektes „Ideales“Selbst Ursula Rutz

  35. Teufelskreis der Bulimie Konflikte um Selbstwert, emotionale Zuwendung und Weiblichkeit Verschiebung auf Essen und Körper Diäten, um dem Weiblichkeitsideal zu entsprechen Entgleisen der Regulierung von Hunger und Sattheit Gefühle von Schuld, Scham. Ekel, Minderwertigkeit und Unattraktivität Essanfälle und gegensteuernde Maßnahmen Ursula Rutz

  36. Verläufe bei Bulimie nervosa Auswertung von 79 Studien zum Verlauf Verlauf zwischen > 10 und > 20 Jahren (217 Patientinnen) •Heilung: 44 % •Besserung: 28 % •Chronifizierung: 11 % •Übergang zu anderer Essstörung: 17 % (i. d. R. n. n. b. Essstörung) •Übergänge zu Anorexie eher selten (6%) •Sterblichkeitsrate gering (0,3 %), möglicherweise unterschätzt Steinhausen HC, Weber S (2009) The outcome of bulimia nervosa: Findings from one-quarter century of research. Am J Psychiatry 166:1331-1341 Psychotherapie verbessert den Verlauf Ursula Rutz

  37. Anorexie und Bulimie - Kosten Geschätzte Gesamtkosten für alle Erkrankungsfälle Anorexie: 195 Millionen Euro Bulimie: 124 Millionen Euro Kosten pro Jahr und Patientin: Anorexie: 5.300 Euro Bulimie: 1.300 Euro Krankenhauskosten pro Patientin: Anorexie: 12.800 Euro Bulimie: 3.600 Euro (Stationäre Behandlung, Rehabilitation, AU-Zeiten, Produktivitätsverlust durch vorzeitigenTod) (Krauth/ Buser/ Vogel (2002) How high are the costs of eating disorders - anorexia and bulimia nervosa - for German society? Eur. J Health Econ 3:244-250) Ursula Rutz

  38. Wege in die Behandlung Vermutung, dass eine Essstörung vorliegt Telefonische Beratung Internetberatung Beratung Diagnostik und ärztliche Untersuchung Weitere Beratung v. Betroffenen u. Angehörigen Ernährungsberatung Stationäre Therapie Einzeltherapie Familientherapie Gruppentherapie Ursula Rutz

  39. Arzt-Patienten-Kontakt bei Essstörungen • Essgestörte kommen ungern in Behandlung • Anorexie: oft keine Krankheitseinsicht • Bulimie und Binge Eating: • Oft viele gescheiterte Selbstheilungsversuche im Vorfeld • Ausgeprägte Scham • Wesentliche Aufgabe: Behandlungsmotivation schaffen Ursula Rutz

  40. Ess-Protokoll Datum:.............. Schultag Feiertag/Ferien Wochenende Ursula Rutz

  41. Bausteinplan für 2000 Kalorien pro Tag Lebensmittelgruppen für 2000 Kalorien pro Tag und deren Bausteine (BS) Anzahl der Bausteine 1. Getreide(-produkte) u. Kartoffeln 1 BS = 1 Scheibe Vollkornbrot 6 = 1 Vollkornbrötchen = 2 Scheiben Vollkorntoast = 4 Knäckebrote = 2 mittelgroße Kartoffeln = 1 knappe Tasse Nudeln, gekocht = 1 knappe Tasse Reis, gekocht = 1 Tasse Müsli 2. Gemüse (die angegebene Menge ist die Mindestmenge und kann nach belieben erhöht werden) 1 BS = 100 g Gemüse 3 = 50 g Blattsalat (z.B. 1 kl. Salat) 3. Obst 1 BS = 1 50 g Obst, z.B. 1 Apfel o. Birne 2 = 1 Glas Obstsaft 4. Milch und Milchprodukte 1 BS = 1kl. Becher Joghurt 5 = 1kl. Glas Milch = 4 EL Magerquark = 1 kl. Scheibe Käse Ursula Rutz

  42. Bausteinplan für 2000 Kalorien pro Tag Getränke Täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit (außer Kaffee, Schwarztee, alkoholische Getränke; z.B.Wasser, Kräuter- oder Früchtetee, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte) Extras 1 BS = 3 TL Honig = 3 TL Marmelade = 3 TL Zucker = 2 Stück Schokolade = 15 g Nüsse (z.B. 10 Mandeln o. Haselnüsse) = 1 Kugel Eis = 1 Glas Weißwein Lebensmittelgruppen für 2000 Kalorien pro Tag und deren Bausteine (BS) Anzahl der Bausteine 5. Fisch, Fleisch, Wurst und Eier 1 BS = 50 g Fleisch (mager und verzehrfertig) 3 = 75 g Fisch (verzehrfertig) = 1 Scheibe Wurst = 1 Ei 6. Fette und Öle 1 BS = 2-3 TL Butter o. Margarine 3 = 1 EL Öl = 2 EL Schlagsahne Ursula Rutz

  43. Es gibt kein „Idealgewicht“ Der Bereich,in dem das menschliche Gewicht reguliert wird und der mit optimaler Gesundheit verbunden ist, ist relativ breit. Ein gesundes Gewicht liegt im Alter von 20 – 34 Jahren zwischen einem Körpermasseindex (BMI) von 19 – 25 kg/m² und ab dem Alter von 35 Jahren zwischen 21 und 27 kg/m² . Erst grobe Abweichungen von diesem Bereich sind mit ernsthaften Gefahren für die Gesundheit verbunden. Rechenbeispiel: Das gesunde Gewicht einer 25-jährigen Frau mit 1,70 m liegt zwischen 55 und 72 kg. (nach: Schweiger/ Peters/ Sipos (2003) Essstörungen. Thieme, Stuttgart) Ursula Rutz

  44. Prävention/ Behandlung von Essstörungen: Lebenskompetenzentwicklung: • Ich-Stärkung • Stärkung der Beziehungsfähigkeit • Erkennen und Äußern von Bedürfnissen und Gefühlen • Erlernen von Konfliktwahrnehmung und –lösung • Verstärkung der Gemeinschaftsfähigkeit • Entwicklung von Kreativität • Stärkung der Genussfähigkeit • Entwicklung eines positiven Körperbildes • Entwicklung einer gesunden Geschlechtsidentität • Vermittlung von Freude an Bewegung und Entspannung Ursula Rutz

  45. Prävention/Behandlung von Essstörungen: Kritisches Denken: • Die normale Körpergewichtsentwicklung während der Pubertät kennen • Medienbotschaften kritisch hinterfragen • Die Risiken von Diäten kennen • Unterschiedliche Essstile kennen Entscheidungsfindung/Handlungskompetenz: • Motivation für ein gesundes Essverhalten und einen aktiven Lebensstil Selbstbehauptung: • Ein stabiles Selbstwertgefühl Selbstwahrnehmung: • Ein positives Körpergefühl • Freude an Bewegung und Entspannung Widerstand gegen Gruppendruck: • Akzeptanz der Verschiedenheit von Körperformen und Erscheinungs- bildern (nach WHO 1994) Ursula Rutz

  46. Literatur Habermas T (1990) Heißhunger. Historische Bedingungen der Bulimia nervosa. Fischer, Frankfurt/M. Reich G (2003) Familientherapie der Essstörungen. Hogrefe Verlag, Göttingen Reich G (2003) Familienbeziehungen bulimischer Patientinnen. Asanger Verlag, Heidelberg, Kröning Reich G. (2005): Familienbeziehungen und Familientherapie bei Essstörungen. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 54:318-336 Reich G, Cierpka M (Hrsg.) (2001) Psychotherapie der Essstörungen. Thieme Verlag, Stuttgart Reich G, Götz-Kühne C, Killius U (2004) Essstörungen: Magersucht, Bulimie, Binge Eating. Trias Verlag, Stuttgart Reich G, Witte-Lakemann G, Killius U (2005):Qualitätssicherung in Beratung und ambulanter Therapie von Frauen und Mädchen mit Essstörungen. Eine Praxisstudie. Vandenhoeck & Ruprecht, Umipress, Göttingen Ursula Rutz

  47. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ursula Rutz

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