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Übergänge gestalten – moderne Arbeitsansätze in den HzE bei Kindern und deren Familien

Übergänge gestalten – moderne Arbeitsansätze in den HzE bei Kindern und deren Familien. Graz April 2013 Dr. Hans-Ullrich Krause IGFH Kronberger Kreis f.d. QE ASH Berlin Uni Luxemburg Kinderhaus Berlin Mark Brandenburg. Übersicht. 1. Veränderungen im Bereich der stat. Erziehungshilfen

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Übergänge gestalten – moderne Arbeitsansätze in den HzE bei Kindern und deren Familien

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  1. Übergänge gestalten – moderne Arbeitsansätze in den HzE bei Kindern und deren Familien Graz April 2013 Dr. Hans-Ullrich Krause IGFH Kronberger Kreis f.d. QE ASH Berlin Uni Luxemburg Kinderhaus Berlin Mark Brandenburg Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  2. Übersicht 1. Veränderungen im Bereich der stat. Erziehungshilfen 2. Ursachen für die Zunahmen der stat. Hilfen bei Kindern 3. Auflistung von Problemen im Zusammenhang mit Eingriff im Kinderschutz und stat. Hilfen 4. Drei zentrale Probleme zu Ursachen und Wirkungen 5. Wie könnte die Praxis mit den beschriebenen Problemen umgehen? 6. Drei Praxisbeispiele konkret 7. Zusammenfassung Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  3. Anteil der stationären Neuhilfen für unter 6-Jährige an allen Maßnahmen der Heimerziehung* (Deutschland; 2002-2008**; begonnene Hilfen; in %) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  4. 1. Veränderungen Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  5. Inobutnahmen von Kindern und Jugendlichen pro 10.000 der altersgleichen Gruppe 2006 2011 Kinder unter 3 Jahren 9 18 Von 3 bis unter 6 6 12 Von 6 bis unter 9 5 11 Von 9 bis unter 12 8 13 Von 12 bis unter 14 22 30 Von 14 is unter 16 47 70 Von 16 bis unter 18 36 67 Quelle Komdat 2/12 / Staba Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  6. Dauer von Inobhutnahmen • bis 1 W bis 2 über 2 • Unter 6 Jahren 30 17 53% • 6-12 37 18 45% • 12 – 18 53 16 31% Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  7. 2. Mgl. Ursachen der Zunahme von Unterbringungen jüngerer Kinder • Auswirkungen der Einfügung des § 8a • Auswirkungen der sogn. Hartz IV Gesetzgebung • Auswirkungen allgem. gesellschaftlicher Entwicklungen • Mediale Präsens der Themen Misshandlung/ Verwahrlosung/ Missbrauch Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  8. 3. Probleme - Und wie reagieren die HzE? • Hilfen zur Erziehung (allgm) konzentrieren sich (vor allem in Krisenfällen - Kinderschutz) i.d.R. vordergründig auf die Kinder. (Aus Fehlern lernen- QM im Kinderschutz) • Hilfen sind in der Kontaktgestaltung mit den Eltern per se in der Falle der Selbstüberhöhung. • HzE erzeugen handlungslogisch bei mgl. Gefahr die Trennung von Kindern und Eltern. (Die Trennung wird zum eigentlichen Problem des Geschehens.) • HzE verlieren allzu oft die Partner der alleinerz. Mütter und die Großelternfamilie aus dem Blick oder beziehen sie von vornherein nicht mit ein. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  9. Einige Probleme insbes. der stat. Hilfen • Stat. Hilfen haben oft eigene Anteile an der Zerstörung geschwisterlicher Beziehungen • Stat. Hilfen schränken nicht selten die Eigenaktivitäten und Kompetenzen der Eltern ein, statt sie zu fördern. (z.B. zu viele Betreuungs- Versorgungsaufgaben werden durch Fachkräfte übernommen/ die Verantwortung für wichtige Fragen wird durch die Org. geradezu zwingend okkupiert) • Stat. Hilfen organisieren Hilfen oft nur bis zu den Grenzen der Orgn. – sie messen Kooperationen und Übergängen eine zu geringe Bedeutung zu. Und können bisweilen noch nicht einmal innerhalb der Organisation kooperieren. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  10. Allgm. Probleme • Die Väter bzw. Stiefväter finden bisweilen überhaupt keine Beachtung oder werden von vornherein diskreditiert. Auf jeden Fall werden sie sehr selten gefördert. • Die Großeltern werden in ihrer Bedeutung und Möglichkeiten nicht selten unter- aber auch überschätzt. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  11. Drei bereits benannte Probleme sollten herausgehoben werden nämlich… 1. Trennung als trivialer Bestandteil der Hilfe Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  12. Nämlich… 2. Entscheidungsfindung als zeitliche Blackbox Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  13. Nämlich… 3.Prognosebestimmung als methodische Wüste? Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  14. Trennung als Problem (Das Hilfesystem reagiert symbolisch aufgeladenen Interaktions- u. Deutungsmustern)) • Trennung als „Rettung“ • Trennung als Machtdurchsetzung • Trennung als Umsetzung einer Drohung • Trennung als Zwang zur Veränderung • Trennung als Klärungsversuch Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  15. Trennung als Problem (Das System kann nicht angemessen reagieren) • Trennung als Methode (Kontaktverbot) • Trennung als Folge „objektiv unzureichender Bedingungen“ (oft bei Geschwistern) • Trennung aus Unachtsamkeit Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  16. Trennung als Problem • Wie erleben Kinder die Trennung von ihren Bindungspersonen? • Wie erleben Mütter/ Väter/ Geschwister die Trennung von einem an sie gebundenen Kind? • UND WAS SIND DIE MÖGLICHEN FOLGEN? Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  17. Trennung als Problem • Bowlby hat hier den Begriff „Entfremdung“ /“Abwendung“ geprägt (detachment), ein Muster, das bei kl. Kindern und langer Trennung unbegrenzt lange erhalten bleiben kann. (1970 S.163) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  18. Trennung als Problem • Petri hat die Phasen des Verlassen Werdens und die des Verlassens aufeinander bezogen und die jeweiligen Irritationen auf beiden Seiten erörtert. Die Bindungsstörung führt jedenfalls auf Seiten des Kindes UND der der Mutter zu emotionalen Reaktionen; sie werden nicht selten als traumatisierende Ereignisse erlebt. (191 S. 51 ff) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  19. Trennung als Problem • Dass der Verlust von Bindungen, das Nichtvorhandensein emotionaler Zugehörigkeit zu erheblichen Beeinflussungen in den hirnorganischen Entwicklungen und bei der Ausbildung sozialer Kompetenzen führen, sei hier nur erwähnt. (u.A. Grossmann/Grossmann 2004 oder Maywald 2010 oder Perry/Szalivitz 2006) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  20. Trennung als Problem • Gahleitner spricht in diesem Zusammen von einem professionell erzeugten Trennungstrauma (2011, Vortrag) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  21. 2. Entscheidungsfindung als zeitliche Blackbox • Kinderschutzaktivitäten haben nicht selten zur Folge: Hauptsache das Kind ist in Sicherheit gebracht, alles andere werden wir sehen. • Man könnte aber auch sagen: Hauptsache: ich bin in Sicherheit, alles andere werden wir sehen. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  22. Entscheidungsfindung als Blackbox • Wohin das führen kann, soll anhand eines Beispiels beschrieben werden: (Bericht über einen Fallprozess immer wieder verzögerter Entscheidungs-findung) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  23. Entscheidungsfindung als zeitliche Blackbox • Es mangelt an Kooperation • Es mangelt an Kontinuität • Es mangelt an Verantwortung • Es mangelt an Regelungen Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  24. Prognosebestimmung als methodische Wüste • Die Frage, ob ein Eingriff in eine Familie stattfinden soll/muss und welche Qualität dieser Eingriff hat, wurde in den letzten Jahren über instrumentelle Messverfahren - sprich: Einschätzungsbögen - versucht zu beantworten. Was diese Verfahren gebracht haben, ist hier nicht Gegenstand meiner Überlegungen. Es ist eher das Problem, ob es geeignete Methoden gibt, angemessen im Zusammenhang von Entscheidungen zu agieren, wie z.B., ob wir das sog. Vieraugen-prinzip mit gesicherter Reflexion nutzen. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  25. Prognosebestimmung als methodische Wüste • Allerdings deuten sich einige neuere oder modifizierte Methodenansätze an, die hilfereich sein könnten: • Sozialpädagogisch Familiendiagnose • Falllabor/ Familienwerkstatt • Fallcoaching • Fallteams (in Berlin im Rahmen der Sozialraumorientierung) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  26. Wie mit den Problemen umgehen? (Grundsätzlich) • Hilfe in Krisensituationen entmoralisieren (Krise als normalen Bestandteil familialen Lebens begreifen). • Die Familie als Adressaten der Hilfe begreifen und nicht allein das Kind. • Die Trennung möglichst als traumatisierendes Erlebnis verhindern (Kohaupt) oder wenigstens als solches begreifen und bearbeiten Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  27. Wie mit den Problemen umgehen? (Rolle der Familien) • Die Eltern/Großeltern von vornherein nicht aus der Verantwortung gehen lassen. • Die Eltern auffordern und dabei unterstützen, weiterhin für ihre Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu sorgen. • Die Eltern und die Kinder, so intensiv wie möglich, in die Klärung ihrer Probleme einbeziehen/ sie beteiligen. (mehrseitige methodische Ansätze nutzend, wie z. B.: Familienrat/ soz. Päd. Familien-. Diagnose, Werkstatt für Dialogische Familienarbeit) • Die Lebensperspektiven der Eltern und der Familie positiv unterstützen. • Geschwister nach Möglichkeit nicht trennen. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  28. Wie mit den Problemen umgehen? (Rolle der Eltern) • Probleme und Schwierigkeiten wirklich deutlich werden lassen und als solche auch akzeptieren. Probleme als Handlungsanlass herausarbeiten. (Conen) • Eltern dabei unterstützen, handlungsfähig zu werden. (Programm zur Entwicklung eigener Kompetenzen – nachahmen, üben, beherrschen) • Das Thema Paarbeziehungen und deren Wirkungen zumindest im Blick haben (Danner), am besten aber mitbearbeiten. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  29. Wie umgehen mit den Problemen? (Rolle der Organisationen) • Die Betroffenen selbst zu Gestaltern des Hilfeprozesses und der Organisation machen. • Zugänge nicht nur ermöglichen sondern gezielt einfordern und gestalten. • Die Organisation und das, was in ihr passiert, offen halten. Positive Ungewissheit als Haltung entwickeln. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  30. Wie umgehen mit den Problemen? (Die Rolle der Kooperation) • Übergänge von vornherein als denkbare Weiterentwicklungen begreifen (Bronfenbrenner) • Die Organisation durchlässig machen, Anschlüsse gezielt vorbereiten und begleiten • Kooperationspartner im Boot haben und behalten (Kinderärzte/ Kitas/ Hebammen/ Logopäden/aber auch andere Träger z.B. in anschließenden ambulanten Hilfen) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  31. Praxisbeispiel: Vater-Mutter-Kind Projekt GEMEINSAM CHANCEN NUTZEN!!! • Mutter-Vater-Kind-Gruppe • im Kinderhaus Berlin - Mark Brandenburg e.V. Neustrelitzer Str. 57 • 13055 Berlin • Fon.: 030 / 97 10 18 – 119 • Fax.: 030 / 97 20 446 • e-mail: mutter-kind@kinderhaus-b-b.de Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  32. Praxisbeispiele • Sie stehen bei uns im Mittelpunkt: • MÜTTER...erfahren bei uns wichtige Kenntnisse zur Vorbereitung auf Geburt, Mutterschaft und die spätere Erziehung. Wir unterstützen die Entwicklung einer emotionalen, tragfähigen Mutter-Kind-Beziehung und ermöglichen die schulische und berufliche Ausbildung der jungen Mütter. • VÄTER...werden in der Ausübung ihrer Vaterrolle gestärkt, dazu ermuntert und begleitet. Gemeinsam mit ihren Partnerinnen sollen sie Alltagsgestaltung und die Verantwortung teilen und zusammen an der Entwicklung der Kinder teilhaben. • KINDER...erhalten bei Bedarf einen Kitaplatz, werden von uns rund um die Uhr betreut und in ihrer Gesamtpersönlichkeit gefördert. • JUNGE FRAUEN...finden bei uns eine harmonisch, gemütliche Atmosphäre unter Einbeziehung des sozialen Umfeldes sowie der Herkunftsfamilie, außerdem Hilfe und Beratung im Umgang mit Behörden, Finanzen und Wohnungsangelegenheiten. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  33. Praxisbeispiele • Dabei unterstützen uns viele KOOPERATIONSPARTNER:Ingelore Körniger (Hebamme) • Ärztehaus Reichenberger Straße, Kinderartzpraxis • Kita „Tausendfüßler“ • Kita „Igelbande“ • Kinderschutzzentrum Freienwalder Str. • Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) • Schulen, Ausbildungsstätten und Berufsberatung. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  34. Praxisbeispiele • Kinderhaus Berlin - Mark Brandenburg e.V. Mutter-Vater-Kind-Gruppe • Wir sind ein Team aus staatlich anerkannten Erzieherinnen – berufserfahren, fachlich fundiert und innovativ: • Kerstin Thiele (Teamleiterin), • Ines Schuster • Ilka Richter, • Eva-Maria Eichhorn • Jeannine Chowanek • Doris Zepezauer (Dipl. Sozialpädagogin) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  35. Praxisbeispiel: Krisenarbeit Einige zentrale Aspekte erfolgreicher Krisenarbeit: • Eltern von Anfang an direkt einbeziehen • Mgl. tägliche Anwesenheit / vielleicht sogar Gastwohnen • Konkrete Aufgaben im Hinblick auf das Kind übertragen (vor allem Pflegehandlungen) • Gemeinsame Analyse der Lebenssituation (z.B. soz. Päd. Familiendiagnose) • Gemeinsame Entwicklung von Zielen und Hilfegestaltung Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  36. Beispiel Krisenprojekt Robin • Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter • Doreen Kühl: Teamchefin • Franziska Grunzke: Sozialpädagogin • Johannes Krüger: Erzieher • Sabine Pascher: Erzieherin • Lea Jabs: Erzieherin • Marin Hügel: Erzieher • (alle mit Zusatzqualifizierungen) • Zusätzliche Betreuungskräfte nach Bedarf • Ines Seifert: Hauswirtschafterin • Berndt Schemmel: Psychologe/ Psychotherapeut • Sowie diverse Kooperationspartner Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  37. Projektbeispiel • Kooperationspartner • Kindertagesstätten, Schulen, diverse Ärzte, Kinder- Jugendpsychiatrie direkt nebenan / Krankenhauskomplex • Schuldnerberatungsstellen, Suchtberatungsstellen • Sozial Pädiatrische Zentren, Logopäden, Physiotherapeuten. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  38. Projektbeispiel • Krisenintervention und Clearing • Grundsätzlich ist die Unterbringung in unserer Einrichtung eine altersgemäße Grundversorgung der Kinder in einem strukturierten Tagesablauf (emotionale Einbettung, Erhalt der Erziehungsverantwortung der Eltern, Aufrechterhaltung der Schulbesuche sowie Anbindung in der trägerinternen Kita „Igelbande“, lösungsorientierte Gespräche mit den Eltern und Familien, begleitete oder ggf. kontrollierte Umgänge, Lebens- und Sozialraumorientierung). Eltern (Väter/Mütter) aber auch andere Betreuungspersonen werden in den Gesamtprozess einbezogen und gestalten ihn aktiv mit. • Ggf. wohnen die Eltern im Gaststatus mit Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  39. Projektbeispiel • Krisenintervention ist eine kurzfristige Unterbringung von Kindern, deren Herkunftsfamilie die Betreuung und Versorgung ihrer Kinder für einen absehbaren Zeitraum nicht gewährleisten kann (beispielsweise aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes, durch einen plötzlichen Unfall oder Nichtabholen aus Schule bzw. Kita, in Kinderschutzfällen und bei akuten Paarkonflikten mit potentieller Gefahr). • Ein Clearing beinhaltet die Klärung der Veränderungsfähigkeit- und Willigkeit der Familie zur Beendigung der diagnostizierten Krise, sowie die Herausfindung vorhandener Potentiale bei den Betroffenen und deren Umfeld. • Krisendiagnostik • Die zur Krisensituation geführten Umstände werden eruiert, was muss verändert werden um die Krise • (beispielsweise Kindeswohlgefährdung) zu mildern bzw. aufzulösen (angewandte Instrumente: systemische Familiengespräche, Ressourcendiagnostik, Pflege- und Erziehungsberatung, Genogramm- und Zeitstrahlerstellung. Sozialpädagogische Familiendiagnose). Die Krisendiagnostik wird bei Erteilung eines Clearingauftrages durchgeführt. • Darauf aufbauend werden Lösungsstrategien entwickelt, deren Ziel eine tragfähige • Zukunftsperspektive für die Familie per Rückführung bzw. eine weitere stationäre Hilfe ist. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  40. Projektbeispiel • Krisen- und Clearingprojekt • ROBIN • Krisen- und Clearingprojekt Robin • Kinderhaus Berlin Mark – Brandenburg e.V. • Landsberger Allee 57, 10249 Berlin • Robin : Telefon: 030/42 08 75 95 Fax.: 030/ 42 08 75 97 Email: Krise.Robin@Kinderhaus-b-b.de Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  41. Projektbeispiel • Der Ort: 8 Zimmerwohnung in einem Mietshaus mit 6 Kinderzimmern, Wohnzimmer, Küche, Erzieherzimmer Wohnung direkt darunter mit drei kleinen Apartments für Eltern mit Kind. Beratungsraum. Eine kleine Kita im Erdgeschoß mit 25 Plätzen. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  42. Praxisbeispiele: Familienintegration • Familien zusammenlassen oder zusammenführen • Gemeinsame Analyse der Lebenssituation • Intensive Reflektion der Alltagsgestaltung • Konkrete Programme, wie was verändert werden könnte • Coaching • Miteinander lernen • Solidarische Unterstützung Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  43. Familienintegration für diejenigen, die gleich fragen: wie sieht das genau aus? • 9 Plätze. Kinder werden nach § 34 aufgenommen, Eltern haben Gaststatus • 4-5 Apartments und gleichzeitig viel Gemeinschaftsraum, große Küche usw. • 5 Erzieherinnen, ein soz. Päd., Honorarmittel für Familientherapeuten, sowie diverse Hilfskräfte und weitere Professionelle (Logopäden, Kinderärzte, Zahnärzte, Paarberater, Ergotherapeuten usw.) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  44. Kinderhaus Berlin- Mark Brandenburg e.V.Familienintegratives Projekt Familienbande A- Aufgang, 5. Etage Neustrelitzer Straße 57 13055 Berlin Tel.: 97 10 18 129 Fax: 97 20 446 Mail: familienbande@kinderhaus-b-b.de Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  45. Kontakt bei • Aufnahmeanfragen • über die Sozialpädagogin • Frau Bofinger • 0172- 2952121 • Kapazität • 9 Kinder • Kooperationen • Kinderschutzzentrum Berlin • Hörberatung SPZ • EFB KJGD • 2 Kinderärzte • Kinderkrankenhaus Lindenhof • Jean Adams OS • ASH • Kita Kinderhaus • Kita Tausendfüßler • 3 Grundschulen • Päd. Mitarbeiter • Frau Wilke (TL) • Frau Bofinger (Soz.päd) • Frau Gacon • Frau Dannigkeit • Herr Ziegler • Frau Katzelberger • Herr Andersohn (Psy/Fam-Therap.) • Frau Kohlhoff (beratende Soz.-Päd) Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  46. Dauer Zielgruppe ca. 3 bis 18 Monate Familien/ allein erziehende Mütter und Väter und deren Kinder, die in ihrer aktuellen Lebenssituation nicht gesichert zusammenleben können bzw. nach Vereinbarung Ergänzende Leistungen • Familienwohnung • aufsuchende Familienarbeit • Familienberatung • Psychologische Beratung Programm • Aufnahme • Clearing • Entwicklung/ Stabilisierung • Perspektive/ Abschied Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  47. Aufnahme • Aufnahmeanfrage durch das Jugendamt • Familie wird zu einem Gespräch ins Projekt eingeladen (Information über Arbeitsweise des Projektes, kennen lernen der Mitarbeiter und Räumlichkeiten) • Entscheidet sich die Familie für eine Zusammenarbeit, findet vor der Aufnahme eine Hilfekonferenz statt  Erarbeitung von Richtungszielen und Treffen von Absprachen Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  48. Clearing • Es erfolgen Gespräche mit allen am Hilfeprozess Beteiligten (u. a. Herkunftsfamilie, Freunde, Lebenspartner) • Wir nehmen gemeinsam mit den Eltern Kontakt zu Institutionen des sozialen Umfeldes (z.B. Schule, Kita, Fachärzte, Beratungsstellen, Freizeitgruppen usw.) auf • Erstellen einer Sozialpädagogischen Familiendiagnose nach Marthaler, Uhlendorff, Cinkl  Gemeinsame Erarbeitung von Handlungsvorschlägen • Erarbeitung von Zielen und Konkretisierung der Hilfe • Gemeinsame Gestaltung von Programmen zur Entwicklung von Elternschaft und kindlicher Förderung. Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  49. Entwicklung und Stabilisierung • Umsetzung der Handlungsvorschläge • Entwicklung einer alltagsgerechten und individuellen Tagesstruktur  Ausprobieren, Modifizieren und schrittweise Festigung • Sensibilisierung der Eltern für verantwortungsvolle Betreuung und Versorgung und entwicklungsfördernde Erziehung durch Unterstützung, Anleitung und Beratung • Unterstützung der Eltern bei behördlichen Angelegenheiten, Schuldenregulierung, Wohnungssuche -bzw. Einrichtung • Sozialraumorientierte Anbindung in Wohnortnähe (Kinderärzte, SPZ, evtl. Amtsbetreuung, Schuldnerberatung etc.) • Unterstützung der Väter/ Mütter in ihrer persönlichen Situation (Ausbildung, berufliche Tätigkeit, soziale Beziehungen) • Paarberatung • Entwicklung gestalteter Elternschaft Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

  50. Perspektive und Abschied • Perspektivüberprüfung gemeinsam mit der Familie • Rückführung der Kinder in den elterlichen Haushalt begleitet durch aufsuchende Familienarbeit  schrittweise Beurlaubungsphase • Auswahl, Vereinbarung und Vorbereitung von Anschlusshilfen in Absprache mit den Eltern und die Beendigung der stationären Hilfe • Perspektive des Kindes außerhalb der Familie: gemeinsame Beratung und Erarbeitung des zukünftigen Lebensortes des Kindes • Abschiedsfeier im Projekt mit allen Familien Frühjahrstagung KiJA Steiermark, Graz , April 2013

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