790 likes | 1.17k Vues
Gliederung. Studie 1Interindividuelle Unterschiede in den EmotionsregulationsstrategienStudie 3-5Konsequenzen f?r Erleben und Ausdruck von Emotion, Funktionieren interpersoneller Beziehungen und pers?nliches Wohlbefinden. Hypothesen. Es gibt interindividuelle Unterschiede im Gebrauch der beiden E
E N D
1. Individual Differences in Two Emotion Regulation Processes: Implications for Affect, Relationships, and Well-Being James J. Gross, Oliver P. John
2. Gliederung Studie 1
Interindividuelle Unterschiede in den Emotionsregulationsstrategien
Studie 3-5
Konsequenzen fr Erleben und Ausdruck von Emotion, Funktionieren interpersoneller Beziehungen und persnliches Wohlbefinden
3. Hypothesen Es gibt interindividuelle Unterschiede im Gebrauch der beiden Emotionsregulationsstrategien Neubewertung und Unterdrckung.
Diese interindividuellen Unterschiede wirken sich auf den Affekt, das Wohlbefinden und auf soziale Beziehungen aus.
4. Theoretischer Hintergrund:Prozess-Modell zur Emotionsregulation Emotion beginnt mit Bewertung von emotion cues
Darauf folgt koordinierte Auswahl von Reaktionstendenzen (bzgl. Verhalten, Physiologie, Wahrnehmung)
Reaktionstendenzen knnen verschiedenartig moduliert werden
5. Emotion entfaltet sich ber die Zeit
Unterscheidung zwischen
8. Unterdrckung fhrt zu Diskrepanz zwischen innerem Erleben und Ausdruck der Emotion
negative Gefhle ber das Selbst/ Entfremdung gegenber dem eigenen Selbst und Anderen
hhere kognitive Anforderungen als bei der Neubewertung
9. Konsequenzen interindividueller Unterschiede im Gebrauch von Neubewertung und UnterdrckungHypothesen: Hufiger Gebrauch von Neubewertung:
hufigeres Erleben und Ausdruck positiver Emotionen
weniger Erleben und Ausdruck negativer Emotionen
engere Beziehungen
Hheres Wohlbefinden
Hufiger Gebrauch von Unterdrckung:
weniger Erleben und Ausdruck positiver Emotionen
weniger Ausdruck negativer Emotionen, aber gleiches Erleben bzw. hheres Erleben
weniger emotional enge Beziehungen
niedrigeres Wohlbefinden
10. Studie 1: Gruppenunterschiede Geschlechtsunterschiede?
Mnner unterdrcken hufiger als Frauen.
Ethnische Unterschiede?
Angehrige ethnischer Minderheiten unterdrcken hufiger als Amerikaner europischen Ursprungs.
11. Methode Emotion Regulation Questionnaire (ERQ)
Bsp.-Item Neubewertung:
I control my emotions by changing the way I think about the situation Im in.
Bsp.-Item Unterdrckung:
I control my emotions by not expressing them.
12. Teilnehmer
13. Ergebnisse Faktorstruktur:
Neubewertung und Unterdrckung sind unabhngig voneinander
Geschlechtsunterschiede:
Mnner signifikant hhere Werte fr Unterdrckung als Frauen
keine konsistenten Geschlechtsunterschiede fr Neubewertung
Ethnische Unterschiede:
Europisch stmmige Amerikaner zeigten geringsten Wert fr Unterdrckung
keine ethnischen Differenzen bei der Neubewertung
14. Studie 3: Implikationen fr Affekt
15. Methode Beziehung zwischen Ausma an Neubewertung und Unterdrckung (laut ERQ) und dem Erleben (Selbstbeurteilung) und Ausdruck von Emotionen (Selbst-und Fremdbewertung)
Vpn: 49 Personen, deren Emotionsausdrucksverhalten von je 3 Peers bewertet worden war (Zielpersonen)
147 Peers (von den Zielpersonen nominiert)
16. Ergebnisse Neubewertung korreliert positiv mit
Erleben positiver Emotionen
Ausdruck positiver Emotionen
und negativ mit
Ausdruck und Erleben negativer Emotionen
17. Ergebnisse Unterdrckung korreliert negativ mit
Erleben und Ausdruck positiver Emotion
Differenzwert (negativer Ausdruck-negatives Erleben)
und positiv mit
Erleben negativer Emotion (aufgrund Diskrepanz Erleben-Verhalten)
18. Studie 4: Implications for Social Functioning Interaktionen mit anderen triggern Emotionen
Individuen regulieren Emotionen, um soziale Ziele zu erreichen und Beziehungen zu ihnen wichtig erscheinenden Anderen aufzubauen
? chronischer Gebrauch von Unterdrckung und (kognitiver) Neubewertung haben wichtige, aber sehr unterschiedliche Konsequenzen fr Interaktionen
19. Methode: Teilnehmer:
Stichproben B, C,D, E
D: Beziehungsintensitt von 80 Teilnehmern durch je drei Nahestehende bewertet
Messung:
?Sozialer Austausch v. Emotionen (social sharing of emotions)
?Vermeidung v. emot. Nhe/Bindung (avoidance of attachment)
?Beziehungsintensitt/Nhe (relationship closeness)
?soziale Untersttzung (social support)
?Beliebtheit (peer liking)
20. Ergebnisse: ?Neubewertung
Korreliert pos. Mit Austausch v. pos. und neg. Emotionen
Korreliert nicht mit Vermeidung v. emot. Bindungen und sozialer Untersttzung
Engere Beziehungen, grere Beliebtheit
?Unterdrckung
Korreliert neg. mit Austausch v. pos. und neg. Emotionen
Korreliert pos. mit Vermeidungsverhalten und neg.mit Beziehungsintensitt/-nhe
Korreliert neg. mit soz. Untersttzung (v.a. emot. Untersttzung)
?Erwartungen besttigt
21. Studie 5: Implications for Well-being Untersucht, ob sich der kumulierte Einfluss des gewohnheitsmigen,lngerfristigen Gebrauchs der beiden Strategien unterschiedlich auf das Wohlbefinden auswirkt
Methode:
Teilnehmer:
Stichproben C, E, F (=210 Studenten, 73%Frauen, mittl. Alter 21J.)
Messung:
? depressive Stimmung
? Lebenszufriedenheit
? Selbstvertrauen
? Optimismus
? Wohlbefinden
22. Ergebnisse:
? Neubewertung
Weniger depressive Stimmungen
Positiv korreliert mit Lebenszufriedenheit, Selbstvertrauen, Optimismus
Positiv korreliert mit Merkmalen d. Wohlbefindens (Beherrschung d. Umwelt, Autonomie, Karriereaussichten, Lebensziel, Selbstakzeptanz, pos. Beziehungen)
? Unterdrckung
Mehr depressive Symptome
Geringere Lebenszufriedenheit, Selbstvertrauen, Optimismus
Negativ korreliert mit Merkmalen d. Wohlbefindens
? Erwartungen besttigt
23. Generelle Diskussion: Zusammenfassung
? kognitive Neubewertung
- Strategie, die frh in den emotionsgenerierenden Prozess eingreift
Stressige Situationen werden mittels optimistischer Sichtweise, Neuinterpretation d. Sit. U. aktiven Anstrengungen, negative Emotionen zu bewltigen, gemeistert
Mehr pos. u. weniger neg. Emotionen werden erfahren und im Verhalten ausgedrckt
Emotionen werden mit anderen geteilt/ausgetauscht
Emot. Beziehungen sind enger
Weniger depr. Symptome, hhere(s) Selbstbewusstsein u. Lebenszufriedenheit
24.
?Unterdrckung
Strategie,die spt in den emotionsgenerierenden Prozess eingreift
Nehmen sich selbst als inauthentisch gegenber anderen war
Bei Stress werden innere Gefhle versteckt/maskiert
Unklar ber eigene Gefhle; wenig erfolgreich Stimmung ins Positive zu verndern
Erfahren weniger pos. Emotionen, mehr neg. Emotionen
Teilen Gefhle kaum mit anderen
Vermeiden enge Beziehungen
Geringeres Selbstvertrauen, Lebenszufriedenheit, Optimismus
25. ...Befunde erweitern vorangegangene Ergebnisse
(1) Individuen unterscheiden sich im Gebrauch d. beiden Strategien; diese Unterschiede sind wesentlich und bedeutsam und haben systematische Effekte in Alltags-Situationen
(2) Der Gebrauch d. Strategien im Alltagsleben hat lngerfristige Konsequenzen.
Befunde stimmen grtenteils mit den Hypothesen aus Tab. 1 berein
26. Grenzen/Limitationen: In Zukunft:
Generalitt prfen (hier: zu homogene Stichprobe aus gleichaltrigen Studenten)
Robustheit abschtzen, Grenzbedingungen spezifizieren, altersabhngige Vorhersagen testen
entwicklungsbedingte Herkunft und Aufrechterhaltung d. Strategien spezifizieren
Spezifische Emotionen untersuchen (Unterschiede?)
Individuelle Unterschiede im Gebrauch?
27. Emotional Distress Regulation Takes Precedence Over Impulse Control: If You Feel Bad, Do It!
28.
Misserfolge in der Selbstregulation aufgrund von verschiedenen in Konflikt stehenden Regulationszielen
Affektregulation - Impulskontrolle
Implikation: Selbstregulation (Impulskontrolle) nimmt in Zeiten emotionaler Belastung ab
Wenn man unter emotionaler Belastung steht, gibt man unmittelbaren Impulsen nach, um sich besser zu fhlen. Gegenber anderen selbst-regulatorischen Zielen hat diese kurzfristige Affektregulation Prioritt.
29.
ERGEBNISSE FRHERER STUDIEN
bermiges Essen
bergewichtige Menschen neigen mehr zu exzessivem Essen, wenn sie ngstlich o. depressiv sind (Logue, 1993)
Dithaltende essen mehr, wenn sie in eine unangenehme Stimmung versetzt werden (Greeno & Wing, 1994)
Nikotin-/Zigarettenentwhnung
unter emotionaler Belastung hhere Wahrscheinlichkeit fr Rckfall ( Brownell, Marlatt, Lichtenstein & Wilson, 1986)
verstrktes Rauchen bei Stress u. rger ( Ashton & Stepney, 1982) und bei Angstzustnden (Schachter, 1977)
30.
Alkoholkonsum
emot. Belastung frdert Alkoholkonsum: weitverbreitete Meinung, dass Alkohol Angst reduziert und die Stimmung hebt ( Sayette, 1993, Stockwell, 1985)
Glcksspiel, zwanghaftes Einkaufen
Unter emot. Stress misslingt Kontrolle solcher Verhaltensweisen oft ( OGuinn & Faber, 1987)
Glaube, dass dieses Verhalten zu Verbesserung d. Stimmung fhrt ( Dickerson 1991)
31.
Aggression u. Gewalt
naheliegende Ursache f. Gewalt ist d. Zusammenbruch der internalen Beherrschung ( Baumeister, 1997)
niedrige Selbstkontrolle als wichtiger Faktor f. Gewaltanwendung (Gottfredson & Hirschi, 1990)
Belohnungsaufschub
erfordert, Impulsen zu widerstehen, um lngerfristige Ziele zu erreichen ( Mischel, 1996) sehr anfllig f. emotionale Belastung
Kindern, die eine traurige Situation erinnern sollten, fiel es anschlieend schwer den Drang zu unterdrcken mit einem verbotenen Spielzeug zu spielen ( Fry, 1975)
32. Warum beeintrchtigt emotionale Belastung die Fhigkeit zur Regulation?
Verschiedene Theorien
Intentionale Selbstzerstrung
basiert auf psychodynamischer Theorie: emotionale Belastung frdert selbstzerstrerische Tendenzen
Bsp.: Menschen, die sich schuldig gemacht haben, wnschen sich zu leiden oder bestraft zu werden
( Pier, Singer, 1953/1971)
33.
Kapazitt
beschrnkte Regulationsressourcen:
Ressourcen, die verwendet werden um mit stressiger Situation fertig zu werden, fehlen beim Regulieren des Verhaltens
emotionale Belastung verhindert rationales Denken und schrnkt die Kapazitt fr effektive Selbstregulation ein
Motivation
emotionaler Stress beeintrchtigt die Motivation sein Verhalten zu regulieren ? 3 Anstze
34. apathischer Ansatz:
man sorgt sich willentlich nicht mehr darum, positive Ziele zu erreichen und handelt seinem normalen Verhaltensmuster zuwider, obwohl man noch fhig wre, erfolgreiche Selbstregulation zu betreiben
keine selbstzerstrerischen Impulse
rebellischer Ansatz:
gegen scheinbare Bedingungen u. Einschrnkungen, die mit dem normalen Verhalten einhergehen, rebellieren und seinem eigentlichen Verhaltensmuster willentlich entgegenwirken
Selbstwirksamkeits-Ansatz:
sich unfhig fhlen, durch Verhalten ferne Ziele erreichen zu knnen
Aufgeben, sich auf unmittelbare, sofortige Belohnungen/Befriedigungen konzentrieren
35.
Priorittswechsel /-verschiebung
Effekte d. Selbstregulation sind strategisch u. bewusst
Bei emotionaler Belastung hat d. Wunsch sich besser zu fhlen Vorrang vor Impulskontrolle
Impulskontrolle bedeutet, dem Wunsch nach etw., von dem man glaubt, es trage zum Wohlbefinden bei, zu widerstehen
Emot. Belastung verstrkt d. subjektive Dringlichkeit f. hedonistische Bedrfnisse
36.
STUDIEN
in Anlehnung an Theorie des Priorittswechsels
Annahme: Impulskontrolle scheitert, weil Affektregulation bewusst prferiert wird
Herausforderung:
Ist das Ziel sich besser zu fhlen wirklich der Grund fr das Scheitern der Selbstkontrolle bei negativem Affekt?
37. Methode:
mood-freezingManipulation (Manucia et al., 1984)
?berzeugung, dass sich die momentane Stimmung, in der man sich befindet, nicht verndern lsst
Affektregulation wre sinnlos, denn entsprechende Verhaltensweisen wrden nicht dazu fhren, sich besser zu fhlen ? unter d. mood-freezing-Bedingung drfte keine Affektregulation eintreten, Impulskontrolle msste eingehalten werden
38. bersicht zu Experimenten
Verhaltensweisen untersucht, die eng mit Selbstkontrolle in Verbindung stehen
Experiment 1: ungesunde Ernhrung/Snacks
Experiment 2: Belohnungsaufschub
Experiment 3: etw. aufschieben, hinauszgern
Ziel: zeigen, dass
emot. Belastung Selbstkontrolle mindert und das jeweilige Verhalten verstrkt (Kontrollgruppe)
diese erhhte Verhaltensbeobachtung nicht eintritt, wenn man glaubt, an seiner Stimmung aktiv nichts ndern zu knnen (mood-freezing-Bedingung)
? wrde bedeuten, dass das Ziel sich besser zu fhlen, wirklich der Grund fr das Scheitern der Impulskontrolle bei negativem Effekt ist
39. EXPERIMENT 1
AV=ungesunde Ernhrung/Snacks
ungesunde Snacks essen als Affektregulationsstrategie
unter emot. Belastung Verlust der Kontrolle ber das Verhalten ? sich beressen, Fressattacken
Ziel: zeigen, dass das Auftreten dieses Verhaltens von der berzeugung, dass es zu einer Verbesserung d. Wohlbefindens fhrt, beeinflusst wird
40.
Methode
Teilnehmer: 74 Studenten (43 Mnner, 31 Frauen)
Durchfhrung:
Aufgabe: Text ber ein lebensnahes Szenario lesen und sich vorstellen, die Hauptperson zu sein ? best. Emotionen erleben und identifizieren
Essay ber Emotionen schreiben
2 Geschichten:
(1) Induktion neg. Emotionen
(2) Induktion pos. Emotionen
Pause ? neues Experiment
Aufgabe: Snacks anhand v. Ratingskalen bewerten
? Betrag d. verspeisten Snacks = AV
3 unterschiedl. Snacks: Bretzeln, Schokoladenkekse, Ksecracker
42. Ergebnisse
Manipulationscheck
signifikante Unterschiede unter d. 4 Bedingungen
Distress-Bedingung unglcklicher als happy-Bedingung
Betrag der verspeisten Snacks
Messung d. (gescheiterten) Impulskontrolle
multivariate Varianzanalyse ? signifikante Unterschiede unter d. Bedingungen
43.
44.
ANOVA
? signifikante Interaktion zw. Induzierter Stimmung und Vernderbarkeit d. Stimmung
kein signifikanter Haupteffekt
? signifikanter Unterschied:
VPs in der distress- und mood-freezing Bedingung essen weniger als VPs in distress- und changeable-mood Bedingung
? Hypothese besttigt!
45.
Stimmung:
ANOVA Brief Mood Introspection Scale
Kein Zusammenhang zw. Essen und endgltiger Stimmung
Kein Beweis, dass Essen zu einer Verbesserung d. Wohlbefindens fhrt
Ditstatus:
Kein Haupteffekt und keine Interaktion mit d. Bedingungen
46. DISKUSSION
in happy- und mood-freezing Bedingung haben Leute teilweise mehr gegessen
zurckzufhren auf Bemerkung d. Exp.leiters, dass Essen die momentane Stimmung andauern liee
unerwartet: Ditstatus ohne Einfluss
erwartet, dass Effekt bei Dithaltenden am strksten, weil sie immer bemht sind, ihr Verhalten bzgl. d. Essens zu kontrollieren und bei Verlust d. Impulskontrolle unter emot. Belastung verhltnismig viel essen
kein Effekt des Essens auf die Stimmung
Warum Essen als Selbstregulationsstrategie?
Mgl. Erklrungen:
kurzlebige Stimmungsverbesserung
Durch berzeugung missgeleitet, positive Erwartungen werden enttuscht
47.
KRITIK
Asymmetrie in den Bedingungen
In mood-freeze Bedingung wurde der mgl. Zusammenhang zw. Essen und Stimmung fr die VP salient gemacht, in der changeable-mood Bedingung nicht
Knnte Einfluss auf das Verhalten haben
48. EXPERIMENT 2
neue AV= Belohnungsverzgerung
Grundannahme:
Emotionale Erregung (im Sinne von Not) beeinflusst Impulskontrolle, wenn Stimmung als vernderbar wahrgenommen wird.
Erregung untergrbt Kapazitt zur Verzgerung einer Belohnung
? bevorzuge unmittelbare Belohnung, anstelle einer langfristigen, die jedoch bedeutsamer sein kann
Ziele:
beweisen, dass Affektregulation Mediator ist
beweisen, dass individuelle Unterschiede in Selbstkontrolltendenzen Effekt moderieren
49. METHODE
Versuchspersonen:
47 Studenten (26 ?, 21 ?)
randomisierte Zuordnung zu Bedingungen:
Stimmung fixiert
Stimmung variabel (Kontrollgruppe)
50.
Prozedur
1. Einverstndniserklrung
2. Negative Mood Regulation Scale
= Glaube an eigene Fhigkeit, negative
Stimmungen eingrenzen zu knnen
Wenn ich verrgert bin, glaube ich, dass
durch 30 Items ergnzt
Bewertung auf Skala von 1(starke Ablehng.)
bis 5 (starke Zustimmg.)
sehr hohe Reliabilitt und Validitt
51. 2. NMR-Implikationen
hohe Werte ? starker Glaube daran, dass ich meine Stimmung aktiv verndern kann ? emotionale Erregung ? zunehmendes Handeln, um sofortige Belohnung zu erhalten ? Abnahme der Impulskontrolle ? Stimmung fixiert ? Effekt verschwindet
niedrige Werte ? geringer Glaube ? Stimmung fixiert ? kaum Effekt
gute Vorhersage bezgl. Effektivitt von Affektbewltigungsstrategien
52. 3. angeblicher Zweck der Untersuchung
Zusammenhang zw. emotionaler Intelligenz und Problemlsungsfertigkeiten
emot. Intelligenz ? lesen eines Szenarios + VP soll sich vorstellen, Teil bzw. Hauptperson des Szenarios zu sein
4. Stimmungsmanipulation
Szenario fr alle Vpen gleich ? allen wird negative Stimmung induziert
53. 5.Aromatherapie
man untersuche auch Effekt von Geruch auf Problemlsungsfertigkeiten
nach neuester Forschung, htte Aromatherapie positiven Effekt auf Fhigkeit, klar zu denken
VP soll einige Minuten mit Duftkerze verbringen + ber ihre Gefhle bezgl. Szenario nachdenken
54. 6. Stimmungsfixation
2 Gruppen:
A) Stimmung= fixiert
Grund: hufigste Konsequenz v. Aromatherapie
sei zeitl. begrenzte Einfrierung der
Stimmung
B) Stimmung= variabel
Grund: keine Instruktion bezgl. mgl.
Konsequenzen
55. 7. Ressourcen- Dilemma
Test zur Messung v. Problemlsungs-Skills
Computerspiel mit Ziel, max. Profit aus Ressourcenpool zu schlagen ? gute Vorhersage von akadem. Intelligenz + Schulerfolg
Anweisung des VL an VP:
In this game we are simulating how a fisherman goes about fishing from a lake. You will be this fisherman and can catch tons of fish. In each trial you are allowed to catch either nothing at all, or as many tons of fish as you like. However, the stock of fish is not unlimited. The amount of fish in the lake decreases whenever something is taken out. On the other hand the fish will also propagate as long as there are enough of them in the lake. I will tell you when the game is over. However, if the stock drops to 0 at any time, the game is automatically over.
56. VPen spielen um echtes Geld
pro Durchgang Anzeige ber aktuellen Fischmenge im See
VP gibt an, wie viele Fische sie fangen mchte
gleichzeitig Reproduktion nach umgekehrter U-Funktion
(x-Achse= Fischmenge; y-Achse= Reproduktion)
Erfolg nur durch richtiges Abschtzen bezgl. max. Reproduktion ? Impuls, schnell und viel Gewinn, durch bereifriges Abfischen zu machen
Annahme:
emot. Erregung ? Wunsch nach besserer Stimmg. ?frher Gewinn= frhes Abfischen ? noch keine Beweise
57.
8. Brief Mood Introspection Scale
Messung der Endstimmung
9. Manipulationscheck
10. Aufklrung
58. RESULTATE
Manipulationscheck
erfolgreich
Belohnungsverzgerung
1.Messung
Erfolg d. VPen, d.h. AV= Endsumme an verdientem Geld
2. Messung
erfolgreiche Belohnungsverzgerung, d.h. AV= Menge der verbliebenen Fische im See
lineare Regressionsanalyse
59. signif. Interaktion zw. Bedingung (Stimmg. fixiert vs variabel) und NMR-score in beiden Messungen
hohe NMR-Werte ? Verhalten passt sich eher an jeweilige Bedingung an
Mean Amount Earned (in Cents)
Number of Fish Remeining at Games End
60.
NMR- Wert niedrig ? kein signif. Unterschied zw. Stimmungsbedingung und Endgewinn/ Endanzahl der verbliebenen Fische
NMR- Wert hoch ? kein signif. Unterschied zw. Bedingung und Endgewinn
? signif. Unterschied zw. Bedingung und Endanzahl der Fische
wenn Ziel=unmittelbare Belohnung ? Resultate zu Beginn d. Verfahrens besonders stark???
Ergebnisauswertung nach 6. von 25 Durchgngen
Annahme besttigt
61.
Stimmungszustand
starke Regulatoren= am Ende bessere Stimmung
Korr. zw. Fischanzahl und Endstimmung= -0.34
Korr. zw. Gewinn u. Endstimmung= n. signif.
Je erfolgreicher Belohnung
verzgert wird, desto
schlechter ist die
Endstimmung!!!
62.
Diskussion
schlechte Stimmung ? schlechte Verzgerung einer Belohnung
fixierte Stimmung ? effektivere Verzgerung
Unterschiede bei hohen NMR-Werten strker ? Stimmungsregulation ist entscheidend
diejenigen, welche besser verzgerten, fhlten sich danach schlechter
unmittelbare Belohnung fhrt zu Stimmungsverbesserung
alternative Grnde???
63.
Alternative:
Experiment v. VL willkrlich abgebrochen ? weckt in VP evtl. Gefhl der vergebenen Chancen ? je mehr Geld verloren, desto schlechter d. Stimmung
keine Unterschiede zw. fixierter u. variabler Bedingung bezgl. Endstimmung
Zweifel, d. strategische Stimmungsregulation in Form unmittelbare Befriedigung erfolgreich war
64. EXPERIMENT 3
neue AV= procrastination ? zgern, aufschieben, beinhaltet Zeitverschwendung vor einer Frist
Zgern= Defizit in Selbstregulation, jedoch nicht in
Intelligenz
geringer Leistung, da zu wenig Zeit, sich mit Aufgabe zu befassen
Aber warum schieben
Menschen Dinge auf?
65. Warum Menschen zgern/ aufschieben:
eine Klasse v. Erklrungen mit Fokus auf emot. Konsequenzen von Arbeit oder Beschftigung mit Alternative
Arbeit fr Ziel z.T. ernchternd, aversiv
hohe Erwartungen u. Erfolgsdruck? Angst
Ablenkung attraktiver, da intrinsischer Genuss
Annahmen:
Beschftigung mit aufgabenirrelevanter Alternative, wenn Menschen in schlechter, aber variabler Stimmung
Aufschieben nur, wenn attraktive Alternative verfgbar ist
66. Alternativannahmen:
Zgern, weil ich Arbeit einfach aus d. Weg gehen mchte ? Attraktivitt egal
emot. Erregung reduziert Motivation, Aufgabe zu bearbeiten od. fhrt zur Rebellion gegen extrinsische Aufgaben ? Attraktivitt egal
in beiden Fllen Stimmungsvariabilitt relativ egal
67. METHODE
Versuchspersonen
88 (48?, 40?)
Vergabe von Credit-Points
Prozedur
1. Einverstndniserklrung
2. Gesprch zw. VL und VP
Studie untersuche Effekt v. Aromatherapie auf Farbbestimmung
angeblicher Untersuchungsablauf:
Szenario lesen+ Gefhlszustand beschreiben
68.
Stimmungsbeeinflussung durch Aromakerze
in Wartezeit auf Farbbestimmungstest = Intelligenztest ? arithmetische Probleme
neueste Forschung ? schnelles+ korrektes Lsen guter Prdiktor fr log. Denken, fluides Denken
VP habe Mglichkeit 15 Min fr Test zu ben, kann Zeit jedoch auch anderweitig nutzen
Untersuchungsraum mit alternativen Beschftigungsmglichkeiten ausgestattet, die als zeitverschwenderisch beschrieben werden
Farbbestimmungstest
69.
3. Stimmungsinduktion
2 Gruppen ? pos. vs. neg. Stimmung
Reflexion d. Stimmung durch VP
4. Aromatherapie
2 Gruppen ? fixierte vs. variable Stimmung
5. Intelligenztest
so viele Aufgaben wie mgl. in 10 Min lsen
3-stellige Multiplikationen ? keine berforderung
zur Eingewhnung zustzlich 15 mintige Testphase
70. 2 Gruppen ? attraktive Alternativen: aktuelle Magazine,
Spiele
? langweilige Alternative: Kleinkindpuzzel,
abgelaufene Zeitschriften
Uhr im Raum
VL lsst VP allein
6. Beobachtungsphase
VL sitz hinter one-way-Spiegel
alle 30 Sek Ton? Beurteilung d. Verhaltens in 3 Kategorien
71. Kategorien:
VP macht Matheaufgaben
VP beschftigt sich mit Alternative
VP beschftigt sich anderweitig
7. Rckkehr nach 15 Min
VP soll Stimmung beschreiben
VP brauche weder Intelligenz- noch Farbbestimmungstest machen
8. VP soll einschtzen, wie viel Zeit sie mit bung vs. Alternative verbracht hat
9. Aufklrung + zustzliche Credit-Points
72. RESULTATE
AV= zgern= Zeit, d. VP nicht mit bung verbringt
Amount of Procrastination
Interaktion zw. Stimmungsvalenz, Stimmungsfixation und Alternativen-Attraktivitt
VP mit schlechter, aber variabler Stimmung, die sich attraktiven Alternativen ausgesetzt sehen, schieben bung signif. strker heraus
73.
DISKUSSION
kein Haupteffekt fr Attraktivitt d. Alternative
in schlechter, fixierter Erregung= mehr Zeit mit langweiliger Alternative
kein Haupteffekt fr Stimmung
VP wollen Aufgabe v.a. in neg. Stimmung nicht einfach aus dem Weg gehen
Aufschieben zielt auf Stimmungsvernderung ab
Stimmung schlecht ? Alternative nachgeben ? bessere Stimmung
! Effekt verschwindet, wenn Alternative= langweilig + Stimmung= fixiert!
74. ABSCHLIEENDE DISKUSSION
emot. Erregung kann zu Zusammenbrchen in Impulskontrolle fhren
neg. Effekt verschwindet, wenn Stimmung fixiert
bessere Differenzierung d. Eingangstheorien
Selbstregulation erzeugt selbstzerstrerische Tendenzen
wenn Stimmung vernderbar, wird attraktive Alternative einer Aufgabe vorgezogen
keine Besttigung
emot. Erregung reduziert Kapazitt fr Selbstkontrolle
Stimmungsfixation= Tuschung ? kein Grund fr weniger rationales Denken
75. neg. Stimmung in beiden Fixationsbedingungen induziert ? nach Annahme= reduzierte Selbstregulation + Infoverarbeitung in beiden Bedingungen
keine Besttigung
emot. Erregung beeinflusst Motivation
Stimmungsfixation u. Folgen sprechen dagegen
keine Selbstregulationsunterbrechung, wenn Alternative uninteressant u. Stimmung fixiert
emot. Erregung solle Glaube in Selbstwirksamkeit untergraben ? aber: Glaube in Variabilitt d. Stimmung = entscheidend
76.
Lsung
emot. Erregung behindert Selbstregulation nur, wenn deren Verminderung Stimmungsverbesserung verspricht
Impulskontrolle z.T. im Konflikt mit Affektregulierg.+ akute neg. Stimmung scheint Balance zu verschieben ? kurzfristiger Genuss
hinter Zusammenbruch d. Impulskontrolle steckt strategische Rationalitt
77.
Warum hat sich Stimmung real nicht verndert?
1.Messfehler ? unwahrscheinlich
2. nur whrend d. impulsiven Handlung= Stimmungsverbesserung
sobald ich Verfhrung nachgegeben habe, verschwindet Effekt ? Messung zu spt
3. falsche Annahme
ich denke, d. mich Nachgeben besser fhlen lsst? tut es aber nicht
78.
Am realistischsten ist Kombi aus 2. und 3.
Leute ergeben sich impulsiven Aktivitten in Erwartung einer andauernden Verbesserung ihrer Stimmung ? erhalten jedoch nur temporr begrenzte
79. Tragweite der Ergebnisse durch Exp. vernebelt
Stimmungsinduktion aus ethischen Grnden begrenzt
Ausma d. Konflikts zw. Affekt- u. Impulsregulation + dessen Folgen leicht zu unterschtzen
Bsp:
Drogenabhngiger u. Belohnungsverzgerung
Preis fr Vernderung der Stimmung z.T. beachtlich
(? alle Formen von Sucht u. Abhngigkeit
? Spiel- u. Kaufsucht, Bulimie, Fettleibigkeit,..)
80.
Wir danken euch fr die Aufmerksamkeit!