1 / 43

Sicherheit durch Medikamente ? Chancen und Gefahren

Sicherheit durch Medikamente ? Chancen und Gefahren. Dr. Alice Heidorn-Schübel Fachambulanz Gerontopsychiatrie II. Psychische Erkrankungen im höheren Lebensalter. Affektive Störungen: Depressionen / bipolare Störungen Schizophrene und wahnhafte Störungen Neurotische Störungen

minnie
Télécharger la présentation

Sicherheit durch Medikamente ? Chancen und Gefahren

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Sicherheit durch Medikamente ?Chancen und Gefahren Dr. Alice Heidorn-Schübel Fachambulanz Gerontopsychiatrie II

  2. Psychische Erkrankungen im höheren Lebensalter • Affektive Störungen: Depressionen / bipolare Störungen • Schizophrene und wahnhafte Störungen • Neurotische Störungen • Suchterkrankungen • Organische psychische Störungen Demenzen Delir andere

  3. Demenzformen • Alzheimerdemenz ca. 5 % der über 65 - Jährigen • Vaskuläre Demenz • Mischformen • andere Demenzformen > z. B.bei Parkinsonsyndrom > z.B. mit Lewykörperchen

  4. Demenz - Symptomatik • Störung des Gedächtnisses • Neuropsychologische Störungen > der Orientierung > des Sprachverständnisses > des Lesens , Schreibens , Rechnens • Störung des Denkvermögens • Störung der Urteilsfähigkeit • damit verbundene alltagsrelevante Einschränkungen der Lebensführung • Dauer länger als 6 Monate

  5. Demenzassoziierte Verhaltensstörungen • Depressives Syndrom • Sinnestäuschungen • Wahnerleben ( psychotisches Syndrom ) • Schlafstörungen • Psychomotorische Unruhezustände > Angst > Erregungszustände > Aggressivität

  6. DemenzbehandlungGesamtbehandlungsplan • Vernetzung von Pflege / Fachpflege - ambulant / stationär - , Angehörigen / Betreuer , Hausarzt > Facharzt , komplementären Einrichtungen und Therapeuten • Integration von Pflege / nicht medikamentösen Maßnahmen und Therapien, ärztlicher Diagnostik, Psychopharmakotherapie

  7. Besonderheiten der Psychopharmakotherapie im Alter I • strenge Indikationsstellung • Ausschöpfung nicht - medikamentöser Maßnahmen • Körperliche Voruntersuchungen und Verlaufskontrollen unter besonderer Berücksichtigung bestehender körperlicher Erkrankungen und von Medikamenteninteraktionen

  8. Besonderheiten der Psychopharmakotherapie imAlter II • einschleichende Dosierung • möglichst niedrige Erhaltungsdosis • möglichst Monotherapie • syndromorientierte Therapie • immer wieder Nutzen / Risiko - Abwägung • Absetzversuche

  9. Psychopharmakotherapie der DemenzAntidementiva • Acetylcholinesterasehemmer > Donepezil > Galantamin > Rivastigmin • Memantine • andere > z.B.Gingko biloba – Präparate

  10. AntidementivaAcetylcholinesterasehemmer • Donepezil , Galantamin , Rivastigmin Indikationen : > leichte bis mittelschwere Alzheimerdemenz > leichte bis mittelschwere Demenz vom Mischtyp > Demenz bei Parkinsonsyndrom ( nur Rivastigmin )

  11. Memantineandere Antidementiva • Memantine Indikationen : > mittelgradige bis schwere Alzheimerdemenz > mittelgradige bis schwere Demenz vom Mischtyp • z.B. Gingko biloba- Präparate Indikationen : > Alzheimerdemenz , vaskuläre Demenz und Mischformen

  12. AntidementivaWirkung / Nutzen I • Besserung der Beeinträchtigungen der Hirnleistung • Verbesserung der Beeinträchtigung der Alltagsaktivitäten • und / oder Verlangsamung des Fortschreitens der Symptomatik • Verbesserung der Gesamtbefindlichkeit / Lebensqualität

  13. AntidementivaWirkung / Nutzen II • Besserung leicht ausgeprägter demenzbegleitender Verhaltensstörungen • Einsparung anderer Psychopharmaka • Verringerung des Pflegeaufwandes • im Allgemeinen gute Verträglichkeit

  14. AntidementivaBehandlungsprobleme • Besserung der Symptomatik nur bei 10 – 20 % der Patienten • Behandlung ausgeprägterer Verhaltensstörungen meist nur in Kombination mit anderen Psychopharmaka • Kosten – Nutzen – Bewertungen > z.B. zeitliches Verschieben vollstationärer Pflege möglich ? > z.B. Langzeitbehandlung sinnvoll ?

  15. AntidementivaBehandlungsprobleme /häufige Nebenwirkungen I • Magen-Darm: Übelkeit ,Erbrechen,Durchfall, Appetitverlust > v.a. Cholinesterasehemmer > meist zu Behandlungsbeginn > ggf. Absetzen / Abklärung > ggf. anderes Präparat

  16. AntidementivaBehandlungsprobleme /häufige Nebenwirkungen II • ZNS : Schlafstörungen, Schläfrigkeit , Verwirrtheit, Halluzinationen, Unruhe, Aggressivität ; Schwindel , Zittern , Muskelkrämpfe ; Stürze , Synkopen > meist nach länger dauernder Behandlung > ggf. Absetzen / Abklärung > ggf. anderes Präparat

  17. Behandlung begleitender Befindlichkeitsstörungen • Depressives Syndrom > bei vorbestehender psychischer Störung oder im Rahmen der Demenz auftretend > Symptomatik : >> Störung von Antrieb und Gestimmtheit >> Denkhemmung, innere Unruhe, Wahn , Schlafstörungen , Appetitverlust > Verlauf : rasch wechselnd ; episodisch ; chronisch

  18. Depressives Syndrom bei DemenzPsychopharmakotherapie • Ausschluss anderer organischer Ursachen • nichtmedikamentöse Maßnahmen • Behandlung mit Antidepressiva > Serotonin - Wiederaufnahme – Hemmer (SSRI ) > Mirtazapin Reboxetin Venlafaxin > ggf. ``ältere Antidepressiva ´´

  19. AntidepressivaWirkung / Nutzen I • Indikationen : > depressive Störungen aller Ursachen / Schweregrade > Schlafstörungen >> sedierende `ältere´ Präparate; >> Mirtazapin > andere z.B. Angststörungen >> SSRI

  20. AntidepressivaWirkung / Nutzen II • Besserung der Verstimmung und des Antriebes • Besserung der Gesamtbefindlichkeit • Besserung von Schlafstörungen • Besserung der Beeinträchtigung von Alltagskompetenzen

  21. AntidepressivaBehandlungsprobleme/häufige Nebenwirkungen I • Anticholinerge / Vegetative : orthostatische Dysregulation , Unruhe / ErregungszuständeHalluzinationen ; Harnverhalt ; Glaukomanfall ; Verstopfung ; Mundtrockenheit; > v.a. `ältere Antidepressiva´ >> ggf. Absetzen / Abklärung >> ggf.anderes Präparat

  22. AntidepressivaBehandlungsprobleme/häufige Nebenwirkungen II • Herz : Rhythmusstörungen > v.a.`ältere´ Antidepressiva >> Absetzen / anderes Präparat • Magen / Darm : Appetitlosigkeit , Übelkeit, Durchfall > v.a.SSRI zu Therapiebeginn >> ggf. Absetzen / Abklärung >> ggf. Dosisanpassung >> ggf. anderes Präparat

  23. Antidepressiva Behandlungsprobleme / häufige Nebenwirkungen III • ZNS : Schläfrigkeit , Benommenheit , Schlafstörungen , Zwangsgähnen , Kopfschmerzen > (auch ) nicht Schlaf fördernde Präparate >> ggf. Absetzen / Abklärung >> ggf. Dosisanpassung >> ggf. anderes Präparat • andere v.a. Interaktionen mit anderen (Psycho-) Pharmaka / Alkohol

  24. Behandlung begleitender Verhaltensstörungen • Wahn , Halluzinationen , psychomotorische Unruhe , Störungen des Schlaf –Wach -rhythmus > bei vorbestehender psychischer Störung oder i.R. der Demenz auftretend > Symptomatik : >> unkorrigierbar falsche Beurteilung der Realität >> Wahrnehmungen ohne äußere Sinnesreize >> psychisch bedingte motorische Unruhe >> Schlafstörungen ,Tagesschläfrigkeit

  25. Begleitende VerhaltensstörungenPsychopharmakotherapie • Ausschluss anderer organischer Ursachen > v.a. bei akutem Auftreten / Bewusstseinstrübung ( Delir) • nichtmedikamentöse Maßnahmen • Behandlung mit > Neuroleptika [Antipsychotika] > Hypnotika

  26. Begleitende VerhaltensstörungenBehandlung mit Neuroleptika [Antipsychotika] I • Hochpotente Neuroleptika > konventionelle Neuroleptika >> Benperidol >> Haloperidol >> andere > atypische Neuroleptika >> Risperidon >> Clozapin >> [ Quetiapin ]

  27. Begleitende VerhaltensstörungenBehandlung mit Neuroleptika [Antipsychotika ] II • Mittel – und niederpotente Neuroleptika > Melperon > Pipamperon > Prothipendyl > Levomepromazin > andere

  28. Neuroleptika [Antipsychotika]Wirkung / Nutzen I • Indikationen > psychotische Syndrome aller Ursachen und Schweregrade : konventionelle hochpotente Neuroleptika > chronische Aggressivität mit Selbst – oder Fremdgefährdung ;psychotische Symptome, durch die Patient erheblich beeinträchtigt wird : Risperidon

  29. Neuroleptika [Antipsychotika]Wirkung / Nutzen II • Indikationen : > psychotische Syndrome bei Parkinsonkrankheit : Clozapin / (Quetiapin:off label) > psychomotorische Unruhezustände und Erregungszustände : mittel-und niederpotente Neuroleptika > Schlafstörungen mittel – und niederpotente NL

  30. Neuroleptika [Antipsychotika]Wirkung / Nutzen III • Behandlung von Wahn , Angst , Halluzinationen • Psychomotorische Beruhigung • Besserung von Schlafstörungen Wiederherstellung Tag - Nachtrhythmus • Rückgang von Erregung und Aggressivität >> Besserung von Gesamtbefindlichkeit und Alltagskompetenzen

  31. Neuroleptika [Antipsychotika]Behandlungsproblemehäufige Nebenwirkungen I • Anticholinerge / Vegetative : orthostatische Dysregulation , Unruhe , Verwirrtheit , Naheinstellungsstörungen ( Augen ) , Harnverhalt , Verstopfung Mundtrockenheit > v.a. niederpotente NL, Clozapin >> ggf. Absetzen /Abklärung >> ggf. anderes Präparat

  32. NeuroleptikaBehandlungsprobleme /häufige Nebenwirkungen II • ZNS : Extrapyramidalmotorische Störungen Dyskinesien (unwillkürliche Bewegungen) Parkinson-Symptomatik ( Zittern , Bewegungseinschränkung, Sturzgefahr ) Akathisie ( Sitz-, Beinunruhe ) > v.a.hochpotente konventionelle NL >> ggf. Absetzen >> ggf.Dosisanpassung >> ggf.anderes Präparat

  33. Neuroleptika[Antipsychotika]Behandlungsproblemehäufige Nebenwirkungen • ZNS : Schläfrigkeit / Benommenheit >auch nicht schlaffördernde NL v.a. zu Therapiebeginn >nieder – mittelpotente NL >>ggf. Absetzen / Abklärung >>Dosisanpassung >>anderes Präparat

  34. Neuroleptika [Antipsychotika]Behandlungsprobleme /häufige Nebenwirkungen III • ZNS : zerebrovaskuläre Ereignisse : erhöhtes Mortalitätsrisiko bei älteren Patienten mit Demenz > konventionelle und atypische Neuroleptika [Antipsychotika] > besonders strikte Indikationsstellung , niedrige Dosierung , Absetzversuche

  35. Neuroleptika [Antipsychotika]Behandlungsprobleme /häufige Nebenwirkungen IV • Andere häufige Nebenwirkungen : Interaktionen mit anderen (Psycho ) –Pharmaka / Alkohol • besondere Vorschriften : Clozapin (v.a.Blutbildveränderungen) • andere Neuroleptika [Antipsychotika] : off Label

  36. Begleitende Verhaltensstörungen Behandlung mit Hypnotika I • Benzodiazepine z.B. > Lormetazepam > Nitrazepam > Temazepam > Lorazepam Anxiolytikum

  37. Begleitende VerhaltensstörungenBehandlung mit Hypnotika II • Nicht-Benzodiazepinhypnotika z.B. > Melatonin > Zolpidem > Zopiclon > Promethazin

  38. HypnotikaWirkung / Nutzen I • Indikationen : > Ein – Durchschlafstörungen > psychomotorische Unruhe ( nur Promethazin ) > Ausnahme : Lorazepam >> Angstzustände

  39. Hypnotika Wirkung / Nutzen II • Behandlung von Ein – Durchschlafstörungen • Wiederherstellung Tag –Nachtrhythmus > psychomotorische Beruhigung > Besserung von Gesamtbefindlichkeit und Alltagsaktivitäten

  40. HypnotikaBehandlungsprobleme /häufige Nebenwirkungen • Abhängigkeitsentwicklung • Kumulation Hang-over –Effekte > ggf. anderes Präparat • Herabsetzung des Muskeltonus Sturzgefahr > Absetzen > ggf. Dosisanpassung > anderes Präparat

  41. Zusammenfassung Unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Psychopharmakotherapie im Alter ist im Rahmen des Gesamtbehandlungsplanes eine Besserung der psychischen Befindlichkeit , eine Verbesserung bzw. der Erhalt von Alltagskompetenzen sowie ein Rückgang von Verhaltensstörungen erreichbar. Hierdurch ist eine Reduktion freiheitsentziehender Maßnahmen erzielbar . Nebenwirkungen sind unerwünschte Wirkungen und bedingen eine Therapieänderung . `

  42. Arbeitskreis der Münchner PflegekonferenzZum Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen In München gibt es bislang keine Anträge an das Vormundschaftsgericht, die Psychopharmakagabe zum Zweck des Freiheitsentzuges bzw. der Freiheitsbeschränkung zu genehmigen . Die Praxis geht von einem therapeutischen Einsatz und Nutzen aus . Landeshauptstadt München Städtische Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege Stand 6 / 2005

  43. Literatur • Benkert O , Hippius H. Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie . Heidelberg : Springer Medizin Verlag 2008 • Förstl H.( 2008 ) Behandlungs – und Versorgungsstrategien bei Alzheimer und verwandten Demenzen . Der Nervenarzt 79 : 617 - 629 3. Jessen F , Maier W . ( 2007 ) Ein Beitrag zur aktuellen Antidementivadiskussion in Deutschland . Der Nervenarzt 78 : 491 – 497 4. Landeshauptstadt München , Städtische Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege München (2005 ) Empfehlungen zum Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen 5. Möller J.-J, Laux G , Kapfhammer H.-P . (Hrsg.) Psychiatrie und Psychotherapie . Heidelberg : Springer Medizin Verlag 2008

More Related