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Ziele. Analyse und Diskussion von drei charakteristischen und aktuell diskutierten Bilanzierungs- und Bewertungskonzepten Entscheidungsntzlichkeit (decision usefulness) und Anreizntzlichkeit (stewardship) Vorsichtsprinzip: Ausprgungen, Grnde und Wirkungen Fair Values als spezifische Zeitwert
E N D
1. Bilanzierungs- und Bewertungs-grundstze
2. Ziele Analyse und Diskussion von drei charakteristischen und aktuell diskutierten Bilanzierungs- und Bewertungskonzepten
Entscheidungsntzlichkeit (decision usefulness) und Anreizntzlichkeit (stewardship)
Vorsichtsprinzip: Ausprgungen, Grnde und Wirkungen
Fair Values als spezifische Zeitwerte: Entscheidungsntzlichkeit und anreizorientierter Performancemessung
3. Entscheidungsntzlichkeit und Anreizntzlichkeit Internationale Standardsetzer fokussieren auf Entscheidungsntzlichkeit (decision usefulness)
Rechnungslegung ursprnglich zur Rechenschaftslegung (stewardship)
IASB und FASB gehen davon aus, dass diese Funktion in der Entscheidungsntzlichkeit ausreichend abgebildet wird
Schliet Entscheidungsntzlichkeit auch andere Zwecke mit ein, wie die Bereitstellung von Information zur Steuerung von Managern?
Entscheidungsntzlichkeit fhrt typischerweise zu anderer Prferenzreihung von Informationssystemen als Verhaltenssteuerung
4. Entscheidungsntzlichkeit und Anreizntzlichkeit Aktuell viele Bestrebungen zur Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen
Kostengnstiger
Man verspricht sich von einer entscheidungsntzlichen Bilanzierung zugleich Vorteile fr die interne Steuerung
Besonders pointiert bei wertorientierter Steuerung
Interne Performancegren werden an Value Relevance gemessen
Kriterium: Korrelation mit Marktpreis bzw Marktrendite
Probleme
Zweckmige interne Performancegren ergeben sich grundstzlich aus Prinzipal-Agenten-Betrachtungen
Fhrt dies zwingend zur gleichen Beurteilung wie nach der Entscheidungsntzlichkeit?
5. Grundlagen Agency-Modell (1) Grundlegendes Agency-Modell besteht aus
Prinzipal, dem eine Produktionstechnologie zur Verfgung steht und
Agenten, der fr Prinzipal arbeitet
Das dem Prinzipal zuflieende Ergebnis hngt ab von
der Arbeitsleistung des Agenten und
einer stochastischen Gre ?
Arbeitsleistung verursacht dem Agenten privaten, unbeobachtbaren Disnutzen
Prinzipal kann weder die Arbeitsleistung noch die stochastische Gre ? beobachten
6. Grundlagen Agency-Modell (2) Agent muss daher durch den Vertrag motiviert werden, die gewnschte Arbeitsleistung zu erbringen
Prinzipal schlgt dem Agenten einen Vertrag vor, der ein Entlohnungsschema S(?) als Funktion des beobachtbaren Ergebnisses x bestimmt
Agent akzeptiert den Vertrag, wenn dieser zumindest den exogen vorgegebenen Reservationsnutzen U bietet
Prinzipal ist risikoneutral, Agent risikoscheu
7. Grundlagen Agency-Modell (3) Allgemeines Agency-Modell
8. LEN-Modell (1) Spezifische Variante eines Agency-Modells
Ergebnis x ist linear in der Arbeitsleistung und der stochastischen Gre, x = a + ?
Entlohnungsfunktion ist linear in x, S(x) = S0 + s?x
Risikoscheuer Agent, (negativ) exponentielle Nutzenfunktion mit Risikoaversionsparameter rNutzenfunktion multiplikativ separierbar in S und a U(S, a) = -exp[-r?(S - K(a))]
Stochastische Gre ? ist normalverteilt mit Erwartungswert 0 und Varianz s2
Sicherheitsquivalent des Nutzenerwartungswertes des Agenten
9. LEN-Modell (2) Unter LEN-Bedingungen vereinfachen sich die Nebenbedingungen zu
10. LEN-Modell (3) Aus der Anreizkompatibilittsbedingung folgt die optimale Arbeitsleistung des Agenten: a = s
Optimale variable Entlohnungshhe und fixe Entlohnungskomponente
11. Informationssysteme im Agency-Modell (1) Annahme: Ergebnis x ist unbeobachtbar und fr Vertragsgestaltung nicht verwendbar
Informationssystem 1
Unprzise Messung der tatschlichen Ergebnisse
Unverzerrter Schtzer der Arbeitsintensitt
Erwartungsnutzen des Prinzipals (u = 0)
12. Informationssysteme im Agency-Modell (2) Informationssystem 2
Gibt Information ber die Arbeitsintensitt, weniger ber das Ergebnis
Ist ebenfalls unverzerrter Schtzer der Arbeitsintensitt
Erwartungsnutzen des Prinzipals
Informationssystem 2 fr Verhaltenssteuerung besser als Informationssystem 1, wenn
13. Verbindung zum Marktkontext Einfaches overlapping generations-Szenario
Risikoneutrale Anleger kennen den vom Prinzipal implementierten Entlohnungskontrakt, die gewhlte Performancegre sowie deren Realisierung am Periodenende
Preis P(y) entspricht dem erwarteten Barwert der knftigen berschsse
Anleger revidieren ihre Erwartungen nach Beobachtung von y
14. Preise und Erwartungsrevisionen (1)
15. Preise und Erwartungsrevisionen (2)
16. Implikationen Anreizntzlichkeit
Performancegre y2 ist offenbar optimal
Geringeres Risiko als y1, daher geringere Risikoprmie
Ermglicht hhere Arbeitsintensitt
Fhrt zu hherem ex ante Marktwert als y1 trotz nicht vorhandener Value Relevance
Entscheidungsntzlichkeit
Nur Performancegre y1 kann entscheidungsntzlich aus Sicht der Anleger sein
Sie gibt Informationen ber bewertungsrelevante Aspekte
Die Gre y2 beinhaltet keine diesbezglichen Informationen
Fazit
Es handelt sich um grundstzlich unterschiedliche Konzepte
Funktion der Rechnungslegung bestimmt die Bewertung
17. Folgerungen fr Standardsetter Przisierung der Funktion der Rechnungslegung
Beachtung des Mehrpersonenkontextes
Distributionseffekte verhindern Standards, die einmtig als optimal gelten knnen (ggf sogar Informationsablehnung)
Abschtzen der Verteilungswirkungen erfordert Kenntnisse der individuellen Entscheidungsprobleme
Diese sind realiter kaum zu erheben
Man agiert faktisch im Nebel
Umgekehrt kann mit geeigneter Argumentation fast alles begrndet werden
Ausweg: Typisierung der Anlegerprobleme
Problem: In welche konkrete Richtung?
Ergnzung durch empirische Forschung zur Abschtzung der Kapitalmarktkonsequenzen
18. Vorsichtsprinzip Vorsichtsprinzip ist wesentlicher Grundsatz der Rechnungslegung
Lange Tradition
Effekt: Buchwert des Nettovermgens (Eigenkapital) im Verhltnis zum Marktwert systematisch zu niedrig ausgewiesen
Bewusste Verzerrung der Informationen in der Rechnungslegung
Aber: Standardsetter betrachten neutrale Rechnungslegung als geeigneter fr die Entscheidungsntzlichkeit
19. Unbedingte und bedingte Vorsicht Vorsicht fhrt zu systematischer Unterbewertung von Vermgenswerten (berbewertung von Schulden)
Unbedingte Vorsicht (ex ante Vorsicht)
Wird durch Bilanzierungs- und Bewertungsregeln erzeugt, die unabhngig vom Eintreffen nachfolgender wert-relevanter Informationen eine Unterbewertung von Vermgenswerten bewirken
Bedingte Vorsicht (ex post Vorsicht)
Fhrt zu einer asymmetrischen Abschreibung von Vermgenswerten bei Eintritt hinreichend ungnstiger Ereignisse
20. Beispiel (1) Ein Unternehmen erwirbt eine Maschine um 100, die eine geschtzte Nutzungsdauer von acht Jahren aufweist. Es schreibt die Maschine linear ber acht Jahre ab.
Am Ende des dritten Nutzungsjahres erhlt das Unternehmen eine der beiden folgenden Informationen:
Die Maschine luft hervorragend und wird zwei Jahre lnger als geplant genutzt werden knnen.
Die Maschine erfllt ihre Erwartungen nicht; ihr Nutzungswert betrgt nur 40 und die restliche Nutzungsdauer drei Jahre.
21. Beispiel (2)
22. Beispiel (3) Wegen bedingter Vorsicht reagiert der Gewinn beim Eintritt ungnstigen Entwicklungen strker als beim Auftreten gnstiger Ereignisse
Unbedingte Vorsicht verringert den Informationsgehalt der Rechnungslegung, weil die Effekte bedingter Vorsicht ausgehebelt werden
Annahme: Die Anlage wird mit 30% degressiv abgeschrieben (also strker als es der tatschlichen Wertminderung auf Basis der ex ante-Informationen entspricht)
Restbuchwert am Ende des dritten Jahres: 34,3 < 40
Jetzt keine Sonderabschreibung am Ende des dritten Jahres
Daher keine Reaktion des Gewinns auf die ungnstige Information bezglich der Restnutzungsdauer
23. Empirische Schtzung von Vorsicht Viele empirische Studien zur Messung von Vorsicht in Jahresabschlssen
Messung unbedingter Vorsicht hufig durch Marktpreis-Buchwert-Relation des Eigenkapitals
Messung bedingter Vorsicht meist durch folgende (umgekehrte) Regression
Assoziation von Gewinn Xund Marktrendite R
D ist Indikatorvariable; D = 1 fr negative Rendite
Variante der Schtzung der Wertrelevanz von Gewinngren
24. Empirische Schtzung Sample US-amerikanischer Unternehmen von 1963 bis 1990
Anzahl der Beobachtungen mit positiven Renditen betrgt 25.531 und mit negativen Renditen 17.790
Quelle: Basu (1997)
Sensitivitt des Gewinns bei negativen Renditen ist fast fnfmal so hoch wie bei positiven Renditen
25. Grnde fr Vorsicht Vorsichtsprinzip vermindert Informationsgehalt der Rechnungslegung
Aber charakteristische Eigenschaft von Rechnungslegungssystemen
Mgliche Vorteile gegenber neutraler Rechnungslegung
Historisch vor allem Verbindung mit Glubigerschutz
Begrenzung des Spielraums des Managements, zu gnstige Zahlen auszuweisen
Asymmetrische Verlustfunktion von Beteiligten, zB Wirtschaftsprfer, Regulatoren
Vorteil bei Mageblichkeit fr Steuerbemessung
Bessere Anreizwirkungen ...
26. Vorsicht und Anreizwirkungen (1) Binres Agency-Modell
Annahmen
Ergebnisse 0 < xL < xH
Arbeitsleistungen aL < aH
Wahrscheinlichkeiten prob(xH|aH) = pH; prob(xL|aL) = pLpL, pH ? (0, 1); pH > (1 pL)
K(aL) = 0; K(aH) = v
Ergebnis x nicht beobachtbar
Rechnungswesen liefert Signal z als unverzerrte, aber ungenaue Information ber x
27. Vorsicht und Anreizwirkungen (2) Signal z liefert Grundlage fr aggregierte Performancegre y, die ebenso wie x nur zwei Ausprgungen hat, yH und yL
Annahme D > (xH xL)/2
28. Vorsicht und Anreizwirkungen (3) Annahmen
Prinzipal und Agent sind risikoneutral
Agent hat beschrnkte Haftung, dh seine Entlohnung muss mindestens s = 0 betragen
Reservationsnutzen des Agenten U = 0
Annahme: Prinzipal mchte hohe Arbeitsleistung aH motivieren
Erwartetes Bruttoergebnis
Entlohnung kann nur auf y abstellen s(yL) = sL bzw s(yH) = sH
Keine Manipulation (Bilanzpolitik) des Agenten mglich
29. Vorsicht und Anreizwirkungen (4) Agency-Problem
30. Vorsicht und Anreizwirkungen (5) Optimaler Entlohnungsparameter
31. Vorsicht und Anreizwirkungen (6) Interpretation: Maximale Vorsicht der Rechnungslegung optimal
Ergebnis zeigt: Vorsichtige Rechnungslegung kann erwnschte Eigenschaft in Anreizkontext sein
Hier: Ausgleich von beschrnkter Haftung des Agenten durch Verzerrung der Rechnungslegung im optimalen Vertrag
Informationsgehalt schlechter Signale kann nicht vollstndig genutzt werden
Daher Steigerung des Informationsgehalts guter Signale durch Vorsicht
32. Bewertung zu Anschaffungswerten oder Zeitwerten (1) Bewertungskonzept in Rechnungslegung immer wieder problematisiert
Bilanztheorien haben lange Historie und Tradition
Tendenz internationaler Rechnungslegung weg von Anschaffungswerten hin zu Zeitwerten
Entscheidungsntzlichkeit umfasst typischerweise Relevanz und Verlsslichkeit von Informationen
Informationen ist relevant, wenn sie in der Lage sind, Erwartungen von Anlegern ber die Vermgens-, Ertrags- und Finanzlage eines Unternehmens zu verndern
Unter diesem Blickwinkel schneidet eine Rechnungslegung auf der Basis von Anschaffungswerten eher ungnstig ab
33. Bewertung zu Anschaffungswerten oder Zeitwerten (2) Zeitwert hngt von vielen Faktoren bzw Annahmen ab
Man knnte den Wert ansetzen, den man heute fr den Erwerb des gleichen Gutes zahlen msste (Wiederbeschaffungspreis)
Man knnte andererseits den Preis ansetzen, der heute fr den Verkauf des Gutes am Markt erzielbar wre (Liquidationswert bzw exit-Preis)
Der Zeitwert eines Gutes knnte als Barwert der knftig erzielbaren berschsse auf Basis der aktuellen Erwartungen aufgefasst werden (unternehmensindividueller Nutzungswert, value in use)
Der Zeitwert knnte an den Schaden anknpfen, der dem Unternehmen entstnde, wenn es ber einen Vermgenswert nicht mehr verfgt (deprival value)
34. Bewertung zu Anschaffungswerten oder Zeitwerten (3) Diese Vorstellungen konvergieren, wenn vollstndige und vollkommene Mrkte ohne Transaktionskosten bei symmetrischer Informationsverteilung zwischen allen Marktteilnehmern und freiem Marktzugang bestehen
Dann bentigt man aber keine Rechnungslegung
Worber sollte sie noch entscheidungsntzliche Informationen liefern?
Unter realistischen Bedingungen (bei denen Rechnungslegung ntzlich ist) knnen sich die obigen Zeitwertkonzepte deutlich unterscheiden
35. Fair Value als spezifischer Zeitwert Fair Value gem SFAS 157.5 the price that would be received to sell an asset or paid to transfer a liability in an orderly transaction between market participants at the measurement date
Exit-Preis
Fiktiver Marktpreis
Notwendigkeit von Schtzungen und Annahmen
auch wenn Markttransaktionen vorkommen: zB Zeit, Vergleichbarkeit ihres Zustandekommens
Diese sollen auf Markterwartungen basieren, nicht auf unternehmensspezifischen Annahmen
Unterschied zum Nutzungswert (value in use)
36. Fair Values Annahmen nach SFAS 157 (1) Festlegungen nach SFAS 157
Abgrenzung der Bewertungseinheit (unit of account)
Preisermittlung aus Sicht einer gewhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag
Der relevante Markt fr die gewhnliche Transaktion ist der hauptschliche Markt (principal market) dieses Gutes
Die Marktteilnehmer mssen unabhngig voneinander sein
Die Fair Value-Bewertung geht von der besten Nutzung des Gegenstandes aus
37. Fair Values Annahmen nach SFAS 157 (2) Bewertungsmethoden
Marktansatz
Ertragsansatz
Kostenansatz
Dreistufige Fair Value-Hierarchie fr die Inputs zu den Bewertungsmethoden
Stufe 1: Beobachtbare Marktpreise auf aktiven Mrkten (mark-to-market)
Stufe 2: Preise hnlicher Gter auf aktiven Mrkten oder die Preise solcher Gter auf weniger aktiven Mrkten
Stufe 3: Interne Daten, auf deren Basis etwa eine Ertragswertschtzung vorgenommen werden kann (mark-to-model)
38. Fair Values und Verhaltenssteuerung (1) Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen erfordert, dass Erfolgsgren der externen Rechnungslegung fr die anreizorientierte Performancemessung verwendet werden
Eignen sich Fair Values dafr?
Analyse in einem Agency-Modell in LEN-Version
39. Fair Values und Verhaltenssteuerung (2) Prinzipal realisiert Investition mit Auszahlung I
Agent leistet in zwei Perioden t = 1, 2 jeweils einen Arbeitseinsatz at
Es resultiert ein risikobehafteter Cashflow in Abhngigkeit vom Arbeitseinsatz
Zeitlich additive Nutzenfunktion des Agenten
Wt Konsum St Entlohnung Zugang zum Kapitalmarkt
40. Fair Values und Verhaltenssteuerung (3) Agent kann am Ende der ersten Periode kndigenKonsequenz: in zweiter Periode muss Reservationsnutzen geboten werden
Teilnahmebedingung in jeder Periode
41. Cashflow als einzige Beurteilungsgre Entlohnungsfunktion St = S0t + s1t?ct (t = 1, 2)
Perioden sind separierbar
Anreizproblem entspricht Lsung zweier unabhngiger und strukturell identischer Agency-Modelle
Optimaler second best-Vertrag jeder Periode kann damit wie aus einem eigenstndigen LEN-Modell bestimmt werden
Optimale LsungVariable Entlohnungsparameter Zielerreichung des Prinzipals
42. Traditioneller Gewinn als einziges Performancema Annahme: Clean-Surplus
Gewinn Gt = ct + BWt BWt-1
Buchwertdifferenz BWtBWt-1 entspricht der Abschreibung in Periode t
Entlohnungsfunktion St = S0t + s1t?Gt (t = 1, 2)
Abschreibungen sind deterministische Gren
unabhngig von Arbeitsleistung des Managers
keine Zusatzinformation im Vergleich zum Cashflow
Gleiche Lsung fr den Beteiligungsprozentsatz wie beim Cashflow als Performancema
43. Fair Value-basierter Gewinn als alleinige Beurteilungsgre (1) Annahme: Clean-Surplus, dh fair value through profit and loss
Entlohnungsfunktion St = S0t + s1t?GtF (t = 1, 2)
Fair Value-Entwicklung
Investitionszeitpunkt: Fair Value entspricht den Investitionsauszahlungen I, dh BW0=I
Ende der zweiten Periode: Projekt ist annahmegem wertlos, BW2=0
Ende der ersten Periode: Fair Value wird als beobachtbarer Liquidationswert angenommen,
Risiko
44. Fair Value-basierter Gewinn als alleinige Beurteilungsgre (2) Gewinn in der ersten Periode
Effekte
Ein gegebener Wert des Beteiligungsparameters s1t setzt beim Manager dieselben Arbeitsanreize wie beim Cashflow (und traditionellen Gewinn)
Allerdings ist wegen der zustzlichen Einbeziehung der Fair Value-Unsicherheiten das Entlohnungsrisiko gegenber den anderen beiden Performancemaen hher
Damit erhhen sich fr den Prinzipal die Kosten der Entlohnung aufgrund der hheren notwendigen Risikoprmie
Konsequenz: geringerer variabler Entlohnungssatz
45. Fair Value-basierter Gewinn als alleinige Beurteilungsgre (3) Lsung des Problems fr die zweite Periode unterscheidet sich dagegen nicht von der Lsung fr den Cashflow (und traditionellen Gewinn)
Gesamte Zielerreichung ist daher wegen des hheren Risikos in der ersten Periode niedriger
Gewinn auf Basis von Fair Values belastet die Performancegre also mit weiteren, aus Sicht des Managers unkontrollierbaren Risiken und verletzt somit das Prinzip der Controllability
46. Fair Values als zustzliche Performancegre (1) Genderte Fragestellung: Fair Values als zustzliche Performancegre zum traditionellen Gewinn
Wert der Performancegre, wenn sich Tradeoff von Motivation und Risikoteilung verbessert
Entlohnung in der ersten Periode
Falls in optimaler second best-Lsung s21? 0 gilt, ist Einbindung von Fair Values vorteilhaft
s21 ergibt sich bei gegebenem s11 durch Minimierung der Entlohnungsvarianz
47. Fair Values als zustzliche Performancegre (2) Ergebnis
Fair Values sind genau dann im optimalen Anreizsystem enthalten, wenn die exit-Preisrisiken nicht vllig unabhngig von den operativen Risiken der ersten Periode sind
Eine geeignete Einbindung der Fair Values kann Entlohnungsrisiko bei gegebener Arbeitsleistung reduzieren, sofern sich zumindest ein Teil der operativen Risiken auch in den exit-Preisrisiken widerspiegelt
Verwendung von Fair Values kann vorteilhaft sein oder auch nicht dies hngt also von den genauen Einsatzbedingungen ab