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Die große Transformation im Agrarbereich Michael Windfuhr Germanwatch-Vorstandsmitglied und Stellvertr. Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte Germanwatch Mitgliederversammlung am 24.09.2011 in Bonn. Übersicht:. Michael Windfuhr. Bonn, 24.09.2011 / GW-MV.

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Presentation Transcript


  1. Die große Transformationim AgrarbereichMichael WindfuhrGermanwatch-Vorstandsmitglied und Stellvertr. Direktor des Deutschen Instituts für MenschenrechteGermanwatch Mitgliederversammlungam 24.09.2011 in Bonn

  2. Übersicht: Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • Start: „Nach der Welternährungskrise“? • Ernährungsunsicherheit / Hunger – eine Bestandsaufnahme • Globale Trends: Vom Überschuss zur Knappheit • Bedeutung globaler Politiktrends • Konfliktlinien – politische Ökonomie • Modelle / Visionen, die die derzeitigen Debatten prägen – welche Orientierung geben sie? • Elemente einer „großen“ Transformation

  3. 1. START – NACH DER WELTERNÄHRUNGSKRISE? Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  4. 1. Start – Nach der Krise? Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • Welternährungskrise • Preise 2008 auf Rekordhöhe – Zahl der Hungernden von ca. 850 Mio auf > 1 Milliarde Menschen • Nach Rückgang 2009 (auf ca. 925 Mio) allein 2011 Anstieg um 44 Mio.  Preise für Lebensmittel z.T. schon wieder höher als 2008 • 4-5 Jahrzehnte Überschusssituation – sehr niedrige Preise Vorteile für städtische Verbraucher – Nachteilig für Produzenten – kombiniert mit schwierigem nationalen Umfeld für die Produzenten • Verschwendungen / Verluste (30-50 % der globalen Produktion) Nachernteverlust zw. 30-40 Prozent, Vernichtung ungebrauchter Lebensmittel ca. 30 %  Leitfrage: Wie können ausreichend Nahrungsmittel (+70% bis 2050?) produziert werden für mehr als 9 Milliarden Menschen und wie kann sichergestellt werden, dass die Menschen dazu Zugang haben?

  5. 1. Start – Nach der Krise? (2) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 2. Schwierigkeiten Persistenz des Hungers zu erklären • Welternährungsgipfel 1996, 2002, 2009: Zahl der Hungernden seit Jahrzehnten über 800 Millionen • Relative Gleichgültigkeit gegenüber dem Thema • zwar Abnahme der prozentualen Zahlen, aber insgesamt kaum ein dem Problem entsprechend bearbeitetes Thema (ca. 16 % der Weltbevölkerung). Weltweit 34 % der Kinder chronisch unterernährt (Verzögertes Wachstum) • Berichterstattung ist krisenbezogen – wie die aktuelle Situation in Ostafrika zeigt, auch wenn akute Krisen nur ca. 10 % der Hungernden betreffen (ca. 80- 100 Mio. Menschen) • Vorgabe der FAO 70 % Produktionssteigerung bis 2050 – ist dies möglich?

  6. 1. Start – Nach der Krise? (3) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 3. Begriff Ernährungssicherheit • Definitionen: • Nahrungssicherheit (food security): ist nach FAO-Definition ein Zustand, in dem alle Menschen zu jeder Zeit Zugang zu sicheren und nahrhaften Lebensmitteln haben, um ein gesundes und aktives Leben zu führen • Ernährungssicherheit (nutrition security) ist mehr: Neben dem Zugang zu quantitativ und qualitativ angemessener Nahrung umfasst der Begriff auch den Zugang zu ausreichender Gesundheitsversorgung und sozialer Fürsorge • Unterscheiden von Lebensmittelsicherheit (food safety)

  7. 1. Start – Nach der Krise? (4) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • Drei Ebenen von Ernährungssicherheit: • Globale Ernährungssicherheit (Verfügbarkeit) • Nationale Ernährungssicherheit • Haushalts-Ernährungssicherheit (weitere Unterscheidungen nötig: z.B. Kinder / Geschecht) • Recht auf angemessene Nahrung • Zugang zu angemessener, kulturell akzeptabler Nahrung • Physisch • Ökonomisch • Affordability (es sich leisten können)

  8. 2. ERNÄHRUNGSUNSICHERHEIT / HUNGER – EINE BESTANDSAUFNAHME Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  9. 2. Ernährungsunsicherheit – eine Bestandsaufnahme Regionale Verteilung (2009: Asien Pazifik: 578 / Afrika: 238, LA + Karibik 53, Naher Osten 37, IL 19) Hunger Task Force der VN (2005) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  10. 2. Ernährungsunsicherheit (2) Analyse der Gründe des Hungers / Recht auf Nahrung Fokus auf besonders betroffene Personen / Familien Hunger ist ländlich Auch im Jahr 2030 wenn die meisten der Armen in den Städten leben werden, werden die meisten der extrem Armen und Hungrigen auf dem Lande leben. 2050 > 50 % der Hungrigen auf dem Land (IFAD) Hunger ist weiblich Typologie des Hungers (Hunger Task Force) „hunger is less a production problem, it is an access problem and a governance problem“ Einkommen als zentrale Kategorie für Haushalte: Aus der Landwirtschaft Aus der Arbeit Transfer-Einkommen (safety nets/ remittances) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  11. 2. Ernährungsunsicherheit (3) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • Recht auf Nahrung - Frage nach den Verantwortlichkeiten (Accountability) • Hunger ist in der Regel nicht zuerst von Nahrungsmittelverfügbarkeit abhängig • Indien: > 200 Mio. Hungernder trotz großer Überschüsse • Manche arme Länder haben kaum Hunger (Costa Rica)  Marginalisierung zentrale Kategorie • Geographisch, sozial, politisch, gender • Vernachlässigung ländliche Räume • In nationalen Budgets • In der internationalen Entwicklungszusammenarbeit

  12. 3. HINTERGRUND GLOBALE TRENDS: VOM ÜBERSCHUSS ZU KNAPPHEIT Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  13. 3. Globale Trends (1) angebotsseitig Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • Verstädterung • 1,5 Milliarden Menschen bis 2030 allein in Asien • Vergleichbarer Trend in Afrika • Bodenverluste durch Straßen- und Infrastrukturausbau + Industrieflächen • Bodenverluste • Desertifikationsprozesse, Versalzung • „Badland“-entwicklung • Wasserknappheit • Klimawandel • Direkte Verluste von LNF (Bebaubarkeit, Mehrspiegelanstieg etc.) • Koppelung der Agrarpreise an den Rohölpreis • Nach „Peak Oil“ – anhaltende Nachfrage zu erwarten

  14. Wassermangel 1995 und 2025 Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  15. 3. Klimawandel – zentrale Effekte Zunahme Variabilität von Klima: Unstetigere Niederschläge treffen Regenfeldbau dramatisch(1,2 Mrd. ha Land werden unter der kritischen Grenze der Anbauperiode von 120 Tagen fallen) => Ertragsrückgang des Regenfeldbaus in semiariden Zonen um bis zu 50% bis 2050 Zunahme der Dürre-gefährdeten Gebiete (Sub-Sahara-Afrika, Zentralasien, Australien) Zunahme von Unwettern, z.B. tropische Stürme (Karibik, Golf von Bengalen) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  16. 3. Klimawandel – zentrale Effekte Gletscherschmelze und Veränderung hydrologischer Regimes (Himalaya, Anden) Verlust biologischer Vielfalt von 20-30 % bereits ab Temperaturerhöhung von 2 Grad C 120 Mio Viehzüchter & Familien in (semi)ariden Gebieten gravierend betroffen Anbauzonen verschieben sich (z.B. Kaffee, Reis) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  17. 3. Zur Illustration Klima- und Vegetationszonen in Afrika heute... Vier Vegetations- und Klimazonen i) Wüsten und Halbwüsten (Sahara, Sahel, Kalahari, Namib) ii) Tropische Grasländer(Sahel, östliches u. südl. Afrika) iii) Äquatorialer Regenwald (Kongobecken, Ostafrikanische Hochländer) iv) Mediterrane Klimate (Mittelmeerküste, Südostküste Südafrikas) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  18. …und wie Afrika schon bis 2030 (!) aussehen könnte. Der prognostizierte Temperatur-anstieg bis 2030 könnte dazu führen, dass sich die Klimazonen dramatisch verschieben Gerade die afrikanische Kultur-geschichte ist reich an Berlegen dafür, wie Trockenheiten zu Migration, kulturellen Brüchenund dem Kollaps vor- und frühge-schichtlicher Kulturen geführt haben 3. Zur Illustration Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  19. 3. Globale Trends (2) nachfrageseitig Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • Fleichnachfrage (wachsender Wohlstand in Schwellenländern)  Futtermittel • Bevölkerungsentwicklung • Bindung der Agrarpreise an die Energiepreise / Biosprit  Nachfrage nach Land

  20. 3. Globale Trends (3)  Landgrabbing Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • Derzeit in Nutzung 1.557 Mio. ha (von 13,4 Mrd. ha weltweit) ca. 12 % als LNF genutzt • Landgewinnung von 1967 – 2005 = 187 Mio. ha / 3,8 Mio. ha p a. in den letzten Jahren • WB 2010 Bericht zu Landgrabbing 2009 = ca. 45 Mio ha (480 dokumentierte Fälle (Grain)) • Aktuelle Schätzung > 80 Mio. ha • Davon in LA aber nur 3,2 Mio. ha (ca. 7 %), allein Sudan (4 Mio. ha) und Mozambique (2,7 Mio. ha) etwa gleiche Größenordnung • 32 Mio. ha Subsahara Africa (75 %)

  21. 4. BEDEUTUNG GLOBALER POLITIKTRENDS Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  22. 4. Politiktrends Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 1. EU-Agrarpolitik / EU-Fischereipolitik • Exportsubventionen – altes entwicklungspolitisches Thema von über 20 Mrd. € auf 2-3 Mrd. €/ p.a. • Indirekte Subventionierung • GAP-Reform könnte in die richtige Richtung gehen: Subventionen binden an Umweltleistungen und Arbeitskräfte • Fischereisubventionen (ca. 50 % Überkapazität) 2. Finanzmärkte / Spekulation • Viel Kapital nach der Finanzmarktkrise (vor allem seit sich Hausinvestitionen in den USA nicht mehr lohnen) • Nahrungsmittelspekulation (branchenexterner Anleger) • Land als Sicherheit (für nationale wie internationale Anleger) und als Spekulationsobjekt

  23. 4. Politiktrends (2) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 3. Biosprit / Bioenergie • Beimischung in den USA (Mais) • Nachfrage aus der EU • Palmöl (Indonesien) • Formell nur ca. 1,5 % der Weltgetreidemenge (aber ein großer Teil der Weltlagerbestände) • In vielen Ländern nur kleinere ein Teile der landwirt-schaftlichen Nutzfläche, aber großer Effekt auf die „Faktorpreise“ für Böden, Wasser (Tanzania) • EU-Studie – negative Klimaeffekte durch ILUC (indirect land use change) • Koppelung an den Ölpreis könnte langfristig sein

  24. 4. Politiktrends (3) Märkte Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 4. Marktbedingungen • Konzentration im vorgelagerter Bereich • Vier Unternehmen haben einen Anteil von ca. 50 % an den Umsätzen der Saatgutindustrie • Sechs Unternehmen kontrollieren 75 % des Marktes für Agrarchemikalien • Konzentration im Bereich des Agrarhandels • Vier Handelshäuser haben Schätzungen zufolge ca. > 70 % des Weltgetreidehandels • Auch in anderen Agrarhandelsbereichen (Kakao, Bananen, Zucker gibt es enorme Konzentrationen) • Konzentration in der Nahrungsmittelindustrie

  25. 4. Politiktrends (4) Märkte Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • Supermärkte • Wachsende Nachfragemacht der globalen Supermarktketten sind z.T. viel größer als die Nahrungsmittelindustrie • Bedeutungsgewinn globaler Nahrungsmitttelstandards (global gap) • Wertschöpfungsketten werden komplexer – Standards sind oftmals besonders schwierig für marginalisierte Produzenten zu erfüllen

  26. 5. KONFLIKTLINIEN – POLITISCHE ÖKOLOGIE Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  27. 5. Konfliktlinien Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 1. Einflüsse der Investoren • Düngemittelindustrie • Saatgutindustrie • Bank / Agrarfonds 2. Institutionelle Begrenzungen • Internationale Organisationen (Streit / Effizienz im Ernährungsbereich • Streit CFS (Committee on World Food Security / G8, G 20) • Zwischen BMZ / BMELV • Innerhalb eines Ministeriums BMELV 3. Streit in der Bauernschaft

  28. 5. Konfliktlinien (2) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 4. Leitbilder • Die „Grüne Revolution“. Wir müssen mehr Produzieren. • Der „rückständige Raum“. Landwirtschaft bedeutet Strukturwandel. 5. Ernährungskultur • Inverse Relation zwischen der Zahl der Kochshows und dem Kochverhalten (ca. 11 % der Deutschen kochen regelmäßig) • Geschmackspräferenzen • Werbung • Kindliche Prägungen • Moderne Lebensstile

  29. 6. MODELLE UND VISIONEN Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  30. 6. Modelle und Visionen Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV FAO-Konferenz „How to Feed the world 2009" „External input-driven intensification“ 70 Prozent Produktions-steigerung Investitionen in die Produktivität Agrarforschung für „Green Revolution for Africa“ (AGRA) Bessere Saatgutversorgung, besseres Saatgut (GMO + non-GMO) Düngemittelunterstützung und Ausbau von Bewässerungs-LW

  31. 6. Modelle und Visionen (2) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 2. Sustainable agricultural intensification • IFAD (International Fund for Rural Development): Rural Poverty Report 2011 • „more systematic approach to sustainably managing natural resources“ • Agroecological model • Selective use of exteral inputs • striving to maximize synergies within the farm cycle • Improving soil fertility structure and water-retaining capacity  Complementary to external input driven intensification

  32. 6. Modelle und Visionen (3) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 3. Ernährungssouveränität • Konzept von Bauernverbänden „Via Campesina“ • Nyeleni – Konferenz 2007 • Europäisches Folgetreffen in Österreich August 2011 (Krems) • Modell nicht-industrieller, kleinbäuerlicher Lebensmittelproduktion und des Verbrauchs • Selbstbestimmung über die Produktion • Lebensmittelverteilung neu organisieren – kürzere Ketten zwischen Produzent und Verbraucher • Nutzung von Gemeingütern auf der Basis demokratischer Entscheidungen

  33. 525 Mio.Hoffnungs-trägerInnen Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  34. 85 % aller Bauernhöfe bewirtschaften weniger als 2 Hektar Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  35. „Business as usual is not an option“ Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV Mit den Methoden der vergangenen 50 Jahre sind die Herausforderungen der nächsten 50 Jahre nicht zu meistern.

  36. 6. Modelle und Visionen (4) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 4. Weltagrarbericht (IAASTD) Herausforderung: multifunktionale Landwirtschaft

  37. 6. Modelle und Visionen (5) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 5. Landwirtschaft und Klimawandel – vor der großen Transformation (z.B. Worldwatch 2011 / WBGU 2011): „Landwirtschaftliche Innovationen“ • LW eine der Hauptquellen von Treibhausgasen • Substantieller Umbau nötig in Richtung Nachhaltigkeit • LW muss und wird eine Rolle spielen in der Energiegewinnung • Management der Wälder • LW in Städten • LW Teil eines „green new deal“ (Rio + 20)

  38. 7. ELEMENTE EINER „GROßEN“ TRANSFORMATION Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

  39. 7. Elemente einer Transformation (1) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • In Menschen investieren • Identifizierung besonders Betroffener • Hilfe bei der Risikobearbeitung, um Spielräume freizusetzen • Unterstützung sowohl de jure, wie de facto zur Überwindung von Diskriminierung / Marginalisierung • Einkommen als Schlüsselkategorie für Hunger • Landwirtschaft ist gerade für ärmere Gruppen meist die einzige Einkommensquelle • Ländliche Arbeitsplätze „rural non food“ • Transfereinkommen • Beschwerdemechanismen

  40. 7. Elemente einer Transformation (2) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • In ländliche Räume investieren (I) Vernachlässigter Politikbereich + mehr Nachhaltigkeit für Grenzertragsregionen • Landwirtschaft schafft die meisten Vorteile für ärmere Bevölkerungsgruppen • in EL im Schnitt weit unter 10 % des Haushalts • Kaum Agrarberatung • Oft kein gesicherter Zugang zu Land / Wasser (Frauen!) • Saatgut • Infrastruktur • Umsetzung des Rechts auf Nahrung (frewillige Leitlinein) Rechenschaftspflicht

  41. 7. Elemente einer Transformation (3) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • In ländliche Räume investieren (II) • Mehr EZ für ländliche Entwicklung (von > 20 Prozent 1985 auf 3,7 in 2005 – in D jetzt wieder mehr, ca. 7 %) • Arbeitsplätze im Nicht-Farm Bereich • Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik 2013 eine große Chance (2te Säule) • Abbau von schädlichen Subventionen + Erhöhung der Nachhaltigkeit • Neues Nachdenken über „ländliche Entwicklung“ - nachhaltige Inwertsetzung (Multifunktionalität) • Energiegewinnung

  42. 7. Elemente einer Transformation (4) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • In Nachhaltigkeit investieren • Ökologische Ressourcen langfristig nutzen: Boden und Wassernutzung umstellen • Naturraumbezogen denken (z.B. Grünland) • Klimaauswirkungen der LW bearbeiten, daraus evtl. Einnahmen schaffen „African Agriculture Carbon Facility“ • Ökologische Fußabdrücke mit berücksichtigen (Externalitäten) • Kombination mit Waldpolitik • Fischereipolitik

  43. 7. Elemente einer Transformation (5) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV • Ernährungskultur • Verschwenden beenden • Was schmeckt, was wird gegessen – Geschmackskultur entwickeln • Qualität in regionalen Produkten, keine Dekonstruktion in Bestandteile • Verfügbarkeit von Lebensmitteln • Neue Bündnisse in der Gesellschaft

  44. 7. Menschenrechtsbasierter Ansatz (6) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 1. Völkerrechtliche Verpflichtungen (Recht auf Nahrung) • Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte • Respect – Achtung – Do no harm • Protect – Schutz – Kontrolle Dritter • Fulfill – Gewährleistung – Zugang zu Land schaffen • Freiwillige Leitlinien zur Umsetzung des Rechts auf Nahrung (Zugang zu Land und anderen produktiven Ressourcen ist zentrales Thema) • Orientierung auf besonders benachteiligte Gruppen

  45. 7. Regulierungsbedarfe (8) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 2. Hohe Bedeutung nationaler Agrarpolitik • Sicherer Zugang zu Land / Wasser etc. • Umsetzung der Völkerrechtlichen Verpflichtungen • Beschwerdemöglichkeiten / Rechtsstaat 3. Zusätzliche Instrumente Leititlinien – [Zugang zu Land] / Good Governance on Tenure • Derzeit in Arbeit bei der FAO • Versuch der Fertigstellung bis Oktober 2011 (CFS = Committee on World Food Security • Große Unterstützung der Bundesregierung (BMELV / BMZ) 4. Klima – Anpassung rechtebasiert entwickeln.

  46. 7. Regulierungsversuche (9) Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV 6. Sonderbeauftrager des VN-Generalsekretärs zum Thema Wirtschaft und Menschenrechte (John Ruggie) • Legt Abschlussbericht im Juni 2011 im Menschenrechtsrat vor • Framework • Protect (Staaten sind verpflichtet zu kontrollieren) • Respect (Verantwortung von Firmen „due diligence“) • Remedy (Beschwerdemöglichkeiten) • Sonderberichterstatter der VN gefordert 7. Extraterritoriale Staatenpflichten • Völkerrechtliche Bindung staatlichen Handels „beyond borders“ • Angemessene Kontrolle privater Akteure 8. etc. (Biodiversität, Agrarhandel ...)

  47. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt Mail: windfuhr@institut-fuer-menschenrechte.de Telefon: 030-259359-23 Michael Windfuhr Bonn, 24.09.2011 / GW-MV

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