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Entwicklungszusammenarbeit zwischen Indien und Deutschland –

Entwicklungszusammenarbeit zwischen Indien und Deutschland – Bedarf es der deutsch-indischen EZ noch? Gemeindehaus der Ev. Dreifaltigkeitsgemeinde, Frankfurt am Main, den 4. Dezember 2013 von Dr. Jona Aravind Dohrmann (DIZ). Vortragsübersicht. Indien und Deutschland im Vergleich

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Entwicklungszusammenarbeit zwischen Indien und Deutschland –

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Presentation Transcript


  1. Entwicklungszusammenarbeit zwischen Indien und Deutschland – Bedarf es der deutsch-indischen EZ noch? Gemeindehaus der Ev. Dreifaltigkeitsgemeinde, Frankfurt am Main, den 4. Dezember 2013 von Dr. Jona Aravind Dohrmann (DIZ)

  2. Vortragsübersicht • Indien und Deutschland im Vergleich • Der Begriff der Entwicklung • Deutsche Entwicklungspolitik • Akteure deutscher Entwicklungspolitik • Deutsch-indische Entwicklungszusammenarbeit • Gründe für deutsch-indische Entwicklungszusammenarbeit

  3. Indien und Deutschland im Vergleich • Indien ist gut 9 x größer als Deutschland • hat eine ca. 14 x größere Bevölkerung • aber ein knapp 40 x kleineres Pro-Kopf-Einkommen

  4. Der Begriff der Entwicklung Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

  5. Der Begriff der Entwicklung • Was stellen sich verschiedene Menschen (Afrikaner, Inder, Deutsche) unter „Entwicklung“ vor? • Der Begriff ist nicht allgemeingültig definiert und wird von vielen Faktoren, Standpunkten etc. beeinflußt • Weitere Begriffe: Entwicklungsländer, Least Developed Countries, Dritte Welt, der Süden, Schwellenländer

  6. Der Begriff der Entwicklung • Entwicklung ist immer Entwicklung von Menschen • Nach Leibniz und Kant bedeutet „entwickeln“ • das Sich-Entfalten von Fähigkeiten durch eigenes Tätigsein  Akt der Selbstbestimmung, • selbst handeln und Selbsthilfe • Nach Willy Brandt bedeutet Entwicklung „mehr als der Übergang von Arm zu Reich, (…). Sie trägt in sich nicht nur die Idee des materiellen Wohlstands, sondern auch die von mehr menschlicher Würde, mehr Sicherheit, Gerechtigkeit und Gleichheit.“ (Brandt-Kommission, 1977)

  7. Der Begriff der Entwicklung • Heutzutage sind Begriffe wie „nachhaltig“ und „ökologisch“ hinzugetreten. • Dauerhafte Entwicklung: diejenige, „welche den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden“ (Brundtland-Kommission, 1987) • Hilfe von außen erfährt nur dort Berechtigung wenn sie Hilfe zur Selbsthilfe ist • Häufig entstehen Probleme dadurch, daß Strategien aus westlichen Industrieländern von westlichen Strukturen, Zielen und Möglichkeiten ausgehen

  8. Deutsche Entwicklungspolitik • Nach den USA und Japan ist Deutschland drittgrößtes Geberland der Entwicklungspolitik • Vorrangiges Ziel: Armutsbekämpfung • Begründung: historische, politische, ökonomische, ökologische und moralische Argumente • historisch: Wiedergutmachung • politisch: außen- und sicherheitspolitische Interessen • ökonomisch: Absatzmärkte • ökologisch: global wichtige Naturressourcen liegen in Entwicklungsländern • moralisch: globale Solidarität

  9. Deutsche Entwicklungspolitik • für das Haushaltsjahr stehen dem BMZ EUR 6,34 Milliarden zur Verfügung  Steigerung um 4,45 % Prozent gegenüber 2010, knapp EUR 85 Mio. weniger als in 2012 • So ist das Ziel, daß 0,7 % des BNE der EZ zufließen sollen, nicht einzuhalten, den Deutschland ist noch weit von dieser internationalen Zusage für 2015 entfernt: Der ODA-Anteil am Bruttonationaleinkommen (BNE) betrug • 2009 ca. 0,35 % • 2010 ca. 0,39 % • 2011 ca. 0,39 % • 2012 ca. 0,40 % • 2013 ca. 0,38 % Quelle: BMZ

  10. Deutsche Entwicklungspolitik • Die vermutlich neue Regierung von CDU/CSU und SPD wird laut Koalitionsvertrag die BMZ-Mittel um EUR 2 Mrd. aufstocken, was wegen des gleichzeitigen Wirtschaftswachstums jedoch nur zu einer Stabilisierung des ODA-Anteils von 0,38 % führt • Vereinbart ist aber, daß „Wir (…) Deutschland weiter auf einen Finanzierungspfad zum 0,7-ODA-Ziel führen (wollen)“

  11. Quelle: BMZ

  12. Akteure deutscher Entwicklungspolitik • im internationalen Vergleich hat Deutschland besonders viele Akteure, die • finanzielle und technische Zusammenarbeit durchführen (FZ+TZ) • die wichtigsten Durchführungsorganisationen sind: • Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanzielle Zusammenarbeit • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ, ehemals GTZ), auch Vorbereitung und Entsendung von Entwicklungshelfern  technische Zusammenarbeit

  13. Akteure deutscher Entwicklungspolitik • Centrum für internationale Migration und Entwicklung Vermittlung von integrierten Fachkräften • Internationale Weiterbildung und Entwicklung (InWEnt) Personalentwicklung und Weiterbildung

  14. Akteure deutscher Entwicklungspolitik Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

  15. Quelle: OMNIA Verlag, Stuttgart

  16. Deutsch-indische EZ • Bundesregierung hat sich in Abstimmung mit der indischen Regierung hinsichtlich der EZ auf folgende Sektoren geeinigt: • Umwelt- und Ressourcenschutz • Energie • nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung (einschl. Finanzsystementwicklung und soziale Sicherung) • der entwicklungspolitische Dialog wird auf Regierungs-ebene in jährlichen entwicklungspolitischen Regierungskonsultationen und Regierungsverhandlungen geführt.

  17. Deutsch-indische EZ • Weitere Gebiete, in denen das BMZ (mit der Unterstützung von NROs) tätig wird und die Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit mit dem Ministerium sind: • Landwirtschaft  Betonung von Produktivitätssteigerung und Marktorientierung

  18. Deutsch-indische EZ • Bildung  Stärkerer Fokus auf die Qualität der Grundbildung für alle sowie auf den Zugang zu weiterführender Sekundar- und Berufsbildung mit dem Schwerpunkt auf ländlichen und armen städtischen Gebieten. Überwindung von genderspezifischen Diskriminierungen im Bildungssektor. Förderung der Beschäftigungsfähigkeit (extrem) armer und benachteiligter Bevölkerungsgruppen.

  19. Deutsch-indische EZ • Gesundheit  Bekämpfung von Krankheiten mit besonders negativen Auswirkungen auf die Produktivität (extrem) Armer und Benachteiligter (z.B. HIV/AIDS und Malaria). Steigende Bedeutung von nachhaltigen sozialen Versicherungsmodellen und -systemen.

  20. Deutsch-indische EZ • Wasser  Akzentverschiebung hin zur nachhaltigen Bewässerung in der Landwirtschaft, um Wachstumspotenziale (extrem) armer und benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu erschließen.

  21. Deutsch-indische EZ • Transport  Wichtiger Schwerpunkt für den Zugang (extrem) Armer und Benachteiligter zu lokalen, nationalen und internationalen Wirtschaftskreisläufen. Stärkung von institutionellen Strukturen zum nachhaltigen Unterhalt der produktiven Infrastruktur.

  22. Allg. Gründe für deutsch-indische EZ • EZ zwischen Deutschland und Indien ist wichtiger Bestandteil der außenpolitischen Beziehungen  Ankerland der EZ • Gründe für EZ zwischen beiden Ländern: • Trotz wirtschaftlicher Fortschritte und Fortschritte in der Bekämpfung des Hungers sowie endemischer Krankheiten weiterhin Probleme mit gravierenden Disparitäten • zwischen arm und reich, • Stadt und Land • und dem damit in Zusammenhang stehenden unzulänglichen Zugang zu Leistungen im Gesundheitswesen und zur schulischen Erziehung für große Teile der Bevölkerung

  23. Allg. Gründe für deutsch-indische EZ • Trotz wirtschaftlicher Fortschritte und Fortschritte in der Bekämpfung des Hungers sowie endemischer Krankheiten weiterhin Probleme mit gravierender Disparitäten • Indien ist nur 134. von 182 Staaten im HDI • Milleniumsziele können nur unter Einbeziehung Indiens erreicht werden 80 % der Bevölkerung leben von weniger als 2,50 US- Dollar am Tag, 450 Mio. von weniger als 1 USD das sind 1/3 aller extrem Armen auf der Welt • 1/5 sind unterernährt • 1/3 kann nicht lesen und schreiben • Hohes Bevölkerungswachstum von ca. 15 Mio. jährlich, obwohl Rückgang in den vergangenen Jahren Genügend Ansatzpunkte für EZ

  24. 10 Gründe für EZ (nach KKS) • Globalisierung gerecht gestalten! „menschliches Leid in all seinen Formen und Dimensionen überwinden oder mildern“ Entwicklung muß von dem ausgehen, worunter Menschen konkret leiden: • Hunger • Krankheit • Armut • Unterdrückung

  25. 10 Gründe für EZ • Ohne entwicklungspolitische Erfolge in Indien sind die Millenniumsziele nicht zu erreichen! Indien hat noch immer die höchste Zahl an unterernährten und armen Menschen weltweit • Starkes Indien ist in unserem Interesse! Indien ist von fragilen Staaten wie Pakistan, Afghanistan, Bangladesh und Sri Lanka umgeben • EZ als Instrument zur Vertrauensbildung Nur ein kontinuierlicher Dialog ermöglicht Indien Einbindung in die Weltgemeinschaft

  26. 10 Gründe für EZ • EZ ist immer auch Wirtschaftspolitik! EZ bedingt Wirtschaftsdynamik zwischen D und IND. Laut ifo-Institut hat jeder EZ-Euro einen dreifachen anschließenden Export-Effekt. Danach werden durch die Exportwirkung der EZ 140.000 Arbeitsplätze in Deutschland gesichert. Wünschenswert wäre noch eine stärkere Ausrichtung auf Korruptionsbekämpfung und gute Regierungsführung. • EZ ist auch Umweltpolitik Globale Umweltprobleme lassen sich nur unter Einbeziehung Chinas und Indiens lösen.

  27. 10 Gründe für EZ • Hilfe zur Selbsthilfe! • Die finanzielle Unterlegung staatlicher Schutzgesetze und Programme zur Armutsbekämpfung übersteigen das Volumen ausländischer Hilfsprogramme bei weitem! • D an IND: • 2011: 900 Mio. EUR (EUR 500 Mio. in 2011) (fast ausschließlich in Kreditform) • Zum Vergleich: D an BRASILIEN in 2011: 122,5 Mio. EUR D an Indonesien in 2012: 94,4 Mio. EUR D an Kenia in 2012: 34,5 Mio. EUR • Viele private Initiativen von Stiftungen etc.

  28. 10 Gründe für EZ • Indien bittet Deutschland um Unterstützung! • Indien schätzt deutsche EZ, weil sie nicht besserwisserisch vermittelt wird, sondern auf Augenhöhe • Vermittlung von Expertise und Erarbeitung integrierter Lösungsansätze • EZ wirkt! • Hierbei ist ein dualer Ansatz zu verfolgen: Verknüpfung mittelbar-struktureller Lösungsansätze mit selbsthilfeorientierten Interventionsmaßnahmen • Beobachtet werden Erfolge bei • Stärkung von Frauen • Rückgang der Gewalt gegen Frauen

  29. 10 Gründe für EZ • EZ wirkt! (Forts.) • Beobachtet werden Erfolge bei • Verwirklichung von Menschenrechten • Höheres Umweltbewußtsein • CapacityBuilding • Erhöhung des Familieneinkommens etc. • Gewichtung der Geldausgaben – Entwicklung vs. Waffen In 2009 wurde pro Bundesbürger 1 EUR an Steuergeldern für EZ mit Indien ausgegeben, dagegen jedoch EUR 386 pro Kopf für Rüstungsausgaben (Quelle: SIPRI = Stockholm International Peace Research Institute, Yearbook 2009)

  30. Kontakt Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V. Dr. Jona Aravind Dohrmann dohrmann@diz-ev.de Tel.: 069 - 7940 3920 Aktuelle Projektinformationen und Beispiele der Arbeit finden Sie auf der Homepage: www.diz-ev.de

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