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Themenbereich VI Intervenieren

Referenten Isabelle Hengelhaupt Stefan Thiel Theresa Pältz Franziska Berger Dozentin : Dr. Nicole Kämpfe-Hargrave. Themenbereich VI Intervenieren. Training, Pädagogisch- psychologische Beratung. 21.06.2013.

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Themenbereich VI Intervenieren

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Presentation Transcript


  1. Referenten Isabelle Hengelhaupt Stefan Thiel Theresa Pältz Franziska Berger Dozentin: Dr. Nicole Kämpfe-Hargrave Themenbereich VIIntervenieren Training, Pädagogisch- psychologische Beratung 21.06.2013

  2. Training

  3. Was ist Training? Begriffsbestimmung und Klassifikation Training = strukturierte und zeitlich begrenzte Intervention, in der mittels wiederholter Ausübung von Tätigkeiten die Absicht verfolgt wird, Fähigkeiten und Fertigkeiten aufzubauen oder zu verbessern

  4. Zentrale Merkmale des Trainings (anhand des Denktrainings nach Klauer) • Wiederholte Übung an spezifischen Aufgaben • Vermittlung von prozeduralem Wissen • Strukturiertheit der Maßnahme • Trainierter Funktionsbereich • Allgemeine Trainingsintension • Adressaten und Zielgruppen

  5. Training kognitiver Grundfunktionen → kognitive Grundfunktionen = Basisfähigkeiten der Informationsaufnahme, -verarbeitung und - speicherung, wie sie sich in Aufmerksamkeits-, Denk- und Gedächtnisleistungen ausdrücken

  6. Aufmerksamkeit • Voraussetzung für Informationsaufnahme • durch Störungen der Aufmerksamkeitsleistung drohen kumulierte Lerndefizite • Förderung der Aufmerksamkeit →Erreichen kurativer Ziele • nach Lauth (2004): Beseitigung der Defizite durch wiederholtes Bearbeiten einfacher Konzentrationsaufgaben (als ungeeignet erwiesen) • Ansatz: ausgehend von Bedingungsmodellen der Aufmerksamkeitsdefizits-/ Hyperaktivitätsstörung, die neurobiologische Besonderheiten und Defizite im Bereich der Selbstkontrollkompetenz sehen • bei Defiziten im Bereich der Selbstkontrollkompetenz: Vielzahl von Trainingsverfahren, in denen Aufmerksamkeitskontrollstrategien vermittelt werden

  7. Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern (Lauth und Schlottke 2002) • kognitiv- behavioriales Interventionsprogramm für 7-12 jährige • Besonderheit: modularer Charakter • bestehend aus 5 Therapiebausteinen (Basis- und Strategietraining, Elternanleitung, Wissensvermittlung sowie Vermittlung von sozialen Kompetenzen) • Basistraining aus 13 Lektionen • Strategietraining aus 12 Lektionen

  8. DenkenDenktraining (nach Klauer 1989, 1991, 1993) • zur allgemeinen Förderung, Weiterentwicklung von Kompetenzen des induktiven Denkens • Inhalte aus Definition des induktiven Denkens und der präskriptiven Theorie des induktiven Denkens • 6 Kernaufgaben des induktiven Lernens: 1. Generalisierung 2. Diskrimination 3. Kreuzklassifikation 4. Beziehungserfassung 5. Beziehungsunterscheidung 6. Systembildung

  9. präskriptive Theorie des induktiven Denkens = Strategie, die effizient und zuverlässig zur erfolgreichen Lösung von Aufgaben des induktiven Denkens führt • Einsetzung mit allgemeiner Förderabsicht • Umfang von 10 Lektionen mit je 12 Aufgaben • zweiphasige Struktur • 1. - 4. Lektion: Erarbeitung der Aufgabenklassifikation • ab 5. Lektion: Vermittlung der Lösungs- und Kontrollprozedur

  10. Motivationstraining • Zwei Arten zur Motivierung 1. Merkmale der Situation verändern 2. Veränderung von Personenmerkmalen →Motive = zeitlich stabile Wertungs- und Verhaltensdispositionen für thematisch abgrenzbare und zugleich allgemeine Klassen von Handlungssituationen → Leistungsmotiv umfasst die Wertungs- und Verhaltensdispositionen für den Leistungsbereich • Selbstbewertungsmodell gibt die erfolgszuversichtliche und misserfolgsängstliche Ausprägung des Leistungsmotivs als Resultat dreier Prozesskomponenten an • Ziel- und Anspruchsniveausetzung • Ursachenzuschreibung • Selbstbewertung

  11. Das Integrierte Training (Fries 2002) • für 10- bis13-jährige Schüler • 16 Lektionen • besteht aus Trainingsmodulen (fördern Denken und Motivation) und integrierten Modulen in 3 Schritten • 1. Schritt: Festlegen der Schüler, wie viele von 6 Denkaufgaben richtig gelöst werden • 2. Schritt: 6 Denkaufgaben werden selbstständig bearbeitet • 3. Schritt: Leistungsfeststellung, Ursachenzuschreibung, Selbstbewertung

  12. Training sozialer und emotionaler Kompetenz sozial- emotionale Kompetenz → Hilfeverhalten, Perspektivübernahme, → bewusstes Erleben und Benennen Empathiefähigkeit sowie von Gefühlen sowie der ein angemessenes Konfliktverhalten Ausdruck und die Regulation von Emotionen • Sozial- emotional kompetentes Verhalten basiert auf: → adäquater Wahrnehmung sozialer Situationen → der Fähigkeit zur Analyse von Verhaltensoptionen → sozial angemessenem Verhalten → Reflexion der Konsequenzen der gewählten Verhaltensoption für sich selbst/ Umwelt

  13. Programme zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen → Aufbau vieler Programme als soziale Problemlösetrainings → Behandlung von sozialen Konfliktsituationen → längerfristige Verhaltensänderungen angestrebt 1. Faustlos Programm (Cierpka) → basierend auf dem amerikanischen Second-Step-Program → zur Gewaltprävention im Kindergarten und in der Grundschule → Förderung von drei Bereichen: - Empathiefähigkeit - Impulskontrolle - Umgang mit Ärger und Wut → gelten als zentrale Problemfelder bei aggressiven Kindern → erstreckt sich in der Grundschule über 51 Lektionen → im Verlauf der ersten drei Schuljahre im 14-tägigen Rhythmus im Klassenverband durchgeführt

  14. 2. Verhaltenstraining für Schulanfänger (Petermann) • Förderung → sozialer Kompetenzen → emotionaler Fertigkeiten der Wahrnehmung → Beschreibung/ Ausdruck von Gefühlen • Umfang: 26 Sitzungen • anhand von Comics/ Hörspielen werden die Emotionen der beteiligten Personen besprochen und Hinweisreize auf Gefühle erarbeitet → positiver Effekt auf das Klassenklima → erreicht Kinder, die Entwicklungsdefizite im Bereich sozial- emotionaler Fertigkeiten aufweisen

  15. 3. Soziales Problemlösetraining (Beelmann) → fünfschrittiger Dialog zur Bewältigung sozialer Konfliktsituationen: • Problemdefinition • Identifikation von Gefühlen oder Gründen für das Verhalten anderer • Generierung von Handlungsalternativen • Abschätzen der Folgen einer Handlung • Bewertung der Handlung → Zielsetzung: Verringerung von dissozialem Verhalten → mir Vorschulkindern im Rahmen von 42 Übungseinheiten eingeübt → 15 Trainingssitzungen → Dauer: 45- 60 Minuten

  16. → zentrale Inhalte des Kleingruppentrainings: Beschäftigung mit Wortkonzepten, Auseinandersetzung mit Konzepten zum Erkennen von Ursachen des Verhaltens, Identifikation von Gefühlen, Generieren von Handlungsalternativen in sozialen Konfliktsituationen, Antizipieren /Bewerten von Handlungskonsequenzen → Trainingsprogramm ließ sich gut implementieren (Evaluationsbefunde) → bewirkt positive Effekte auf prosoziales Verhalten → kaum Auswirkungen auf Verhaltensprobleme → als Maßnahme zur universellen Prävention im Hinblick auf soziale Kompetenzen = wirksames Training

  17. Training des Lesens und Schreibens • für das Lesen/Schreiben ist ein erfolgreicher Schriftspracherwerb eine notwendige Voraussetzung Vorschulische Förderung des Schriftspracherwerbs • grundlegende Lesefertigkeiten bis hin zur Fähigkeit zum flüssigen Lesen sind in der Regel bis zum Ende des zweiten Schuljahres erworben • bereits vorschulisch lässt sich der Start in einen erfolgreichen Schriftspracherwerb vorbereiten • phonologische Bewusstheit leistet den größten Beitrag zur Erklärung des Schriftspracherwerbs

  18. Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne bezieht sich auf die Fähigkeit, größere Einheiten der Sprache wie Wörter, Silben oder Reime zu identifizieren. Bei der phonologischen Bewusstheit im engeren Sinne geht es darum, kleinere Einheiten der Sprache- also die Laute (Phoneme)- zu erkennen. Programm „Hören, Lauschen, Lernen“ (Küspert und Schneider) → Training zur systematischen Förderung phonologischer Bewusstheit → Programmbesteht aus 57 Sprachspielen → Zeitraum: 20 Wochen → tägliche Übungszeit: 15-20 Minuten → Durchführung von Erzieherinnenim Kindergarten

  19. → Lauschspiele, Reime, Übungen zum Erkennen von Sätzen/Wörtern, Heraushören von Silben, Identifizieren von Anlauten, Analyse und Synthese von Phonemen → größter Anteil entfällt auf Übungen zur Phonemsynthese/ Phonemanalyse

  20. Training des Leseverständnisses → Ziel: Anleiten des Lesers zum Überprüfen des eigenen Leseverhaltens → aktiv reflektierendes Lesen wird dadurch unterstützt, dass Schüler sich selbst Fragen zum Text stellen und versuchen, wichtige Inhalte zusammenzufassen → Grundmuster vieler Förderprogramme: • Lerner müssen über bereichsspezifische Strategien verfügen → Lesen: unklare Begriffe klären, Wichtiges zusammenfassen, Textaussagen auf Kohärenz prüfen, Anwendungsbeispiel zu Textinhalten überlegen • Einsatz der Strategien muss reflektiert und deren Wirksamkeit überprüft werden → Leser muss überlegen, welche Strategie hilfreich sein könnte → Kontrolle , ob Strategieeinsatz erfolgreich war → gegebenenfalls Lernaufgabe in alternativer Weise angehen

  21. Lernverhalten muss motivational unterstützt werden → Formulierung klarer Ziele , indem Anwendungsbezug des Gelernten deutlich gemacht/ Anreiz gesetzt wird → Grundmuster kann in der Praxis unterschiedlich umgesetzt werden „Wir werden Textdetektive“ (Gold et al.) • deutschsprachiges Unterrichtsprogramm • Fokus: Anleitung zu strategieorientierten Lesen • Klassenstufe: 5/6 • Umfang: 28 Unterrichtsstunden • Vermittlung von 7 Lesestrategien in Verbindung mit Strategien zur motivationalen und kognitiven Selbstregulation • Schüler lernen → sich realistische Ziele zu setzen → Lesestrategien zu erarbeiten → Strategien zu reflektieren → Lesestrategien zielgerichtet einzusetzen → Zusammenfassung der Inhalte in Form eines Leseplans → Wiederholungsprogramm

  22. „Concept Oriented Reading Instruktion (CORI)“ (Guthrie et al.) • amerikanisches Unterrichtsprogramm • richtet sich an Schüler der 3. Jahrgangsstufe • Durchführung: Zeitraum von 12 Wochen • täglich eine Doppelstunde für die Leseförderung • Thema: „Leben an Land und im Wasser“ • 5 Instruktionsprinzipien: → konkrete Lernziele → praktische Tätigkeiten → kontinuierliche Kompetenzunterstützung → Förderung der Autonomie → Förderung von Interaktion mit dem Lehrer → beide Programme haben sich als wirksame Maßnahme zur Förderung des Leseverständnisses erwiesen

  23. Reciprocal- Teaching- Ansatz (Palincsar und Brown) • Vermittlung von 4 Lesestrategien → Anwendung in Kleingruppen → Schüler übernehmen wechselseitig die Lehrerrolle → bekommen Verantwortung für selbstständigen, kooperativen Strategieeinsatz übertragen

  24. 6 Merkmale effektiver Leseförderung (Souvignier) • Vermittlung von Lesestrategien • Aufbau metakognitiver Kompetenzen • Vermittlung von Textstrukturwissen • Explizite Instruktion von Strategiewissen • Peer- Tutoring- Methoden • Motivationale Unterstützung

  25. Schreiben • zwei Domänen: 1. Rechtschreiben 2. Schreiben von Texten 1. Rechtschreiben • Anfangsunterricht im Schreiben: Lernen von Buchstaben-Laut-Korrespondenzen • späte Feststellung von Rechtschreibschwierigkeiten erschwert Förderung → Rechtschreibkompetenzen unterliegen einer klaren Abfolge von Phasen, Lernschritte müssen nachgeholt werden: - Einsicht in Buchstaben-Laut-Korrespondenzen - Lautgetreue Schreibung - Orthografische Strategie

  26. 2. Schreiben von Texten • komplexer Prozess • Makroprozesse des Schreibens: Planen, Erstellen und Überarbeiten → arbeitsintensiv/ aufwendig Planungsaktivitäten umfassen: • das Generieren von Ideen, • eine Auswahl von Ideen, die sich in einer kohärenten Weise darstellen lassen und • das Benennen von Zielen, die bei der Erstellung des Textes realisiert werden sollen. Beim Erstellen eines Textes müssen: • Ideen in eine sprachliche Form (Sätze) transformiert werden, die anschließend • in eine Schriftform übertragen wird.

  27. Bei der Überarbeitung wird: • der geschriebener Text mit einem angestrebten Endzustand verglichen • Strategien ausgewählt, die eine Realisierung dieser Ziele erlauben und in einer abschließenden Phase werden • Strategien angewendet.

  28. Komplexität des Schreibprozesses bedingt eine Vielzahl simultaner Anforderungen → Bewältigung soll durch strukturierende Trainings unterstützt werden • zentrale Herausforderung für Schreibanfänger/ Schüler mit Schreibschwierigkeiten: → Wissen über genrespezifischen Aufbau von Texten → mentale Ressourcen, um Schreibprozess zu planen, überwachen und zu revidieren → Koordination von Schreibaktivitäten

  29. „Self- Regulated Strategy Development (SRSD)“ (Harris und Graham) • Schüler ab der 2. Klasse • domänenspezifische Schreibstrategien und metakognitives Strategiewissen mit Vermittlung von Überwachungs- und Steuerungsfertigkeiten und Förderung motivationaler Kompetenzen integriert • Programm verläuft über 6 Instruktionsstufen: → Entwickeln und Aktivieren von Hintergrundwissen → Diskussion → Modellieren → Einprägen → Unterstützen → Unabhängige Leistung → Studien belegen hohe Wirksamkeit des SRDS- Programms

  30. Bei der Förderung von Fähigkeiten zum Schreiben von Texten sollten drei Prinzipien beachtet werden (Graham): • Strategien zum Schreiben von Texten, Schreibfertigkeiten und Wissen über Textgenres sollen direkt und explizit durch Lehrkräfte vermittelt werden. • Der eigentliche Schreibprozess sollte durch klare Strukturierungshinweise unterstützt werden, sodass Schüler unmittelbare Erfolgserlebnisse haben, die wiederum motivierend sind. • Die Entwicklung von Schreibkompetenzen sollte durch den Einsatz von Peer- tutoring- Methoden und Kleingruppen unterstützt werden, die eine intensive Auseinandersetzung mit dem Schreibprozess/ Schreibprodukten bewirken.

  31. Implementation von Trainingsprogrammen • Implementation: Umsetzung von Prinzipien/ Programmen in einem konkreten Kontext • Trainingskonzepte lassen sich nur dann umsetzen, wenn: → Qualität der Programmdurchführung hoch ist → Akzeptanz gegenüber Programmen hoch ist → sie nachhaltige Veränderungen bewirken

  32. → bei Implementation des „Textdetektive- Programms“ zur Förderung des Leseverständnisses ein Drei- Stufen- Modell entwickelt • einführende Lehrerfortbildung → theoretische Hintergründe zur Konzeption des Programms mit direktem Bezug zur Unterrichtspraxis vermittelt → Sicherung genereller Akzeptanz gegenüber der Durchführung des Programms • fertig konzipiertes Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt → Durchführung strategieorientierten Unterrichts in theoriekonformer Weise → ausgearbeitete Stundenentwürfe; Hinweise auf theoretische Fundierung der Unterrichtsinhalte

  33. Wiederholungseinheit → 1 Jahr nach ursprünglichen Programm durchgeführt → Unterstützung nachhaltiger Übernahme von Programmprinzipien in den weiteren Unterricht → Nutzen im weiteren Verlauf des Unterrichts/ in den Fächern → greift zentrale kritische Punkte der Implementationen auf (Akzeptanz, adäquate Durchführung, Sicherung der Nachhaltigkeit) → reduziert zeitliche Belastung der Lehrkräfte auf ein Minimum → Grenzen: Anpassung an unterrichtliche Notwendigkeit sowie Reflexion von Erfolgen/ Schwierigkeiten liegen allein in der Verantwortung der Lehrkräfte → Maßnahme zur Optimierung von Implementationsprozessen: Besuch von Fortbildungsmaßnahmen , Einführung neuer Programme

  34. Pädagogisch-psychologische Beratung

  35. Definitionen Beratung • präventives, entwicklungsorientiertes Unterstützungsangebot • stellt eine Orientierungs-, Planungs-, Entscheidungs- und Bewältigungshilfe dar Pädagogisch-psychologische Beratung • kurzfristig und freiwillig • Berater versucht Personen/Gruppen aus dem erzieherischen Feld in die Lage zu versetzen, ihr Problem zu lösen • mittels sprachlicher Interaktion und unter Rückgriff auf pädagogisch- psychologisches Wissen

  36. Kennzeichen professioneller Beratung • Ausgangspunkt: Diskrepanz zwischen Ist- und Soll- Zustand verringern • Handlungen zur Dissonanzreduktion: • Optimale Ausschöpfung von Potenzialen (z.B. hochbegabte Kinder) • Vermeidung antizipierter Problemzustände (z.B. Burnout von Lehrern) 3. Behebung eines Defizits (z.B. Teilleistungsschwächen)

  37. Handlungsfelder • richtet sich an Personen wie Eltern, Erzieher oder Lehrer • kann sich auch an Adressaten der Erziehung (Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene) richten • wichtigste institutionalisierte Anwendungsfelder: • Schulpsychologische Dienste • Erziehungsberatungsstellen

  38. Anlässe pädagogisch-psychologischer Beratung • Präventive Anlässe (Entstehung einer möglichen Diskrepanz zwischen Ist und Soll soll vorgebeugt werden) • Interventive Anlässe (bestehende Diskrepanz zwischen Ist und Soll soll vermindert werden) • Großteil der Beratungen: Individualberatung, z.B. bei Lern-/Leistungsproblemen oder Verhaltensauffälligkeiten

  39. Begleitstörungen Bsp.: Lese-Rechtschreib-Schwäche • Sprachentwicklungsstörungen, Hyperaktivität etc. (primäre Begleitstörungen) • Demotivation, emotionale Symptome, Disziplinschwierigkeiten etc. (sekundäre Symptome) Lernprobleme ↔ Verhaltensauffälligkeiten

  40. Steigender Beratungsbedarf • Bedarf steigt in Deutschland kontinuierlich • ABER: Prävalenzraten für Störungen des Erlebens und Verhaltens im Kindes- und Jugendalter sind nicht gestiegen (unter 10%) • durchschnittlicher Intelligenzquotient in der Gesamtbevölkerung steigt • Problem: Zusammenhang zwischen Soziallage und Kompetenzniveau ist in Deutschland besonders hoch (v.a. bei Migranten) • Armut kann zu schlechterer Ernährung, Selbstzweifeln, Gefühl des Ausgeschlossenseins und Leben in einer anregungsärmeren Umgebung führen • Schutzfaktoren: familiärer Zusammenhalt, positives Familienklima • durch starke Nachfrage kann Beratung oft „aus einer Hand“ nicht stattfinden → Teile des Beratungsgeschehens werden ausgelagert, aber vom Berater ständig kontrolliert

  41. Individualisierung der Lebensentwürfe → Unsicherheit und Orientierungslosigkeit • weniger Konsens über erzieherische Werte, aber Eltern stellen immer höhere Ansprüche an sich • Trennung und Scheidung können zu einer Beeinträchtigung in der elterlichen Erziehungs-kompetenz führen → gesteigerte Inanspruchnahme von Beratung

  42. Prinzipien der pädagogisch- psychologischen Beratung • Freier Zugang • Freiwilligkeit • Kostenfreiheit • Unabhängigkeit und Neutralität • Schweigepflicht → darüber hinaus variieren die Arbeitsweisen der Berater erheblich

  43. 1. Individualberatung • Vorbereitungsphase: Problemlage wird sorgfältig analysiert, Ausgangsbedingungen ermittelt und relevante Informationen gesammelt • Praktische Phase: abhängig von inhaltlichen Gesichtspunkten; alle Merkmale der Persönlichkeit oder Umwelt können zum Gegenstand der Diagnostik werden Wichtig: Heranwachsender mit seinen Vorstellungen, Eindrücken und Bedürfnissen muss im Vordergrund stehen! • Gespräche sollten unter Einbeziehung aller Beteiligten stattfinden (Kinder, Eltern, ggf. Lehrer)

  44. Rolle des Beraters • Anleitung von Elterntrainings • Ausbildung von Trainern zur Durchführung der Elterntrainings • Unterstützung von Schulen bei Förderkonzepten

  45. BeispielMarburger Rechtschreibtraining • für Schüler der 2.-5. Klasse • 12 Lerneinheiten mit regelmäßigen Wiederholungsübungen • Schüler lernen anhand von Algorithmen Schritt für Schritt zur richtigen Verschriftlichung eines Wortes zu gelangen → Freiwilligkeit eines solchen Angebots führt jedoch zu selektiver Inanspruchnahme

  46. 2. Beratung von Gruppen • Vorteil gegenüber der Individualberatung: Stärkung des allgemeinen Selbstwertgefühls, da alle Teilnehmer mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind • zielt auf Gespräche und ständigen Gedankenaustausch zwischen Lehrpersonen und Eltern der Schüler/innen in Bezug auf Schulinhalte • Problem: Unaufgeschlossenheit / Skepsis von Seiten der Eltern und unterschiedliche Leistungsstände der Schüler/innen erschweren das Eltern-Lehrer-Verhältnis signifikant

  47. Herausforderungen bei der Lehrer-Eltern-Kooperation 1) Verringerung der Kluft zwischen Forschung & Praxis → Einsetzung von Schulpsychologen als Vermittler zwischen beiden Parteien 2) Konzeptuelle Überlegungen zur Implementation (Ergänzung) & Diversifikation (Vielfalt) → Lehrerschulung in „alltäglichen“ Aufgaben (Erwerb von Expertisen) → Förderung der aufgeschlossenen Haltung der Eltern → Hinführung zum beiderseitig verändertem Rollenbild → Bereitstellung von Fortbildungsangeboten für Lehrer als Berater

  48. Lehreraus- und -fortbildungals Berater • ständige Weiterbildung = Merkmal eines „guten“ Schulpädagogen, der auf Veränderung der Lehrer-Schüler-Interaktion gefasst sein muss • neben Maßnahmen zur Stressbewältigung sind (trotz des hohen Personalaufwandes) folgende Angebote nötig: → Verhaltenstrainings für Unterrichtsgestaltung → Kollegiale Fallberatung zur Förderung der Teamarbeit und für den professionellen Gedanken- und Materialaustausch zwischen Lehrern → Intensivierung / Wissenschaftsfundierung von Lehrerfortbildungen

  49. Qualitätsentwicklung durch Studien & externe Evaluation 1) Schülervergleichsstudien → Messung von durchschnittlichem Kompetenzniveau und deren Varianz unter Einbeziehung der sozial- ethischen Herkunft → Ergebnisinterpretierung & Verbesserungsvorschläge durch Berater 2) Externe Evaluationen → aufwendig, aber kompetenzorientierter und aussagekräftiger → Fokus auf Ergebnis der gesamten Wissensvermittlung im Unterricht

  50. Schülerfeedback (Fragebögen) • Fragebögen dienen zum Vergleich zwischen den Teilzielen der Lehrer und der tatsächlichen Schülerwirkung • zielen auf Beurteilung der Merkmale der Unterrichtsqualität: → Klassenführung → lernförderliches Klima → Motivierung → Klarheit / Verständlichkeit → Aktivierung • Auswertung gibt Lehrern Standortbestimmung und soll zur Hinterfragung führen, wie man eigenes Handeln optimieren kann • Schüler fördern darüber hinaus ihre Reflexions- & Urteilskompetenz

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