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Exkurs: Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention

Exkurs: Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention. Burghard Peter: Einführung in die Hypnotherapie, Carl-Auer, 2009, S. 58 ff. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention.

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Exkurs: Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention

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Presentation Transcript


  1. Exkurs: Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention Burghard Peter: Einführung in die Hypnotherapie, Carl-Auer, 2009, S. 58 ff Piribauer/Strutz

  2. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Bei der Altersregression und vielen weiteren hypnotherapeutischen Techniken spielt die Konstruktion von Wirklichkeit eine entscheidende Rolle • Hypnose und Hypnotherapie haben grundlegend mit der Veränderung von (erlebter) Wirklichkeit zu tun • Die Konstruktionskriterien für unserer alltäglichen Wirklichkeitskonstruktionen können, explizit angewendet, hypnotherapeutisch Veränderungen der (erlebten) Wirklichkeit bewirken • Die beiden wesentlichen Kriterien der Hypnose sind Unwillkürlichkeit und Evidenz i. S. des Erlebens des hypnotisch Suggerierten als Wirklichkeit. Piribauer/Strutz

  3. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Die Kriterien des Wirklichkeitserlebens lassen sich in drei Gruppen einteilen: • Syntaktische Wirklichkeitskriterien beziehen sich auf den sensorischen Bereich (die Wahrnehmung • Semantische Wirklichkeitskriterien beziehen sich auf den kognitiven Bereich (Bedeutungsaspekt der Wahrnehmung • Pragmatische Wirklichkeitskriterien beziehen sich auf motorische Aspekte (Handlung und Interaktion) Piribauer/Strutz

  4. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Primäre Sinnesmodalitäten und Sinnesqualitäten • Primäres Repräsentationssystem des Klienten/der Klientin identifizieren (nach dem VAKOG-Schema mit den jeweiligen Sinnesqualitäten (Bandler und Grinder, 1975) • Primäres Repräsentationssystem ansprechen (Pacing) und zur therapeutischen Veränderung andere Sinne mit einbeziehen (Leading). • Merke: Je genauer man nach den primären Sinnesmodalitäten und ihren Qualitäten (Submodalitäten) fragt, umso wirklicher wird der hypnotisch halluzinierte Sinneseindruck Piribauer/Strutz

  5. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Intermodalität: Wechselseitigkeit der einzelnen Sinne • Je mehr Sinne gemeinsam an einer Wahrnehmung beteiligt sind, umso wirklicher wird die Wahrnehmung erlebt • Merke: Je mehr Modalitäten man in die Sinneswahrnehmung mit einbezieht und je präziser man auch ihre jeweilige Sinnesqualität abfragt, umso „wirklicher“ wird der entsprechende hypnotisch halluzinierte Sinneseindruck. Piribauer/Strutz

  6. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Raumanschauung, Ortung, Dreidimensionalität, Invarianz, Bewegung • Um die räumliche Dimensionalität der hypnotisch halluzinierten Objekte zu verdeutlichen, sind perspektivische Fragen geeignet (nah/fern, aus welcher Richtung, entfernen/annähern oder betrachtete Person bewegt sich) • Merke: Je besser das Wahrgenommene in einem dreidimensionalen Raum präzise lokalisiert werden kann je mehr es selbst als dreidimensional plastisch wahrgenommen wird, je mehr es bei einem eigenen Perspektivenwechsel konstant in Form und Größe bleibt und je eher es sich aus sich selbst heraus bewegt, als umso wirklicher wird es wahrgenommen. Piribauer/Strutz

  7. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Figur und Hintergrund (Gestalttheorie) bzw. Figur und Medium • Durch Aufmerksamkeitsfokusierung werden die Grenzen eines Wahrnehmungsgegenstandes (Gestalt) deutlich und alles außerhalb dieser Grenzen verschwimmt in den undeutlichen Hintergrund (medialen Raum). Figur und Hintergrund sind jedoch untrennbar miteinander verbunden. • Hypnotherapeutische Schmerzkontrolle: somatische Schmerzen sind zumeist gut beschreibbar und haben eine klare Gestalt (figural). Psychosomatischer Schmerz ist seltener klar lokalisierbar und beschreibbar (medial). • Therapeutischer Richtungsweiser: ein mediales Symptom muss zunächst Gestalt annehmen, um greifbar und kommunikativ zugänglich zu werden. Überdeutlich klare Symptomgestalten werden durch Auflösung von Grenzen, Grenzverschiebungen o. ä. medial diffundiert. • Merke: Je mehr die Figuren in der hypnotischen Wahrnehmung eindeutig wahrnehmbare Grenzen haben, umso wirklicher wird diese Wahrnehmung empfunden. Piribauer/Strutz

  8. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Semantische Wirklichkeitskriterien: Bedeutungsgebung durch Ausdruck, Valenz und Effekt • Wahrnehmungsselektion über bedeutungsvoll/attraktiv sein, muss Ausdruck aufweisen • Affekte erhöhen Bedeutungsgehalt und Valenz einer Wahrnehmung; sie erhöhen die Aufmerksamkeit und binden die Wahrnehmung • Hypnotherapeutische Nutzung: nach der Gestaltung durch syntaktische Wirklichkeitskriterien wird dieses umso wirkungsvoller, je ausdrucksvoller es ist und mit je mehr subjektiver „Besetzung“ (affektiv und kognitiv) es ausgestattet ist (Affekt evozieren). • Fragen: „Was fühlen Sie jetzt?“ „Wie geht es Ihnen damit?“ „Was meinen Sie dazu?“ Piribauer/Strutz

  9. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Nah- und Fernsinne im therapeutischen Dialog: • Fernsinne: Von den visuellen und im geringerem Maße akustischen Sinnesmodalitäten kann der Affekt am ehesten abgespalten werden (geringerer Bedeutungsgehalt). • Nahsinne: Kinästhetische, olfaktorische und gustatorische Wahrnehmungen stimulieren den Affekt. Piribauer/Strutz

  10. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Differentielle Indikation für die therapeutische Anwendung: • Dissoziation: Bei der Gefahr überschießender Affekte (Ängste und Traumen) ist eine strikte Beschränkung auf visuelle und allenfalls akustische Wahrnehmung nötig. • Assoziation: Die Nahsinne bekommen Bedeutung, wenn Dissoziation und Unterdrückung eines Affektes ein Teil der Störung sind und aufgehoben werden sollen. Piribauer/Strutz

  11. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Pragmatische Wirklichkeitskriterien: Handlung und Interaktion • Durch Handlung und Interaktion nehmen wir aktiven Einfluss auf unsere Wirklichkeit. • Bedeutsame Punkte: • Wirkung: „Und – was geschieht?“ „Tut sich etwas?“ • Begreifbarkeit: „Können Sie es (ihn/sie) anfassen, berühren, etwas tun?“ • Antizipierbarkeit: „Was wird wohl geschehen?“ • Intersubjektivität: empathische Bemerkungen; wiederholen dessen, was Klient/Klientin sagt; „Ja, jetzt kann ich es auch sehen.“ „Hm, das fühlt sich tatsächlich so oder so an.“ Piribauer/Strutz

  12. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Rapportmodell der Hypnose: • Menschen als selbstorganisierende Systeme sind semantisch geschlossen und deshalb nur energetischbeeinflussbar. Es werden keine Bedeutungen und Inhalte ausgetauscht sondern nur stimulierende Reize. • Jede heterosuggestive Stimulation kann daher nur autosuggestiv mit Bedeutung versehen werden (Wir wissen nie, wie ein Klient/eine Klientin unsere Suggestionen inhaltlich interpretiert). • Der Wirklichkeitsgehalt der Suggestionen soll daher gemeinsam mit dem Klienten/der Klientin festgelegt werden. Piribauer/Strutz

  13. Wirklichkeitserleben und hypnotherapeutische Intervention • Rapportmodell der Hypnose (Fortsetzung): • Deshalb ist eine enge und vertrauensvolle therapeutische Beziehung nötig (therapeutischer Rapport). • Vor dem Hintergrund der semantischen Geschlossenheit des kognitiven Systems (Suggestion ist nur eine energetische Verstörung) ist der Rapport besonderswichtig. • Die Konstruktion einer neuen Wirklichkeit für den Klienten/die Klientin ist daher immer nur eine Cokreation auf der Basis einer engen Kooperation. Piribauer/Strutz

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