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Recht der Internationalen Organisationen

Recht der Internationalen Organisationen. -2- Mitgliedschaft, Finanzierung. Mitgliedschaft in IGOs. Ursprüngliche Mitglieder Aufgenommene Mitglieder Verfahrensvorschriften Formen der Mitgliedschaft Vollmitgliedschaft Beobachterstatus Staatliche Mitglieder Unitarische Staaten

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Recht der Internationalen Organisationen

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  1. Recht der Internationalen Organisationen -2- Mitgliedschaft, Finanzierung

  2. Mitgliedschaft in IGOs • Ursprüngliche Mitglieder • Aufgenommene Mitglieder • Verfahrensvorschriften • Formen der Mitgliedschaft • Vollmitgliedschaft • Beobachterstatus • Staatliche Mitglieder • Unitarische Staaten • Bundesstaaten • Der Bund • Die Gliedstaaten (s. die UdSSR) • Nichtstaatliche Mitglieder: Zollgebiete, Privatrechtliche Vereinigungen • Gegenseitige Treuepflichten • Aber keine vr Anerkennung • Mindestens 2? Oder 3? Mitglieder?

  3. Mitgliedschaft WTO • Artikel XI WTOA • Ursprüngliche Mitgliedschaft • (1) Die Vertragsparteien des GATT 1947, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Übereinkommens solche sind, und die Europäischen Gemeinschaften, die dieses Übereinkommen und die Multilateralen Handelsübereinkommen annehmen und für welche Listen von Zugeständnissen und Verpflichtungen dem GATT 1994 sowie Listen spezifischer Verpflichtungen dem GATS beigefügt sind, werden ursprüngliche Mitglieder der WTO. • (2) Die am wenigsten entwickelten Länder, die von den Vereinten Nationen als solche anerkannt sind, brauchen Verpflichtungen und Zugeständnisse nur insoweit zu übernehmen, als diese mit ihren jeweiligen Entwicklungs-, Finanz- und Handelserfordernissen oder ihrer administrativen und institutionellen Leistungsfähigkeit vereinbart sind.

  4. UN-Mitgliedschaft • Artikel 3 • Ursprüngliche Mitglieder der Vereinten Nationen sind die Staaten, welche an der Konferenz der Vereinten Nationen über eine Internationale Organisation in San Francisco teilgenommen oder bereits vorher die Erklärung der Vereinten Nationen vom 1. Januar 1942 unterzeichnet haben und nunmehr diese Charta unterzeichnen und nach Artikel 110 ratifizieren. • Artikel 4 • 1. Mitglied der Vereinten Nationen können alle sonstigen friedliebenden Staaten werden, welche die Verpflichtungen aus dieser Charta übernehmen und nach dem Urteil der Organisation fähig und willens sind, diese Verpflichtungen zu erfüllen. • 2. Die Aufnahme eines solchen Staates als Mitglied der Vereinten Nationen erfolgt auf Empfehlung des Sicherheitsrats durch Beschluß der Generalversammlung.

  5. Voraussetzungen der UN-Mitgliedschaft • Staat • Friedliebend • Verpflichtungen aus der UN Charta • Fähigkeit • Willen • Übernahme • Dürfen auch noch weitere Voraussetzungen gefordert werden? • Z.B. Gleichzeitige Aufnahme anderer Staaten? Affaire USA / UdSSR Anfang der fünfziger Jahre (Ungarn, Bulgarien, Rumänien vs. z.B. Italien, Spanien, Österreich wg. Menschenrechtsverletzungen). 1955: Paketlösung durch Aufnahme von 16 Staaten von beiden Seiten • IGH: nein (Rep.1948, 57 ff.), aber auch nicht Aufnahme ohne den blockierten Weltsicherheitsrat (Rep. 1950, 4) • Führt dies etwa zu einem Aufnahmeanspruch?

  6. Mitgliedschaft ICAO • Article 92 • Adherence to Convention • (a) This Convention shall be open for adherence by members of the United Nations and States associated with them, and States which remained neutral during the present world conflict. • (b) Adherence shall be effected by a notification addressed to the Government of the United States of America and shall take effect as from the thirtieth day from the receipt of the notification by the Government of the United States of America, which shall notify all the contracting States.

  7. Mitgliedschaft UNESCO • Article II Membership • 1. Membership of the United Nations Organization shall carry with it the right to membership of the United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization. • 2. Subject to the conditions of the Agreement between this Organization and the United Nations Organization, approved pursuant to Article X of this Constitution, states not members of the United Nations Organization may be admitted to membership of the Organization, upon recommendation of the Executive Board, by a two-thirds majority vote of the General Conference. • 3. Territories or groups of territories which are not responsible for the conduct of their international relations may be admitted as Associate Members by the General Conference by a two-thirds majority of Members present and voting, upon application made on behalf of such territory or group of territories by the Member or other authority having responsibility for their international relations. • The nature and extent of the rights and obligations of Associate Members shall be determined by the General Conference.1

  8. Beitritt zur WTO • Artikel XII • Beitritt • (1) Jeder Staat oder jedes gesonderte Zollgebiet, der/das in der Wahrnehmung seiner Außenhandelsbeziehungen und hinsichtlich der übrigen in diesem Übereinkommen und in den Multilateralen Handelsübereinkommen behandelten Angelegenheiten volle Handlungsfreiheit besitzt, kann diesem Übereinkommen unter Bedingungen beitreten, die zwischen ihm und der WTO vereinbart werden. Ein solcher Beitritt gilt für dieses Übereinkommen und für die in dessen Anlagen enthaltenen Multilateralen Handelsübereinkommen. • (2) Beitrittsbeschlüsse werden von der Ministerkonferenz gefaßt. Die Ministerkonferenz genehmigt die Einigung über die Beitrittsbedingungen mit Zweidrittelmehrheit der Mitglieder der WTO. • (3) Für den Beitritt zu einem Plurilateralen Handelsübereinkommen gelten die Bestimmungen des betreffenden Übereinkommens.

  9. IMF - Mitgliedschaft • Articles of Agreement of the International Monetary Fund • A R T I C L E   I I Membership • Section 1.  Original members • The original members of the Fund shall be those of the countries represented at the United Nations Monetary and Financial Conference whose governments accept membership before December 31, 1945. • Section 2.  Other members • Membership shall be open to other countries at such times and in accordance with such terms as may be prescribed by the Board of Governors. These terms, including the terms for subscriptions, shall be based on principles consistent with those applied to other countries that are already members.

  10. Mitgliedschaftsvoraussetzungen bei der EU - 1 • Art. 49 EUV • Jeder europäische Staat, der die in Artikel 2 genannten Werte achtet und sich für ihre Förderung einsetzt, kann beantragen, Mitglied der Union zu werden. Das Europäische Parlament und die nationalen Parlamente werden über diesen Antrag unterrichtet. Der antragstellende Staat richtet seinen Antrag an den Rat; dieser beschließt einstimmig nach Anhörung der Kommission und nach Zustimmung des Europäischen Parlaments, das mit der Mehrheit seiner Mitglieder beschließt. Die vom Europäischen Rat vereinbarten Kriterien werden berücksichtigt. • Die Aufnahmebedingungen und die durch eine Aufnahme erforderlich werdenden Anpassungen der Verträge, auf denen die Union beruht, werden durch ein Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten und dem antragstellenden Staat geregelt. Das Abkommen bedarf der Ratifikation durch alle Vertragsstaaten gemäß ihren verfassungsrechtlichen Vorschriften.

  11. Mitgliedschaftsvoraussetzungen in der EU - 2 • Art. 2 EUV • Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.

  12. Mitgliedschaft Europarat • Article 4 • Any European State which is deemed to be able and willing to fulfil the provisions of Article 3 may be invited to become a member of the Council of Europe by the Committee of Ministers. Any State so invited shall become a member on the deposit on its behalf with the Secretary General of an instrument of accession to the present Statute.

  13. Mitgliedschaft EMRK • Artikel 59 – Unterzeichnung und Ratifikation* • 1.Diese Konvention liegt für die Mitglieder des Europarats zur Unterzeichnung auf. Sie bedarf der Ratifikation. Die Rati­fikationsurkunden werden beim Generalsekretär des Europarats hinterlegt. • 2. Die Europäische Union kann dieser Konvention beitreten.» (Fassung des 14. Zusatzprotokolls)

  14. Assoziierung • Assoziierung ist ein Rechtsverhältnis unterhalb der Voll – Mitgliedschaft. Der Begriff ist nicht eindeutig. • Reduzierte Teilnahme an den Tätigkeiten der IO in verschiedenen Formen • Angliederung an die IO durch eine Assoziierung, die eine eigene IO darstellt (wie bei der EG) • Article 8 WHO: Territories or groups of territories which are not responsible for the conduct of their international relations may be admitted as Associate Members by the Health Assembly upon application made on behalf of such territory or group of territories by the Member or other authority having responsibility for their international relations. Representatives of Associate Members to the Health Assembly should be qualified by their technical competence in the field of health and should be chosen from the native population. The nature and extent of the rights and obligations of Associate Members shall be determined by the Health Assembly.

  15. Assoziierung – WEU • Art. XI WEU: The High Contracting Parties may, by agreement, invite any other State to accede to the present Treaty on the conditions to be agreed between them and the State so invited. • The WEU is a European defence organisation that offers four types of membership status for its 28 members: • 10 countries are active members (EU minus the observers) • 5 countries have observer status (Ireland, Austria, Sweden, Finland and Denmark) • 3 (NATO) countries have associate member status (Turkey, Iceland and Norway), which gives the right to take part in votes on NATO questions • 10 (Petersberg-) countries have associate partner status (Bulgaria, Estonia, Hungary, Latvia, Lithuania, Poland, Romania, Slovakia, the Czech Republic and Slovenia).

  16. Assoziierung EG - ÜLG • Die ÜLG – Länder (20 Staaten, z.B. Grönland, die Antillen, Falkland-Inseln, St. Helena etc.) vgl. 198-204 + Annex II AEUV • Eigenschaften der ÜLG Zwei Haupteigenschaften unterscheiden die ÜLG von den AKP-Staaten und den französischen Überseedepartements (DOM): • Die ÜLG sind nicht Teil des Hoheitsgebiets der Gemeinschaft (im Gegensatz zu den DOM) ; • Ihre Staatsangehörigen haben die Staatsangehörigkeit des Mitgliedstaats, dem sie angehören (In bestimmten Fällen jedoch genießen sie nicht die vollständigen staatsbürgerlichen Rechte in diesen Staaten). • Verfassungsmäßig gehören die ÜLG zu vier Mitgliedstaaten (Dänemark, Frankreich, Niederlande und Vereinigtes Königreich) und stellen keine unabhängigen Staaten dar

  17. Sonstige Assoziierungen mit der EG • Artikel 217 AEUV: Die Gemeinschaft kann mit einem oder mehreren Staaten oder einer oder mehreren internationalen Organisationen Abkommen schließen, die eine Assoziierung mit gegenseitigen Rechten und Pflichten, gemeinsamem Vorgehen und besonderen Verfahren herstellen. • Regelmäßig kleine („namenlose“) internationale Organisationen mit Assoziationsräten, in denen die betreffenden Staaten formell gleichgestellt sind und die in der EG unmittelbar anwendbares Recht schaffen können (EuGH 20. 9. 1990 - C-192/89, Sevince, Slg. 1990, I-3461, Rnr. 26 • Diverse Formen: • AKP – Assoziierung: Abkommen von Jaunde, später Lomè, jetzt: von Cotonou • Assoziierungen zur Vorbereitung eines Beitritts: Europa – Abkommen mit den MOE – Staaten, Türkei • Die Euro-Med – Assoziierungen mit den Maghreb- und Mashrek – Ländern am Mittelmeer • Der Europäische Wirtschaftsraum mit Norwegen, Island, Liechtenstein • Die bilateralen Verträge zwischen der EG und der Schweiz

  18. Teilnahmerechte von Nichtmitgliedern • UNO • Vor der Mitgliedschaft waren die Bundesrepublik Deutschland und die DDR Beobachter • Beobachterstatus wird von der Generalversammlung auch anerkannten Befreiungsbewegungen wie etwa der PLO verliehen • Beobachterstatus von NGO nach Art. 71 SVN • Art. 12 OECD: Upon such terms and conditions as the Council may determine, the Organisation may: • (a) address communications to non-member States or organisations; • (b) establish and maintain relations with non-member States or organisations; and • (c) invite non-member Governments or organisations to participate in activities of the Organisation.

  19. Observers bei der WTO - 1 • Rule 10 Rules of Procedure for the MC (Minsterial Council) and the GC (General Council) (WT/L/28) • Representatives of States or separate customs territories may attend the meetings as observers on the invitation of the Ministerial Conference in accordance with paragraphs 9 to 11 of the guidelines in Annex 2 to these Rules. • Rule 11 • Representatives of international intergovernmental organizations may attend the meetings as observers on the invitation of the Ministerial Conference in accordance with the guidelines in Annex [ ] to these Rules • Annex2 (Guidelines): • 1)Governments seeking observer status in the Ministerial Conference shall address a communication to that body indicating their reasons for seeking such status. Such requests shall be examined on a case-by-case basis by the Ministerial Conference. • 3)The purpose of observer status in the General Council and its subsidiary bodies is to allow a government to better acquaint itself with the WTO and its activities, and to prepare and initiate negotiations for accession to the WTO Agreement. • 5)The General Council shall examine requests for observer status by governments on a case-by-case basis. • 6) Observer status in the General Council shall be granted initially for a period of five years. In addition to being invited to sessions of the Ministerial Conference, governments with observer status in the General Council may participate as observers at meetings of working parties and other subsidiary bodies of the General Council as appropriate, with the exception of the Committee on Budget, Finance and Administration.

  20. Observers bei der WTO - 2 • 7)During its period of observership, an observer government shall provide the Members of the WTO with any additional information it considers relevant concerning developments in its economic and trade policies. At the request of any Member or the observer government itself, any matter contained in such information may be brought to the attention of the General Council after governments have been allowed sufficient time to examine the information. • 8)(a)If, at the end of five years, an observer government has not yet initiated a process of negotiation with a view to acceding to the WTO Agreement, it may request an extension of its status as observer. ….. • 9)Observer governments shall have access to the main WTO document series. They may also request technical assistance from the Secretariat in relation to the operation of the WTO system in general, as well as to negotiations on accession to the WTO Agreement. • 10)Representatives of governments accorded observer status may be invited to speak at meetings of the bodies to which they are observers normally after Members of that body have spoken. The right to speak does not include the right to make proposals, unless a government is specifically invited to do so, nor to participate in decision-making. …

  21. Observers bei der WTO - Beitragspflicht • 1. Chapter IV of the Rules of Procedure for both Sessions of the Ministerial Conference and Meetings of the General Council stipulate the terms under which a State or separate customs territory may have access to these bodies as an observer , in order to better acquaint itself with the WTO and its activities, and to prepare and initiate negotiations for accession to the WTO Agreement. Annex 2 of these Rules contains guidelines for observer s. Guideline 11 states: • " Observer governments shall be required to make financial contributions for services provided to them in connection with their observer status in the WTO, subject to financial regulations established pursuant to Article VII:2 of the WTO Agreement." • ... • 3. It is relevant that Article VII:4 of the WTO Agreement states that: • "Each Member should promptly contribute to the WTO its share in the expenses of the WTO in accordance with the financial regulations adopted by the General Council". • It is considered that observer s should demonstrate their commitment to Article VII:4 by fully discharging their financial obligations. In particular, before considering a request for an extension of observer status under Annex 2, Guideline 8(b) or an application for accession under WTO Article XII.2, the financial standing of the observer should be taken into account. • WTO Doc. 94-2762

  22. Suspendierung in der UNO • Artikel 5 • Einem Mitglied der Vereinten Nationen, gegen das der Sicherheitsrat Vorbeugungs- oder Zwangsmaßnahmen getroffen hat, kann die Generalversammlung auf Empfehlung des Sicherheitsrats die Ausübung der Rechte und Vorrechte aus seiner Mitgliedschaft zeitweilig entziehen. Der Sicherheitsrat kann die Ausübung dieser Rechte und Vorrechte wieder zulassen. • Artikel 19 • Ein Mitglied der Vereinten Nationen, das mit der Zahlung seiner finanziellen Beiträge an die Organisation im Rückstand ist, hat in der Generalversammlung kein Stimmrecht, wenn der rückständige Betrag die Höhe der Beiträge erreicht oder übersteigt, die dieses Mitglied für die vorausgegangenen zwei vollen Jahre schuldet. Die Generalversammlung kann ihm jedoch die Ausübung des Stimmrechts gestatten, wenn nach ihrer Überzeugung der Zahlungsverzug auf Umständen beruht, die dieses Mitglied nicht zu vertreten hat.

  23. Suspendierung in der UNESCO • 4. Members of the Organization which are suspended from the exercise of the rights and privileges of membership of the United Nations Organization shall, upon the request of the latter, be suspended from the rights and privileges of this Organization.

  24. Suspendierung im Europarat • Artikel 8 • Jedem Mitglied des Europarats, das sich eines schweren Verstoßes gegen die Bestimmungen des Artikels 3 schuldig macht, kann sein Recht auf Vertretung vorläufig abgesprochen und es kann vom Minister-Komitee aufgefordert werden, gemäß den Bestimmungen des Artikels 7 auszutreten. Wird dieser Aufforderung nicht Folge geleistet, so kann das Minister-Komitee beschließen, daß das betreffende Mitglied, von einem durch das Komitee selbst bestimmten Zeitpunkt ab, dem Europarat nicht mehr angehört. • Artikel 9 • Wenn ein Mitglied seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommt, kann das Minister-Komitee dessen Recht auf Vertretung im Komitee und in der Beratenden Versammlung solange aufheben, als es seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist.

  25. Sanktionen in der EU • Artikel 7 EUV • Suspendierung „bestimmter Rechte“ • Ist auch ein Ausschluss zulässig?

  26. Mitgliedschaft – Beendigung • Beendigung • (Suspendierung) • Austritt • Ausschluss • Untergang des Mitglieds • Zusammenschluss mit einem anderen Staat

  27. Austritt Europarat • Artikel 7 Satzung des Europarats: • Jedes Mitglied des Europarats kann aus diesem austreten, indem es seinen Entschluß dem Generalsekretär förmlich anzeigt. Die Anzeige wird mit Ablauf des laufenden Rechnungsjahres wirksam, wenn sie innerhalb der ersten 9 Monate dieses Jahres erfolgt ist, und bei Ablauf des folgenden Rechnungsjahres, wenn sie während der letzten drei Monate erfolgt ist.

  28. Austritt WTO • Article XV WTO Agreement - Withdrawal • 1. Any Member may withdraw from this Agreement. Such withdrawal shall apply both to this Agreement and the Multilateral Trade Agreements and shall take effect upon the expiration of six months from the date on which writ­ten notice of withdrawal is received by the Director-General of the WTO. • 2. Withdrawal from a Plurilateral Trade Agreement shall be governed by the provisions of that Agreement.

  29. Austritt aus dem IMF • A R T I C L E   X X V I Withdrawalfrom Membership • Section 1.  Rightofmemberstowithdraw • Anymembermaywithdrawfromthe Fund atany time bytransmitting a notice in writingtothe Fund atitsprincipaloffice. Withdrawalshallbecomeeffective on thedate such noticeisreceived. • Section 2.  Compulsorywithdrawal • (a) If a memberfailstofulfillanyofitsobligationsunderthis Agreement, the Fund maydeclarethememberineligibletousethegeneralresourcesofthe Fund. Nothing in thisSectionshallbedeemedtolimittheprovisionsofArticle V, Section 5 orArticle VI, Section 1. • (b) If, after theexpirationof a reasonableperiodfollowing a declarationofineligibilityunder (a) above, thememberpersists in itsfailuretofulfillanyofitsobligationsunderthis Agreement, the Fund may, by a seventypercentmajorityofthe total voting power, suspendthevotingrightsofthemember. Duringtheperiodofthesuspension, theprovisionsof Schedule L shallapply. The Fund may, by a seventypercentmajorityofthe total voting power, terminatethesuspensionatany time. • (c) If, after theexpirationof a reasonableperiodfollowing a decisionofsuspensionunder (b) above, thememberpersists in itsfailuretofulfillanyofitsobligationsunderthis Agreement, thatmembermayberequiredtowithdrawfrommembership in the Fund by a decisionofthe Board ofGovernorscarriedby a majorityoftheGovernorshavingeighty-fivepercentofthe total voting power. • (d) Regulationsshallbeadoptedtoensurethatbeforeactionistakenagainstanymemberunder (a), (b), or (c) above, themembershallbeinformed in reasonable time ofthecomplaintagainstitandgiven an adequateopportunityforstatingitscase, bothorallyand in writing. • Section 3.  Settlement ofaccountswithmemberswithdrawing • When a memberwithdrawsfromthe Fund, normal operationsandtransactionsofthe Fund in itscurrencyshallceaseandsettlementof all accountsbetweenitandthe Fund shallbemadewithreasonabledespatchbyagreementbetweenitandthe Fund. Ifagreementis not reachedpromptly, theprovisionsof Schedule J shallapplytothesettlementofaccounts.

  30. Austritt aus der UNESCO • 6. Any Member State or Associate Member of the Organization may withdraw from the Organization by notice addressed to the Director-General. Such notice shall take effect on 31 December of the year following that during which the notice was given. No such withdrawal shall affect the financial obligations owed to the Organization on the date the withdrawal takes effect. Notice of withdrawal by an Associate Member shall be given on its behalf by the Member State or other authority having responsibility for its international relations.

  31. Austritt als Vertragskündigung • Artikel 56 WVK (Kündigung eines Vertrags oder Rücktritt von einem Vertrag, der keine Bestimmung über Beendigung, Kündigung oder Rücktritt enthält) • (1) Ein Vertrag, der keine Bestimmung über seine Beendigung enthält und eine Kündigung oder einen Rücktritt nicht vorsieht, unterliegt weder der Kündigung noch dem Rücktritt, sofern • a) nicht feststeht, dass die Vertragsparteien die Möglichkeit einer Kündigung oder eines Rücktritts zuzulassen beabsichtigten, oder • b) ein Kündigungs- oder Rücktrittsrecht sich nicht aus der Natur des Vertrags herleiten lässt. • (2) Eine Vertragspartei hat ihre Absicht, nach Absatz 1 einen Vertrag zu kündigen oder von einem Vertrag zurückzutreten, mindestens zwölf Monate im voraus zu notifizieren.

  32. Austritt aufgrund der clausularebus sic stantibus • Artikel 62 WVK Grundlegende Änderung der Umstände(1) Eine grundlegende Änderung der beim Vertragsabschluss gegebenen Umstände, die von den Vertragsparteien nicht vorausgesehen wurde, kann nicht als Grund für die Beendigung des Vertrags oder den Rücktritt von ihm geltend gemacht werden, es sei denn • a) das Vorhandensein jener Umstände bildete eine wesentliche Grundlage für die Zustimmung der Vertragsparteien, durch den Vertrag gebunden zu sein, und • b) die Änderung der Umstände würde das Ausmass der auf Grund des Vertrags noch zu erfüllenden Verpflichtungen tiefgreifend umgestalten. • (2) Eine grundlegende Änderung der Umstände kann nicht als Grund für die Beendigung des Vertrags oder den Rücktritt von ihm geltend gemacht werden, • a) wenn der Vertrag eine Grenze festlegt oder • b) wenn die Vertragspartei, welche die grundlegende Änderung der Umstände geltend macht, diese durch Verletzung einer Vertragsverpflichtung oder einer sonstigen, gegenüber einer anderen Vertragspartei bestehenden internationalen Verpflichtung selbst herbeigeführt hat. • (3) Kann eine Vertragspartei nach Absatz 1 oder 2 eine grundlegende Änderung der Umstände als Grund für die Beendigung des Vertrags oder den Rücktritt von ihm geltend machen, so kann sie die Änderung auch als Grund für die Suspendierung des Vertrags geltend machen.

  33. Ausschluss • Artikel 6 UNO • Ein Mitglied der Vereinten Nationen, das die Grundsätze dieser Charta beharrlich verletzt, kann auf Empfehlung des Sicherheitsrats durch die Generalversammlung aus der Organisation ausgeschlossen werden. • Article 8 Statute of the Council of Europe • Any member of the Council of Europe which has seriously violated Article 3 may be suspended from its rights of representation and re­quested by the Committee of Ministers to withdraw under Article 7. If such member does not comply with this request, the Commit­tee may decide that it has ceased to be a member of the Council as from such date as the Committee may determine. • Article 9 Statute of the Council of Europe • The Committee of Ministers may suspend the right of representation on the Committee and on the Consultative Assembly of a member which has failed to fulfil its financial obligation during such period as the obligation remains unfulfilled.

  34. Sekundärer Ausschluss – ICAO • Article 93 bis ICAO Convention • (a) Notwithstanding the provisions of Articles 91, 92 and 93 above: • (1) A State whose government the General Assembly of the United Nations has recommended be debarred from membership in international agencies established by or brought into relationship with the United Nations shall automatically cease to be a member of the International Civil Aviation Organization; • (2) A State which has been expelled from membership in the United Nations shall automatically cease to be a member of the International Civil Aviation Organization unless the General Assembly of the United Nations attaches to its act of expulsion a recommendation to the contrary. • (b) A State which ceases to be a member of the International Civil Aviation Organization as a result of the provisions of paragraph (a) above may, after approval by the General Assembly of the United Nations, be readmitted to the International Civil Aviation Organization upon application and upon approval by a majority of the Council. • (c) Members of the Organization which are suspended from the exercise of the rights and privileges of membership in the United Nations shall, upon the request of the latter, be suspended from the rights and privileges of membership in this Organization

  35. Sekundärer Ausschluss UNESCO • 5. Members of the Organization which are expelled from the United Nations Organization shall automatically cease to be Members of this Organization.

  36. Finanzierung der UN • Artikel 17 • (1) Die Generalversammlung prüft und genehmigt den Haushaltsplan der Organisation. • (2) Die Ausgaben der Organisation werden von den Mitgliedern nach einem von der Generalversammlung festzusetzenden Verteilungsschlüssel getragen. • (3) Die Generalversammlung prüft und genehmigt alle Finanz- und Haushaltsabmachungen mit den in Artikel 57 bezeichneten Sonderorganisationen; sie prüft deren Verwaltungshaushalt mit dem Ziel, Empfehlungen an sie zu richten.

  37. „Certain Expenses“ of the UN • ICJ Advisory Opinion 20.7.1962 – CertainExpensesofthe United Nations (Art. 17 para 2 ofthe Charter) • Müssen Kosten von Friedensoperationen auch von allen Mitgliedern getragen werden? (UNEF im mittl. Osten, ONUC im Kongo) • Es gibt „administrative budgets“ und „operational budgets“ (cf. Para. 3). Wenn para. 2 nur den Verwaltungshaushalt gemeint hätte, wäre dies ausdrücklich so angeordnet worden. • Das Gesamt-Budget der UN enthält Verwaltungsausgaben wie auch Operationskosten (wie etwa für die Operationen zur Friedenserhaltung). Art. 17.2 meint dieses Gesamtbudget. • Die Kompetenz des SC für die Friedenserhaltung ist nicht ausschließlich, sondern nur primär (Art. 24). Die Haushaltskompetenz liegt auch für diese Operationen bei der Generalversammlung (17.2) • Kann man aus Art. 11.2 Charta etwas anderes ableiten? • Dito aus Art. 43? Betrifft diese Vorschrift alle Aktionen des SC? • Welche Schranken gibt es für „Expenses“ im Budget? • Sie müssen im Rahmen der Kompetenzen der UN angefallen sein. Wie sieht es bei „ultra vires“ – Handlungen aus? Wie, wenn das falsche Organ gehandelt hat?

  38. Finanzierung des IMF • Artikel III. Quoten und Subskriptionen • Abschnitt 1. Quoten und Subskriptionszahlungen • Jedem Mitglied wird eine in Sonderziehungsrechten ausgedrückte Quote zugeteilt. Die Quoten der auf der Währungs- und Finanzkonferenz der Vereinten Nationen vertretenen Mitglieder, welche die Mitgliedschaft vor dem 31. Dezember 1945 erwerben, sind in Anhang A aufgeführt. Die Quoten anderer Mitglieder werden vom Gouverneursrat festgesetzt. Die Subskription jedes Mitglieds entspricht seiner Quote und ist in voller Höhe bei der zuständigen Hinterlegungsstelle an den Fonds zu zahlen. • Abschnitt 4. Ersatz der Bareinzahlung durch Schuldurkunden • Anstelle jenes Teils der im Allgemeinen Konto gehaltenen Mitgliederwährung, der nach Ansicht des Fonds für seine Operationen und Transaktionen nicht benötigt wird, nimmt der Fonds von jedem Mitglied Schuld- oder ähnliche Verpflichtungsscheine an, die vom Mitglied oder von der vom Mitglied nach Artikel XIII Abschnitt 2 bezeichneten Hinterlegungsstelle ausgestellt sind; diese Schuldurkunden müssen unübertragbar, unverzinslich und bei Sicht zum Nennwert durch Gutschrift auf dem Konto des Fonds bei der bezeichneten Hinterlegungsstelle zahlbar sein. Dieser Abschnitt findet nicht nur auf die von Mitgliedern als Subskription gezahlten Währungsbeträge Anwendung, sondern auch auf jeden aus anderem Grund dem Fonds geschuldeten oder von ihm erworbenen Währungsbetrag, der dem Allgemeinen Konto zuzuführen ist. • [Bei Quotenerhöhungen muss jeder zustimmende Staat nachzahlen]

  39. Eigenmittel der EU • Artikel 311 AEUV • Der Haushalt wird unbeschadet der sonstigen Einnahmen vollständig aus Eigenmitteln finanziert. ... • Artikel 2 des Eigenmittelbeschlusses des Rats von 1994 • (1) Folgende Einnahmen stellen in den Haushalt der Gemeinschaften einzusetzende Eigenmittel dar: • a) Abschöpfungen, Prämien, Zusatz- oder Ausgleichsbeträge, zusätzliche Teilbeträge und andere Abgaben auf den Warenverkehr mit Nichtmitgliedstaaten, die von den Gemeinschaftsorganen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik eingeführt worden sind oder noch eingeführt werden, sowie Abgaben, die im Rahmen der Gemeinsamen Marktorganisation für Zucker vorgesehen sind; • b) Zölle des Gemeinsamen Zolltarifs und andere Zölle auf den Warenverkehr mit Nichtmitgliedstaaten, die von den Gemeinschaftsorganen eingeführt worden sind oder noch eingeführt werden, sowie Zölle auf die unter den Vertrag über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl fallenden Erzeugnisse; • c) Einnahmen, die sich aus der Anwendung eines für alle Mitgliedstaaten einheitlichen Satzes auf die nach Gemeinschaftsvorschriften bestimmte einheitlicheMWSt-Eigenmittelbemessungsgrundlage eines jeden Mitgliedstaates ergeben...... • d) Einnahmen, die sich ergeben aus der Anwendung eines im Rahmen des Haushaltsverfahrens unter Berücksichtigung aller übrigen Einnahmen festzulegenden Satzes auf den Gesamtbetrag des BSP aller Mitgliedstaaten, das nach gemeinschaftlichen Regeln ... festgesetzt wird.

  40. Finanzierung der GASP • Artikel 41 • (1) Die Artikel 189, 190, 195, 196 bis 199, 203, 204, Artikel 205 Absatz 3 sowie die Artikel 206 bis 209, 213 bis 219, 255 und 290 des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft finden auf die Bestimmungen über die in diesem Titel genannten Bereiche Anwendung. • (2) Die Verwaltungsausgaben, die den Organen aus den Bestimmungen über die in diesem Titel genannten Bereiche entstehen, gehen zu Lasten des Haushalts der Europäischen Gemeinschaften. • (3) Die operativen Ausgaben im Zusammenhang mit der Durchführung dieser Bestimmungen gehen ebenfalls zu Lasten des Haushalts der Europäischen Gemeinschaften, mit Ausnahme von Fällen, in denen der Rat einstimmig etwas anderes beschließt. In Fällen, in denen die Ausgaben nicht zu Lasten des Haushalts der Europäischen Gemeinschaften gehen, gehen sie nach dem Bruttosozialprodukt-Schlüssel zu Lasten der Mitgliedstaaten, sofern der Rat nicht einstimmig etwas anderes beschließt. • (4) Das im Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft vorgesehene Haushaltsverfahren findet auf die Ausgaben Anwendung, die zu Lasten des Haushalts der Europäischen Gemeinschaften gehen.

  41. RIO und Grundgesetz • Art. 23 Einbindung in die Europäische Union • Art. 24.1 Übertragung von Hoheitsrechten auf andere IO • Art. 24.2 Einordnung in Systeme der gegenseitigen kollektiven Sicherheit • Art. 24.3 Beitritt zu einem internationalen Schiedgerichtssystem

  42. Art. 23 GG: Mitwirkung in der EU • Ziel: Verwirklichung eines vereinten Europas • Mittel: Entwicklung der Europäischen Union • Strukturmerkmale: Demokratie, Rechtsstaat, Sozialstaat, Föderation, Subsidiarität, adäquater Grundrechtsschutz • Aktion: Übertragung von Hoheitsrechten mit Zustimmung des Bundesrates • Nicht dinglich, sondern auf unbestimmte oder bestimmte Zeit, also rücknehmbar (BVerfGE 58, 1, 28 – EUROCONTROL) • Anwendungsvorrang bis zur Grenze des Art. 79.3 • Art. 79. 2: ggf. Verfassungsänderung • Art. 79.3: Ewigkeitsgarantie • Generell Mitwirkung von Bundestag und Bundesrat in Angelegenheiten der EU • Insbesondere bei der Rechtsetzung (Abs. 2, 3) • Besondere Berücksichtigung der Länder bei Rechtsetzung • Die ihre Interessen berührt (Abs. 5.1) oder im Schwerpunkt ihre Kompetenzen berührt (Abs. 5.2) • Bei Angelegenheiten ihrer ausschließlichen Gesetzgebungsbefugnisse, dann Wahrnehmung der Rechte der BRD durch einen Ländervertreter, der vom Brat benannt wird (Abs.6). Dabei: Wahrung der gesamtstaatlichen Verantwortung des Bundes • Gesetze über die Beteiligung des Bundestages (23.3.3) und der Länder (23.7)

  43. „Solange“-Entscheidungen • In zweiverschiedenen „Solange-Entscheidungen“ (1974, 1986) beanspruchte das Verfassungsgericht für sich das Recht, EG-Rechtdaraufhin zu überprüfen, ob esmit den grundlegendenErfordernissen des Schutzes der GrundrechtenachdemGrundgesetzkonformist. • Abereserklärteauch, dasses dieses Rechtnichtausübenwerde, solangeder EuGHdieseKontrolle so ausübt, dass das nachdemGrundgesetzerforderlicheSchutzniveauhinreichendgewährtist.

  44. Die Maastricht-Entscheidung • In der Entscheidungüber den “Vertrag von Maastricht” (1992, BVerfGE 89, 155) sprach das Gerichtjedochschon 1993 von Kontrolle “in einemKooperationsverhältnis” durch die Gerichte in Luxemburg und Karlsruhe (Was ist das?) über dieses Schutzniveau (ohne seine Enthaltungspraxis zu ändern). • In derselben “Maastricht-Entscheidung” knüpfte das Verfassungsgerichtaußerdem die weitereMitgliedschaftDeutschlands (unterAndrohung seines Austritts) an das demokratischePrinzip.

  45. Maastricht-Entscheidung - 2 • Es befand, entwedermüsse die Union ein System parlamentarischerDemokratieähnlich(nichtvölligidentischmit) demdemokratischerStaatenentwicklen. • Oder (!) die Übertragung der Befugnissemüsse auf einNiveaubeschränktwerden, auf dem den nationalenParlamenten “Aufgaben und Befugnisse von substantiellemGewicht” verbleiben; • Dies könnteauchverstandenwerdenalsVersuch des Gerichts, die strukturelleEntwicklung der Demokratie in der Union wiederaufleben zu lassen. Aberes war gemeintalsWarnungimHinblick auf künftigeÜbertragungen von Hoheitsbefugnissen.

  46. Der Vertrag von Lissabon und die deutsche Demokratie - 1 • BVerfG 22.9.2009 – 2 BvR 2136/09 – BVerfGE 123, 267 • JederBürger hat einGrundrecht auf Wahl und somit auf einefunktionierendeDemokratiedurchAusführung des WillenseinerBevölkerungsmehrheit in einersouveränenBundesrepublik Deutschland. • Erkannsich auf dieses RechtberufenbeieinerVerfasssungsklagebeimBVerfG, das dann die Grenzeneinereventuellen Integration kontrollierenwird. • Dies istein absolutes (nicht relatives!), unabdingbaresRecht, das nach der derzeitiggültigenVerfassungnichtgeändertwerdenkann. • Es garantiertauch “souveräneStaatlichkeitDeutschlands”, d.h. einenationale deutsche Demokratie (!!!)

  47. Der Vertrag von Lissabon und die deutsche Demokratie – 2 • Deutschland istoffen für Integration und die Übertragung von Aufgaben und Hoheitsbefugnissen, aber das Limit istdabeianzusetzenbei der Bewahrung seiner Souveränität und seiner “verfassungsmäßiggarantiertenIdentität”, d.h. keinAufgehen in einemBundesstaat. • Darüberhinausistnach der gültigenVerfassungnichtsmöglich, dies würdeeinvölligneueVerfassungsgesetzgebungdurch das deutsche Volk erfordern. • Deutschland könntenichteinmaleinemeuropäischenBundesstaatmiteinerechten von der Gesamtheit der europäischenBevölkerungbeschlossenenVerfassungbeitreten – zumindestnicht, ohneseineigenesGrundgesetzaufzugeben. “Es gibtkeinunabhängigesSubjekt für die Legitimation der Autorität der Europäischen Union, die sichselbstsozusagen auf einerhöherenEbenegründenwürde, ohne von einemfremdenWillenabgeleitet zu sein und damitauseigenemRechtheraus.”

  48. Der Vertrag von Lissabon und die deutsche Demokratie - 3 • Deutschland verlangtkeinedemokratischeStruktur der Union entsprechend der Struktur des deutschenStaates. • Aber:“ Das Grundgesetzgewährt den Organen, die imNamenDeutschlandshandeln, keineBefugnisse, gemäßVölkerrechtdurchBeitritt zu einemBundesstaat das Recht auf Selbstbestimmung des deutschenVolkes in Form der SouveränitätDeutschlandsabzuschaffen”. • Auf Grund der unwiderruflichenÜbertragung der Souveränität auf einneuesLegitimationssubjet, das dazupasst, istdieserSchrittausschließlichbeschränkt auf den direkterklärtenWillen des deutschenVolkes, d.h. einevölligneueVerfassung, nichtnureineVerfassungsänderung.

  49. Der „Staatenverbund“ • Welche Möglichkeiten bleiben nach der bestehenden Verfassung? • Das maximal Möglicheistz.Z. die Beteiligung an einemStaatenverbund, demsouveräneRechteübertragenwerden. • Der BegriffVerbundmeinteinengeslangfristigesBündnis von Staaten, die souveränbleiben, einZusammenschlussmitöffentlichenBefugnissen auf Basis einesVertrages, dessenGrundordnungjedochallein den MitgliedsstaatenzurVerfügungsteht und in dem die Völker der Mitgliedsstaaten, d.h. die Staatsbürger, die Subjekte der demokratischenLegitimationbleiben.

  50. Verantwortlichkeit für Integration • “Wenngesetzgeberischeoder administrative Kompetenzennur in einerunbestimmten Weise übertragenwerdenodermit der Absicht, dasssiedynamischweiterentwickeltwerdensollen, oderwennOrganebevollmächtigtwerden, neueKompetenzen zu entwickeln, sie in erweiterter Form auszulegenodersietatsächlich zu erweitern, besteht die Gefahr, dass das festgelegteIntegrationsprogamm und die gewährtenBefugnisseüberschrittenwerden” • “Daheristesnach der Verfassungerforderlich, dynamischenVertragsbestimmungennichtblankozuzustimmenoderaber, wennsienoch in einer Weise interpretiertwerdenkönnen, die dieStaatenverantwortlichkeit für Integration respektiert, unbedingtgeeignetenationaleSchutzmaßnahmenzu treffen für die effektiveAusübung der Verantwortung.” • Das Parlament muss zusätzlich die Verantwortung für Integration übernehmen. JedeÄnderung des primärrechlichenTextes muss kontrolliertweren, vergleichbardemRatifikationsverfahren (und kanndahergenausovomBVerfGkontrolliertwerden).

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