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Testformate zum Spracherwerb und zum Lesen im Vorschul- und Grundschulbereich

Testformate zum Spracherwerb und zum Lesen im Vorschul- und Grundschulbereich. Die Sprachentwicklung von Kindern und Jugendlichen wird seit PISA und IGLU besonders beachtet. Ihr Entwicklungsstand wird bereits im vorschulischen Bereich mit Testformaten ermittelt .

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Testformate zum Spracherwerb und zum Lesen im Vorschul- und Grundschulbereich

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Presentation Transcript


  1. Testformate zum Spracherwerb und zum Lesen im Vorschul- und Grundschulbereich

  2. Die Sprachentwicklung von Kindern und Jugendlichen wird seit PISA und IGLU besonders beachtet. Ihr Entwicklungsstand wird bereits im vorschulischen Bereich mit Testformaten ermittelt . Zu diesen Testformaten gehören mindestens die folgenden drei: Cito SISMIK Delfin 4 Diese Testformate unterstellen einen Korridor, in dem die Sprachentwicklung des Kindes als ‚normal‘ beschrieben werden kann. Die Inhalte einer ‚normalen‘ Entwicklung müssen vom Testkonstrukteur definiert werden. Dies geschieht in der Regel durch den Rückgriff auf empirische Daten aus der Sprachwissenschaft und Sprachpsychologie. Dort werden die Entwicklungs- reihen des Lauterwerbs, der grammatischen Strukturen und der Bedeutungen systematisch erforscht.

  3. Cito- Sprachtest • Cito ist eines der weltweit führenden Testentwicklungsinstitute, hat seinen Stammsitz in den Niederlanden und besteht seit über 40 Jahren. Der Name Cito steht für: CentraalInstituutvoorToetsOntwikkeling (Zentrales Institut für Test-Entwicklung). • Der Cito-Sprachtest ist ein digitales, zweisprachiges Instrument zur Sprachstandmessung bei Kindern im Vorschulalter. • Die Kinder können in deutscher und in türkischer Sprache am Computer getestet werden. Es ist hierdurch auch für nicht türkischsprachigePädagogInnen möglich, bei Kindern den Sprachstand in der Erstsprache Türkisch festzustellen. Die beiden Testergebnisse in Deutsch und Türkisch können direkt miteinander verglichen werden. Das unterstützt die Entscheidungsfindung in Bezug auf die gegebenenfalls notwendige Förderung. • Ziel des Testes ist zu entscheiden, welche Kinder einen besonderen Sprachförderbedarf haben. Die Testergebnisse bilden den aktuellen Stand der sprachlichen Kompetenzen der Kinder ab. Die sprachliche Entwicklung befindet sich in einer so frühen Phase, dass festgestellte sprachliche Defizite mit einer geeigneten Förderung noch sehr gut aufgeholt werden können.

  4. CITO Das Kind sitzt an einem PC und erhält über Kopfhörer Anweisungen. Getestet werden: • Der passive Wortschatz • Kognitive Begriffe-> Farben, Formen • Phonologisches Bewusstheit -> z. B. Reimwörter • Textverständnis Das Ergebnis wird im Hintergrund ermittelt und steht sofort zur Verfügung. Ein Modell für die Sprachkompetenz von Vierjährigen und deren Erwerb auch in Teilbereichen ist nicht bekannt.

  5. Staatsinstitut für Frühpädagogik ifp SISMIK (3,5 Jahre bis 6 Jahre) • Ulich, M. & Mayr, T. (2003): Sismik. Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen (Beobachtungsbogen und Begleitheft). Freiburg: Herder. • Sismik ist ein Beobachtungsbogen für die systematische Begleitung der Sprachentwicklung von Migrantenkindern von ca. 3 ½ Jahren bis zum Schulalter - mit Fragen zu Sprache und Literacy (kindliche Erfahrungen rund um Buch-, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur). • Das Begleitheft umfasst: Konzeption des Bogens; praktische Hinweise für das Vorgehen bei der Beobachtung; verschiedene Ebenen der Nutzung (z. B. Reflexion des pädagogischen Angebots, Zusammenarbeit im Team); Anleitung für die qualitative und quantitative Auswertung des Bogens (mit Fallbeispielen); Hinweise für die Förderung. • Internetadresse: www.ifp.bayern.de/projekte/sismik-beschreibung.html

  6. Der Beobachtungsbogen SISMIK (mit förderdiagnostischem Anspruch) Michaela Ulich und Toni Mayr vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München haben einen Beobachtungsbogen zur systematischen Erfassung der Sprachentwicklung bei Migrantenkindern entworfen. Der Bogen SISMIK – Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern im Kindergarten – bewertet nicht nur den Sprachstand, sondern auch die Sprachlernmotivation und den Lernprozess. Mit Hilfe dieses Bogens kann in der Altersspanne von ca. dreieinhalb bis sechs Jahren die Sprachentwicklung von Migrantenkindern gezielt beobachtet und dokumentiert und bis zum Übergang in die Schule entsprechend gefördert werden. Der Bogen ist so angelegt, dass in einem ersten Teil Beobachtungen in sprachrelevanten Situationen im Kindergartenalltag stattfinden, beispielsweise am Frühstückstisch, in Gesprächsrunden, im Rollenspiel, bei der Bilderbuchbetrachtung oder beim Vorlesen. Hier können Engagement und Begeisterung der Kinder gezielt beobachtet werden. Vorstrukturierte Items wie „Kind schweigt, spricht leise, hört aufmerksam zu“ usw. erleichtern den Erzieherinnen und Erziehern ihre Beobachtungen.

  7. Staatsinstitut für Frühpädagogik ifp Seldak (4 Jahren bis zum Schulalter) • Ulich, M. & Mayr, T. (2006): Seldak. Sprachentwicklung und Literacy bei deutschsprachig aufwachsenden Kindern (Beobachtungsbogen und Begleitheft). Freiburg: Herder. • Seldak ist ein Beobachtungsbogen für die systematische Begleitung der Sprachentwicklung von Kindern, die mit Deutsch als Erstsprache (Muttersprache) aufwachsen. Der Bogen umfasst die Altersspanne von 4 Jahren bis zum Schulalter. Konzeption und Aufbau sind ähnlich wie bei Sismik.

  8. L. Fried: Delfin 4 Dieser Test wurde bereits zweimal in NRW eingesetzt. Es wurde der gesamte Jahrgang der Vierjährigen getestet. Dabei wurde deutlich , dass etwa 35-40% der Kinder eine Förderung benötigen. Dieser Förderbedarf ist landesweit räumlich sehr unterschiedlich verteilt. Zugleicht löst er eine Weiterbildungswelle bei ErzieherInnen und SozialpädagogInnen aus. Es sind etwa 1500 bis 2000 Personen betroffen.

  9. Seit 2009 liegt eine umfangreiche Darstellung des theoretischen Ansatzes vor. Die Ausgangslage in der internationalen Sprachentwicklungsforschung wird als unübersichtlich und nicht konvergierend beschrieben (S. 8ff). Es wurden deshalb folgende Hypothesen bei dem Design des Testformats beachtet: Die rezeptive Spracherfassung eilt der produktiven voraus. Dieses Verhältnis muss messbar erfasst und ggf. Fördergegenstand werden. Die Sprachentwicklung muss auf den Ebenen erfasst werden, die derzeit als Entwicklungslinien beschrieben werden können -> Phonologie-Semantik-Syntax-Pragmatik. Da diese Entwicklungsebenen mit einander vernetzt sind, ist es sinnvoll, ein individuelles Profil zu erheben. Das Testformat muss nicht alle, aber diejenigen Kompetenzanteile der Sprachentwicklung erfassen, welche belastbare Hinweise für den Entwicklungsstand geben.

  10. Kinder aus sozialschwachen Milieus und mit Migrationshintergrund zeigen in der Regel folgende Entwicklungsrückstände: • Geringer aktiver Wortschatz, eingeschränkter rezeptiver Wortschatz (= bis zu 3000 Wörter weniger), wenig ausdifferenzierte Begriffsfelder-> betroffen sind etwa 10-15 % des Jahrgangs • Diese Probleme führen auch zu lese-rechtschreiblichen Schwächen, die bei Kinder mit Migrationshintergrund gehäuft auftreten -> betroffen sind etwa 20-30% eines Jahrgangs. Das Testformat muss deshalb solche Entwicklungsmerkmale erfassen, von denen begründet zu sagen ist, dass sie auf die weitere Entwicklung des Kindes Einfluss haben werden. Man spricht hier von Risikofaktoren oder „clinicalmarkers“ (S. 15). Delfin 4 muss darüber hinaus erläutern, welche bildungsförderlichen Maßnahmen einzuleiten sind ( Weiterbildungsinhalte für das Personal im Vorschulbereich)

  11. Stand des wissenschaftlichen Diskurses ist, dass für es bisher kein Sprachkompetenzmodell für Vierjährige gibt. Deshalb wurde ein eigenes Modell entwickelt. Es orientiert sich an denjenigen Leistungsdispositionen, „die vierjährigen Kindern prinzipiell zur Verfügung stehen, um die im Kindergarten an sie gestellten Aufgaben bewältigen zu können“ (S.19). Das zugrunde gelegte Kompetenzmodell von Delfin 4 zeichnet sich aus durch: Eine Wissensdimension-> Regelkenntnisse Eine Könnensdimension -> Modi der Sprachverarbeitung-> rezeptiv- produktiv Bewusstheitsdimension -> Hinweise auf bewusste Sprachbetrachtung implizit-> explizit

  12. Bewusstheit explizit Wissen implizit Lexik/ Semantik Morpho-Syntax Pragmatik Vorläufer Schrift Können = aktiver Wortschatz von700 bis 2000 Wörtern, geordnet nach Wortfeldern und Wortarten und Verwendungsregeln L. Fried (2009): Kompetenzmodell Delfin 4

  13. Risikosymptome: Morpho-syntaktische Schwächen W-Fragen werden nicht hinreichend verstanden Aufforderungen werden nicht hinreichend verstanden Geringe, nicht angemessene Satzlänge Wenige oder keine Haupt-Nebensatzbildungen Wortstellungsfehler Satzbestandteile fehlen Funktionswörter fehlen Artikel werden nicht dekliniert Subjekt und Verb sind nicht kongruent Falsche Pluralformen Falsche Genuszuordnung

  14. Lesetestformateder Grundschule

  15. Lesetests Mit Lesetests soll festgestellt werden: • Lesefähigkeit • Lesetempo • Lesegenauigkeit • Leseverständnis • Informationsentnahme

  16. Lesetests • Leseschwierigkeiten aufdecken • mögliche Ursachen für Leseschwierigkeiten erkennen • Förderdiagnosen stellen • Fördermaßnahmen begründen

  17. Lesediagnose Primarstufe • Leseprotokoll (Annegret Wedel-Wolff) • Lese-Malblätter • Unsinnsätze • Stolperwörter-Lesetest (Wilfried Metze) • Leseauftrag • Hamburger Leseprobe • IGLU (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung)

  18. Leseprotokoll • Analyse der Lesestrategien • Tonaufzeichnung der Erleseversuche • Fragen zum Sinnverständnis • Messen des Lesetempos ( Zahl der Wörter pro Minute)

  19. Lese-Malblätter • Kinder erhalten kurzen Text zu einem Bild und müssen die erlesenen Informationen im Bild ergänzen, z.B. die Zahl der Geburtstagskerzen, Farbe des T-Shirts etc. • Überprüfung der Leseleistung erfolgt über die Auswertung des Bildes

  20. Stolperwörter-Lesetest • Kinder müssen 20 Sätze (Klasse 1) oder 40 Sätze (Klasse 2-4) lesen und das Wort streichen, das nicht hineingehört vorgegebene Testzeit: • Ende der 1. Klasse 10 Minuten • Ende der 2. Klasse 6 Minuten • Ende der 3. Klasse 5 Minuten • Ende der 4. Klasse 4 Minuten

  21. Stolperwörter-Lesetest • Möchtest du ein Bonbon süß? • Das Wasser ist schmutzig Tafel. • Auf Opas Nase sitzt eine summt Fliege. • Ich Buch kann sehr gut lesen. • Magst Schokolade du gern Nudeln? • Mein Heft ist schreiben voll. • Gruselig vor Spinnen ekle ich mich. • Mein Bleistift anspitzen ist abgebrochen. • Es regnet den ganzen Tag nass. • Die Aufgaben liest sind schwer.

  22. Leseauftrag • Der Leseauftrag kann beispielsweise eine Bastel-anleitung sein. • Es wird überprüft, ob Informationen eines Textes in Handlungen umgesetzt werden können. • Es müssen mehrere Informationen zusammengefügt werden, um eine Handlung ausführen zu können.

  23. Hamburger Leseprobe • Lese- und Verständnistest für 1. – 4. Klasse • Besteht aus Texten unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades • Texte werden vom Kind zunächst still gelesen, dann laut vorgelesen (Tonaufzeichnung, Auswertung anhand eines Protokollbogens) • Sinnfragen am Ende des Textes dienen der Überprüfung des Leseverständnisses

  24. Cloze – Test Beschreibung • Wortbedeutung: Ableitung von „concept of closure“ • beruht auf der Tendenz des Menschen, eine bekannte, aber nicht völlig ausgeführte Struktur als Ganzes zu sehen bzw. zu ergänzen

  25. Cloze-Test Beschreibung • 1953 von Wilson Taylor entwickelt • Messinstrument, um Lesbarkeit bzw. Schwierigkeitsgrad eines Textes zu beurteilen • Lesetest zur Beurteilung der Leseleistung, Sprachbeherrschung und Denkfähigkeit • Ergebnisse korrelieren gut mit Intelligenztests

  26. Cloze-Test Beschreibung Prinzip: • Lückentext wird ausgewählt. Es werden Auslassungen eingefügt, jedes 5., 7. oder 10. Wort fehlt • Lücken werden durch gleichmäßig lange Striche markiert • Lücken sollen von der Testperson mit dem und nur dem Wort der Textvorlage ergänzt werden

  27. Cloze-Test Durchführung praktische Durchführung in der Schule: • Auswahl eines Textes mit 250 Wörtern plus drei unveränderte Sätze am Anfang des Tests (1.u.2. Klasse 125 Wörter) • jedes 5. Wort durch einen Strich ersetzen

  28. Cloze-Test Auswertung Ergebnis bei Texten, die der Altersstufe entsprechen: 43% - 55% richtige Antworten = Übereinstimmungen mit der Vorlage In der Regel liegen 25% der Schüler über dem Durchschnitt 50% der Schüler nahe dem Durchschnitt 25% der Schüler unter dem Durchschnitt

  29. Cloze-Test Auswertung Hohe Korrelation zwischen Cloze-Test und Multiple Choice Tests: • 40% - 45% richtige Einsetzungen im Cloze-Test entsprechen Ergebnissen bei Sinnerfassungstests von 70% - 80% • 45% - 50% richtige Einsetzungen entsprechen Ergebnissen bei Sinnerfassungstests von 80% - 90%

  30. Literaturangaben Richard Bamberger und Erich Vanecek: Lesen – Verstehen – Lernen – Schreiben. Frankfurt 1984 Rüdiger Grotjahn: Der C-Test, Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen. Bochum 1994 M. Hasselhorn, H. Marx und W. Schneider: Deutsche Schultests. Hogrefe-Verlag

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