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Herzgefäße. Gefäße im Bereich des Herzens. Gefäße im Bereich der Herzbasis: Aorta, Truncus pulmonalis, Vv.cavae, Vv. pulmonales Gefäße direkt am Herzen: Koronararterien, Koronarvenen, Gefäße zur Versorgung des RLS. Prinzipielles. Vasa publica = dem gesamten Körper dienende Gefäße
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Gefäße im Bereich des Herzens • Gefäße im Bereich der Herzbasis: Aorta, Truncus pulmonalis, Vv.cavae, Vv. pulmonales • Gefäße direkt am Herzen: Koronararterien, Koronarvenen, Gefäße zur Versorgung des RLS
Prinzipielles • Vasa publica = dem gesamten Körper dienende Gefäße • Vasa privata = dem jeweiligen Organ dienende Gefäße • Diese Begriffe beschreiben die Trennung von funktionellen und nutritiven Kreisläufen im gleichen Organ. • Typische Beispiele: 1. Lunge - Vasa pulmonalia sind Vasa publica - Vasa bronchialia sind Vasa privata 2. Aorta - Aorta selbst ist Vas publicum - Vasa vasorum sind Vasa privata 3. Herz - Herz selbst ist Vas publicum - Koronararterien sind Vasa privata
Embryonale Zirkulation • Der embryonale Kreislauf wird symmetrisch angelegt. • Arteriell existieren je zwei - 1. dorsale Aorten und - 2. ventrale Aorten, die über den Saccus aorticus gespeist werden. • Venös existieren je zwei - 1. Vv. cardinales - 2. Vv. vitellinae - 3. Vv. umbilicales welche alle in den Sinus venosus (Sinushorn) münden.
Fetale Zirkulation • Kurzschlussverbindungen „Shunts“ sorgen dafür, dass die noch nicht funktionsfähigen Organe Leber und Lunge nicht wesentlich durchblutet werden. - 1.Ductus venosus: leitet das sauerstoffreiche Blut der V. umbilicalis an der Leber vorbei in die V. cava inferior. - 2. Foramen ovale:führt das Blut der V. cava inferior vom rechten in den linken Vorhof, von wo es dann über den linken Ventrikel den Körperkreislauf erreicht. - 3. Ductus arteriosus: leitet das sauerstoffarme Blut, das sich im rechten Ventrikel sammelt, an der Lunge vorbei in die Aorta descendens.
Umstellung bei der Geburt Nach Durchtrennung der Nabelschnur muss der fetale in den bleibenden adulten Kreislauf umgestellt werden. • Ductus venosus wird nicht mehr durchblutet und obliteriert langsam. Er bleibt als Lig. venosumim Bereich der Leberpforte sichtbar. • DasForamen ovale wird verschlossen. Durch die Druckerhöhung im linken Vorhof und den Druckabfall im rechten Vorhof resultiert zunächst ein funktioneller Verschluss, in dem sich das Septum primum and das Septum secundum presst, später auch strukturell. • Ductus arteriosus wird ebenfalls verschlossen. Zunächst durch Kontraktion der glatten Muskulatur funktionell,später durch Fibrosierung obliteriert.Der fibröse Rest bleibt als Lig. arteriosumerhalten. • Dabei kann aber auch etwas schief gehen: Links-Rechts-Shunt!
Koronararterien I • ernähren den Herzmuskel mit O2 und Nährstoffen • in der frühen Diastole (Entspannungsphase) durchblutet. • benannt nach Lage ihrer Hauptstämme in der Kranzfurche • eingebettet in Fettgewebe und von Lamina viszeralis pericardii überzogen • entspringen im Sinus aortae, oberhalb der Valvulae semilunaris • zwischen re. und li. Koronararterie bestehen zahlreiche feine Anastomosen (cave: diese können nicht Ernährung des HM sicherstellen!)
Koronararterien II • 2 Hauptäste: A. coronaria sinist. und A. coronaria dext. • A. coronaria sinist. (LCA) Hauptstamm (kurz) R. Interventricularis ant. + R. circumflexus versorgt: Teile des linken Ventrikels, des vorderen Teils des Septums und schmalen Streifen der Vorderwand des re. Ventrikels • A. coronaria dext. (RCA) Hauptstamm (lang) R. interventricularis post. versorgt: den größten Teil des re. Herzens, hinteren Teil des Septums und Teile der Hinterwand des li. Ventrikels cave: hier ausgeglichener Versorgungstyp (50%); Variationen der Versorgungsgebiete + Vorherrschen 1 Art.
Gefäße - Begriffserklärung • Echte Endarterien - sind Gefäße, die keine präkapillaärenVerbindungen mit benachbarten Gefäßen eingehen: einerseits große Arterien, die als einzige ein Organ versorgen (A. renalis, A. splenica, etc.) andererseits kleinere Äste, die das Ende einer größeren Arterie bilden z.B. A. centralis retinaeals Endastder A. ophtalmica. • Funktionelle Endarterien - sind Gefäße, die zwar strukturell Anastomosen mit benachbarten Gefäßen ausbilden, welche aber zum Erhalt der Organdurchblutung bei akutem Verschluss des Nachbarn nicht ausreicht: z.B. Äste der Koronararterien • Netzarterien - bauen durch Kollateralen funktionell wirksame Anastomosen auf. zB: Darmarkaden • Kollaterale („zur Seite gehende Verbindung“) - seitliche Äste zweier gleichartiger Blutgefäße, die miteinander anastomosieren. • Anastomose (griechisch für Einmündung, Öffnung, eine Schleuse öffnen) - natürlicherweise vorkommende Verbindung zwischen Leitungsbahnen (Gefäße oder Nerven) chirurgisch angelegte Verbindung zwischen Hohlorganen
Herzvenen • fließen hauptsächlich durch den Sinus coronarius (diaphragmal gelegen) in den re. Vorhof ab. • V.cordis magna (gr.): verläuft im S. interv. ant; nimmt Vv. posteriores ventriculi sin. auf • V.cordis media (gr.): verläuft im S. interv. post • V.cordis parva (kl.): verläuft mit A. coron. dext. in der Kranzfurche • V. oliqua atrii sinistri [Marshall-Vene] (kl.): fließt vom li. Vorhof zum Sinus coronarius • Vv. cordis anteriores (kl.): von re. Kammer mündend in re. Vorhof • Vv. cordis minimae [Thebesii] (Kleinstvenen): münden direkt in re. Vorhof oder li. Vorhof und Kammern
Blutversorgung des RLS • Sinusknoten über Sinusknotenarterie (R. nodi sinuatrialis) versorgt entspringt in 60-70% aus prox. RCA, in 30-40% aus dem RCX der LCA • AV-Knoten über Seitenäste (R. atrioventriculares) von der RCA oder dem RCX der LCA versorgt • HIS-Bündel arterieller Zufluß über RCA, RCX, LAD • Tawara-Schenkel (v.a rechter + linksanteriorer) von LAD versorgt
Klinik: Angina pectoris-Herzinfarkt • Die koronare Herzkrankheit (KHK)ist eine Folge der Koronarsklerose. Verengt sich die Herzkranzarterie um mehr als 2/3 treten klinisch fassbare Symptome auf. - 1. Angina pectoris (Durchblutungsstörung ohne bleibenden strukturellen Defekt), mit Engegefühl, Kaltschweißigkeit und Übelkeit aufgrund der starken Schmerzen, die in Gesicht oder Arm ausstrahlen können. - 2. Myokardinfarkt (umgangssprachlich: Herzinfarkt), da Muskel nicht regeneriert mit bleibender Narbe; Symptome wie bei Angina pectoris, zusätzlich aber auch (abhänngig von Lokalisation und Größe) Herzrhythmusstörungen und Pumpversagen, bis hin zum sofortigen Tod. • Kliniker und Pathologen unterscheiden 3 Vorzugslokalisationen: - 1. Vorderwandinfarkt: meist Verschluss des RIVA - 2. Hinterwandinfarkt: meist Verschluss der RCA - 3. Seitenwandinfarkt: meist Verschluss des RCX .Dies gilt aber nur beim Vorliegen eines Normalversorgungstypes
Dasselbe Gefäß nach erfolgreicher Ballondehnung (PTCA) Das Koronaraniogramm zeigt eine hochgradige Einengung (s. Pfeil) des Vorderwandastes (Ria)
A) vor Dehnung B) nach Wiedereröffnung C) nach Stentimplantation
Herzschichten • Perikard (Herzbeutel) • Als Abkömmling des Gefäßsystems weist es dessen Dreischichtigkeit auf • 1. Epikard(Epi) - einschichtiges Plattenepithel(Mesothelium oder Serosa) Lamina propria, Tela subendocardialis (vor allem Fettgewebe) • 2. Myokard(M) - Kardiomyozyten(quergestreifte Muskelzellen), 5-10 Herzmuskelzellen sind durch Glanzstreifen zu einer sich erzweigenden Herzmuskelfasernverknüpft. Glanzstreifen (Disci intercalares) Nexus(Kommunikationskontakte)Desmosomen(Haftkontakte) , Fasciae adhaerentes(Haftbänder) Da diese Baueinheiten wiederum durch Glanzstreifen verbunden sind entsteht ein funktionelles Synzytium. Die Kapillardichte ist sehr groß. • 3. Endokard(E) einschichtiges plattes Endothel, Lamina propria ;Tela subendocardialis