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Dr. med. Toni Berthel Stv. Aerztlicher Direktor integrierte Psychiatrie Winterthur

Innovative Suchthilfe und vernetztes Suchthilfesystem – basierend auf einem bio-psycho-sozialen Denkmodell - Theorien – Ansätze - Herausforderungen. Dr. med. Toni Berthel Stv. Aerztlicher Direktor integrierte Psychiatrie Winterthur Schweizerische Gesesllschaft für Suchtmedizin ssam.

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Dr. med. Toni Berthel Stv. Aerztlicher Direktor integrierte Psychiatrie Winterthur

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Presentation Transcript


  1. Innovative Suchthilfe und vernetztes Suchthilfesystem – basierend auf einem bio-psycho-sozialen Denkmodell-Theorien – Ansätze - Herausforderungen Dr. med. Toni Berthel Stv. Aerztlicher Direktor integrierte Psychiatrie Winterthur Schweizerische Gesesllschaft für Suchtmedizin ssam

  2. Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten • Vielschichtigkeit der Problemstellungen • Situation heute • Arbeit mit Süchtigen als Netzwerkarbeit

  3. Entwicklungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten im Bereich der Suchthilfe • Begriffe • Diagnostik • Theorien • Therapiemethoden und –techniken • Zuständigkeiten

  4. Begriffsklärungen • Sucht: • Historischer Begriff, Lastermodell, Sucht = „Siech“ • ICD-10 • Akute Intoxikation • Schädlicher Gebrauch • Abhängigkeitssyndrom • Würfelmodell der Eidg. Kommission für Drogenfragen • Risikoarmer Konsum • Problematischer Konsum • Abhängigkeit

  5. Diagnostik ICD-9 zu ICD-10 • Hierarchische Diagnostik – Deskriptive Psychopathologie • Komorbiditätsprinzip als wesentliches Element der deskriptiven Psychopathologie Grundgedanke • Alle behandlungsbedürftigen psychischen Störungen sollen ohne kausale Verknüpfung oder Erkrankungshierarchien beschrieben werden und sollen so eine bessere Grundlage für die Verlaufsdokumentation und die Therapieplanung liefern.

  6. Die sieben Todsünden Das Belohnungssystem

  7. Sucht im historischen Kontext • Lasterkonzept • Patriarchalische, religiöse Ansätze = Hausvater, Gemeinschaft • „Frühe Störung“ • Psychoanalyt. Modelle = Psychotherapie • Reaktion auf gesellschaftliche Veränderungen • Soziale Interventionsansätze • „Wolle, Seide, Bast“ • Systemstörung • Systemtheorie = System-, Familientherapie • Selbstheilungsversuch • Psychisches Leiden = Medikamente, Psychotherapie • „Transmitterstörung“ • „Opioidmangelsyndrom“ = Medikamente • Adaptation von Gehirnkreisläufen/Lerntheorien • Integrative Ansätze

  8. Zusammenfassung der Denkmodelle • Psychologische Theorien • Innerseelische • Systemische • Entwicklungsdynamische • Lerntheoretische • Biologische Theorien • Genetische • Belohnungssystem etc. • „Opioidmangelsyndrom“ • Soziologische Theorien • Sozialer Umbruch • Kultur, Subkultur • Psychpathologische Modelle • Selbstmedikation

  9. Selbstheilungsversuch

  10. Schlüsselreize

  11. Moderate use Hildegard von Bingen (1098-1179) „Wer im Kopfe krank ist und ein leeres Gehirn hat und Hanf isst, dem bereitet dies etwas Schmerz im Kopf. Jenem aber, der einen gesunden Kopf und ein volles Hirn hat, dem schadet er nicht.“

  12. Es kommt auf den Blickwinkel an. (oder wohl besser: Wer hat die Definitionsmacht was Sucht ist?)

  13. Sucht, Kontrolle, Frontalhirn

  14. Was ist Sucht? • Sucht ist ein Zustand der initiiert wird durch die qualitativ unterschiedliche und breitere Bedeutung, die die Droge erhält. • Sie ist eine Folge von Adaptionen in den Kreisläufen des Gehirns (Belohnung, Motivation/Drang, Erinnerung und Kontrolle). • Es kommt zu lange überdauernden Anpassungen auf zellulärer Ebene.

  15. Was verstehen wir unter Sucht? • Suchtprozesse die auf neuropsychologischer Ebene ablaufen • Die mit dem Substanzkonsum einhergehenden Verhaltensweisen • Die unabhängig vom Substanzkonsum beobachteten Verhaltensweisen • Ressourcen und Defizite in der Alltagsgestaltung

  16. Evidenzbasierte Interventionen • Ambulanter Entzug • Kontrollierter Konsum • Substitution • Behandlung der Co-Morbidität • Spezialisierte Behandlungen (Kokain) • Cravingskalen • Integrierte Modelle • Ambulant vor stationär • Motivierende Gesprächsführung • Etc.

  17. Eminenz- versus evidendzbasierter Suchtbehandlung

  18. Suchtprobleme kommen überall vor • Stationäre Psychiatrie • Ambulante Psychiatrie • Somatische Kliniken • Ambulante Medizin • Hausärzte • Sozialhilfe • Vormundschaftsämter • Justiz

  19. Suchtprobleme Jugendhilfegesetz, KVG, Gesundheitsgesetz, Sozialhilfegesetz, Strafgesetz, Vormundschaftsrecht, Psychotherapieutengesetz Jugendhilfe Gesundheit Sozialhilfe Justiz Vormundschaft Prävention Früherkennung Substitution Wohnen, Geld, Arbeit Strafe Therapie Beratung Kindsschutz Behandlung statt Strafe

  20. Vielschichtige Problemstellungen Suchterkrankungen sind • Langwierige Erkrankungen • Zur Chronifizierung neigende Erkrankungen • Komplexe Erkrankungen • Körperliche, psychische, soziale Probleme • Eingeschränkte Ressourcen • Komplizierte Erkrankungen • Viele Involvierte • Unterschiedliche Zuständigkeiten • Hoher Koordinationsbedarf

  21. Wo werden Menschen mit Suchtproblemen heute betreut und behandelt? • Suchtfachstellen • Stat. Suchtrehabilitation • Suchtkliniken • Hausärzte • Somatische Kliniken • Psychiatrische Kliniken und Ambulatorien • Psychologisch-psychiatrische Praxen • Einrichtungen der Sozialhilfe (Fürsorge, Wohnen, Geld, Arbeit etc.) • „Laienhilfe“

  22. Zusammenfassung • Deskriptive Diagnostik • Bio-psycho-soziales Erklärungsmodell • Therapien • Spezialisierung • Techniken • Vernetzung • Sucht als ubiquitäres Thema • Zuständigkeiten

  23. Suchtprobleme sind komplex und vielschichtig Sucht Soziales Psychiatrie Somatik

  24. Aussichten • Was wird auf uns zukommen?

  25. Entwicklungen • Aufweichung legal - illegal • Ambulant vor Stationär • Teilstationäre Angebote • Diversifizierung, Spezialtherapien • Modulare Angebote • Priorisierung, Hierarchisierung der Interventionen, Strukturierung der Behandlung • Vernetzung, Triage • Neue Medikamente

  26. Fachlich-inhaltliche Entwicklungen • Zielgruppenorientierung • Individuumsbezogen • Selbstverantwortung, Selbstbefähigung (empowerment, recovery) • Moderate use, kontrollierter Konsum • Spezialisierung (MI, spez. Th., Medikamente) • Vernetzung • Ambulant vor stationär

  27. Sucht Soziale Probleme, psychische Probleme, somatische Probleme

  28. SUCHT andere Probleme Entzug, Substitution Medikamente, Skalen , Verhaltenstherapie Substanz Medikamente, Psychotherapie Craving Medikamente, Psychotherapie Schlüsselreize DBT, Moodstabilizer Stimmung Bewo, Rehabilitation Angst Club Med.?, Rehabilitation Emotion Programme, Rehabilitation Wohnen Sozialamt, IV Freizeit Arbeit Hierarchische Diagnostik Geld Etc. Deskriptive Diagnostik • Interventionen • Modular • Integriert-integrativ • Priorisierung • Partnerschaflich

  29. Sucht ist eine Querschnittsaufgabe Spezialisierte Suchteinrichtung Stationär ambulant Sozialwesen Somatik Klinik Hausarzt Psychiatrie Psychiater Klinik Justiz Psychotherapie Psychiater Psychotherapeut Suchtprobleme

  30. Arbeit mit Süchtigen ist • Eine Querschnittsaufgabe in der somatischen-psychiatrischen-sozialen Grundversorgung • Aufgabe mit spezialisierten Instrumenten in Einrichtungen der Grundversorgung • Aufgabe in spezialisierten Einrichtungen der Suchthilfe • Aufgabe mit spezialisierten Instrumenten in spezialisierten Einrichtungen der Suchthilfe

  31. Problem- und Interventionsfelder Suchthilfe Sucht Soziales Somatik Psychiatrie Suchttherapie Alltagskompetenz somatische Behandlung Psychiatrische Behandlung Entzug Arbeit, Tagesstruktur Kontr. Konsum Wohnen Konsumanalyse Craving, etc. Finanzen Freizeitgestaltung Abstinenz Beziehungen Substitution Sozialhilfe Justiz. Massnahmen Psychotherapeutische Programme

  32. Schnittstellen in der Zusammenarbeit Sozialarbeit Medizin Sucht Psychotherapie Rechtsdurchsetzung

  33. Wie können sie zusammenwirken? • Grundversorgung • Spezialisierung • Modularisierung • Umfassende Behandlung • Vernetzung

  34. Grundsätze • Im Zentrum steht der abhängige Mensch mit seinen Bedürfnissen • Auch süchtige Menschen haben ein Anrecht auf eine umfassende Betreuung und Behandlung • Auch süchtige Menschen haben ein Anrecht auf eine - dem rationalen Denken verpflichtete - Behandlung • Auch das Umfeld hat eine Anrecht auf Unterstützung

  35. Verbindliche Vernetzung von • Grundversorgung • Suchtspezialisten • Gegenseitige Unterstützung, Schulung

  36. Sucht ist eine Querschnittsaufgabe Spezialisierte Suchteinrichtung Stationär teilstationär ambulant Sozialwesen Somatik Klinik Hausarzt Psychiatrie Psychiater Klinik Justiz Psychotherapie Psychiater Psychotherapeut Suchtprobleme Schulung

  37. Integriert-integratives Behandlungsmodell • Integrierte Suchtbehandlung • Vernetzte Zusammenarbeit verschiedener Anbieter und Angebote • Verbindliche, zielorientierte Zusammenarbeit • Integrative Suchtbehandlung • Gezieltes Zusammenwirken verschiedener wirksamer, sinnvoller, nach Möglichkeit evidenzbasierter Behandlungsmethoden • Arbeit nach transparenten, verständlichen, kommunizierbaren Erklärungsmodelle

  38. Modelle der Vernetzung • Alles unter einem Dach (integrierte Suchthilfe Winterthur) • Verschiedene Anbieter: • verbindliche Vernetzung (Netzwerk ipw) • Loses Netzwerk • Spezialisten werden eingekauft • Sucht als Matrixaufgabe (über ein ganzes System)

  39. Integrierte Versorgung und Netzwerkpartner Integrierte Suchthilfe Winterthur Prävention Früherkennung Intergrierte Psychiatrie Winterthur Sozialhilfe Integrierte Suchthilfe Winterthur Information Abklärung Triage Beratung Behandlung Therapie Begleitetes Wohnen Wohnangebote Stationäre Rehabilitation, Forelklinik, Rheinau Tagesstruktur, Beschäftigung Freizeit Stat. Entzug ipw, PZH Kantonsspital Selbsthilfegruppen Hausärzte Justiz Angehörige

  40. Bedingungen • Verbindlichkeit durch Vorgaben der Trägerschaften • Wir müssen uns weiterentwickeln • Gemeinsame Grundhaltung • Gemeinsame Sprache • Gemeinsamer Behandlungsplan • Koordination der Behandlung

  41. Problemfelder • Haltungen • Berufssozialisation • Interdisziplinarität • Machtgefühl • Spezialist – Generalist • Koordinierte Fallführung, Casemanagement • Steuerung

  42. Schlussfolgerungen • Bestehende Einrichtungen müssen sich weiterentwickeln (Spezialisierung) • Kombination und Koordination von Erfolg versprechenden Techniken (integrativ) • Vernetzung (Integration) • Haltungen müssen hinterfragt werden • Gemeinsame Sprache finden • Gegenseitige Wertschätzung

  43. Danke für Ihre Aufmerksamkeit

  44. Beispiele integriert-integrativer Versorgung

  45. Organisation Prävention und Suchthilfe Integrierte Psychiatrie Winterthur Soziale Dienste HAL Stadt Subventionierte Angebote LA ipw Suchtprävention Winterthurer Fach- stelle für Alkohol- probleme Spezialangebote Suchtbehandlung Kokain, Cannabis Nikotin, Stoffun- Gebunden etc. Zentrum für Substitution Betreuung und Wohnen Berst. für Jugendliche Jump Jumpina Drogenan- laufstelle Wohnen AG Frühintervention Suprä, WFA, BSD, BSJ AG Behandlung WFA, BSD, IKARUS AG Chronifizierung BSD, IKARUS, Betreuung und Wohnen

  46. Integriert-integrativeSuchtbehandlung

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