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Steuerung durch Planung und Maßnahmen

Steuerung durch Planung und Maßnahmen. Teil 1: Harte und weiche Instrumente der örtlichen und regionalen Gesamtplanung Teil 2: Steuer, -vergünstigungen, Subventionen  Fördermittel   Infrastruktur (Verkehrswege)  Behördenstandorte Bodenpolitik, Flächenmanagement.

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Steuerung durch Planung und Maßnahmen

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  1. Steuerung durch Planung und Maßnahmen Teil 1: • Harte und weiche Instrumente der örtlichen und regionalen Gesamtplanung Teil 2: • Steuer, -vergünstigungen, Subventionen  • Fördermittel   • Infrastruktur (Verkehrswege)  • Behördenstandorte • Bodenpolitik, Flächenmanagement 1 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  2. Teil 1: Steuerung durch Planung • Werkzeuge • Neue Aufgaben, Zukunft für PlanerInnen • Örtliche und überörtliche Angelegenheiten • Überörtliche Angelegenheiten • Fachplanung • Raumordnung • Harte und weiche Instrumente der Gesamtplanung • regional • örtlich 2 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  3. Werkzeuge und ihr Gebrauch • Universalwerkzeuge • Word, Schraubenzieher, Kombi-Zange, Adidas-Samba, RO-Plan, FNP/B-Plan • Spezialwerkzeuge • Teilpläne, Satzungen, Entwicklungspläne, Konzepte • Werkzeugkasten • BauGB • BauO • ROG • (Fachplanungsgesetze) 3 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  4. Neue Aufgaben für PlanerInnen • Strategische Umweltprüfung (RL 2001/42/EG) • Umweltbericht bei Aufstellung von • Landesentwicklungsplänen • Bsp. MV: Raumentwicklungsprogramm 2004 (Entwurf) http://www.am.mv-regierung.de/raumordnung/doku/neuaufstellung/Internet_LEP_Band_II_symb.pdf • Regionalplänen • Bauleitplänen Warum SUP neben UVP? (vgl. § 3 Abs. 1a UVPG) Die bisherige UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung) setzt „auf Projektebene und damit am Ende von Planungs- und Entscheidungsprozessen häufig zu spät“ ein. „Aufgabe der „Strategischen Umweltprüfung“ ist es demgegenüber, bereits lange vor der Entscheidung über konkrete Einzelprojekte, Strategien und Planungen hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit zu durchleuchten...Dies gilt vor allem bei Plänen und Programmen in den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Energie, Industrie, Verkehr, Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft, Telekommunikation, Fremdenverkehr, Raumordnung oder Bodennutzung.“ http://www.bundestag.de/bic/analysen/2004/2004_10_12.pdf • UVPG: http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/uvpg/gesamt.pdf • EU-Richtlinie: http://www.bmu.de/files/sup_richtlinie.pdf 4 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  5. Neue Aufgaben für PlanerInnen Vorzulegende Informationen im Umweltbericht (Anhang I RL 2001/42/EG v. 27.6.2001 gem Artikel 5 Absatz 1 der RL; BauGB Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a) Inhalt: ermitteln – beschreiben – bewerten 1. Einleitung: a) Kurzdarstellung Inhalt und wichtigste Ziele des Bauleitplans, Beschreibung der Festsetzungen mit Angaben über Standorte, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden der gepl. Vorhaben, b) Darstellung der in Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese ...berücksichtigt wurden, 2.Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen, die in der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 Satz 1 ermittelt wurden, mit Angaben der a) Bestandsaufnahme ...des derzeitigen Umweltzustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die ...erheblich beeinflusst werden, b) Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung und bei Nichtdurchführung der Planung, c) geplanten Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen und d) in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten, wobei die Ziele und der räumliche Geltungsbereich des Bauleitplans zu berücksichtigen sind, 3. folgenden zusätzlichen Angaben: a) Beschreibung der ... technischen Verfahren bei der Umweltprüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei Zusammenstellung ... aufgetreten sind... b) Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen der Durchführung des Bauleitplans auf die Umwelt und c) allgemein verständliche Zusammenfassung („nichttechnisch“) 5 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  6. Neue Aufgaben für PlanerInnen • (Regionale) Entwicklungskonzepte (endogene Potentiale aktivieren: Interaktion – Innovation – Wachstum • Raumordnung • Regionalökonomie (GA) • Ländliche Entwicklung (EU-Leader; GAK: ILEK) • Regionalmanagement • Regionalökonomie (GA) • Ländliche Entwicklung (EU-Leader; GAK) 6 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  7. Entwicklungskonzepte - Inhalte • Integr. Reg. Entwicklungskonzept (GA) • Stärken-, Schwächenanalyse • Entwicklungsziele, Handlungsprioritäten festlegen • Entwicklungsanstrengungen der Region sowie Abstimmung/ Verzahnung der Entwicklungs-maßnahmen der Politikbereiche und -ebenen darstellen, • Vorrangige Entwicklungsprojekte aufführen • Quelle: 33. Rahmenplan GA • http://www.bmwi.de/Navigation/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/regionalpolitik.html Entwicklungskonzept (ILEK und LEADER+) • Stärken-, Schwächenanalyse • Entwicklungsziele definieren • Handlungsfelder festlegen • Umsetzungsstrategie darstellen • prioritäre Entwicklungsprojekte beschreiben Region= Gebiet mit räumlichem und funktionalem Zusammenhang Quelle: GAK-Rahmenplan 2004-2007, Grundsätze für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung, http://bmvel.zadi.de/gak/doc/integr-entw.doc http://dip.bundestag.de/btd/15/031/1503151.pdf 7 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  8. Neue Aufgaben für PlanerInnen • Flächennutzungsplanung: 15 Jahre-Rhythmus • Soziale Stadt • Entwicklungskonzept (gem. § 171e BauGB Voraussetzung für Gemeindebeschluss über Abgrenzung der Sozialen Stadt, Ziele und Maßnahmen darstellen, die der Verbesserung der Wohn- und Arbeitsverhältnisse und stabiler Bewohnerstrukturen dienen; Beteiligung von Betroffenen und öffentlichen Aufgabenträgern ) • Stadtumbau • städtebauliches Entwicklungskonzepte(gem. § 171b BauGB Voraussetzung für Gemeindebeschluss über Stadtumbaugebiet; Stadtumbaugebiet=erheblicher Funktionsverlust insb. durch Überangebot baulicher Anlagen (Wohnungsleerstand). Fördervoraussetzung des Bundes für das Programm Stadtumbau Ostvgl. VV-Städtebauförderung 2004; Darstellung von Zielen und Maßnahmen, Beteiligung von Betroffenen und öffentlichen Aufgabenträgern) 8 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  9. Örtliche Gesamtplanung Art. 28 GG: Recht der Gemeinden, „alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft ...in eigener Verantwortung zu regeln“ Kommunale Planungshoheit FNP Berlin http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp/ 9 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  10. Überörtliche Angelegenheiten Belange der überörtlichen Gemeinschaft • Fachplanung • Raumordnung • BauGB § 1 Abs. 4 • ROG § 4 Abs. 1 • Bauleitpläne an Ziele der Raumordnung anpassen, bzw. sie beachten Regionales Raumordnungsprogramm Hannover 2005 http://www.region-hannover.de/deutsch/umwelt/dezIII/fb_plan/team_rp/raum_2005.htm 10 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  11. überörtliche Belange der Fachplanung Abfall Bergbau; Rohstoffabbau Bodenschutz Denkmalschutz Energietrassen Forstwirtschaft Immissionsschutz Luft Lärm (Umgebungslärm) Lärm (Fluglärm) Landwirtschaft Natur- und Landschaftsschutz Verkehr Luftverkehr Personenbeförderung Schiene Straße Wasserstraße Verteidigung Wasserwirtschaft (Wasserversorgung) komm. (Abwasserbeseitigung) komm. Gewässerschutz Gewässerausbau Hochwasserschutz (HWS) • öffentliche Planungsträger (§ 7 BauGB): • treffen mit rechtsverbindlicher Wirkung Regelungen zur Bodennutzung für Fachbelang (sog. Fachplanung, Bsp. Straßenbehörden) • setzen ggü. Eigentümern durch Mehrstufigkeit der Fachplanung: 1. Vorbereitende Fachplanung 2. Verbindliche Fachplanung 3. gebietsbezogene Nutzungsregelung 4. Vorhaben-bezogene Planfeststellung • Schützende Fachplanung • Eingreifende Fachplanung 11 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  12. Fachplanung schützende Fachplanungen: • Landwirtschaft • Denkmalschutz • Forst • Immissionsschutz (Luft, Lärm, Boden) • Natur- und Landschaftsschutz • Wasserwirtschaft (Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Gewässerschutz, Gewässerausbau, Hochwasserschutz) eingreifende Fachplanungen: • Abfall • Bergbau-, Rohstoffe • Verkehr (Schiene, Straße, Wasserstraße, Luftverkehr) • Verteidigung 12 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  13. Fachplanung Stufen von Selbstbindung zu Außenwirksamkeit  1. Vorbereitend: (LaPro, Forstl. Rahmenplan) 2. Verbindlich: (Abfall, Boden, Wasser/Abwasser) 3. gebietsbezogen: Nutzungsregelung (NSG, WSG, BSG) 4. Vorhaben-bezogen: Planfeststellung (privilegiert, nicht-privilegiert) (Bsp. Hochspannungsleitung, Bundesfernstraße)  13 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  14. überörtliche Belange der Raumordnung Gesellschaftliche Trends • Einkommens-, Kaufkraftsteigerung, Wohlstand • Individualisierung/Wohnkosten • Motorisierung/Mobilität/Geschwindigkeit (Aktionsraumvergrößerung/„Verkleinerung“ von Räumen), • Globalisierung/Rationalisierung (Betriebskosten), • demografischer Wandel Folgen   • Konzentrationsprozesse bei DL/EH; Unterversorgung • Ballung, Suburbanisierung, Zersiedelung, Flächenverbrauch, Verinselung, Verkehr/Wegelängen, Energieverbrauch • größere Einzugsbereiche für soz. Infrastruktur (z.B. Schulen) Konsequenz:Übergemeindliche, gemeinwohlorientierte RO 14 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  15. Geschichte der Raumordnung • Mittelalter: Ostkolonisation; Neuzeit: Binnenkolonisation • Beginn Regionalplanung/Raumordnung „von unten“ (interkommunale Abstimmung, zunächst keine staatliche Aufgabe) • Umland-Wachstum großer Städte (1910: Zweckverband Großberlin) • Industrieagglomerationen (1920: Ruhrgebiet (Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk; 1920 -1933 Halle-Merseburg; West-Sachsen, Groß-Hamburg) von der Heide, Kommentar zum Raumordnungsgesetz 4. Aufl. 1999 Blotevogel:http://www.uni-duisburg.de/FB6/geographie/Studium/Lehrveranstaltungen/SS2003/Blotevogel/Raumordnung-Regionalpolitik/2Gesch_Raumordnung_u_Regionalpol.pdf 15 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  16. Geschichte der Raumordnung • Beginn staatlicher Raumordnung: • 1935 Reichsstelle für Raumordnung/Reichsarbeitsgemeinschaft f. RO (Zeitschrift RuR ab 1936) Aufgabe zusammenfassende, übergeordnete Planung; Selbstverständnis: „Volksgemäße Ordnung des Raumes, Fehler und Schäden der überkommenen Raumordnung beseitigen, durch planvolle Besiedelung, Schaffung gesunder Sozialstruktur alle politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Kräfte entfalten.“ • konzeptionelle und begriffliche Grundlagen für Raumordnung der Nachkriegszeit. • 1939-45 Stabshauptamt „Planung und Boden“ der SS unter Himmler: Planungsgrundlagen für Neuordnung der Siedlung zunächst im „Wartheland“, dann im gesamten eroberten Gebiet im Osten: „Generalplan Ost“ für die „Germanisierung“ der annektierten polnischen Gebiete und Generalgouvernement. • Landesplanungsgesetze:NRW 1950, Bayern 1957, S-H 1961, Hessen u. BaWü 1962, Saarland 1964, Nds/RP1966 • Raumordnung des Bundes(1963 RO-Bericht, 1965 ROG Föderalismusstreit) von der Heide, Kommentar zum Raumordnungsgesetz 4. Aufl. 1999 Blotevogel:http://www.uni-duisburg.de/FB6/geographie/Studium/Lehrveranstaltungen/SS2003/Blotevogel/Raumordnung-Regionalpolitik/2Gesch_Raumordnung_u_Regionalpol.pdf 16 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  17. Geschichte der Raumordnung • Nach dem Krieg: Abneigung gegen Planung (Dirigismus, NS-Vergangenheit) • Planungsanlässe (Wiederaufbau, Flüchtlinge, Landflucht) • Planungseuphorie, „Blütezeit“ 1965-75 (Globalsteuerung, StWaG 1966) Höhepunkt 1965-72: "integrierte Entwicklungsplanung, Systematisierung, hohe Komplexität, Verwissenschaftlichung) • Bedeutungsverlust und Krise (1975-1990) • Ab 1975 Krise der Raumplanung: Steuerungsanspruch der Raumplanung von Politik und Fachplanung abgelehnt • politisch weitgehend bedeutungslos • Ab 80er Jahre: "perspektivischer Inkrementalismus" 17 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  18. Geschichte der Raumordnung Ab 1990: Neue Herausforderungen (dt. Einheit, EU-Integration) • Übertragung RO auf neue Länder • Raumordnungsbedarf infolge deutscher Einheit (gL) • ökologische Ziele; Leitbild der "nachhaltigen Raumentwicklung„ • RO und Regionalpolitik zur "regionalen Entwicklungspolitik„ • Europäische Integration und Globalisierung • Europäisierung der Regionalpolitik • 1993 "Raumordnungspolitischer Orientierungsrahmen" • 1995 "Raumordnungspolitischer Handlungsrahmen" • 1997/99 "Europäisches Raumordnungskonzept" EUREK 18 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  19. überörtliche Belange der Raumordnung Aufgaben • Teilräume entwickeln, ordnen, sichern durch • RO-Pläne • Abstimmung raumbedeutsamer Planungen u. Maßnahmen (ROV) • Konfliktausgleich • Vorsorge für Funktionen u. Nutzungen des Raumes Leitvorstellung „nachhaltige Raumentwicklung“ mit Maßgaben: • freie Entfaltung der Persönlichkeit, Verantwortung ggü. künftigen Generationen, • natürliche Lebensgrundlagen schützen und entwickeln, • Standortvoraussetzungen für wirtschaftliche Entwicklungen, • Gestaltungsmöglichkeiten der Raumnutzung langfristig offen halten, • prägende Vielfalt der Teilräume stärken, • gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilräumen herstellen, • räumliche u. strukturelle Ungleichgewichte alte/neue Länder ausgleichen, • räumliche Voraussetzungen für Zusammenhalt EU und Europa schaffen. 19 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  20. überörtliche Belange der Raumordnung • gleichwertige Lebensverhältnisse (GG), ausgeglichene „wisök“-Verhältnisse in Teilräumen (ROG), Daseinsvorsorge bei wichtigen Gütern (sozialer Bundesstaat) • Zentrale Orte: Gewährleister der Nachhaltigkeitsforderung(§ 1 Abs. 2 ROG): • Ökonomisch: Auslastung/effiziente Nutzung öffentl. Infrastruktur, Rentabilität privater Güter und Dienstleistungen durch ausreichend tragfähige Versorgungsbereiche • Ökologisch: Ressourcenschonung (weniger Siedlungsflächenverbrauch, Schutz wertvoller Freiräume, weniger Treibstoffverbrauch durch Verkehrsminimierung (Summe aller Wege zum Zentrum am kürzesten(Bsp. Schule zentral und dezentral) • Sozial: keine unversorgten Räume entstehen lassen (sozialer Bundesstaat) 20 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  21. überörtliche Belange der Raumordnung 49 Grundsätze des Bundes zur Raumordnung und BauGB (§ 2 Abs. 2 ROG): • räumlich zu: • Siedlungsstruktur • Freiraumstruktur • Verdichtungsräume • ländliche Räume • strukturschwache Räume • sachlich zu: • Erholung • Freizeit/Sport • Kultur / Kulturlandschaft • Land- und Forstwirtschaft • Lärmschutz/Luftreinhaltung • Naturgüter/Biotopverbund • Siedlungstätigkeit • Soziale und technische Infrastruktur • Verkehr • Verteidigung • Wasserwirtschaft/Hochwasserschutz • Wirtschaft/Gewerbe/DL • Wohnen 21 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  22. überörtliche Belange der Raumordnung • 49 Grundsätze des Bundes zur Raumordnung und BauGB (§ 2 Abs. 2 ROG): • Konzentration auf Zentrale Orte • - Siedlungstätigkeit (Wohnen, Arbeitsstätten) • - soziale Infrastruktur • - Einzelhandel, großfl. EH(verbrauchernahe Versorgung, Zentrale Versorgungsbereiche) • Verdichtete Räume: Wohn-, Produktions- und DL-Schwerpunkte • Siedlungsentwicklung • - auf integr. Verkehrssystem ausrichten • - Eigenentwicklung der Gemeinden bei Wohnraumversorgung gewährleisten • Freiraum für Luftaustausch erhalten • Siedlungsnahe Erholung (in N+L) sicherstellen • Verkehrsverlagerung in hoch belasteten Räumen auf Schiene und Wasserstraße, Zielgruppe u.a.: Pendler, Gütertransit • Verkehrsvermeidung durch Funktionsmischung (Bsp. Zentrale Orte) • Reduzierung Flächenverbrauch (Gemeinden „Bürgermeisterwettbewerb“) 22 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  23. Überörtlicher Belang - Verkehrsvermeidung • - Soziale Infrastruktur in zentralen Orten konzentrieren • - Verkehr vermeiden • 4 Schüler: Schulweg insgesamt? • Zentraler Schulstandort: • 4 x 5 km = 20 km • Dezentraler Schulstandort: • 9 + 8 + 4 + 3 km = 24 km 3 km Schule 5 km 8 km 4 km Schule 5 km 5 km 9 km 5 km 23 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  24. Instrumente der (Gesamt)planung regional: • Leitvorstellung, Grundsätze • Ziele im Raumordnungs(teil)plan (Landes- und Regionalplan) • ROV (UVP) • Zielabweichung • Untersagung • Vertrag • informelle Planungen • Fachplanungen (FP, Nutzungsregelung, Planfeststellung) örtlich: • Bauleitplanung • Satzungen • informelle Planungen/Fachplanungen 24 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  25. Übersicht raumbedeutsame Planung Raumentwicklung raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen raumbedeutsame Planungen raumbedeutsam = raumbeanspruchend und raumbeeinflussend • raumbedeutsame Maßnahmen • (Bau-)Vorhaben bzw. • Anlagen, (einschließlich Anlagen der technischen Infrastruktur, vor allem im Außenbereich gem. § 35 BauGB) • Bodennutzungen (vor allem im Außenbereich gem. § 35 BauGB) • Fördermittel Raumplanungüberfachlich, zusammenfassend Fachplanung • Raumordnung • Bund: Leitvorstellungen, Grund-sätze (Ziele nur in AWZ/Meer) Überörtliche Gesamtplanung • Land: Landesplanung, Ziele im Raumordnungsplan für Landesgebiet • Region: Regionalplanung, Ziele im Regionalplan (Raumordnungsplan für Teilräume der Länder) vorbereitende Fachplanung gebietsbezogene Nutzungsregelung Vorhaben-bezogene Planfeststellung Bei überörtlicher Bedeutung „Privilegierte Fachplanung“ gem. §38 BauGB • Bauleitplanung • Örtliche Gesamtplanung/ Ortsplanung • Gemeinde: Flächennutzungsplan, Bebauungsplan 25 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  26. 6 Ebenen der Raumentwicklung/ Raumplanung 1. überörtlich Raumentwicklung EU: 25 Staaten, 453 Mio. Einwohner, 116 EW/km² Europäisches Raumentwicklungskonzept (EUREK), aber keine RO-Kompetenz; 3 Leitbilder, 60 Optionen: polyzentrisches System von Metropolregionen (Integrationszonen der Weltwirtschaft) auch durch TEN gewährleisten; Erschließung Metropolregionen durch TEN vorrangig; Realisierung über Strukturfonds, TEN-Projekte. Raumplanung (Bund, Länder, Regionen, Gemeinden) Raumordnung des Bundes (§§ 1, 2, 18a ROG): Leitbilder und 49 Grundsätze („allgemeine Vorgaben“; Ziele der RO bzw. RO-Plan nur in AWZ): u.a. Dezentrale Konzentration; Siedlungstätigkeit und soz. Infrastruktur in ZO, TI in der Fläche; Verkehrsvermeidung; Verdichtungsraum, ländlicher Raum, strukturschwacher Raum; Erholung, Freizeit, Kultur, Land- und Forstwirtschaft, Naturgüter, Verkehr, Verteidigung, Wirtschaft/ Dienstleistungen/ Gewerbe, Wohnen. Realisierung über Geld, Fördermittel, Fachplanung des Bundes. Raumordnung in den Ländern(§§ 6 ff ROG): - Landesplanung:1 : 100.000 - 1 : 300.000 Ziele der Raumordnung (verbindliche Vorgaben = „Festlegungen“) in Raumordnungsplänen (Landesentwicklungspläne) zur Konkretisierung der Grundsätze des Bundes: Zentrale Orte, Entwicklungsachsen, Siedlungsschwerpunkte, Standorte u. Trassen raumbedeutsamer Infrastruktur, großflächiger EH; Vorranggebiete, Eignungsgebiete; für Landesgebiet zusammenfassenden, übergeordneten Plan auf stellen, in Stadtstaaten reicht FNP; Realisierung über Anpassungspflicht gem. ROG und BauGB. - Regionalplanung (115 Regionen; § 9 ROG):1:50.000 – 1 : 100 000 Planpflicht in Ländern mit mindestens zwei Verflechtungsbereichen von Oberzentren; Grundsätze und Ziele der Landesplanung konkretisieren: z.B. ZO unterer Stufe, Vorranggebiete u. -standorte, Eignungsgebiete; sonstige innergemeindliche gebietsscharfe Abgrenzungen (z.B. Versorgungskerne für EH); Grünzäsuren; Realisierung über Anpassungspflicht gem. ROG und BauGB. 26 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  27. 6 Ebenen der Raumplanung 2. örtlich: 12.353 Gemeinden: Bauleitplanung Flächennutzungsplan (FNP) 1:5.000-1:50.000 „Darstellungen“: Art der Nutzung, Verkehrsflächen Bebauungsplan (B-Plan); VEP 1 : 1.000 - 1 : 5000 „Festsetzungen“: Art und Maß der Nutzung: GFZ, GRZ, Baugrenze, Baulinie, Bauweise, Bauhöhe, Höhe, Bepflanzung 27 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  28. Raumplanungsebenen – Anpassung – Gegenstrom - öffentliche u. private Belange Europäisches Raumentwicklungskonzept – EUREK Leitbild „regional ausgewogene nachhaltige Entwicklung“, 3 Leitbilder, 60 Optionen Raumordnung des Bundes (ROG, RoV) Leitvorstellung „nachhaltige Raumentwicklung“ mit 8 Maßgaben, ( § 1 Abs. 2 ROG, s.u. Notizen); 49 Grundsätze der Raumordnung, im Sinne der Leitvorstellung anzuwenden. Nur in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Nord- und Ostsee stellt der Bund auch Ziele der Raumordnung auf (wie die Länder und Regionen) Anpassungspflicht: die planerische Letztentscheidung nach Beteiligung und Abwägung ist bindend für nachfolgende Planungsebenen, öffentliche Planungsträger, Träger öffentlicher Belange und Öffentlichkeit (§ 1 Abs. 4 und § 7 BauGB, § 4 Abs. 1 u. § 5 ROG) Gegenstromprinzip (§ 1 Abs. 3 ROG) Anpassungspflicht gilt nur für an der Planung Beteiligte Beteiligung soll Abwägungsfehler vermeiden helfen: BauGB § 4a Abs. 1: Die Vorschriften über die Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung dienen insbesondere der vollständigen Ermittlung und zutreffenden Bewertung der von der Planung berührten Belange. ROG § 7 Abs. 6: Es ist vorzusehen, dass den öffentlichen Stellen und der Öffentlichkeit frühzeitig und effektiv Gelegenheit zur Stellungnahme zum Entwurf des Raumordnungsplans und seiner Begründung sowie zum Umweltbericht zu geben ist. Vgl. §§ 3, 4, 4a BauGB Landesplanung (LaplaG, RO-Pläne) Grundsätze der Raumordnung durch Raumordnungspläne konkretisieren, darin bildenZiele der Raumordnung das eigentliche Steuerungsinstrument (verbindl. Vorgabe, abschließend abgewogen, planerische Letztentscheidung als zeichn./textliche Festlegung mit Anpassungspflicht für Gemeinden und TÖB), zu kennzeichnen Öffentlichkeit Fachplanungen Öffentliche Planungsträger § 5 ROG, § 7 BauGB Regionalplanung (LaplaG/RegplaG) Grundsätze und hochstufige Ziele der Raumordnung durch Regionalpläne (Raumordnungspläne für Teilräume der Länder) weiter konkretisieren, Entwicklung aus Raumordnungsplan für das Landesgebiet Beteiligung, Abwägung ( bottom up) Anpassungspflicht (sofern beteiligt; top down) Träger öffentlicher Belange Bauleitplanung Gemeinden (BauGB) Darstellungen (FNP) und Festsetzungen (B-Plan, VE-Plan, weitere Satzungen) nach Anpassung an die Ziele der Raumordnung 28 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  29. regional - Formelle Instrumente Planung - Sicherung - Mobilisierung Planung • Grundsätze der Raumordnung (§ 2 ROG) • Grundsätze und Ziele in Raumordnungsplänen, Teilplänen • Bsp. großflächiger Einzelhandel • Zielabweichungsverfahren (ZAV) • ROV/UVP • Vertrag Sicherung der Planung • Untersagung • Vertrag Mobilisierung • Informelle Instrumente, Fördermittel 29 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  30. Grundsätze und Ziele der Raumordnung Grundsätze: allgemeine Aussagen zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Raums ...als Vorgaben für nachfolgende Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen Grundsätze und sonstige Erfordernisse (in Aufstellung befindliche Ziele der RO, Ergebnisse von Raumordnungsverfahren, landesplanerische Stellungnahmen) sind zu „berücksichtigen“ („gelbe Ampel“). Ziele: Verbindliche Vorgabe als textliche oder zeichnerische Festlegung, räumlich oder sachlich bestimmt, Beteiligung von Gemeinden und TÖB; abschließend abgewogen, Letztentscheidung; Kein Abwägungsspielraum, Beachtung/ Anpassung („rote Ampel“); für öffentliche Stellen (u.a. kommunale Bauleitplanung) gilt Beachtenspflicht bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen gem. § 4 Abs. 1 ROG bzw. Anpassungspflicht gem. § 1 Abs. 4 BauGB (Eselsbrücke: Zahlendreher 4-1, 1-4); Anpassungspflicht gem. BauGB schließt auch nachträgliche Änderung von Bauleitplänen, insbesondere FNP, ein. 30 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  31. Ziele der Raumordnung Kontext Flächenverbrauch Nähe Bauleitplan Ziele der RO „verbindliche Vorgabe in Form räumlich oder sachlich bestimmter oder bestimmbarer textlicher oder zeichnerischer Festlegung in RO-Plänen“ § 3 ROG smart-Regel Spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch, terminisiert Unterschied Ziel u. Grundsatz: Ziel: Kein Abwägungsspielraum Beachtung = „rote Ampel“ Grundsatz: Abwägungsspielraum Berücksichtigung = „gelbe Ampel“ Inhalt räumlich und sachlich bestimmt, textliche oder zeichn. Festlegung Form sprachlich verbindlich: ist zu; hat zu, zulässig, Vorrang vor Ziele "Festlegungen" - Landesplanerische Letztentscheidung - Beachtens-/Anpassungspflicht für Bauleitplanung - Konkretisierung ja, Abwägung nein (i.S. berücksichtigen) 31 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  32. Ziele der RO Sprachliche Verbindlichkeit Problem: • „Soll“-Ziele • „i.d.R“-Ziele „Fälle bestimmen, in denen Ausnahme von dem festgelegten Ziel zulässig ist.“ „Neben der Regel auch die Ausnahme mit Bestimmtheit festlegen.“ OVG Münster, Urteil vom 06.06.2005 – 10 D 145/04.NE –, ZfBR 2005, 815; (818); BayVGH Urteil vom 19.04.2004 – 15 B 99.2605 –, BauR 2005, 84 (84); BVerwG, Urteil vom 18.09.2003 – 4 CN 20.02 –, ZfBR 2004, 177 (177). 32 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  33. Grundsatz oder Ziel? • Eine ressourcenschonende Siedlungsstruktur soll angestrebt werden. • Siedlungserweiterungen zu Lasten des „Freiraumes mit besonderem Schutzanspruch“ sind unzulässig. • Im Verlauf von „Grünzäsuren“ ist das Zusammenwachsen von Siedlungsbereichen zu verhindern, bezogen auf bestehende Bebauungsgrenzen ist eine weitere Siedlungstätigkeit unzulässig. • Wohnungsnahe Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen sollen geschaffen werden. • Einer teilräumlich einseitigen Konzentration von Einzelhandelsgroßprojekten soll entgegengewirkt werden. • In Gemeinden ohne mittel- und oberzentrale Funktion ist Siedlungsentwicklung nur für die Eigenentwicklung möglich, ein Angebotszuwachs von 10 % des Wohnungsbestandes von 2003 darf im Planungszeitraum nicht überschritten werden. • Raumbedeutsame Einzelhandelsbetriebe mit mehr als 5.000 m² Verkaufsfläche sind in der Regel nur Ober- und Mittelzentren zuzuordnen. • Besucherintensive, städtebaulich nicht integrierbare Freizeiteinrichtungen sind an Schienenhaltepunkten (mind. S-Bahn und Regionalbahn) anzulegen. • Eine enge verkehrsgünstige Zuordnung von Wohn- und Arbeitsstätten ist anzustreben. 33 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  34. Raumordnung des Bundes - ROG 1998 • Leitbild nachhaltige Raumentwicklung • Leitbilder für Entwicklung im Bundesgebiet (ORA 1993) • Grundsätze (keine Ziele!!!) • in LEP und Regionalplänen als Ziele zu konkretisieren • Ziele der Raumordnung nur in deutscher ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ) durch BMVBW als RVO (§ 18a ROG) Zuständigkeit: Bundesländer = 12-Seemeilen-Zone, Küstenmeer (Hoheitsgebiet der Bundesrepublik, d.h. Hoheitsgebiet des jeweiligen Landes) Bund = 12-200-Seemeilen-Zone, Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) Deutschlands (kein nationales Hoheitsgebiet aber nationales Nutzungsrecht gem. Seerechtsübereinkommen von 1982 und Proklamation der dt. AWZ und des Küstenmeeres vom 11.11.1994; (Behörde: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (Hamburg, Rostock) Helmut von Nicolai, Rechtliche Aspekte einer Raumordnung auf dem Meer, in: IzR Heft 7/8.2004, S. 491 http://www.bmvbw.de/Anlage12140/Bericht-zur-Offshore-Windenergienutzung-03.12.01.pdf http://www.dewi.de/dewi_neu/deutsch/themen/studien/pdf/tagungsband_block5.pdf 34 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  35. ROG-Grundsätze • Siedlungsstruktur • Dezentrale Siedlungsstruktur mit Vielzahl von Zentren und Stadtregionen • Siedlungstätigkeit konzentrieren auf leistungsfähige ZO • Brachflächenwiedernutzung vor Freirauminanspruchnahme • Verdichtungsraum • als Wohn-, Produktions-, DL-Schwerpunkt sichern • Siedlungsentwicklung auf integriertes Verkehrssystem ausrichten • Sicherung von Freiräumen • Grünbereiche für Freiraumverbund sichern • Attraktivität des ÖPNV durch Schnittstellen erhöhen http://www.bbr.bund.de/infosite/daten.htm 35 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  36. ROG-Grundsätze • Ländliche Räume • als Lebensräume mit eigenständiger Bedeutung entwickeln • Ökolog. Funktionen für Gesamtraum erhalten • Zentrale Orte als Träger der Entwicklung unterstützen • Strukturschwache Räume • Entwicklungsvoraussetzungen bevorzugt verbessern durch qualifizierte Ausbildungs- und Erwerbsmöglichkeiten • Verbesserung der Umweltbedingungen und Infrastrukturausstattung http://www.bbr.bund.de/infosite/daten.htm 36 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  37. ROG-Grundsätze • Naturgüter • Biotopverbund (§ 3 BNatSchG: 10 % Landesfläche) • vorbeugender Hochwasserschutz (Rückgewinnung Auen, Rückhaltefläche, gefährdete Flächen) • Wohnen und Mischung • Wohnbedarf bei Gebietsausweisung für AP Rechnung tragen, sinnvolle Zuordnung von Wohn- und GE-Gebieten • Eigenentwicklung der Gemeinden bei Wohnraumversorgung gewährleisten • Infrastruktur • Flächendeckende Grundversorgung mit techn. Infrastr.(V+E) • Soziale Infrastruktur in Zentralen Orten bündeln 37 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  38. ROG-Grundsätze • Verkehr • Voraussetzungen für Verlagerung auf Schiene und Wasser in hochbelasteten Räumen und Korridoren verbessern • Verkehr vermeiden durch Funktionsmischung 38 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  39. Raumordnungspläne, Teilpläne Ziele der Raumordnung (Karte, Text) und Gebietsbezug:  • Gemeinde/Zentraler Ort • Ortsteil • Versorgungskern, Ortskern, Stadtzentrum, Innenstadt, City, integrierte Lage • Standort (Symbol) • linienhaftes Element • Fläche 39 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  40. RO-Pläne – Ziele und Gebietsbezug Gemeinde • Eigenbedarf, Zentralortfunktion, Wachstum/Richtwert 40 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  41. RO-Pläne – Ziele und Gebietsbezug Ortsteil • Wachstum/Orientierungswerte • Wohnungsschwerpunkte • Gewerbeschwerpunkte • Sport-, Freizeit-Tourismusfunktionen Ortskern, Innenstadt, Stadtzentrum, City, Versorgungskern,zentrale integrierte Lage (Bsp. Potsdam, Karstadt; ECE-Center Cottbus) • Großflächiger Einzelhandel • zentralörtliche Funktionen: Kultur, DL, Freizeit, Bildung 41 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  42. RO-Pläne – Ziele und Gebietsbezug Standort (Symbol) • Grünzäsur • GVZ, Flughafen, Hafen, • Deponie • Wohnbau-, Gewerbestandort • Haltepunkt-Einzugsbereich  42 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  43. Haltepunkt-Einzugsbereich Erschließungsstandards für Siedlungsflächen • Fußweg zur Haltestelle (Luftlinienradius): • 1.000 m SPNV-Bahnhof (Regional- und S-Bahn) • 600 m U-Bahnhof, • 550 m Straßenbahnhaltestelle • 500 m Bus-Haltestelle. Verbindungsstandards • Messgröße für Verbindungsstandard • Reisezeitverhältnis ÖPNV/MIV (1,0 sehr gut; > 2,0 ungünstig) • Bzw. Reiszeitdifferenz ÖPNV-MIV (0 = sehr gut) 43 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  44. Gegensteuerung 44 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  45. RO-Pläne – Ziele und Gebietsbezug linienhaftes Element • Alleen, Uferränder, Stadtkante • Verkehrs- und Leitungstrassen • Achsen  45 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  46. RO-Pläne – Ziele und Gebietsbezug Fläche (Vorranggebiete, Eignungsgebiete, bzw. Standortbereich Vorsorgegebiete) • Siedlungsflächen (Erweiterung) • Freiraumschutz, (Natur, Acker, Wald, Wasser) • Rohstoffabbau • Windnutzung • Hochwasserschutz • Erholung, Tourismus 46 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  47. Zielabweichungsverfahren (§ 11 ROG) Abweichung im Einzelfall zulassen • wenn raumordnerisch vertretbar • Grundzüge der Planung nicht berührt (Atypischer Fall, Gleichheitsgrundsatz) antragsbefugt: alle, die Ziele der RO zu beachten haben GL-ZAV: Großbeeren JVA, Großziethen, Splittersiedlung Umsiedlung Selchow 47 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  48. Raumordnungsverfahren (§ 15 ROG) – Wann? RoV Folgende Planungen, Maßnahmen, wenn im Einzelfall raumbedeutsam u. überörtliche Bedeutung, weitere (P+M, rb, üB) nach Landesrecht möglich: 1.BimSch-Anlage (§ 4 BimSchG) im Außenbereich, Nr. 1-10, Anlage 1 UVPG 2.kerntechnische Anlage 3. Endlagerung radioaktiver Abfälle 4.Deponie 5.Abwasserbehandlungsanlage 6.Rohrleitungsanlage 7.Gewässerausbau, Häfen ab 100 ha, Deiche/Dämme, Landgewinnung Meer 8.Bundesfernstraße 9.Schienenstrecken Bund, Rangierbahnhöfe, KLV-Terminals 10.Versuchsanlage für spurgeführten Verkehr 11.Bundeswasserstraße 12.Flugplatz 13.(aufgehoben) 14.HS-Freileitungen ab 110 kV, Gasleitungen ab 300 mm 15.Feriendörfer, Hotelkomplexe, Beherbergung, Freizeitanlagen 16.bergbauliche Vorhaben 17.Abbau oberflächennahe Rohstoffe ab 10 ha Fläche 18.Magnetschwebebahnen 19.  Einkaufszentren, großflächige Einzelhandelsbetriebe Vorhabenbezogene Fachplanungen - Planfeststellung Landesplanungsvertrag Berlin-Brandenburg: Art. 16 Abs. 2 Landesstraßen 48 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  49. 1. Überörtlich raumbedeutsames Vorhaben? 2. Antragskonferenz:Erörterung Untersuchungsrahmen (Scoping), Erstellung ROV-Verfahrensunterlage, Vollständigkeitsprüfung (Verfahrens-Beschleunigung) 3. Einleitung:auf Antrag bzw. von Amts wegen; Beginn 6 Monats-Frist 4. Beteiligungsverfahren: Verfahrensunterlage vom Träger der Planung öffentliche Auslegung in betroffenen Gemeinden, Ämtern, Kreisen und Bezirken von Berlin, Verteilung an die TÖB zur Stellungnahme 5. Prüfung der Raum- und UmweltverträglichkeitGrundlage: Verfahrensunterlage, Stellungnahmen BV, Recherchen, ggf. Erörterungstermin Bewertung durch Landesplanung (Ziele, Grundsätze und sonst. Erfordernisse der RO) 6. Abschluss: landesplanerische Beurteilung (sonstiges Erfordernis d. RO)Feststellung, ob wie geplant, mit Maßgaben oder nicht vereinbar (Rechtswirkung?) 7. Unterrichtung: Vorhabenträger, Beteiligte und Öffentlichkeit Raumordnungsverfahren 49 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

  50. Raumordnungsverfahren (§ 15 ROG) Berlin-Brandenburg 1990-6/2001 • Anträge gesamt: 1.096 • Verzicht auf ROV: 571 (Absehensregel § 15 Abs. 2 ROG) • davon Zustimmung: 477 • Ablehnung: 94 • ROV positiv: 260 • ROV negativ: 25 • Antrag zurückgezogen: 125 • Laufende ROV: 100 Quelle: Raumordnungsverfahren im gemeinsamen Planungsraum Berlin-Brandenburg, http://www.mlur.brandenburg.de/g/gl_rov.pdf, S. 13 50 TU Berlin, ISR – Bodennutzungsplanung II

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