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Einwanderungsstadt Fulda? Ergebnisse einer empirischen Untersuchung und kommunale Integrationsstrategien im Hinblick auf Familienbildung in Fulda Dienstag, 12. Juni 2007 Prof. Dr. Gudrun Hentges. Interkulturelle Woche in Fulda, September 2006.
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Einwanderungsstadt Fulda? Ergebnisse einer empirischen Untersuchung und kommunale Integrationsstrategien im Hinblick auf Familienbildung in Fulda Dienstag, 12. Juni 2007 Prof. Dr. Gudrun Hentges
Quellen: Referat III A 5 – Ausländerzentralregister, AZR-Jahresstatistik zum Stichtag 31.12.2006;Auswertung des Einwohnermeldewesens der Stadt Fulda, zit. nach: Online Portal Osthessen; Statistisches Bundesamt)
Fulda: Staaten nach höchstem Ausländeranteil (121) • Türkei 31,85 % • Italien 5,81 % • Russische Föderation 4,76 % • Mazedonien 3,97 % • Jugoslawien 3,76 % • Ukraine 3,51 % • Polen 3,32 % • Kasachstan 2,87 % • Quelle: Referat III A 5 – Ausländerzentralregister, AZR-Jahresstatistik zum Stichtag 31.12.2006
Einbürgergung 6. April 2007 OB Gerhard Möller überreicht Einbürgerungsurkunden an 53 Personen aus 17 Staaten
Quantitative Methode (Fragebogen) • Sample: 200 in Fulda lebende Ausländer/innen bzw. Personen mit einem Doppelpass • Zeit und Ort: Wahlen zum Ausländerbeirat am • 27. November 2005 im Bürgerbüro der Stadt Fulda • Finanzielle Unterstützung: Soziale Stadt Aschenberg
Schulbildung • Gruppe der jüngeren Migrant(inn)en verfügt – verglichen mit den älteren Zuwanderern – über eine vergleichsweise gute Schulbildung • Migrantinnen schneiden besser ab als ihre männlichen Kollegen
Studium • Anteil der Student(inn)en bzw. Akademiker/innen unter den Befragten (insgesamt): 25 % • Anteil der Student(inn)en bzw. Akademiker/innen unter den Personen türkischer Staatsangehörigkeit15 % • Anteil der Student(inn)en bzw. Akademiker/innen unter den Personen nicht-türkischer Staatsangehörigkeit 42 % • Beliebt: Studienfach Ingenieurwissenschaften (38 %), gefolgt von VWL und BWL (14 %)
Ausbildung • Anteil der Ausländer/innen mit einer beruflichen Ausbildung: ca. 50 % • Spektrum der Ausbildungen: • Mechaniker (14 %) • Handwerkliche Berufe (12 %) • Kaufmännische Berufe (10 %) • Weber/Modenäher (9 %).
Beruf • Die aktuelle Beschäftigung der befragten Migrant(inn)en steht im Gegensatz zu der Varianz der beruflichen Ausbildungen: • Konzentration auf folgende Bereiche • Gastronomie und Reinigung (29 %) • Papier/Holz/Textil (19 %)
Ungeachtet folgender Tendenzen: • formal höhere Schulbildung von Migrantinnen • formal bessere Qualifikation von Migrantinnen (Ausbildung und Studium)
Auswertung der Studie Die erhobenen und ausgewerteten Daten zeigen einerseits, dass Migrant(inn)en eine breite Palette von Kompetenzen (sprachliche und berufliche) mitbringen. Diese werden offenbar von Seiten potenzieller Arbeitgeber nicht entsprechend gewürdigt, so dass die Erwerbsquote von Ausländer(inne)n einerseits niedrig ist, andererseits nicht ihren beruflichen Qualifikationen entspricht.
Kommunale Integrationsstrategien mit Blick auf die Familienbildung
Familienbildung „Um den komplexen Anforderungen des Integrationsprozesses gerecht zu werden, benötigen insbesondere Migrantenfamilien aus bildungsfernen Milieus niedrigschwellige Angebote zur Aufhebung ihrer sozialen Isolation und zur Stärkung ihrer Erziehungskompetenzen sowie zur Neugestaltung des Familienlebens die Unterstützung durch Familien- und Elternbildung, durch die Vermittlung von Expertenwissen und Hilfe zur Selbsthilfe (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2000, S. 184)
BERATUNG Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen Ggf. mit Migrationslotsen oder –assistenten BILDUNG Interkulturelle Öffnung der Familienbildungsstätten Interkulturelle Öffnung der VHS und anderer Bildungseinrichtungen Kooperation mit der Hochschule Fulda, z.B. zur Ausbildung von Integrations- oder Gesundheitslotsen Familienbildung
Familienbildung in Fulda StadtteilNetzwerk Ostend & Ziehers-Süd INKULTURA
Fazit • Lernort: Familie • Beratung und Bildung nicht als Gegensatz begreifen • Parallel dazu: Aufbau von Stadtteilnetzwerken • Empowerment statt Paternalismus • Ressourcenorientierung • Zusammenarbeit mit Migrant(inn)en • Arbeit mit den Personen vor Ort (aufsuchende Arbeit)
Wer zählt zu den Personen mit Migrationshintergrund? • (Quelle: Destatis, "Leben in Deutschland - Ergebnisse des Mikrozensus 2005", S.73ff.) • Zu den Personen mit Migrationshintergrund gehören, gegliedert nach Staatsangehörigkeit und Geburtsland folgende Bevölkerungsgruppen: • Ausländer • Zugewanderte Ausländer • Ausländer der 1. Generation • In Deutschland geborene Ausländer • Ausländer der 2. und 3. Generation • Deutsche mit Migrationshintergrund • Zugewanderte Deutsche mit Migrationshintergrund • Zugewanderte Deutsche ohne Einbürgerung (Spätaussiedler) • Eingebürgerte mit eigener Migrationserfahrung • Nicht zugewanderte Deutsche mit Migrationshintergrund • Eingebürgerte nicht zugewanderte Ausländer • Kinder zugewanderter Spätaussiedler • Kinder zugewanderter oder in Deutschland geborener eingebürgerter ausländischer Eltern • Kinder ausländischer Eltern, die bei Geburt zusätzlich die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten haben (ius soli) • Kinder mit einseitigem Migrationshintergrund, bei denen nur ein Elternteil Migrant oder in Deutschland geborener Eingebürgerter oder Ausländer ist