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§ 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften

§ 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften. GmbH-Konzernrecht Allgemeines 1. Anwendung des AktG §§ 15 ff. AktG gelten unmittelbar für „Unternehmen“ §§ 291 ff AktG gelten unmittelbar für GmbH als herrschendes „Unternehmen“.

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§ 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften

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  1. § 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften GmbH-Konzernrecht Allgemeines 1. Anwendung des AktG §§ 15 ff. AktG gelten unmittelbar für „Unternehmen“ §§ 291 ff AktG gelten unmittelbar für GmbH als herrschendes „Unternehmen“. Auch die abhängige GmbH kann mit einem herrschenden Unternehmen einen Beherrschungsvertrag abschließen, für den die §§ 293 ff. AktG dann (neben Vorschriften des GmbHG) weitgehend analog gelten (so BGHZ 105, 324); vgl. auch § 33 I 2 BGB analog! 2. Praktisch wichtig: Cash-Pool-System (§ 30 I 2 GmbHG)

  2. § 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften GmbH-Konzernrecht II. faktischer GmbH-Konzern Ausgangspunkt: Mehrheitsgesellschafter der GmbH kann (qua Beschluss der Gesellschafterversammlung) den GmbH-Geschäftsführer anweisen; allerdings gilt dies nur im Rahmen der Kapitalbindung; (§§ 30 f. GmbHG). Minderheitsgesellschafter können dadurch gleichwohl geschädigt werden, insbesondere wenn § 31 GmbHG den Schaden für die GmbH nicht kompensieren kann: z.B.: ganze Betriebsführung nach Weisung; Schäden außerhalb des bilanziellen Geschehens.  Besondere Problematik im qualifizierten faktischen Konzern

  3. § 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften GmbH-Konzernrecht III. Entwicklung der Konzernhaftung bei der GmbH(= Haftung der Gesellschafter bzw. Muttergesellschaft) Vorläufer (von GmbH abhängige GmbH & Co. KG): BGHZ 65, 15 – ITT: Verletzung der Treuepflicht des Mehrheitsgesellschafters gegenüber den Minderheitsgesellschaftern mit der Konsequenz von Ersatzansprüchen (§ 280 BGB), zu leisten an die GmbH und geltend zu machen mit der actio pro socio. 1. Einstandspflicht durch Analogie zu §§ 303, 322 AktG: BGHZ 95, 330 – Autokran: im qualifizierten faktischen GmbH-Konzern gilt Aktien-Konzernrecht analog: §§ 302 f., 322 II, III AktG; ähnlich BGHZ 107, 7 – Tiefbau; BGHZ115, 187 – Video. 2. Ergänzung durch Verletzung der Treuepflicht (fehlende Rücksichtnahme auf abhängige Gesellschaft) BGHZ 122, 123 – TBB

  4. § 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften GmbH-Konzernrecht III. Entwicklung der Konzernhaftung bei der GmbH Wechsel zur subsidiären deliktischen Rechtsgrundlage BGHZ 149, 10 – Bremer Vulkan: Unanwendbarkeit des Aktien-Konzernrechts; subsidiäre Existenzvernichtungshaftung als Durchgriffshaftung, falls die §§ 30 f. GmbHG nicht genügen. Grundlage in concreto § 266 StGB in Verbindung mit § 823 II BGB 4. Konzept der Existenzvernichtungshaftung als Binnenhaftung auf der Grundlage von § 826 BGB BGHZ 173, 246 – Trihotel: Binnenhaftung auf der Grundlage des § 826 BGB; keine Subsidiarität. Ebenso BGHZ 176, 204 – GAMMA (betr. Beschäftigungsgesellschaft ohne hinreichende Kapitalausstattung); BGHZ 179, 344 – Sanitary(auch bei Liquidation; schon im Vorfeld der Insolvenzanfechtung) Reaktion des Gesetzgebers: § 64 S. 3 GmbHG: Haftung der Geschäftsführer für Zahlungen an Gesellschafter, die erkennbar zur Zahlungsunfähigkeit der GmbH führen mussten. Müssten Gesellschafter nicht zumindest in gleichem Umfang haften?? 6. Aktueller Stand: Trihotel ist h.M., aber in der Lit. höchst umstritten.

  5. § 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften GmbH-Konzernrecht IV. Konzern-Organisationsrecht 1. Konzern-Eingangskontrolle im Hinblick auf Angemessenheit BGH Z 80, 69 - Süßen(Befreiung von satzungsmäßigem Wettbewerbsverbot zwar mit einfacher Mehrheit, aber nur, wenn im Interesse der GmbH). GmbH wurde zum abhängigen Unternehmen i.S. von § 17 AktG. Sachverhalt (verkürzt): B ist Alleingeschäftsführer der B-Textilmaschinen-GmbH. Der Gesellschaftsvertrag enthält ein Wettbewerbsverbot, von dem die Gesellschafterversammlung Befreiung erteilen kann. B hält 80 % des Stammkapitals. B hält zugleich 60 % der Anteile der C-GmbH und ist deren Geschäftsführer. Die C-GmbH erwirbt 48 % der Anteile der D-Spindel-GmbH, deren Produktionsprogramm sich mit dem der B-Textilien-GmbH überschneidet. Bei Stimmenthaltung von B beschließt Gesellschafterversammlung Befreiung vom Wettbewerbsverbot mit einfacher Mehrheit. D. ein Minderheitsgesellschafter der GmbH, erhebt Anfechtungsklage. Sache wurde zur Aufklärung zurück verwiesen.  Allgemeine Möglichkeiten: Satzung, Vinkulierung, jedenfalls Treuepflicht (Vgl. auch BGHZ 83, 122 – Holzmüller – zur AG (ggf. Notwendigkeit qualifizierten Beschlusses der Gesellschafter)  s. dazu oben in § 9 BGHZ 159, 30 – Gelatine – zur AG  s. dazu oben in § 9).

  6. § 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften GmbH-Konzernrecht IV. Konzern-Organisationsrecht 2. Konzernleitungskontrolle: Nicht näher geregelt, aber:  Satzung, Zustimmungsrechte etc. , Treuepflicht hinsichtlich Ausübung und insbesondere Information (vgl. §§ 117 I 2, 317 I 2 AktG) 3. Konzernleitungspflicht? Konzern als eigenständige Organisationseinheit? Nicht anerkannt! 4. Mitbestimmungsrechtliche Ebene §§ 54, 58 BetrVG § 5 MitbestG  Aktuelle Lit.: Wiedemann, GmbHR 2011, 1010

  7. § 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften B. Konzernrecht der Personengesellschaften (Vgl. im Einzelnen Emmerich/Habersack §§ 34, 35) I. Personengesellschaft als herrschendes Unternehmen 1. §§ 15 ff. AktG gelten für alle Unternehmen. Für Personengesellschaft als herrschendes Unternehmen gelten die §§ 291 ff. AktG direkt. II. Personengesellschaft als abhängiges Unternehmen (Konzernrecht der Personengesellschaften i.e.S.) Bewältigung der Konzernproblematik grundsätzlich durch Personengesellschaftsrecht –- > Pflichten der Gesellschafter

  8. § 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften B. Konzernrecht der Personengesellschaften II. Personengesellschaft als abhängiges Unternehmen Konzerneingangskontrolle z.B.: Buchdrucker GmbH & Co. KG; Mehrheitsgesellschafter bzw. herrschender Kommanditist engagiert sich eigenständig im Verlagsgeschäft und wird damit zugleich zum Unternehmen; zugleich entsteht Konzern seitens der (künftig) beherrschten KG ist Einverständnis aller Minderheitsgesellschafter im Hinblick auf Treuepflicht bzw. Wettbewerbsverbot nötig; eventuell Ausscheiden der Minderheitsgesellschafter hinsichtlich einer künftig herrschenden Personengesellschaft KG liegt ein außergewöhnliches Geschäft vor (vgl. § 116 II HGB) z.B.: Buchdrucker GmbH & Co. KG gründet eine Tochter-KG auf dem Verlagssektor

  9. § 10 Konzernrecht der GmbH und der Personengesellschaften B. Konzernrecht der Personengesellschaften II. Personengesellschaft als abhängiges Unternehmen 2. Konzernverhaltenskontrolle Schutz der beherrschten Gesellschaft aus BGB 242: Treuepflicht des herrschenden Gesellschafters z. B. GmbH führt Geschäfte einer KG. Mehrheitsgesellschafter der GmbH veranlasst diese, für die KG nachteilige Geschäfte zu führen (BGHZ 65, 15 – ITT: Schadenersatz, actio pro socio) oder herrschender Unternehmer-Gesellschafter einer KG gliedert das Unternehmen der bereits abhängigen KG im Rahmen eines Beherrschungsvertrages in sein eigenes Unternehmen ein (BGH NJW 1979, 2245 – Gervais: Pflicht zum Verlustausgleich)  allgemein: Treuepflicht, auch für Information

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