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Kognitive Ver nderungen im Jugendalter

Gliederung. 1Einfhrung2Konzepte im Wandel der Zeit3Selbstgerichtete Bewusstheit4Denken und Rationalitt5Denken und Handeln6Fazit und Anwendung: Less Guilty by Reason of Adolescence?. 1Einfhrung. Kognition [lateinisch das Erkennen, Kennenlernen] die, Strukturen oder Prozesse des

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Kognitive Ver nderungen im Jugendalter

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Presentation Transcript


    1. Kognitive Vernderungen im Jugendalter Ein Referat von Franziska Hatzel und Tanja Volter Friedrich-Schiller-Universitt Jena Fakultt fr Sozial- und Verhaltenswissenschaft Lehrstuhl Entwicklungspsychologie Seminar Jugend PD Dr. Eva Schmitt-Rodermund

    2. Gliederung 1 Einfhrung 2 Konzepte im Wandel der Zeit 3 Selbstgerichtete Bewusstheit 4 Denken und Rationalitt 5 Denken und Handeln 6 Fazit und Anwendung: Less Guilty by Reason of Adolescence?

    3. 1 Einfhrung Kognition [lateinisch das Erkennen, Kennenlernen] die, Strukturen oder Prozesse des Erkennens und Wissens. Darunter fallen z.B. die Prozesse des Wahrnehmens, Schlussfolgerns, Erinnern, Denkens und Entscheidens und die Strukturen in der Begriffe und des Gedchtnisses. Der Begriff des Kognition ist an die Stelle der traditionellen Bezeichnung des >>Geistigen<< getreten. (Zimbardo & Gerrig, 1999, S 790)

    4. 2 Konzepte im Wandel der Zeit Konzeptwandel: 3 Forschungsanstze, die auseinander hervorgehen auch wichtig zu beachten: bio-neuro-psychologische Forschungsergebnisse aber auch relevante Entwicklungskontexte wie Peers, Schule etc., Beitrag eigener Aktivitt, Rolle der Kultur

    5. Strukturgenetischer Ansatz: Begrnder: Jean Piaget und Brbel Inhelder (1955) neue Perspektive in Psychologie Piaget: Epistemologe (d.h. an Fragen nach Entstehung von Erkenntnis und Gewissheit ihres Zutreffens interessiert)

    6. = konstruktivistischer Ansatz nicht genetisch determiniert, nicht durch Umwelt verursacht, aber internal gesteuert ? richtete seine Forschungen auf Entwicklung des logischen Schlieens aus

    7. kognitive Entwicklung = 4 aufeinander aufbauende Stufen Jugendalter ? Stufe der formalen Operation = Fhigkeit, eine bergeordnete Perspektive einnehmen & abstrakt Denken zu knnen ? letzte Stufe, reicht ber logisches Schlieen hinaus

    8. bergnge: biolog. Reife + zunehmend komplexe Anforderungen der Umwelt = kognitives Ungleichgewicht ? d.h. dass der Pubertt ? besonderer Stellenwert in Forschung zentral: Verhltnis von Wirklichem und Mglichem

    9. Methodik: Reihe von konzipierten Aufgaben ? 15 Experimente, Teilnehmer: Kinder zw. 5 und 16 Jahren sollten in Experimenten mit bestimmten Material umgehen + Verstndnis aufbauen

    10. danach ? Auskunft geben ber Schlussfolgerungen Aussagen nach Klinischer Methode protokolliert + auf vorhandene/fehlende logische Operationen hin analysiert

    11. Ergebnisse: Aufgaben zum bergang vom konkreten zum operationalen Denken ? 3 Haupttypen dabei geht es um: Isolation von Variablen Kombinatorisches Denken Proportionales Denken

    12. Kritik: Protokoll-Analyse Vernderungen in der Aufgabenstellung = eindeutig im Zusammenhang mit verbesserter logischer Kompetenz? Formal-operatives Stadium = letzte Stufe?? (andere Studien ? nein! )

    13. Informationsverarbeitungsansatz Interesse: Verarbeitungsgeschwindigkeit und Gedchtniskapazitt ? Computerwissenschaft: Vernderungen in der Logik als entsprechende Strategien der Informationsverarbeitung erklren

    14. ? entwicklungsbezogene & individuelle Unterschiede in Informationsverarbeitung ? Mittelpunkt Prozess der Lsungsgenerierung ? 6 Teilschritte (fr Aufgaben la A:B :: C:D) encoding (Enkodierung) inference (Rckschluss) mapping (Funktion/Abbildung erstellen) application (Anwendung) justification (Rechtfertigung) responding (Antworten)

    15. ? entwicklungsbezogene & individuelle Unterschiede in Informationsverarbeitung ? Mittelpunkt Prozess der Lsungsgenerierung ? 6 Teilschritte (fr Aufgaben la A:B :: C:D) encoding (Enkodierung) inference (Rckschluss) mapping (Funktion/Abbildung erstellen) application (Anwendung) justification (Rechtfertigung) responding (Antworten)

    16. versucht, kognitive Prozesse in strukturgenetisches Modell zu integrieren ? Verbesserung der Kapazitt = Motor der kognitiven Entwicklung CASE (1985): kognitive Entwicklung = anhand von Stufen (wie bei Piaget)

    17. Unterschiede zwischen den Stufen aber anhand kognitiver Komponenten beschrieben bergnge zwischen Stufen an physiologische Vernderungen im Gehirn geknpft Verbesserung der kogn. Komponenten = Automatisierung der Denkprozesse ? autom. Form zu Denken ?Ressourcenfreisetzung

    18. ? Entwicklung des Denkens als bergang vom prdimensionalen zum eindimensionaeln zum zweidimensionalen und zum integriert zweidimensionalen Denken

    19. kognitive Komponenten (Teilfunktionen): Aufmerksamkeit: Verbesserungen ? selektive Aufmerksamkeit + geteilte Aufmerksamkeit Jugendliche: zunehmend in der Lage, aufgabenirrelevante Informationen auszuschalten ? inhibitorische Impulse

    20. Gedchtnis: Verbesserungen: Arbeits- + Langzeitgedchtnis Leistung des Arbeitsgedchtnisses fr verbale/visuelle Info zwischen Kindheit (8-10jhrige) und Adoleszenz (19jhrige) ? kontinuierliche Zunahme Gedchtnisspanne? nur wenig Fortschritt im Jugendalter

    21. Verarbeitungsgeschwindigkeit: Anstieg im reinen Tempo Unterschiede im altersabhngigen Anstieg in der Verarbeitungsgeschwindigkeit im Verlauf der Adoleszenz geringer Verarbeitungsgeschwindigkeit: wenige Vernderungen zwischen mittlerer Adoleszenz + frhem Erwachsenenalter

    22. Organisation: Strategien zur Verarbeitung: Verbesserung Kinder nicht so effizient wie Jugendliche Jugendliche: flexibler in Fhigkeit, unterschiedliche Strategien fr unterschied. Situationen anzuwenden basiert auf Gebrauch von Gedchtnissttzen + Einsatz von elaborativen & organisatorischen Strategien

    23. Metakognition: = explizites Wissen ber eigene Denkvorgnge Erklrung von Selbst-Bewusstheit eigene Lernprozesse besser kontrollierbar

    24. Domainspezifischer Ansatz = auch Expertiseforschung ? mchte Verarbeitungsunterschiede erklren Zentral: Aneignung von Wissen & Fertigkeiten in spezifischen Domnen = Motor kognitiver Entwicklung

    25. entwicklungsbezogener Fortschritt = mehr Wissen und grere Fhigkeiten, dieses anzuwenden Prozess der Wissensaneignung = Basis effektiver Denkprozesse Expertise + ihre Entwicklung = auf spezifische Wissensgebiete ausgerichtet

    26. zentral fr Aufbau von Expertise: konzeptuelles Verstehen lange Zeit erforderlich, um hohes Leistungsniveau zu erlangen rasche Wissensveraltung ? permanente Wissenserweiterung und spezifizierung erforderlich bewusstes, absichtliches ben ? Automatisieren von Subroutinen ?Metakognitionen zentrale Komponenten von Expertise!

    27. bewusste Koordination ? Kompetenz, die profunden Aufbau von Wissen gewhrleisten ? Leistungszunahmen in kognitiver Entwicklung + Gehirnentwicklung im Jugendalter ? Adoleszenz Hochphase fr Erwerb solcher Koordination

    28. Interdisziplinrer Zugang: bio-neuro-psychologische Aspekte zum Verstndnis der komplexen Zusammenhnge auch Gehirnentwicklung betrachten prfrontaler Kortex (=Ort der Koordination kognitiver Aktivitt) ?Funktionen der prfrontalen Kortexes: Aufrechterhaltung metakognitiver Operationen

    29. ?whrend der Adoleszenz kontinuierliche Entwicklung des prfrontalen Bereichs ? Instanz zur Emotions-, Aufmerksamkeits- und Verhaltensregulation + Integration kognitiver Fhigkeiten

    30. aber auch Einfluss auf Arbeitsgedchtnis ? bewusstere Kontrolle des Denkens um dies zu untersuchen: MRI-Verfahren oder fMRI = nicht-invasive Verfahren

    31. Geschlechtsspezifische Unterschiede Myelinbildung bei Mdchen schneller-->frher emotional reif als Jungs in Untersuchungen inkonsistente Ergebnisse, knnen auch als Kohorteneffekt interpretiert werden

    32. 3 Aspekte des Denkens Bewusstheit = Bezug zur eigenen Person (= Wende nach innen), Hineinwachsen in Erwachsenenrolle (Wende nach auen)? Entstehung komplexer Formen durch Hirnreifung + Auseinandersetzung mit sozialem Umfeld ?kommt in Vernderung von Regulationskompetenzen zum Ausdruck

    33. Introspektion = bewusste Hinwendung zum eigenen Denken, Metakognitionen zu eigenen Gedanken, Emotionen, zum eigenen Selbst -->Entwicklung von Selbst-Bewusstheit, Bildung Identittskonzept

    34. Egozentrismus = Elkind: Fhigkeit sich selbst als Objekt unter Objekten zu sehen, durch krperliche Vernderungen und Vernderungen der sozialen Interaktion Aufmerksamkeit auf eigene Person gelenkt und eigene Gedanken und Gedanken anderer erforscht imaginary audience = imaginres Publikum personal fable = Individuation

    35. Formal-operatorisches Denken schlussfolgernd ableiten, was mglich sein knnte-->hypothetisches Denken wird im Sozialverhalten deutlich dadurch auch Entwicklung deduktives Denken expliziter Unterricht darin ntig zentral fr Adoleszenz

    36. Schlussfolgerndes Denken = generell schlussfolgernde Prozesse, erzeugen auf Basis von Gegebenen Erkenntnis, automatisiert, zunehmende Bewusstheit solcher Prozesse = Denkfortschritt Formen nach Moshman: case-based reasoning law-based reasoning

    37. Relativistisches Denken unterschiedliche Perspektiven einnehmen knnen zunchst egozentrisches denken, wird schrittweise objektiver umfasst Differenzierung von Standpunkten und deren Koordination Akzeptanz inkompatibler Wissenssysteme Anerkennung der subjektiven und willkrlichen Natur von Wissen

    38. Kritisches Denken Rationalitt nach Moshman = Person hat gute Grnde fr Meinungen und Handlungen Individuum whlt selbst, ist sich Konsequenzen bewusst

    39. Dialektisches Denken Alternative zu Piaget, fnfte Stufe keine einheitlichen Ergebnisse bzw. Theorien vorhanden

    40. 4 Denken und Handeln Entscheidungen treffen Entscheiden = mehrgliedriger Prozess, der auf Erreichung eines bestimmten Ziels ausgerichtet ist ob das mit Alter effektiver wird ? nicht geklrt Situation? ? reale Kontexte Laborentscheidungen

    41. Entscheiden analytisch oder heuristisch? die meisten Entscheidungen ? nicht nach logischen Regeln (im formalen Sinn) duales Prozessmodell ? Gegenberstellung von analytischem und heuristischen Vorgehen analytisches Vorgehen ? Dekontextualisierung heuristisches Vorgehen ? starker Kontextbezug

    42. logisches Problem bei diesem Modell: Vorgabe, dass fr korrekte Lsung analytisches Vorgehen von Nten ist ? aber Problem enthlt Anreiz, heuristischen Lsungsweg zu bevorzugen Kognitive Fhigkeiten = guter Prdiktor fr analytisches Vorgehen aber kein Zusammenhang zwischen Alter und kognitiven Fhigkeiten

    43. Risikoverhalten Behavioral Decision Theory: Entscheidungen treffen = rationaler Prozess, Kosten Nutzen unterschiedlicher Alternativen abwgen, Konsequenzen einschtzen knnen u.a. durch Invulnerabilitt Gefhle oft entscheidend fr Handlungen in Pubertt Unterscheidung hot cognition & cold cognition Dopamin evtl. auch bedeutend

    44. 5 Fazit interdisziplinr ausgerichtete Forschung wichtig Integration Neurowissenschaft wichtige Entwicklungsphase kognitiver Prozesse teilweise keine einheitlichen theoretischen Anstze und Ergebnisse vorhanden

    45. 5 Anwendung Less Guilty by Reason of Adolescence (?) nur in wenigen Lndern Todesstrafe fr jugendliche Straftter Proportionalitt von Strafe: faires Strafma: nicht nur abhngig von angedrohtem oder tatschlich verursachten Schaden, sondern auch von Schuldfhigkeit des Tters

    46. Gerichte: 2 Mglichkeiten ? Rechtfertigung oder Milderung der Strafe

    47. Faktoren fr eventuell verminderte Schuldfhigkeit endogene Schdigungen bzw. Defizite der Entscheidungsfhigkeit uere Umstnde ? so zwingend, auch andere Menschen in der gleichen Weise Druck erlegen wren die kriminelle Handlung ? untypisch fr Handelnden + nicht Produkt eines schlechten Charakters

    48. auf jugendliche Straftter angewendet bedeutet dies: Jugendliche + Erwachsene: Unterschiede in kognitivem und psychosozialem Entwicklungsstand ? kann kompetente Entscheidungen (bei Jugendlichen) erschweren Fhigkeit zur Entscheidungsfindung bei Jugendlichen unausgereift ? anflliger fr den Einfluss zwingender Umstnde Identitt Jugendlicher noch nicht fertig entwickelt? kriminelles Verhalten durch schlechten Charakters unwahrscheinlich

    49. oft angenommen: fr Entscheidungsfindung notwendigen kognitive Fhigkeiten hneln in mittlerer Adoleszenz denen von Erwachsenen ?aber: Entscheidungsverhalten in Laborexperimenten vs. in natrlichen Settings mglich, dass sich Urteile und Entscheidungen von Jugendlichen durch deren psychosozialer Unreife von Erwachsenen unterscheiden kognitive Fhigkeiten formen Prozess der Entscheidungsfindung psychosoziale Faktoren beeinflussen Werte und Prferenzen und somit die Ergebnisse des Entscheidungsprozesses

    50. Faktoren psychosozialer Reife: Empfnglichkeit fr Einfluss durch Peers Einstellung gegenber / Wahrnehmung von Risiken Zukunftsorientierung Fhigkeit zum Selbstmanagement

    51. Einige Unterschiede im Entscheidungsverhalten ? eventuell neurobiologisch/-psychologisch erklrbar Vernderungen im limbischen System ? Suche nach neuen Erfahrungen, riskanteres Verhalten, erhhte Emotionalitt und Anflligkeit fr Stress Prfrontaler Kortex: Entwicklung bis spte Adoleszenz ? Langzeitplanung, Urteils- und Entscheidungsverhalten noch nicht ausgereift

    52. empirische Befunde : Jugendliche aufgrund verminderter Fhigkeiten zur Entscheidungsfindung hnlich geistig beeintrchtigten Personen weniger schuldfhig als Erwachsene

    53. Fazit: Jugendliche ? meist nicht so starke Defizite in ihrer Entscheidungsfhigkeit, dass sie sich der unmittelbaren Konsequenzen ihrer Tat und ihrer Unangemessenheit nicht bewusst wren ?aber: oben geschilderte entwicklungsbedingte Faktoren tragen zur Berechtigung gemigterer Strafe bei

    54. individueller vs. kategorialer Ansatz ?fr Groteil Jugendlicher kann die geschilderte entwicklungsbedingte Unreife angenommen werden ?Tendenz, mildernde Umstnde aufgrund irrelevanter Faktoren zuzusprechen ?kategorialer Ansatz mit dem Hauptziel der Rehabilitation und ohne die Mglichkeit der Todesstrafe

    55. Diskussion

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