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Peter Franz ‚Willkommen in der Universitätsstadt Halle‘ - Wie lassen sich die Potenziale von Wissenschaftseinrichtungen für die Stadtentwicklung nutzbar machen? Vortag im Rahmen des 2nd Halle Forum on Urban Economic Growth vom 27.-28. November 2008 am Institut für Wirtschaftsforschung Halle.
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Peter Franz‚Willkommen in der Universitätsstadt Halle‘ - Wie lassen sich die Potenziale von Wissenschaftseinrichtungen für die Stadtentwicklung nutzbar machen?Vortag im Rahmen des2nd Halle Forum on Urban Economic Growthvom 27.-28. November 2008am Institut für Wirtschaftsforschung Halle
Inhaltsübersicht • Der „Knowledge City“-Ansatz • Halle als Wissenschaftsstandort • Ansatzpunkte bei der Universität und den anderen Wissenschaftseinrichtungen • Ansatzpunkte bei der Stadt • Ansatzpunkte bei der Landesregierung • Fazit
Der „Knowledge City“-Ansatz (I) • Ausgangspunkt: Steigende Bedeutung der wissensbasierten Ökonomie • Welche Potenziale kann eine Stadt im Hinblick auf diesen Trend einbringen? • Kontextmodell: Städte als Knoten und Scharniere von Wissensaustausch und der Rekombination von Teilelementen vorhandenen Wissens
Der „Knowledge City“-Ansatz (II) • Ressourcenmodell: Städte als Orte der Erzeugung von Wissen und Humankapital • „Knowledge City“ als Leitbild der Stadtentwicklung stärker orientiert am Ressourcenmodell
Der „Knowledge City“-Ansatz (III) Eine Stadt entspricht dem Leitbild einer „Knowledge City“ umso mehr, je … • intensiver die in ihr angesiedelten WE miteinander interagieren • stärker Forschung und Ausbildung auf Bedarf der Firmen in der Region ausgerichtet sind • besser es gelingt, weitere WE und FuE-orientierte Unternehmen anzusiedeln
Der „Knowledge City“-Ansatz (IV) Umsetzung des Leitbilds erfordert • Identifizierung der eigenen Kernkompetenzen (wo liegen die Stärken und Exzellenzpotenziale?) • Anstöße für kooperatives Handeln und das Bündeln/Verstärken der Kernkompetenzen • Schaffen günstiger Rahmenbedingungen für das Entstehen eines kreativen Milieus Zentrale Akteure: Wissenschaftseinrichtungen, Stadtverwaltung, Unternehmen der Region, Kammern, Wirtschaftsverbände, Landesregierung
Der „Knowledge City“-Ansatz (V) Mögliche Erträge einer „Knowledge City“-Strategie für die betreffende Stadt: • Ökonomisch: Attraktivitätsgewinn als Unternehmensstandort • Demographisch: Stabilisierung der Einwohnerzahl und Verjüngung der Bewohnerschaft • Stadtplanerisch: Profitieren vom stadtgestalterischen Potenzial von Investitionen in Hochschulbauten • Sozio-kulturell: Zentraler Baustein für Entstehen eines kreativen Milieus
Halle als Wissenschaftsstandort (I) • Martin-Luther-Universität (MLU) mit Abstand größte WE in der Region (ca. 18.000 Studenten, 2.200 Wissenschaftler, 10 Fakultäten) • Starkes Traditionsbewusstsein durch mehr als 300-jährige Universitätsgeschichte • Historisches Highlight: Erste Promovierung einer Frau 1754 (Ärztin Dorothea Erxleben)
Halle als Wissenschaftsstandort (II) • Kunsthochschule Burg Giebichenstein (aus Kunstgewerbeschule zu Beginn des 20. Jhdts. entwickelt; starke Struktureingriffe durch NS- und DDR-Regime; ca. 1.000 Studenten, 100 Personalstellen im wissenschaftlichen und künstlerischen Bereich) • Nationale Akademie der Wissenschaften (Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina von 1652)
Halle als Wissenschaftsstandort (III) Außeruniversitäre Forschungsinstitute • 2 Max-Planck-Institute; 1 Max-Planck-Forschungsstelle • 3 Institute der Leibniz-Gemeinschaft • 1 Fraunhofer-Institut; 1 Fraunhofer-Center; 1 Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum • 1 Filiale des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung • Erweiterung der Fraunhofer-Einrichtungen ganz aktuell und auf Bedarf von Unternehmen in der Region bezogen
Städte mit der größten Zahl an öffentlich finanzierten Wissenschaftseinrichtungen
Halle als Wissenschaftsstandort (IV) Strategisches Handeln der WE • Restrukturierung der MLU primär durch Kultusministerium; geringe Autonomie der MLU(Abwicklung der Ingenieurausbildung an der MLU Hemmschuh für Beziehungen Wissenschaft-Wirtschaft) • Einrichtungsübergreifende Identifizierung der Kernkompetenzen des Wissenschaftsstandorts bisher nicht angegangen • Erste Ansätze für Kooperationen zwischen verschiedenen WE
Halle als Wissenschaftsstandort (V) Bisher unzureichend genutzte Potenziale für eine „Knowledge City“-Strategie: • Immobilien-Portfolio der MLU im Stadtgebiet • „Die Hochschulen des Landes bewirtschaften die Liegenschaften im Wege der Auftragsverwaltung. Die Grundstücke verbleiben im Eigentum des Landes. … Die Veräußerung oder Belastung von Grundstücken ist an die Zustimmung des Kultusministeriums … gebunden. Einnahmen werden dem Landeshaushalt zugeführt.“ (Pressesprecherin des Kultusministeriums; Quelle: SN, 20.04.08) • „Bereits seit 15 Jahren verwaltet und bewirtschaftet das Universi-tätsklinikum die ihm zugeordneten Gebäude und Grundstücke … Bis heute wurde kein Objekt verkauft“ (Pressesprecher des Uni-Klinikums; Quelle: SN, 20.04.08)
Halle als Wissenschaftsstandort (VI) Bisher unzureichend genutzte Potenziale für eine „Knowledge City“-Strategie: • Nutzung der Lehrressourcen für Weiterbildungsangebote • Verbesserung des Zugangs zur Universität für größere Personengruppen • Stärkere Orientierung der Ausbildung am Arbeitsmarktbedarf
Halle als Wissenschaftsstandort (VII) Was kann die Stadt zu einer „Knowledge City“-Strategie beitragen? • Stadtplanung: • Innenstadt-Standorte von MLU-Einrichtungen sichern und vermehren • Belebung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt • Eine Repräsentanz der MLU (u. auch der anderen WE) im direkten Zentrum schaffen • Öffentliches Bewusstsein stärken, in einer wissenschafts-geprägten Stadt zu leben
Halle als Wissenschaftsstandort (VIII) Was kann die Stadt zu einer „Knowledge City“-Strategie beitragen? • Wirtschaftsförderung: • Begleitende Unterstützung von Netzwerken und bilateralen Wirtschafts-Wissenschafts-Kooperationen • Unterstützung von Spin-offs des Personals der WE • Mehr Humankapital von Graduierten verbleibt in der Region • Mehr Betonung auf Starter-Zentren?
Derzeitige Haupthindernisse bei der Umsetzung einer „Knowledge City“-Strategie • Geringe Autonomie der Hochschulen durch Unterstellung unter das Kultusministerium • Mehr Spielräume durch neues Hochschulgesetz? • Bereitschaft bei WE zur Kooperation untereinander noch zu gering ausgeprägt • Intensivierung durch verstärkte Mittelvergabe über Exzellenz-Wettbewerbe? • Zu geringe Nachfrage regionaler Unternehmen nach Leistungen der WE • Große Chance durch neue Solarstrom-Branche?
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Peter.Franz@iwh-halle.de