1 / 34

Lernen und Kompetenzen erhalten

Christine Schwarzer Abteilung für Weiterbildung und Beratung. Lernen und Kompetenzen erhalten. Wie ältere Beschäftigte ihre Arbeitsfähigkeit bewahren (können). Gliederung. Was ist Alter(n)? Welche Auswirkungen hat es auf das Lernen?

faye
Télécharger la présentation

Lernen und Kompetenzen erhalten

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Christine Schwarzer Abteilung für Weiterbildung und Beratung Lernen und Kompetenzen erhalten Wie ältere Beschäftigte ihre Arbeitsfähigkeit bewahren (können)

  2. Gliederung • Was ist Alter(n)? • Welche Auswirkungen hat es auf das Lernen? • Welche Konsequenzen lassen sich daraus für das Lernen über die Lebensspanne ziehen?

  3. Lebenstreppe

  4. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!

  5. Altersdefinitionen • Chronologisches Alter • Biologisches Alter • Psychologisches Alter • Soziales Alter

  6. Grundannahmen zur Entwicklung BALTES et al. (1980) nennen 3 miteinander interagierende Systeme: • Normativ-altersbezogene Einflüsse • Normativ-historische Einflüsse • Non-normative Einflüsse

  7. I NTEL L I GENZ ALTER Durchschnittsalter bei einem amerikanischen Intelligenztest in Beziehung zum Lebensalter(Quelle: Lehr, 2003, 51) Abbau-Kurve der Intelligenz - altes Forschungsparadigma

  8. Beispiele aus 36 Fragen Ja Nein Mindestens 10% der alten Menschen leben in Institutionen. Das Vorkommen von ernsten geistigen/seelischen Erkrankungen (wie Depressionen) nimmt mit dem Alter zu. Die Mehrzahl alter Menschen hat kein Interesse an Sexualität. Psychotherapien haben wenig Erfolg bei alten Menschen. Die Mehrheit älterer Menschen fühlt sich elend. Die Mehrheit der alten Menschen ist sozial isoliert und einsam. Wenn das letzte Kind das Haus verlässt, erleben es die meisten Eltern als ernstes Problem, sich dieser Situation anzupassen. Vorurteile(Palmore, 1988)

  9. Intelligenz als kulturgebun-denes Wissen Pragmatik LEISTUNG Mechanik Intelligenz als Basisprozess der Informations-verarbeitung ca. 25 Jahre ca. 70 Jahre Entwicklungsverläufe der fluiden und kristallinen Intelligenz(Quelle: Baltes, 1990, 5) Pragmatik und Mechanik der Intelligenz

  10. Sieben Thesen über das Wesen des Alters(Baltes, 1989)

  11. Fähigkeiten mit altersbezogener Abnahme: • Sensorische Leistungen des Sehens und Hörens • Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung • Kapazität und Genauigkeit des Arbeitsgedächtnisses Fähigkeiten mit altersbezogener Zunahme: • Schnelleres und besseres Urteilsvermögen • Handlungsbezogene Wahrnehmung von Situationen • Automatisierung von Urteils-/ Handlungsprozessen • Kommunikationsfähigkeiten • Fähigkeit zur Selbststeuerung • Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit

  12. U. Lehr (2004) führt folgende relevante Aspekte auf, die die Lernfähigkeit im Erwachsenenalter beschreiben: • Ältere lernen bei sinnlosem Material schlechter, bei sinnvollem Material sind sie Lernleistungen mit denen der Jüngeren vergleichbar • Älteren fehlt es oft an gewisser Lerntechnik („Kodierungsschwäche“), die aber behoben werden kann • Zu schnell gebotener Lernstoff behindert Ältere mehr als Jüngere • Der Übungsgewinn bei einzelnen Aufgabenwiederholungen ist bei Älteren und Jüngeren gleich; Jüngere haben höhere Ausgangsbasis, Ältere brauchen mehr Wiederholungen um gleichen Stand erlangen. • Eine schlechte Lernleistung bei Älteren ist meist nicht ein Zeichen nachlassender Lernleistung sondern oftmals von Unsicherheit, die einer Reproduktion des Gelernten im Wege steht

  13. U. Lehr (2004) führt folgende relevante Aspekte auf, die die Lernfähigkeit im Erwachsenenalter beschreiben: • Bei übersichtlich gegliederten Lernstoff lernen Ältere leichter, wenn der Komplexitätsgrad geringer ist • Der Lernprozess bei Älteren ist störanfälliger als der bei Jüngeren • Lernen in Teilen begünstigt Jüngere, Lernen im Ganzen begünstigt Ältere • Der Begabungsfaktor spielt eher als der Altersfaktor eine Rolle • Der Übungsfaktor während des gesamten Erwachsenenalters hat eine große Bedeutung • Der Gesundheitsfaktor spielt ebenso eine große Rolle • Besonders starken Einfluss haben zudem Lernaktivität und motivationale Aspekte, also die innere Bereitschaft, den Stoff aufzunehmen

  14. Explizites Lernen: Ziel einer Aktivität ist das Lernen (Schule, Kurs,...) Jüngere sind im Vorteil Implizites Lernen: Lernen passiert praktisch „nebenbei“ Ältere sind gleich auf Auswirkungen der Alterstruktur auf Lerninhalte und Lernformen

  15. Selbst erarbeiten Dokumentation Hören + Sehen Lesen Sehen Hören Art der Informationsaufnahme • Gelernt wird das, was gelehrt wird! • Gelernt wird nicht immer das, was gelehrt wurde! • Gelernt wird auch, wenn nicht gelehrt wird! • Gelernt wird, was subjektiv bedeutsam ist! • Gelernt wird, was selbst erfahren wird!

  16. Auswirkungen der Alterstruktur auf Lerninhalte und –formen Beteiligung der Altersgruppen an beruflicher Weiterbildung

  17. Teilnahme und Nichtteilnahme hängen vom Ausmaß der Befrie-digung primärer und sekundärer Bedürfnisse und dem Einfluss positiver und negativer Kräfte ab. • Die Teilnahmewahrscheinlichkeit wächst, wenn zwischen dem Selbstbild der Lernenden sowie Art und Umfeld des Weiter-bildungsangebotes Kongruenz besteht („Kongruenz-These“) • Die Teilnahmemotivation ergibt sich aus der Interaktion von Erwartungen und der Summe der positiven und negativen Werte, die ein Individuum den Lernaktivitäten zuschreibt („Kraft-Feld-These“). • Die Entscheidung zur Teilnahme fällt häufig mit Wechseln in Lebenssituationen zusammen („Lebensübergänge-These“). • Das Teilnahmeverhalten ist abhängig davon, inwieweit es mit dem Verhalten der jeweiligen sozialen und kulturellen Referenz-gruppe übereinstimmt („Referenzgruppen-These“). • Teilnahme an Weiterbildung korrespondiert mit der Teilnahme am sozialen Leben überhaupt („soziale Partizipation“).

  18. Vorbedingungen Ergebnisse Prozesse Entwicklung und Altern als Spezialisierung (Kanalisierung) Verlust an biologischen Entwicklungs- und Kapazitätsreserven Altersspezifische Entwicklungsmöglich-keiten (Kultur des Alters) Optimierung Selektion Kompensation Eingeschränktes, aber selbstwirksames Leben Selektive Optimierung mit Kompensation(SOK-Modell)Ein psychologisches Modell erfolgreichen Alterns(Baltes & Baltes, 1990)

  19. hoch Anreiz Erfolgswahrscheinlichkeit MOTIVATION niedrig leicht mittel schwierig Aufgabenschwierigkeit

  20. Berufliche Leistung und Alter: Variabilität der Leistungsentwicklung bei älteren Mitarbeitern und Einflussfaktoren

  21. Berufliche Leistung und Alter: Aufgabentypen mit unterschiedlicher Beziehung zwischen Alter und Leistung

  22. In Mecklenburg-Vorpommern sterben die Männer so früh wie nirgends sonst im Land. Hier ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch. Und Arbeitslose haben eine kürzere Lebenserwartung Im ganzen Land gilt: Frauen werden älter als Männer. Sie sind genetisch im Vorteil und achten mehr auf ihre Gesundheit. Die Frauen im Osten leben inzwischen genauso lange wie die im Westen. Die Männer machen Sorgen: Sie fahren zu schnell Auto, rauchen und trinken mehr. In NRW, Bremen und im Saarland sterben die Männer relativ früh: Als sie jung waren, schufteten viele in der Schwerindustrie. Heute gibt es dort weniger Jobs – und die Gesunden ziehen öfter weg als die Kranken. Im relativ vermögenden Süden wird man alt. Reiche leben länger. Sie wissen mehr über Vorsorge, treiben Sport, ernähren sich gesünder.

  23. Gutes Führungsverhalten und gute Arbeit von Vorgesetzten ist der einzig hochsignifikante Faktor, für den eine Verbesserung der Arbeitsfähigkeit zwischen dem 51. und 52. Lebensjahr nachgewiesen wurde. (Ilmarinen & Tempel, 2002)

  24. alters-differenziert alters-integriert Alter Freizeit alt mittel Arbeit Bildung Arbeit Freizeit Bildung jung Zwei Typen gesellschaftlicher Lebenslaufstruktur (Baltes & Montada, 1996)

  25. Nutzung der Stärken älterer Mitarbeiter in der Zusammenarbeit mit Jüngeren

  26. Nutzung der Stärken älterer Mitarbeiter in der Zusammenarbeit mit Jüngeren:Beispiel Aufgabenorientierter Informationsaustausch • Nutzung des vorhandenen Arbeits- und Erfahrungswissens der Mitarbeiter • Zusammensetzung der Gruppe aus Mitarbeitern mit unterschiedlicher Berufserfahrung und Qualifikation • Gruppenarbeit wird als kooperativer Problemlöseprozess gestaltet, der durch einen Moderator gesteuert wird • Nutzung der Verbesserung und Dokumentationen für die: • Veränderung von Arbeitsplätzen • Qualifizierung am Arbeitsplatz (z.B. Einweisung neuer Mitarbeiter) • Individuelle Entwicklungsplanung

  27. Empfehlungen zur BildungEmpfehlung der Expertenkommission „Ziele in der Altenpolitik“ (2007) • Förderung einer differenzierten Sicht von Alter und Altern • Chancengleichheit in Bezug auf Bildung schaffen und Ungleichheiten im Bildungssystem abbauen • Weiterer Ausbau der Grundversorgung mit Angeboten allgemeiner, politischer und kultureller Weiterbildung • Öffnung und Erweiterung von Bildungsangeboten • Ausbau betrieblicher Weiterbildung

  28. Empfehlungen zur BildungEmpfehlung der Expertenkommission „Ziele in der Altenpolitik“ (2007) • Ausbau gesundheitsbezogener Bildungsaktivitäten • Ausbau der Angebote zur Förderung der körper-lichen, der kognitiven und der alltagspraktischen Kompetenz • Vernetzung bestehender Angebote und Nutzung von Selbstorganisationspotenzialen • Ausbau von Angeboten für Menschen mit lebens-langer Behinderung • Notwendigkeit eines systematischen internationalen Vergleichs von Bildungsaktivitäten

  29. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Christine Schwarzer

  30. „Radiometer“ – ein Unternehmen, das Ausbildung in seine tägliche Produktionsplanung integriert • Management und Arbeitnehmer des dänischen Medizintechnik-Unternehmens Radiometer haben gemeinsam ein innovatives Lernkonzept genehmigt: • Die „Job-2-Idee“: Jeder Beschäftigte erhält die Möglichkeit, sich für eine Tätigkeit in einer anderen Abteilung des Unternehmens zu qualifizieren (auch durch formales und informelles Lernen). Dies verhilft dem Unternehmen zu flexibleren Arbeitskräften, deren Produktionskapazität es stetig nutzen kann. Andererseits erhält der Beschäftigte einen sicheren Arbeitsplatz. Dies erhöht generell die Bereitschaft zur Ausbildung und vermittelt den einzelnen Beschäftigten mehr Selbstvertrauen.

  31. „Radiometer“ – ein Unternehmen, das Ausbildung in seine tägliche Produktionsplanung integriert • In enger Zusammenarbeit mit einem lokalen Zentrum für Erwachsenenbildung bietet das Unternehmen den Beschäftigten Lese- und Schreibkurse, Sprachkurse und IKT-Kurse an. Die Lese- und Schreibkurse in Dänisch finden während der Arbeitsstunden statt, für die Kurse in den Fremdsprachen dagegen gilt eine 50/50- Regelung (zu gleichen Teilen während der Arbeitszeit und in der Freizeit). • Die IKT-Kompetenzen wurden durch eine „Heim-PC Vereinbarung“ intensiviert; dabei erhalten die Beschäftigten einen Steuernachlass für einen zu Hause zu nutzenden PC, wenn sie bereit sind, diesen für die Teilnahme an einem Fernkurs zu verwenden.

  32. „Radiometer“ – ein Unternehmen, das Ausbildung in seine tägliche Produktionsplanung integriert Hierbei wird jedes Jahr mit den einzelnen Beschäftigten ihre berufliche und persönliche Entwicklung erörtert. Fast alle Arbeiter beteiligen sich an formaler Bildung und Ausbildung (durchschnittlich 5 Tage im Jahr). 95% der Arbeiter schrieben sich für das Heim-PC Programm ein und verpflichteten sich zu 100 Stunden IKT Ausbildung, in erster Linie zu Hause. Die Zusammenarbeit auf allen Unternehmensebenen führt nicht nur zu mehr Ausbildung, sondern auch zu mehr Flexibilität, Motivation und einer „ganzheitlichen“ Sicht der Personalentwicklung. Alle Manager müssen die – positive und negative – Auswirkung des Ausbildungsansatzes auf die Arbeit akzeptieren und Verständnis dafür zeigen, da die Bereitschaft der Beschäftigten zur Teilnahme an der Ausbildung entscheidend von ihnen abhängt. (Dänemark)

More Related