440 likes | 781 Vues
2. Vortragsprogramm. Einfhrung: Zusammenleben mit Migranten Ein Kulturkonflikt?Religise Erziehung = Integrationshemmnis?Ergebnisse eigener empirischen Studien zu Erziehung im interkulturellen KontextFrdermglichkeiten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. 3. Unsere Wahr
E N D
1. 1 Erziehung zwischen zwei Welten -Spannungen und RessourcenPD Dr. Haci-Halil UslucanUniversitt Potsdam; Institut fr PsychologieKontakt: uslucan@uni-potsdam.de
2. 2 Vortragsprogramm
3. 3 Unsere Wahrnehmung des Fremden/der Fremden
4. 4 Kulturkonflikte Entgegengesetzte Einflsse von Familie einerseits und Einflsse des Aufnahmelandes
5. 5 Probleme des Kulturkonflikt-Ansatzes Ursachenzuschreibung einseitig auf den Kulturwechsel
Kulturwechsel reduktionistisch als Entwicklungseinschrnkung
Fokussierung auf einseitige Bereicherung der Einheimischen bzw. einseitiger Verlust der Migranten
Unterstellte Homogenitt der Mehrheits- wie der Minderheitskultur
Kultur als unausweichlich prskriptiv: Unterschlagung der Widerstands- und Eigenmchtigkeitspotenziale der Subjekte
6. 6 Funktion der Religion
7. 7 Sackmann: Trkische Muslime in Deutschland Zur Bedeutung der Religion
8. 8 Erziehung in islamischen Familien
9. 9 Erziehung in islamischen Familien
10. 10 Erziehung in islamischen Familien
11. 11 Erziehung in islamischen Familien
12. 12 Erziehung in islamischen Familien
13. 13 Erziehung in islamischen Familien
14. 14 Erziehung in islamischen Familien
15. 15 Erziehung in islamischen Familien
19. 19 Erziehung im interkulturellen Kontext
20. 20 Erziehung im interkulturellen Kontext
21. 21 Erziehung und Sozialisation trkischer Kinder Value of Children (VOC)
Psychologische Wertigkeit von Kindern
konomische Wertigkeit von Kindern
22. Elterliche Erziehungsmuster Autoritativer Erziehungsstil Autoritrer
Erziehungsstil Nachgiebiger Erziehungsstil Laisser-faire Ablehnend-vernachlssigender Erziehungsstil
24. Erziehungs- und Entwicklungskontexte in Familien mit Migrationshintergrund Eigene empirische Studie: Elterlicher Erziehungsstil bedeutsamer Prdiktor fr die Persnlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Kultureller Kontext wesentliche Determinante erzieherischer Erwartungen und Haltungen (Darling & Steinberg, 1993).
Hohe Anomieerfahrungen trkischer Migranten: Deutsche Gesellschaft vielfach als ungeordnet, und das soziale Leben als diffus und undurchsichtig erlebt (Uslucan, 2005.)
Diese Verunsicherungen haben Auswirkungen auf die Erziehung und Sozialisation von Migrantenkinder und -jugendliche.
25. Theoretischer Hintergrund Familien trkischer Herkunft in der Aufnahmegesellschaft: hufig strker behtender und kontrollierender Erziehungsstil als deutsche Familien und auch Familien in der Trkei (Nauck, 1990).
Mit zunehmender Aufenthaltsdauer eine eher an Deutschen orientierte Autonomiebestrebung Jugendlicher
Konflikte gegenber den strker kollektivistischen Orientierungen der Familie.
26. Theoretischer Hintergrund Intensivere Akkulturation der Kinder
Wahrgenommene Entfernung von den Werten der Herkunftskultur
Spannungen im erzieherischen Kontext.
27. 27 Fragestellungen Welche Unterschiede lassen sich im konkreten Erziehungsverhalten trkischer und deutscher Eltern identifizieren?
Welche Unterschiede zeigen sich bei trkischen und deutschen Jugendlichen in der Erfahrung des elterlichen Erziehungsverhaltens?
28. 28 Stichprobenkennzeichnung: Schler
29. 29 Stichprobenkennzeichnung: Eltern
30. 30 Aufenthaltsdauer trkischer Eltern in Deutschland (Angaben in Jahren bis zum Zeitpunkt der Befragung im Sommer 2003)
31. 31 Stichprobenkennzeichnung: Bildungshintergrund der Eltern
35. 35 Akkulturationsorientierungen: Mittelwerte
36. 36
37. 37
38. IV. Ressourcen und Frderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Sichere Mutter-Kind Bindung eine bedeutsame Entwicklungsressource.
In Schulkontexten (Migranten-)Jugendliche noch strker in verantwortungsvolle Positionen ungeachtet mglicherweise geringerer sprachlicher Kompetenzen einbinden
Schulprojekte wie Groer Bruder, Groe Schwester, (Buddy-Projekte)
positives Schulklima; gute Beziehung zum Lehrer, den die Schler als an ihnen interessiert und sie herausfordernd wahrnehmen
39. Resilienzfrderung bei Kindern und -Jugendlichen Individuelle Bezugsnorm statt soziale Bezugsnorm zur Lernmotivation einsetzen
Erfahrungen mit Tutorensystemen in der Lehr-Lern-Forschung einsetzen
strker handlungsorientierte Formen des Unterrichts (nicht nur Frontalunterricht) praktizieren, in denen Jugendliche partizipieren knnen;Schule nicht nur als Ort des Versagens und Ohnmachtserfahrungen
40. Resilienzfrderung bei Kindern und -Jugendlichen symbolische Kapital von Kindern mit Migrationshintergrund nutzen
Religise berzeugungen im Leben von Risikokindern (in diesem speziellen Fall von Migrantenkindern) als ein Schutzfaktor zu betrachten
41. 41 Generelles Problem:
Dilemma: Vermeidung von Stereotypisierungen fhrt zu Differenzblindheit, wenn etwa Lehrer aus einem trivialen Universalismus heraus meinen:
Ich nehme jeden so, wie er ist. Ich mache keinen Unterschied. Kinder sind Kinder.
Denn nicht alle Kinder starten mit gleichen Ausgangschancen ihre Schullaufbahn.
42. 42 Folgende problematische Charakteristika (Auernheimer, 2006):
Fixierung auf fremde Mentalitten oder Sitten: kulturdeterministisches Weltbild
generalisierte Erklrungen fr fremdartiges Verhalten
pauschaler Fundamentalismusverdacht (bei Schlerinnen mit Kopftuch Verdacht auf patriarchale und von Zwang geprgte Familienstrukturen)
Infantilisierung von Migranteneltern; Paternalismus, Mitleid (Einschtzung nichtdeutscher Eltern als defizitr, rckstndig und unmndig)
43. 43
Folgende problematische Charakteristika (Auernheimer, 2006) :
Barsche Forderung nach Assimilation (Es ist durchaus notwendig, dass man diesen Eltern mal ganz rabiat bewusst macht, rabiat in Anfhrungszeichen, was ich von ihnen erwarte, was sie geflligst zu tun haben und was ihre Pflicht ist (Marburger, 1997)
folgenlose bzw. ausgrenzende Toleranz; Anerkennen, dass Migranteneltern andere Erwartungen und Wnsche haben, aber keine Bereitschaft, in irgendeiner Weise diese Wnsche in Erfllung zu bringen.
Tendenz zu zivilisatorischer Mission
keine Infragestellung eigener Wahrnehmungs- oder Bewertungsmuster
kein Eingestndnis eigenen Befremdens
45. 45 Danke fr Ihre Aufmerksamkeit!Und nun Schluss, sonst...