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ACAR. - Angular Correlation of Annihilation Radiation -. - Verwendet Positronen als Medium Messung der Winkelverteilung der Gammastrahlung aus Elektron-Positron-Annihilation - ermöglicht Aussagen über die elektronische Struktur eines Festkörpers. Übersicht. Das Positron Quellen
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ACAR - Angular Correlation of Annihilation Radiation - • - Verwendet Positronen als Medium • Messung der Winkelverteilung der Gammastrahlung aus Elektron-Positron-Annihilation • - ermöglicht Aussagen über die elektronische Struktur eines Festkörpers
Übersicht • Das Positron Quellen β+-Strahler Bremsstrahlungsquellen Positronen aus Paarbildung • Positronen im Festkörper Prozesse Experimentelle Anwendungen • ACAR-Spektroskopie Grundlegendes Prinzip Versuchsaufbau
Das Positron 1930: Postulation des Positrons als Antiteilchen des Elektrons durch P. Dirac 1932: Experimenteller Nachweis durch Anderson mit Hilfe einer Nebelkammer Eigenschaften analog zum Elektron, jedoch umgekehrtes Vorzeichen bei Ladung, magn. Moment, etc. Masse: 511,0034 keV/c2 Ladung: +1,9 · 10 -19 C Magn. Moment 9,2848 · 10 -24 Am2 Lebensdauer (Vakuum) 2 · 10 21 a
Quellen β+-Strahler: Nuklide mit Protonenüberschuss, zerfallen gemäß folgender Reaktion: AZX → AZ-1Y¯ + e+ + υe Typisches Nuklide: 22Na Verwendung im Labor möglich
Quellen häufig verwendet:22Na Herstellung: 24Mg + d → α + 22Na Halbwertszeit 2,6 a → günstig für längere Messungen, bei denen eine konstante Intensität des Positronenstrahls wünschenswert ist gute Aktivität bis zu 1,9 · 109 Bq β+ γ 2,6 a 3,7 ps Zerfall gemäß: 22Na → 22Ne* → 22Ne
Quellen Erzeugung von Positronen aus Bremsstrahlung Beschleunigung von Elektronen auf ein Target durch einen Linearbeschleuniger Erzeugung eines gepulsten Positronenstrahls „Debunching“: Umwandlung in einen kontinuierlichen Strahl
Quellen • Erzeugung von Positronen durch Paarbildung • γ → e+ + e- in der Nähe von Kernen • Wirkungsquerschnitt ~Z2 • Quelle der Gammastrahlung: • γ-Strahlung direkt aus Reaktorkern • Beschuss eines Materials mit Neutronen, wobei γ-Strahlung emittiert wird → NEPOMUC
Quellen NEPOMUC: Neutroneninduzierte Positronenquelle München am FRM2 der TU München Derzeit weltweit intensivste Quelle für monoenergetische Positronen Intensität: 109 e+/s
Funktionsweise NEPOMUC Strahlrohr im Reaktorbecken
Funktionsweise NEPOMUC Ummantelung der Spitze aus Cadmium fängt Neutronen ein und emittiert γ-Strahlung
Funktionsweise NEPOMUC - hohes Z → guter Wirkungsquerschnitt für Paarerzeugung - moderiert entstandene Positronen → isotrope Geschwindigkeitsverteilung Dahinter: Platinschichten
Funktionsweise NEPOMUC Angelegte Spannung zwischen Platinsektionen trennt Elektronen und Positronen und beschleunigt sie
Funktionsweise NEPOMUC Elektrische und magnetische Linsen fokussieren Positronenstrahl und leiten diesen in die Experimentierhalle
Positronen im Festkörper Trifft ein Positron auf einen Festkörper kann es einer Vielzahl an Prozessen unterliegen Drastisch reduzierte Lebensdauer durch Anwesenheit von Elektronen → Annihilation
Positronen im Festkörper Beugung an der Oberfläche: Das Positron dringt nicht in den Festkörper ein Eingedrungene Positronen thermalisieren sehr schnell durch inelastische Streuung Metalle: ~10 ps HL, Isolatoren: >10 ps Genaue Prozesse stark abhängig von Energie der Positronen
Positronen im Festkörper Sie können aber auch vor dieser Zeit wieder zur Oberfläche zurückgestreut werden und den Festkörper verlassen → Ps, Ps-, schnelle e+ Diffusion als freies Teilchen (Lebensdauer: ~ 100 Ps) Rüchstreuung zur Oberfläche als thermalisiertes e+, Ps
Positronen im Festkörper Einfang in Defekt (Leerstellen, Versetzungen, Korngrenzen, etc.) Fehlende positive geladene Atomkerne → Attraktives Potential für e+ Verlängerte Zeitspanne bis zur Annihilation
Positronen im Festkörper Annihilation mit Elektron unter Aussendung von zwei kollinearen γ-Quanten (Schwerpunktsystem) mit 511 keV - Thermalisierte Positronen: vernachlässigbarer Impuls - Hüllenelektronen: isotrope Impulsverteilung bis zum Fermiimpuls → Verbreiterung der Annihilationsspektrums durch Dopplerverbreiterung → DBS → Abweichung des Öffnungswinkels der γ-Quanten von 180° im Laborsystem → ACAR
Experimentelle Anwendungen Messung der Lebensdauer der Positronen in Materie → präzise Aussagen über Defektkonzentration Bestimmung der Dopplerverbreiterung: → Information über Impulskomponente parallel zur Messrichtung (DBS) Abweichung der Winkelverteilung der Annihilationsstrahlung: → sehr genaue Vermessung der transversalen Impulskomponenten → ACAR Positroneninduzierte Auger-Elektronen-Spektroskopie (PAES): Untersuchung von Oberflächen
ACAR-Spektroskopie Bestimmung der Fermi-Fläche durch Messung der Winkelabweichung von 180° im Laborsystem Verursacht durch Transversalimpuls der Elektronen
ACAR-Spektroskopie • 1D-ACAR: Messung der Winkelabweichung in horizontaler Richtung • Impulsdichte: ρ(px) = ∫ρ(p)dydz • 2D-ACAR: horizontal + vertikal • ρ(pxy) = ∫ρ(p)dz • Messung einer Projektion der Fermi-Fläche • → Rekonstruktion aus mehreren Blickwinkeln • Durch gleichzeitige Messung der Dopplerverbreiterung theoretisch Bestimmung aller Impulskomponenten möglich • → Experimentell jedoch nicht ausreichend genau machbar
Versuchsaufbau 1D-ACAR
Versuchsaufbau Quelle und Probe in Bleiburg zum Schutz vor Strahlung Kollimatoren aus Blei und Wolfram lassen nur Strahlung in bestimmter Richtung durch Spaltbreite bestimmt Winkelauflösung Szintillationsdetektoren mit Photomultipliern im Abstand von 4m
Versuchsaufbau Typische Szintillatoren: NaI(Tl), BiGeO, BaF2 NaI(Tl): hohe Quantenausbeute → gute Energie-/Ortsauflösung relativ geringe Nachweiswahrscheinlichkeit → Anwendung bei 2D-ACAR BaF2: sehr kurze Abklingzeit, sehr geringe Quantenausbeute BiGeO: hohe Nachweiswahrscheinlichkeit, geringe Quantenausbeute → Anwendung für 1D-ACAR
Versuchsaufbau Ein Arm des Aufbaus beweglich gelagert, ermöglicht Anfahren best. Winkel Messelektronik selektiert nach Quantenenergie und Detektionszeitpunkt → nur gleichzeitige Annihilationsquanten mit 511 keV werden registriert
Bestehende Versuche 1D-ACAR am Physikdepartment 2D-ACAR mit 16,5 m langen Strahlarmen am Beschleunigerlabor
Literaturverzeichnis [1] P. Dirac: Proc. Roy. Soc, 1930 [2] C. Hugenschmidt, G. Kögel, R. Repper, K. Schreckenbach, P. Sperr, B. Straßer, W. Triftshäuser: Monoenergetic Positron Beam at the Reactor Based Positron Source at FRMII, Nucl. Instr. Meth., 2002 [3] G. Schatz and A. Weidinger: Nukleare Festkörperphysik, B. G. Teubner, Stuttgart, 3. Auflage, 1997 [4] H. Bucka. Lehrbuch der Experimentalphysik 4, Bergmann Schaefer, de Gruyter Berlin, 1981 [5] J. A. Weber, H. Ceeh, C. Hugenschmidt: Messung der Winkelkorrelations von γ-Strahlung aus der Annihilation von Elektron- Positron-Paaren [6] E21 Jahresbericht 2011/2012