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Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Pro & Kontra Dr. Wolfgang Leutheuser

Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Pro & Kontra Dr. Wolfgang Leutheuser Arzt für Orthopädie Kinderorthopädie Sportmedizin. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter.

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Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Pro & Kontra Dr. Wolfgang Leutheuser

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Presentation Transcript


  1. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Pro & Kontra Dr. Wolfgang Leutheuser Arzt für Orthopädie Kinderorthopädie Sportmedizin

  2. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Nach wie vor gibt es, unabhängig von aktuellen Studien, neben Befürwortern von Athletiktraining (Weineck 2003, Ehlenz 1998) noch immer entschiedene Gegner jugendlichen Athletik-Trainings (Hallmann u. Hettinger 1990, Harre 1986).

  3. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter • Aktuelle Situation • Die Weltspitze verjüngt sich zusehends • 2010 wird ein 18-jähriger Jugoslawe MVP in der Euro-League • Jüngster MVP der NBA in diesem Jahr: Derrick Rose von den Chicago Bulls, 22 Jahre • Jüngster Spieler der NBA: Andrew Lee Bynum beginnt mit 18 Jahren als Center bei den Los Angeles Lakers • 31. August wird die 15-jährige Rita Meilutyte Olympia-Siegerin über 100m Brust • Die 16-jährige Chinesin YeSchiwen holt Gold über 4x200m Lagen und schwimmt schneller als der Amerikaner Ryan Lochte über die letzten 50m Kraul • Im Mehrkampf-Turnen holt die 16-jährige Amerikanerin Gabriell Douglas Gold

  4. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter • Geht man davon aus, dass wir jugendliche Athleten und Nachwuchssportler ausbilden wollen, müssen wir uns mit den Eigenheiten des wachsenden Organismus vertraut machen. • Folgende Parameter gilt es zu beachten: • Belastungsfähigkeit des jugendlichen Organismus in Wachstum und Pubertät • Jugendspezifische Erkrankungen und Stress-Reaktionen des jugendlichen Bewegungsapparates

  5. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 1) Pubertät und Leistungssport Es gibt zunächst deutliche Unterschiede im Geschlechts- und Rollenverhalten bei jugendlichen Sportlern, aber auch in ihrer Umgebung gibt es unterschiedliche Erwartungen. Mütter von jugendlichen Athleten sehen die Rolle ihrer Söhne eher darin, sich im Training zu verausgaben und abzureagieren. Mütter von Athletinnen sind eher karriereorientiert.

  6. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 1) Pubertät und Leistungssport

  7. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 1) Pubertät und Leistungssport Bei Kunstturnerinnen liegt z.B. das Eintrittsalter in das Grundlagen-Training bei ca. 5-6 Jahren. Die Leistungsstufen sind vom D-A-Kader entsprechend aufgebaut. Das Leistungsspitzenalter liegt bei 15-19 Jahren. Bei jugendlichen Turnern verschieben sich die Trainingsetappen um 2-3 Jahre. Die Kunstturnübungen bei Athleten sind meist kraftorientiert, bei Athletinnen stehen Grazilität mit Bewegungsspitzen im Vordergrund. Männliche Athleten haben ihren Leistungszenit zwischen dem 18. und 25. LJ.

  8. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 1) Pubertät und Leistungssport Zu beachten ist, dass die Kunstturnerinnen einer besonders hohen Belastung in ihrer präpubertären und pubertären Phase ausgesetzt sind. Hieraus ergeben sich z.B. Zyklusstörungen bei Mädels. Insbesondere gefährdet sind Ausdauersportlerinnen wie z.B. Läuferinnen. Dabei fällt auf, dass Athletinnen oft aus hormonellen Gründen einen besonders laxen Bandapparat besitzen. Dies erklärt den hohen weiblichen Anteil an Kreuzbandverletzungen bei Basketballerinnen und Fußballerinnen im Vergleich mit den männlichen Athleten. Auf die besondere Bedeutung einer sachgemäßen und kalorienorientierten Ernährung im Pubertätsalter möchte ich hier nicht eingehen.

  9. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 1) Pubertät und Leistungssport Auch im Basketballsport ergeben sich pubertäts- und geschlechtsbedingte Eigenheiten. Besonders bei Leistungsbasketballerinnen kommt es zu Beginn der Pubertät zu einer Stagnation der Leistung. Dieser Prozess verlangt eine Änderung der Leistungsanforderungen, der Trainingsmittel und der Trainingsmethoden bis zum Ende der Stagnation (jedoch kein Abwarten bis zum Ende der Stagnationszeit). Kontinuität und psychologisches Feingefühl sind hier bedeutsam. Leistungsfortschritte, die bei Jungs bis zum 18./19. LJ noch zu erwarten sind, zeigen sich bei den Mädels schon 2-3 Jahre früher als Ergebnis der Trainingsarbeit.

  10. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 1) Pubertät und Leistungssport Mädels haben daher bei hohen Anforderungen Schwierigkeiten, die nötige Spannung im Beckenboden zu halten. Tabuthema => Harninkontinenz bei Sprüngen mit hoher Intensität. Wenn man bei körperlichem Training von Rumpfstabilisation spricht, spielt dabei vor allem die Stabilisation und Balance des Beckens eine entscheidende Rolle, denn außer den Bauch- und Gesäßmuskeln sind gut funktionierende Becken-bodenmuskeln eine wichtige Voraussetzung für eine gute Haltung. Eine gezielte und bewusste Kräftigung des Beckenbodens ist erst ab einer gewissen Reife nötig, die vermutlich ab der Mitte oder gegen Ende der Adoleszenz erreicht wird. Fazit: Schwerpunkt des Krafttrainings bei Mädels => Beckenbodentraining!

  11. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Folgende Bedenken werden oft geäußert: • Kinder wollen kein Krafttraining • Kinder können Kraftübungen nicht ausführen • Kinder dürfen nur Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht durchführen • Krafttraining im Kindesalter bringt nichts • Krafttraining schadet der Entwicklung der Kinder • Krafttraining ist gefährlich • Krafttraining hemmt das Wachstum

  12. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen Der Einsatz von Krafttraining im Kindes und Jugendalter war über viele Jahre höchst umstritten und basierte auf folgenden Kriterien: a) alle Untersuchungen wiesen gravierende methodische Mängel auf (z.B. zu geringer Trainingsumfang) b) Fehlannahme, dass Krafttraining erst postpubertär (> 18) sinnvoll sei c) das intensive Trainingsreize ein retardiertes Jugendwachstum verursacht oder vermehrte Schädigungen des passiven Bewegungsapparates verursachen (z. B. Apophysen- und Epiphysenverletzungen)

  13. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen Tatsache ist jedoch, dass bei Kindern beim Spielen Sprungbelastungen bis zum achtfachen des Körpergewichts auf den Bewegungsapparat einwirken. Untersuchungen haben gezeigt, dass vielmehr unkontrollierte und somit unphysiologische Hebetechniken sowie unzureichend ausgebildetes Betreuungspersonal für krafttrainingsbedingte Verletzungen verantwortlich sind. Zusätzlich sei bemerkt, dass zwischen 1975 und 2000 sich die motorische Leistungsfähigkeit unserer Kinder und Jugendlichen um mehr als 10 % verschlechtert hat.

  14. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen Wir wissen heute, dass altersgerechtes Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen zu einer erheblichen Kraftzuwachsrate führt. Wir unterscheiden dabei die Entwicklungsstufen: Präpubertät, Pubertät und Postpubertät. Hierbei müssen zwei Faktoren berücksichtigt werden: a) die bestehenden hormonellen Regulationsmechanismen b) das Verhältnis des zur Verfügung stehenden Kraftpotenzials zum Körpergewicht (Konstitution)

  15. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen Bei Erwachsenen sind in den ersten vier Wochen neuronale Mechanismen für den Kraftzuwachs verantwortlich, d.h., dass die durch das zentrale Nervensystem regulierte Rekrutierung, Frequenzierung und Synchronisation motorischer Einheiten verbessert, => intramuskuläre Koordination aber auch das Zusammenspiel einzelner Muskelgruppen koordinierter wird. => intermuskuläre Koordination. Nach Eintritt der Pubertät folgt nach der neuronalen Anpassung eine neuromuskuläre Anpassung durch vermehrte Ausschüttung von Testosteron.

  16. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen Da bei präpubertären Kindern das Testosteron fehlt, erfolgt hier also der Anpassungsmechanismus auf neuronaler Ebene. Nach der Studie von Ramsey kam es bei einem 20-wöchigen Krafttrainingsprogramm von 9-11 -jährigen Jungen zu einer 15-22 - prozentigen Verbesserung der Leistung. Insbesondere scheint ein verbessertes Zusammenspiel synergistischer Muskeln (intermuskuläre Koordination) für den Kraftzuwachs im Kindesalter verantwortlich zu sein. Dies könnte die Ursache dafür sein, dass bei hohen Wiederholungsraten und moderaten Intensitäten höhere Zuwachsraten als umgekehrt erreichbar sind.

  17. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen Wann sollte mit Kraft- bzw. Athletiktraining begonnen werden? Nach Faigenbaum sollten Kinder mit Athletiktraining beginnen, wenn sie kognitiv, emotional und sozial dazu in der Lage sind. Bei normalem Entwicklungsverlauf scheint dies im siebten und achten Lebensjahr so zu sein.

  18. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen Welche Art von Krafttraining sollte bevorzugt werden? a) maschinengestütztes Krafttraining b) Training mit Freihanteln c) Training mit eigenem Körpergewicht

  19. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen a) maschinengestütztes Training

  20. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen b) Training mit Freihanteln

  21. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen c) Training mit eigenem Körpergewicht

  22. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Neuromuskuläre Auswirkungen Fazit - Athletiktraining bei Kindern führt zu einem erheblichen Kraftzuwachs, der sogar denen der Erwachsenen übertrifft (relativ) - erhöht Maximalkraft, Explosivkraft und Ausdauer - wirkt verletzungsprophylaktisch - Gesunderhaltung in späteren Jahren

  23. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Folgende Bedenken werden hiermit ausgeräumt: • Kinder wollen kein Krafttraining • Kinder können Kraftübungen nicht ausführen • Kinder dürfen nur Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht durchführen!? • Krafttraining im Kindesalter bringt nichts • Krafttraining schadet der Entwicklung der Kinder • Krafttraining ist gefährlich • Krafttraining hemmt das Wachstum

  24. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter • 2) Kinder- und jugendspezifische Erkrankungen und Stressreaktionen des Bewegungsapparates • Aseptische Knochennekrosen • I. Mr. Osgood-Schlatter – 8-12 Jahre, präpubertärer Wachstumsschub, Umbauprozess an der Tiberositastibiae

  25. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 2) Kinder- und jugendspezifische Erkrankungen und Stressreaktionen des Bewegungsapparates A) Aseptische Knochennekrosen II. Mr. Sinding-Larsen – um 10. LJ: Umbauprozess an der Patellaspitze, durchaus Beziehung zum Patella-Spitzen-Syndrom

  26. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 2) Kinder- und jugendspezifische Erkrankungen und Stressreaktionen des Bewegungsapparates A) Aseptische Knochennekrosen III. Apophysitiscalcanei– Umbauprozess an Apophyse des Fersenbeines

  27. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 2) Kinder- und jugendspezifische Erkrankungen und Stressreaktionen des Bewegungsapparates B) Coxitisfugax– flüchtiger Erguss im Hüftgelenk im Kindesalter, immunologische Reizantwort

  28. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 2) Kinder- und jugendspezifische Erkrankungen und Stressreaktionen des Bewegungsapparates C) Überlastungs- und Stressreaktionen Falldarstellung I 9 Jahre alter Fußballer, hochtalentiert, Spielfrequenz täglich, 4x Vereinstraining/Woche Klinik Einschränkung d. IR rechte Hüfte DS um rechte Schambeingegend Beckenübersicht unauffällig MRT-Befund: Stressfraktur rechtes Sitzbein

  29. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter 2) Kinder- und jugendspezifische Erkrankungen und Stressreaktionen des Bewegungsapparates Falldarstellung II Seit Jahren wiederkehrende Schmerzbeschwerden beider Hüftgelenke Leistungssportler – Fußball Beschwerden schon im Kindesalter Mehrfach Orthopäden gewechselt Diagnose: Femoro-acetabulaeresImpingement Therapie: Arthroskopie

  30. Athletik-Training im Kindes- und Jugendalter Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit… …und verabschiede mich mit sportlichen Grüßen!

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