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Il giovane Thomas Mann

Il giovane Thomas Mann. XXV K önigliche Hoheit (1909) 5 L’allegoria, il tempo e le parole.

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Presentation Transcript


  1. Il giovane Thomas Mann XXV Königliche Hoheit(1909) 5 L’allegoria, il tempo e le parole

  2. Das Zeitmaß der Symbolerfahrung ist das mystische Nu […] Während im Symbol mit der Verklärung des Unterganges das transfigurierte Antlitz der Natur im Lichte der Erlösung flüchtig sich offenbart, liegt in der Allegorie die facies hippocratica der Geschichte als eine erstarrte Urlandschaft dem Betrachter vor Augen. […] Allegorien veralten, weil das Bestürzende zu ihrem Wesen gehört. Wird der Gegenstand unterm Blick der Melancholie allegorisch, läßt sie das Leben von ihm abfließen, bleibt er als toter, doch in Ewigkeit gesicherter zurück, so liegt er vor dem Allegoriker, auf Gnade und Ungnade ihm überliefert. Das heißt: eine Bedeutung, einen Sinn auszustrahlen, ist er von nun an ganz unfähig; an Bedeutung kommt ihm das zu, was der Allegoriker ihm verleiht. (Walter Benjamin, Ursprung des deutschen Trauerspiels, 1928)

  3. Melancholia I, incisione di Albrecht Dürer e oggetto di diverse interpretazioni da parte di Warburg, Saxl, Panofsky, Benjamin.

  4. Klaus Heinrich sah sich um […] durch die umschnörkelte Öde, den schadhaften Prunk der Repräsentationsräume, denen die Verklärung künstlichen Lichtes fehlte. Der helle Tag beschien fröhlich und nüchtern ihren Verfall. (109) Aber warum schien es bei alledem, als ob diese Räume dennoch dem nüchternen, lachenden Tageslicht standhielten, ihm stolz und abweisend Widerpart boten? […] Nein, der klare Tag konnte den Sälen nichts anhaben; die Schadhaftigkeit tat ihrer Würde nicht nur keinen Abbruch, sondern erhöhte sie gewissermaßen. In ihrer hohen Unbehaglichkeit […] standen sie fremd und mit kaltem Verzicht der luftigen und warm durchsonnten Welt da draußen entgegen. (110)

  5. Sie verbrachte ganze Tage vor ihren Spiegeln, und man beobachtete, wie sie diejenigen mit den Händen liebkoste, die aus irgendeinem Grunde ihre Erscheinung in günstigerem Lichte widergaben. Dann wieder ließ sie alle Spiegel aus ihrem Zimmer entfernen, ja, die in die Wände eingelassenen verkleiden, legte sich ins Bett und rief nach dem Tode. Eines Tages fand Freifrau von Schulenburg sie völlig zerstört und entzündet vom Weinen im Saal der zwölf Monate vor dem großen Porträt, das sie auf der Höhe ihrer Schönheit darstellte… (131)

  6. Wäre ihm nicht der Einblick in das Leben der andern Menschen versagt, so hätte Klaus Heinrich bemerkt, daß sein Beruf ja nicht der einzige ist, der keinen Sinn mehr hat […]. Haben doch manche sogar gefunden, daß selbst die Sprache nichts bedeute und daß die Verbindung von Worten im Reden oder Schreiben unfähig sei, den Menschen irgend etwas mitzuteilen, aber sie benützen dies nur, um auch darüber wieder zu reden oder zu schreiben, so gut und so schön als sie können (Hermann Bahr, Königliche Hoheit, in: «Die neue Rundschau», 1909)

  7. War sie nicht ein Sonderfall von Geburt, wie er, aufgewachsen in Reinheit und Freiheit, ausgeschlossen von dem Treiben der Leute und unteilhaft der wilden Dinge, die im wirklichen Leben jenen düster großen Wörtern entsprachen? Aber der Wörter hatte sie sich bemächtigt und führte sie in geschliffener Rede daher, indem sie sich darüber lustig machte. Ja, so war es: dies scharfe und süße Geschöpf in seinem rotgoldenem Kleide, es lebte in Redescarten, es kannte vom Leben nicht mehr, als die Worte, es spielte mit den ernstesten und furchtbarsten wie mit bunten Steinen und begriff nicht, wenn es Ärgernis damit erregte! – Klaus Heinrichs Herz war voller Mitgefühl, während er dies bedachte. (239-240)

  8. „Und Ihr Studium“, fragte er, „ gnädiges Fräulein? Darf ich mich erkundigen? Mathematik, wie ich weiß, Es strengt Sie nicht an? Ist es nicht furchtbar hart für den Kopf?“ „Gar nicht“, sagte sie, „Ich weiß nichts Hübscheres. Man spielt in den Lüften, sozusagen, oder schon außerhalb der Luft, in staubfreier Gegend jedenfalls“. (230) […] „Nein“, rief er, „heute dürfen Sie keine Algebra treiben, Fräulein Imma, oder im luftleeren Raume spielen, sie Sie es nennen! Sehen Sie doch die Sonne!“ (245)

  9. Ein phantastischer Hokuspokus, ein Hexensabbat verschränkter Runen […]. Griechische Schriftzeichen waren mit lateinischen und mit Ziffern in verschiedener Höhe verkoppelt, mit Kreuzen und Strichen durchsetzt […]. Einzelne Buchstaben, wie Schildwachen vorgeschoben waren rechts oberhalb der umklammerten Gruppen ausgesetzt. Kabbalistische Male, vollständig unverständlich dem Laiensinn, umfaßten mit ihren Armen Buchstaben und Zahlen […]. Sonderbaren Silben , Abkürzungen geheimnisvoller Worte waren überall eingestreut, und zwischen den nekromantischen Kolonnen standen geschriebene Sätze und Bemerkungen in täglicher Sprache , deren Sinn gleichwohl so hoch über allen menschlichen Dingen war , dass man sie lesen konnte , ohne mehr davon zu verstehen als von einem Zaubergemurmel . (245)

  10. Dal Monolog (1798) di Novalis: Wenn man den Leuten nur begreiflich machen könnte, daß es mit der Sprache wie mit den mathematischen Formeln sei - sie machen eine Welt für sich aus - sie spielen nur mit sich selbst, drücken nichts als ihre wunderbare Natur aus, und eben darum sind sie so ausdrucksvoll - eben darum spiegelt sich in ihnen das seltsame Verhältnisspiel der Dinge. Nur durch ihre Freiheit sind sie Glieder der Natur und nur in ihren freien Bewegungen äußert sich die Weltseele und macht sie zu einem zarten Maßstab und Grundriß der Dinge. So ist es auch mit der Sprache - wer ein feines Gefühl ihrer Applikatur, ihres Takts, ihres musikalischen Geistes hat, wer in sich das zarte Wirken ihrer innern Natur vernimmt, und danach seine Zunge oder seine Hand bewegt, der wird ein Prophet sein

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