E N D
1. Verbreitung Brutgebiet ist die Nord- und Ostseeregion, das nördliche Mitteleuropa nach Süden bis zum Alpennordrand, Osteuropa, Asien
überwintert meist an Nord- und Ostseeküste sowie in ganz Deutschland und den Niederlanden
zieht in sehr kalten Wintern auch bis nach Südwesteuropa (Frankreich, Spanien)
2. Biotopansprüche
Höckerschwan benötigt Gewässer bis ca. 150 cm Tiefe mit ausreichender Unterwasservegetation
in Deutschland vorkommende Höckerschwäne leben häufig futterzahm auf Parkgewässern, brütet dort teilweise kolonieartig mit geringer Reproduktionsrate
3. Fortpflanzung lebt über viele Jahre monogam
Bodenbrüter
Nest meist in dichtem Pflanzenbewuchs verborgen im Rohr oder Schilf, aber auch auf kleinen Inseln oder am Ufer
Nistmaterial wird ab April durch das Männchen herbeigeschafft und durch das Weibchen verarbeitet
Paar lebt während der Brutzeit territorial mit großem Brutrevier
Gelege April/Mai, 4 bis 7 Eier
Brutdauer 35 bis 36 Tage
4. Jungenaufzucht Küken hungern nach dem Schlüpfen einige Tage
Junge Schwäne sind überwiegend Pflanzenfresser
frei im Wasser schwebende Nahrungsteile werden selbst ergriffen, am Gewässergrund wachsende Pflanzen werden von Altschwänen abgerissen und den Jungen im Wasser vorgelegt
Jungschwäne sind mit etwa 4 bis 5 Monaten flugfähig
sog. Dunenjunge sind grau, in zahmen mitteleuropäischen Populationen finden wir auch gelegentlich weiße Junge, sog. “immutabilis”-Formen
Familenverband bleibt oft viele Jahre zusammen
5. Bejagung in Deutschland kaum reguläre Bejagung
gelegentlich in Nähe großer Städte Bestandesreduktion auf Initiative der Ordnungs- bzw. Naturschutzbehörden bei überhandnehmenden zahmen Populationen
Jagdzeit 1. September bis 15. Januar
9. Verbreitung Brutgebiet der westlichen Form reicht von Island, Schottland und Skandinavien im Norden bis zum Kaukasus im Süden; eine östliche Form findet sich etwa vom 40. Längengrad an ostwärts über Asien bis zur Halbinsel Kamtschatka, nach Nordchina und nach Südosten bis nach Afghanistan
häufig finden sich in Mitteleuropa anthropogene Ansiedlungen, z.B. am Dümmer, in Nordrhein-Westfalen und Bayern
überwintert als Zugvogel in den westlichen Mittelmeerländern, in milden Wintern auch an der Nord- und Ostseeküste
zur Zugzeit im Herbst und Frühjahr kommen Graugänse als Durchzügler in ganz Deutschland vor
10. Fortpflanzung Brutgebiet sind möglichst einsame größere Gewässer mit reicher Vegetation in der Nähe von Ackerflächen und Wiesen
Verlobungszeit häufig schon im Alter von 1 1/2 Jahren, Geschlechtsreife mit ca. 2 Jahren, lebt monogam
Paarungszeit März/April
Nestbau im Wesentlichen durch weibliches Tier: zunächst flache Mulde aus Pflanzenhalmen, später rupft sich die Gans die zur Brutzeit an der Körperunterseite (zwischen den Pelzdunen) wachsenden hellen Nestdunen aus und umgibt das Gelege mit einem Kranz aus Federn
Gelege besteht aus 4 bis 9 Eiern
weibliche Gans brütet alleine, Brutdauer etwa 4 Wochen
Ganter wacht in der Nähe und gesellt sich der Gans während der Brutpausen zu; nach dem Schlüpfen der Gössel findet er sich wieder am Nest ein
11. Jungenaufzucht Gössel sind Nestflüchter und verlassen bereits nach 1 bis 2 Tagen das Nest
kehren in den ersten Lebenswochen zur Nachtruhe ins Nest zurück, gelegentlich wandert aber die Familie in den ersten Tagen nach dem Schlüpfen aus dem Brutgebiet ab (Fußmarsch)
Eltern geleiten die Gössel gemeinsam im “Gänsemarsch” ins Wasser, voran die Gans, am Schluß der Ganter
Eltern unterstützen Gössel in den ersten Tagen bei der Nahrungsaufnahme
Junggänse sind Ende September voll flugfähig
hochdifferenziertes Familenleben mit ausgeprägtem Zusammenhalt der Gössel untereinander (weniger mit den Eltern)
angeboren ist der arteigene Warnruf, der Lockruf der Eltern wird erlernt
später individuelles Erkennen eigener Familienmitglieder anhand von Lautäußerungen
12. Nahrung nahezu ausschließlich pflanzliche Nahrung
bevorzugt Grasspitzen, Blätter der Bodenvegetation, Wurzeln, Sämereien (Junggänse ernähren sich zunächst von jungen, weichen Gräsern und Blättern (Miere, Klee, Löwenzahn, Wasserlinse etc.)
Nahrungsbestandteile werden von kräftiger Magenmuskulatur mit Hilfe aufgenommener Sandkörner zerrieben und unter Mitwirkung der langen Blinddärme verdaut
Nahrungsaufnahme meist tagsüber, nur selten nachts
13. Bejagung Anstand beim morgendlichen Strich zu den Weidegründen
Schrotschuß auf die streichende Gans, ggf. Kugelschuß auf die stehende Gans
Jagdzeit (Sachsen) 1. November bis 15. Januar
14. Verbreitung I Verbreitung von Ostgrönland bis in das nördliche Eurasien
insgesamt sechs Unterarten bekannt
in Deutschland kommen drei davon vor: Waldsaatgans (Anser fabalis fabalis), Tundrasaatgans (Anser fabalis rossicus) und Kurzschnabelsaatgans (Anser fabalis brachyrhynchus)
15. Verbreitung II Hauptbrutgebiet der Waldgans sind Sümpfe und Gewässer in großen Waldgebieten. Überwinterungsgebiet von Großbritannien über ganz Europa bis zum schwarzen Meer, in Deutschland also im Winter Standwild
Hauptbrutgebiet der Tundrasaatgans sind die Tundren arktischer Gebiete, sie zieht im Winter bis nach West- und Südeuropa und nach China
Hauptbrutgebiet der Kurzschnabelsaatgans ist Ostgrönland, Island und Spitzbergen; sie überwintert vor allem an den Küsten Britanniens und Nordwesteuropas und weicht nur in strengen Wintern weiter nach Süden aus.
16. Vorkommen Brutgebiete im hohen Norden nahezu zirkumpolar
Überwinterungsgebiete der grönländischen und der sibirischen Population vor allem Nordwesteuropa
17. Verbreitung Brutgebiete im Norden Eurasiens
Überwinterungsgebiete in Südosteuropa und Südostasien
in Deutschland nur Durchzügler
Ganzjährige Schonzeit in Deutschland
18. Verbreitung I Brutvögel auf dem amerikanischen Kontinent, wo sie weite und klimatisch auch sehr unterschiedliche Gebiete besiedelt
19. Verbreitung II anthropogene Ansiedlung in Europa zunächst in Schweden und Großbritannien, später auch in den Niederlanden und Deutschland in den 70er Jahren unseres Jahrhunderts
Brutvögel aus Schweden treten in Deutschland als Überwinterungsgäste auf, d.h. die Art hat sich in Europa gut eingelebt und zeigt bereits eigenständiges Zugverhalten
teilweise auch futterzahme Populationen im Binnenland
20. Vorkommen Brutvogel in Grönland, Spitzbergen und Sibirien
Populationen aus Grönland und Spitzbergen überwintern im Wesentlichen in England
Russische Brutpopulation überwintert in Nordwestdeutschland und den Niederlanden, so daß zwischen November und März diese Spezies im Wattenmeer der Nordsee anzutreffen ist
Nahrungsflächen sind die Salzwiesen des Nordseewatt, aber auch Kleeschläge, Wiesen und Äcker
in Deutschland ganzjährige Schonzeit
21. Verbreitung Brutgebiete zirkumpolar an vielen arktischen Küsten
während die Population aus Grönland im Wesentlichen auf den britischen Inseln überwintert, treffen in Mitteleuropa im November die Ringelgänse aus Sibirien ein
22. Biotopansprüche früher ausschließlich auf das Wattenmeer beschränkt, weidet zunehmend auch innerhalb der Deiche
Hauptnahrung sind Strandpflanzen, neuerdings auch Wiesengräser und Wintersaat
23. Verbreitung Brutvogel an Nord- und Ostseeküste sowie in Teilen des Mittelmeerraumes , aber auch im Südosten Eurasiens
Mauserzug ins Wattenmeer im Hochsommer (bis zu 100000 Exemplare wurden zwischen Elb- und Wesermündung im Bereich des Großen Knechtsandes gezählt; die Vögel kommen aus allen Teilen des Mittel- und Nordwesteuropäischen Brutgebietes hier zusammen und verteilen sich vor Wintereinbruch auf das übrige Wattenmeer
24. Biotopansprüche
Küste und größere Feuchtgebiete
Nest findet sich häufig in Höhlen, etwa alten Kaninchen- oder Fuchsbauten
zur Nahrungssuche fliegen die Vögel ins Watt
25. Vorkommen über gesamte nördliche gemäßigte Zone als Brutvogel verbreitet
überwintert in Deutschland sowohl im Binnenland als auch an der Küste
strenge Winter können den Besatz durch Nahrungsmangel dezimieren
sehr anpassungsfähig an veränderte Biotopbedingungen, sofern ausreichend Wasserflächen vorhanden sind
bevorzugt werden flache, vegetationsreiche Gewässer mit nicht zu steilen Ufern, aber auch Bäche, Gräben, Flüsse, sofern das Ufer hinreichend Deckung bietet
26. Nahrungsansprüche omnivor
zum Nahrungsspektrum zählen Sämereien, Knospen und Triebe von Wasserpflanzen und Gräsern, Getreide, Muscheln, kleine Fische, Kaulquappen, Frösche, Würmer, Schnecken, Egel etc.
in Perioden erhöhter Stoffwechselansprüche, z.B. Mauser, werden tierische Nahrungsbestandteile bevorzugt
im Herbst und Frühling überwiegt der pflanzliche Anteil
im Jahresdurchschnitt sind beide Anteile etwa gleich
Nahrungsengpässe bei strengem Frost durch Zufrieren der Gewässer
27. Mauser Frühjahrsmauser : Kleingefiedermauser, beginnt im Mai. Beim Erpel wird das farbenprächtige Federkleid durch schlichtes, der Ente ähnliches Kleingefieder ersetzt
Sommermauser: Großgefiedermauser (Flügel und Stoß) im Juli. Durch Ausfallen aller großen Federn nahezu auf einmal besteht Flugunfähigkeit bis Anfang August.
Herbstmauser: Kleingefiedermauser im September. Erpel zeigt Anfang Oktober wieder Prachtgefieder.
28. Fortpflanzung lebt monogam
Paarbildung im Spätherbst, Paare bleiben im großen Verband den Winter über zusammen (“Verlobungszeit”)
“Reihezeit” im Februar/März
bei Überhang an Erpeln kann es zu dieser Zeit noch zu Positionskämpfen unter den Erpeln kommen
Nest am Boden, auf Baumstümpfen oder Kopfweiden, gelegentlich in alten Krähennestern auf Bäumen
8 bis 14 blaßgrüne Eier
Brutdauer etwa 28 Tage
Küken sind Nestflüchter, Schoof wird bald zum Wasser geführt
Erpel beteiligt sich nicht an der Brutpflege
eine Brut pro Jahr, bei Verlust des Geleges Nachbrut
zahlreiche Prädatoren, z.B. Greifvögel, Rabenvögel, Landraubtiere, Ratten, große Raubfische wie Hecht oder Wels
29. Bejagung Stöbern mit dem Hund
Ansitz oder Anstand am abendlichen Einfall oder beim morgendlichen Abstreichen vom Gewässer, ggf. im Schirm oder im Boot
zu Beginn der Jagdzeit sind häufig spätgeschlüpfte Schoofe noch nicht flugfähig, daher sind deren Mutterenten zu schonen
Jagdzeit 1. September bis 15. Januar
30. Verbreitung Europa, Asien, westliches Nordamerika
in Deutschland im Wesentlichen an der Ostseeküste und in Schleswig-Holstein Brutvogel
31. Verbreitung Brutvogel im nördlichen Europa, Asien, Nordamerika
in Deutschland entlang der Küsten als Brutvogel
überwiegend Teilzieher
32. Verbreitung Brutvogel in Europa, Asien und Nordamerika, jedoch nicht nördlich des Polarkreises und nicht im östlichen Kanada
überwintert in Ostafrika, am persischen Golf, auf Sri Lanka, in Burma, Südchina, Japan, Mittelamerika, Florida, Kalifornien, Hawaii
im östlichen Deutschland häufig, im westlichen Deutschland nur vereinzelt brütend
Teilzieher, im Winter in Deutschland normalerweise nicht anzutreffen
33. Verbreitung Brutvogel in Europa und Asien von Island bis Japan
Teilzieher, überwintert in Nordafrika, Persien, Indien, Sri Lanka, Südchina und auf den Philippinen
kommt überall in Deutschland vor
seltener als die Stockente
34. Verbreitung Brutvogel in Südengland, Südschweden, Finnland, Rußland, weiten Teilen Asiens; im Süden bis nach Frankreich, Italien, Kleinasien, in die Mandschurei und ins nördliche Japan verbreitet
überwintert im Mittelmeergebiet, tropischen Afrika, Südostasien und Neuguinea
in Deutschland überwiegend im Norden und östlich der Elbe brütend
zur Zugzeit überall anzutreffen
35. Verbreitung vorwiegend in Küstengebieten Südeuropas (Spanien, Süditalien, Südfrankreich) , vereinzelt in Mitteleuropa, z.B. Nord- und Ostseeküste, Bodensee, Ismaninger Seen bei München
brütet am Süßwasser, bevorzugt schilfreiche Binnenseen
Teilzieher
36. Tafelente (Nyroca ferina) häufigste in Mitteleuropa brütende Tauchente
überwintert meist im Mittelmeerraum einschließlich Nordafrika
brütet am Süßwasser
37. Moorente (Nyroca nyroca) Brutvogel in Ost- und Südeuropa
westlich der Elbe selten
brütet am Süßwasser
38. Reiherente (Nyroca fuligula) breitet sich von Nord- und Osteuropa her aus
lokale Brutvorkommen in verschiedenen Teilen Deutschlands
neben der Tafelente eine der häufigsten Tauchenten
Teilzieher
brütet am Süßwasser
39. Verbreitung Brutgebiet sind die Süßwasserflächen der Polargebiete (besonders Nordskandinavien und Island)
in Deutschland nur als Überwinterungsgast
40. Verbreitung Brutgebiet in Skandinavien, Mecklenburg, Westpreußen, Westschlesien, Sachsen
zieht im Winter in den Mittelmeerraum
im Winter bei uns oft zahlreiche durchziehende Enten aus dem Norden
41. Fortpflanzung ausschließlich Baumbrüter (Baumhöhlen, Astlöcher)
brütet überwiegend an Waldseen
Gelege April/Mai
6 bis 14 Eier
brütet etwa 27 bis 32 Tage
Junge klettern mit Hilfe ihrer scharfen Zehenkrallen aus der Baumhöhle und springen in die Tiefe
Ente führt diese zum Wasser
Küken können sofort gut schwimmen und tauchen
42. Verbreitung Brutvogel in Nordeuropa
im Winter an der deutschen Ostseeküste, in sehr kalten Wintern auch an der Nordseeküste
brütet am Meer
43. Verbreitung Brutvogel in Nordeuropa
überwintert an der Ostsee- und Nordseeküste
teilweise dort auch im Sommer anzutreffen
brütet am Meer
44. Verbreitung Brutvogel in Nordeuropa
überwintert an der Nordseeküste, gelegentlich auch an der Ostsee
teilweise dort auch im Sommer anzutreffen
brütet am Meer
45. Verbreitung Meeresbewohner in der arktischen und subarktischen Zone, nach Süden bis Schweden, Dänemark und den Nordseeinseln Sylt, Amrum und Juist verbreitet
überwintert an der Nordsee (z.T. Standvogel) und an der britischen, französischen und spanischen Atlantikküste
streng ans Meer gebunden
46. Fortpflanzung Nest in den Dünen, z.T. im Strandhafer, in Wassernähe
flache Bodenvertiefung, reichlich mit Daunen ausgepolstert
häufig in Kolonien brütend
Gelege im Mai/Juni
4 bis 12 Eier
Brutdauer etwa 25 bis 30 Tage
47. Verbreitung Nord- und Nordosteuropa, in Deutschland Brutvogel in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bayern
zieht in strengen Wintern bis ins Mittelmeergebiet
brütet unter Felsen oder in hohlen Bäumen
48. Verbreitung Brutvogel in den Küstengebieten Ostdeutschlands, Skandinaviens, Islands und Schottlands
Teilzieher, zieht in strengen Wintern nach Süden, dort dann häufig mit dem Gänsesäger an gleichen Gewässern vorkommend
49. Verbreitung Brutvogel im nördlichen Europa
Zugvogel
im Winter kann der Zwergsäger auch in Deutschland gelegentlich auf Flüssen und Binnenseen beobachtet werden
50. Verbreitung Brutgebiet in ganz Nord- und Mitteleuropa sowie in großen Teilen Asiens bis nach Japan. Sie fehlt in Südeuropa ebenso wie im hohen Norden sowie in höheren Gebirgen
lebt vorwiegend im feuchten Laub- und Laubmischwald
brütet in Skandinavien jedoch auch in reinen Fichtenwäldern
auf den britischen Inseln nur kurze Winterwanderungen
westskandinavische Vögel ziehen auf die britischen Inseln
südskandinavische Tiere ziehen über Westdeutschland in den westlichen Mittelmeerraum
osteuropäische und nordasiatische Vögel ziehen in den östlichen Mittelmeerraum, Nordafrika, Kleinasien, z.T. bis nach Sri Lanka
sog. „Lagerschnepfen” sind entweder Standvögel oder Zugvögel aus dem Norden
51. Fortpflanzung Agamie, d.h. keine Paarbindung; Männchen paart sich mit mehreren Weibchen und beteiligt sich nicht an der Brutpflege
Männchen besetzen kleine Territorien, welche sie zur Balzzeit auf der Suche nach Weibchen überfliegen und dabei die typischen Balzlaute (“Quorren” und “Puitzen”) von sich geben
diesem „Schnepfenstrich” folgt die Phase der Bodenbalz
Balz im März/April und häufig zweite Balz im Juni/Juli
3 bis 5 (meist 4) bräunlich gefleckte Eier
Schnepfe brütet sehr fest („Brutstarre”), verläßt das Gelege nur zweimal täglich für kurze Zeit, Brutdauer ca. 22 Tage
Junge werden nicht gefüttert, müssen Nahrung (Würmer, Asseln, Insekten, gelegentlich auch Beeren , Gräser) selbst suchen
bei Gefahr werden Junge von der Mutter auf den Ständern oder mit dem Stecher weggetragen
Aufzuchtzeit bis zum Selbständigwerden der Jungen 5 bis 6 Wochen
52. Nahrung Würmer, Schnecken, Insekten, aber auch Beeren und Pflanzenkeime
Würmer können mit dem langen Stecher mit im Bereich des Oberschnabels pinzenttenartig abspreizbarer Spitze gut im weichen Boden erbeutet werden
harte Gräser haben teilweise Funktion von Magensteinen
53. Prädatoren Greifvögel (Wanderfalke, Habicht, Sperber, Uhu, fraglich ob auch Waldkauz) haben offenbar größere Bedeutung als Haarraubwild (letzteres erbeutet wohl häufiger verletzte Vögel)
brütende Schnepfe scheint olfaktorisch schwer lokalisierbar zu sein
die Schnepfe kann sich durch geschickten Flug (schnelle Richtungswechsel und plötzliches Zubodenfallenlassen) häufig dem Verfolger entziehen
am Boden kann sie sich mit ihrem Stecher gegen Feinde verteidigen
Rabenvögel und Marderartige sind ebenso wie Ratten Feinde des Geleges
54. Morphologische Anpassung Form und Funktion des Schnabels
Konvergenzentwicklung zu den Eulen:
unauffällige Farbe
runde Flügelform
haarähnliche Verlängerung an den Federn (Ramie)
55. Jagd Jagdzeit 16. Oktober bis 15. Januar
Balzjagd nicht mehr erlaubt
Stöbern mit Hund im Herbst
Treibjagd auf Schnepfen hat in Deutschland kaum Tradition
Trophäe: Malerfedern und Schnepfenbart
56. Verbreitung Brutvogel in Ost-, Mittel- und Westeuropa, Skandinavien bis Südschweden. Fehlt in Griechenland, Italien, Portugal
Vorkommen auf Binnengewässern (Seen einschl. Kiesgruben und Stauseen und langsam fließende Flüsse, bes. mit Totarmen)
bevorzugt flache Ufergürtel mit Schilfbestand
Standvogel in milden Wintern, sonst Teilzieher
57. Nahrung überwiegend Fische, Wasserinsekten, Frösche
zusätzlich Wasserpflanzen
58. Fortpflanzung typisches Balzritual mit ritualisierten Fütterungsgesten
Schwimmnester, die zu 2/3 im Wasser liegen und an Schilfhalmen festgemacht sind
3 bis 4 rein weiße Eier
Brutdauer 25 bis 29 Tage
Gelege wird bei Störungen mit Pflanzenmaterial zugedeckt
Jungvögel sind Platzhocker (morphologisch Nestflüchter, ethologisch Nesthocker)
Junge werden von der Mutter auf dem Rücken transportiert („mobiles Nest”)
sie verbleiben dort auch, wenn die Mutter nach Fischen taucht
59. Verbreitung Brutvogel in ganz Europa außer Mittel- und Nordskandinavien
Standvogel oder Teilzieher
euryök
von allen Rallenarten am weitesten wasserwärts verbreitet
60. Nahrung Frösche, Kleinvögel, Wasserpflanzen, Wasserinsekten, Fisch- und Froschlaich
Schwimm-Stoßtaucher, kann aus dem Schwimmen bis zu 2 m tief tauchen und etwa 10 Sekunden unter Wasser bleiben
61. Fortpflanzung Balz nachts und rein akustisch, ausgeprägtes Territorialverhalten
Nest im Pflanzendickicht der Uferzone auf fester Unterlage aus Pflanzenteilen
5 bis 9 (bis zu 14) Eier
Brutdauer etwa 21 bis 23 Tage
Junge bleiben abends mit der Mutter auf kleinen Plattformen auf Pflanzenteilen
Junge sind erst nach ca. 60 Tagen flugfähig
Schachtelbrut
62. Bejagung Jagdzeit 1. September bis 15. Januar
Kulturfolger
Bestände der Bläßralle nehmen durch Verbesserung des Nahrungsangebotes (Eutrophierung der Gewässer, Fütterung durch den Menschen) zu
Problem der Bejagung ist die Beunruhigung anderer Wasservögel
63. Verbreitung Brutvogel in Ost-, Mittel- und Westeuropa
Standvogel oder Teilzieher
in kalten Wintern zieht er in die Mittelmeerländer, einzelne Exemplare bis nach Afrika
euryök
64. Nahrung Fische, aber auch Frösche, Wasserinsekten, Kleinvogelnestlinge, Kleinsäuger, Schnecken, Muscheln, Würmer
Nahrungssuche im Wasser watend oder auf dem Anstand im und am Wasser und auf feuchten Wiesen
Problem an Fischteichen: Verletzung vieler Fische, ohne diese zu erbeuten, da Fische im Gegensatz zum natürlichen Gewässer oft keine Ausweichmöglichkeit haben
65. Fortpflanzung brütet in Kolonien, typischerweise auf Bäumen, kann aber auch auf den Boden im Schilf ausweichen (junge Reiher drücken sich im Nest, Schilfbrüter tun dies normalerweise nicht)
kollektive Verteidigung der Nester: Lärm, Schnabelhiebe, Kotspritzer und Erbrechen
Gelege mit 3 bis 5 lichtblauen Eiern im April
Brutdauer etwa 25 bis 26 Tage
Jungvögel sind nach etwa acht Wochen flügge
Nahrungsbeschaffung (einschließlich Wasser) im Kehlsack zum Teil über weite Entfernungen
gutes System der Nachrichtenübermittlung
66. Morphologische und ethologische Besonderheiten keine Bürzeldrüse, sondern aus Federn bestehende “Puderdepots”, mit denen das Gefieder eingepudert wird, um es wasserabweisend zu machen
zwei verlängerte Halswirbel sorgen für typische S-förmige Krümmung der Halswirbelsäule (Reiher fliegt mit S-förmig gebogenem Hals)
Pfahlstellung bei Gefahr: “Somatolyse” im Schilf
67. Management ganzjährig geschont, Bejagung mit Ausnahmegenehmigung bei großen Schäden an Fischteichen
durch überoptimale Reizsituation am Fischteich große Schäden durch zahlreiche verletzte Fische
Fernhalten durch: Netze über den Teichen, Stolperdrähte, Lärm (Schießanlagen, Angstlaute; verlieren bald an Wirksamkeit), Anlage von Ersatzbiotopen (mit beispielsweise Bitterling, Elritze)
derzeit Zunahme der Bestände
Schutz vor allem Biotopschutz
Vermeiden von Störungen der Brutkolonien, da durch Auffliegen der Altvögel die Gelege häufig Rabenvögeln zum Opfer fallen
68. Verbreitung Bewohner von ausgedehnten Grassteppen in Europa und Asien
heutiges Vorkommen in Deutschland auf Restpopulationen in Pommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt beschränkt
typischerweise Standvogel, gelegentlich Teilzieher
69. Fortpflanzung Agamie; Hahn beteiligt sich nicht an Brut oder Aufzucht der Jungen
Typisches Balzverhalten: Balz beginnt in der Morgendämmerung, der Hahn kann durch Umklappen der weißen Innenschwingen nach Außen, hochklappen der Stoßfedern und Aufblasen des Kehlsackes sich sekundenschnell in einen leuchtend weißen „Federball” verwandeln. Durch rhythmische Wiederholung dieses Signals entsteht ein zusätzlicher optischer Reiz; beides kann in der Dämmerung über weite Entfernungen wahrgenommen werden
Henne legt 2 (gelegentlich 3) Eier in eine einfache Bodenmulde
Brutdauer etwa 27 bis 30 Tage
Junge sind nach etwa zwei Monaten flugfähig, werden bis zum Herbst geführt
70. Nahrung Insekten, grüne Pflanzenteile (besonders Kräuter), Sämereien, Regenwürmer, Bodentiere bis zur Größe von Mäusen
71. Gefährdung Verdrahtung der Landschaft
„optische Einengung” der Landschaft einschl. Anlage von Feldgehölzen oder Windschutzstreifen
ggf. Anwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft
früher ggf. Balzjagd
72. Jagd unterliegt dem Jagdrecht, hat keine Jagdzeit (d.h. ganzj. Schonzeit)
Historische Jagdarten z.B.:
treiben von durchnäßten (starker Regen, ggf. Frost) Vögeln zu Pferd in einen Schafspferch
Balzjagd auf Trapphahn, oft unter Tarnung als Bauersfrau, mit hölzerner Kuhatrappe oder auf Ochsenwagen mit Stroh
73. Verbreitung verbreitet in Europa und Asien
Vogel der landwirtschaftlich genutzten Flächen der Ebenen und des Hügellandes
Randwirkungen (sog. “edge effects”) sind für die Qualität des Lebensraumes entscheidend
74. Nahrung Samen von Wildkräutern
Insekten
Anteil tierischer und pflanzlicher Nahrungsbestandteile schwankt deutlich in Abhängigkeit von
Nahrungsangebot
Alter der Tiere (innerhalb von ca. 21 Tagen Umstellung von nahezu rein tierischer Kost auf nahezu rein pflanzliche Nahrung
75. Fortpflanzung monogam (oft mehrere Jahre), Hahn beteiligt sich nicht an der Brut, aber an Führung und Aufzucht des Gesperres
gegen Ende des Winters lösen sich Ketten auf, Balz ist eine
Bodenbalz, im Wesentlichen Lautbalz
Beziehen der Brutterritorien
Henne legt, Anfang Mai beginnend, täglich ein blaßgraubraunes Ei
Gelege besteht aus 12 bis 18 Eiern
Brutdauer etwa 23 bis 24 Tage
Hohe Verluste an Gelegen (Ausmähen), dann Nachgelege mit weniger Eiern
Küken sind Nestflüchter, flügge mit 3 Wochen
junge Hähne „schildern” mit etwa 4 Wochen
Kette bleibt bis zum Winterende zusammen
76. Altersschätzung jung
heller gefärbt
Ständer gelbgrau
Federn der äußeren Handschwingen zugespitzt
alt
dunkler gefärbt
Ständer schiefergrau
federn der äußeren Handschwingen abgerundet
77. Management Bestandesabnahme durch Verschlechterung der Biotope (Pestizide, Verlust mosaikartiger, vielfältiger Strukturen in der Agrarlandschaft wie Feldraine, Feldgehölze, Hecken, Bewuchs an Wegrändern)
Jagdzeit (Bundesrecht): 1. September bis 15. Dezember
Jagdzeit (Sachsen): 1. September bis 31. Oktober
freiwilliger Verzicht auf Bejagung
traditionelle Form der Bejagung: Suche hinter dem Vorstehhund
zuerst auffliegende Hühner sind häufig ältere, führende Tiere und daher zu schonen
78. Vorkommen Verbreitung über ganz Europa außer Skandinavien (dort höchstens im Süden)
früher in Deutschland besonders in den Getreideanbaugebieten weit verbreitet
Biotop: Grenze zwischen Feuchtwiesen und trockenen Wiesen, meidet Wald und Sumpfgelände
Zugvogel, zieht Ende September in den Mittelmeerraum und nach Nordafrika, kehrt im April/Mai zurück
79. Nahrung ähnlich derjenigen des Rebhuhns: Knospen, Blätter, Sämereien, dazu Insekten
80. Fortpflanzung monogam in sog. Saisonehe während der Paarungszeit
Balz nach der Rückkehr aus dem Winterquartier im April/Mai
im Juni 7 bis 15 gefleckte (!) Eier
Brutdauer etwa 17 Tage
nur die Henne besorgt Brut und Aufzucht der Küken
junge Küken benötigen im Gegensatz zu älteren Tieren tierische Nahrung
rasche Entwicklung der Küken, nach ca. 2 Monaten müssen sie bereits wegziehen
81. Management unterliegt gemäß Bundesjagdgesetz dem Jagdrecht
keine Jagdzeit
Biotopverbesserungen als sinnvolle Hegemaßnahme
82. Verbreitung natürliches Verbreitungsgebiet vom Schwarzen Meer durch ganz Asien bis nach Japan, in Europa ursprünglich nicht heimisch
zahlreiche Subspezies und Kreuzungen zwischen diesen, seit dem Mittelalter nach Europa eingeführt
83. Biotopansprüche Bewohner weiter Feldfluren mit Gehölzen und Wasserläufen
günstig sind Gebiete unter 400 m ü. N.N., Flußauen, Brüche, Schilfgürtel an Seen und Flüssen
stabile Populationen in Mitteleuropa nur unter sehr günstigen Biotopbedingungen
84. Nahrung Getreide- und Wildkräutersamen
Beeren, Früchte, Kräuter, zarte Gräser
Hackfrüchte
Insekten, Spinnen, Asseln, Würmer (besonders für Küken wichtig)
85. Fortpflanzung polygam
territorial: Balzplatz wird vom Hahn gegen andere Hähne verteidigt
charakteristische Balzlaute: krächzendes Schreien und anschließendes Flügelschlagen; soll Hennen anlocken und andere Hähne abschrecken
Bodenbrüter, Henne legt im Mai/Juni 10 bis 16 Eier in nicht oder nur wenig ausgepolsterte Bodenmulde
Brutdauer etwa 24 bis 25 Tage (bis 28 Tage bei Störungen)
zweite oder dritte Brut bei Zerstörung der Gelege
Henne brütet allein und sorgt allein für die Aufzucht der Küken
flügge mit drei bis vier Wochen
86. Jagd Jagdzeit: 1. Oktober bis 15. Januar
Suche hinter dem Vorstehhund, Stöberjagd, Treibjagd
Problem: regelmäßiges Aussetzen zum Zwecke der Jagd und die sog. „Jagd” auf in derselben Saison, oft kurz vor Aufgang der Jagdzeit ausgesetzte Tiere (sog. „Kastlfasane“)
87. Verbreitung Verbreitung in ganz Europa mit Ausnahme des nördlichen Skandinavien
früher Zugvogel, Überwinterungsgebiete in Südfrankreich, Spanien, Portugal
heute überwiegend Stand- oder Strichvogel (Ursache: ganzjährig gutes Nahrungsangebot, eventuell mildere Winter)
88. Biotopansprüche ursprünglich Waldbewohner, heute zunehmend Besiedlung der Waldränder, lichten Gehölze und Parks sowie der Siedlungen
89. Nahrung Wildkräuter
Getreide
Gemüse
Sämereien
in geringerem Umfang tierische Kost wie z.B. Regenwürmer, Insekten
90. Fortpflanzung monogam für ein Jahr oder länger, gelegentlich lebenslang
Paarungszeit beginnt im Januar/Februar nach Auflösung der winterlichen Schwärme
typischer Balzflug des Ringeltaubers
beide Partner bauen Nest
März bis Mai Gelege aus zwei weißen Eiern
beide Partner brüten, Brutdauer etwa 15 bis 17 Tage
normalerweise zwei oder mehr Bruten pro Jahr (bis zu vier Bruten pro Jahr bis in den September)
Jungtauben Nesthocker, Nestlingszeit 3 bis 4 Wochen, Ästlingszeit etwa eine Woche
Ernährung der Jungtauben etwa eine Woche mit Kropfmilch, später zunehmend Sämereien, ab etwa 2 Wochen fast ausschließlich pflanzliche Kost
flügge mit etwa 35 Tagen
91. Management Jagdzeit (Bundesrecht): 1. Juli bis 30. April
Jagdzeit (Sachsen): 1. August bis 15. April
biologisch sinnvoll wäre 1. September bis 31. März
eine Bejagung ist sinnvoll und erwünscht
verschiedene Jagdarten: z.B. Anstand im Feld wenn Tauben zu den Äsungsflächen fliegen, Lockjagd im Frühjahr auf balzenden Tauber
92. Verbreitung ursprünglich in Indien beheimatet
Standvogel, aber Junge weit herumstreifend
dadurch Ausbreitung über Kleinasien nach Westen, seit Anfang des Jahrhunderts auch bis nach Westeuropa und Skandinavien vordringend
93. Biotopansprüche Kulturfolger
Lebensraum vorwiegend Siedlungsgebiete mit Gärten und Parks
94. Verbreitung Europa mit Ausnahme großer Teile Skandinaviens
überwiegend Zugvogel, überwintert in Südwestfrankreich und Spanien
95. Biotopansprüche Laub- und Mischwälder, vorzugsweise Altbestände bzw. Wälder in der Zerfallsphase
Höhlenbrüter, ist auf die verlassenen Höhlen großer Spechtarten (Grün- und Schwarzspecht) und damit auf das Vorkommen dieser Arten angewiesen. Selten auch Brut in Kaninchenhöhlen
96. Verbreitung Europa außer Skandinavien
in Deutschland Sommervogel in klimatisch milden Gegenden
97. Biotopansprüche typischer Bewohner ländlicher Regionen mit Feldgehölzen
98. Verbreitung Ursprünglich Brutvogel in weiten Teilen Europas und Asiens
durch anthropogene Einflussnahme auf die natürliche Umwelt sekundär zum Tier des Hochgebirges entwickelt
99. Biotopansprüche große ungestörte Lebensräume
100. Nahrung Murmeltiere, Kleinsäuger, Vögel, Reptilien
gelegentlich Fuchs, Gamskitz
Aas (Fallwild im Winter!)
jagt meist frühmorgens
101. Fortpflanzung Horst typischerweise auf Felsvorsprüngen (oft mit überhängender Wand)
gelegentlich auf Bäumen
Horst wird mit frischen Zweigen begrünt
Geschlechtsreife mit 4-6 Jahren
2 Eier (seltener 4-3) im März/April
beide Eltern brüten (insgesamt 44-45 Tage)
Junge sind mit 3 Monaten flügge, mit 5 Jahren ausgewachsen
102. Biotopansprüche große, von Wald umgebene Gewässer (Flüsse, Seen, Meer)
103. Nahrung Fische
Wasservögel, z.B. Enten, Bläßrallen
gelegentlich auch Aas
104. Fortpflanzung Horst meist auf alten Buchen oder Kiefern,
oft über Jahrzehnte genutzt und jährlich ergänzt
oftmals existiert Ausweichhorst
im April bis Mai Gelege mit zwei (seltener drei) Eiern
ab der ersten Eiablage wird gebrütet, Brutdauer 31-36 Tage
Jungvögel verlassen den Horst nach etwa 70 Tagen
Geschlechtsreife mit etwa fünf bis sechs Jahren
105. Biotopansprüche naturnahe Laub- und Mischwälder in Nordostdeutschland mit eingestreuten Mooren, Feuchtwiesen oder Söllen
106. Nahrung Kleinsäuger bis Junghasengröße
Amphibien, Reptilien
große Insekten
Weichtiere
jagt häufig „zu Fuss“
107. Fortpflanzung Dauerehe
Brutrevier oft jahrelang gehalten
Horst meist im unteren Kronenbereich alter Bäume
als Unterlage dient oft alter Milan- oder Bussardhorst
typisch ist der Eintrag frischer Laub- oder Nadelbaumzweige
zwei Eier im Abstand von drei bis vier Tagen
normalerweise überlebt nur das erstgeborene Junge („Kainismus“)
108. Biotopansprüche Klare, fischreiche Seen oder klare größere, langsam fließende Flüsse mit nahen Wäldern
Zugvogel, von April bis September in Mitteleuropa anzutreffen
109. Nahrung einziger Greifvogel, der sich fast ausschließlich von Fischen ernährt, selten Wasservögel
greift seine Beute bis in ca. 2 m Wassertiefe
Wendezehe zum besseren Festhalten der Beute
110. Fortpflanzung Horst meist aus Reisig in freistehenden, hohen Bäumen in Gewässernähe
im Mai zwei (seltener drei oder vier) Eier
Brutdauer etwa 35 Tage
beide Eltern brüten
111. Biotopansprüche Wälder mit eingestreutem Offenland
gut an die Kulturlandschaft einschließlich der Agrarsteppe angepasst
112. Nahrungsökologie Nahrung hauptsächlich Mäuse und Maulwürfe
Würmer, Schnecken, wechselwarme Tiere
selten Vögel
Pirsch- und Spähfluggreifer
Grifftöter
113. Fortpflanzung kreisender Balzflug im zeitigen Frühjahr
Horst gewöhnlich auf Bäumen in Waldrandnähe
Horstbau durch beide Geschlechter
Nestmulde wird begrünt
beide Geschlechter brüten
Gelege zwischen März und Juni
ein bis sechs, normalerweise drei Eier
Brutdauer etwa 30 Tage
114. Management aktives Management normalerweise nicht erforderlich
gelegentlich Bereitstellung von Ansitzhilfen
natürliche Regulation durch Populationsdynamik der Mäuse
in strengen Wintern gelegentlich Tod durch Nahrungsmangel
115. Biotopansprüche Tundren des Polarkreises
in Mitteleuropa ausschließlich Wintergast
116. Nahrungsökologie spezialisiert auf Lemminge
selten Vögel
in Mitteleuropa vor allem während der Populationsminima der Lemminge als Wintergast
kann hier Rebhuhnpopulationen dezimieren
117. Fortpflanzung Fortpflanzungsbiologie ähnlich derjenigen des Mäusebussard
Boden- und Klippenbrüter (selten auf Bäumen)
118. Biotopansprüche Grasland, Schilf, stets in Nähe von Wasser
Bodenbrüter
Teilzieher (April und September/Oktober)
119. Nahrung Rallen
Fische, Insekten, Amphibien, Reptilien
120. Fortpflanzung Bodenbrüter
Horst im dichten Schilf oder Gras
Brut aus drei bis sechs (selten acht) Eiern
Brutdauer etwa 33 Tage
spezifische Form der Nahrungsübergabe zwischen den Eltern am Horst in der Nestlingsphase
121. Biotopansprüche Feuchtwiesen, Moore, aber auch trockeneres Grasland
Bodenbrüter
Zugvogel (März/April und August/September)
122. Nahrung Vögel, Kleinsäuger, Insekten, Frösche, Würmer
jagt typischerweise in der Dämmerung
123. Fortpflanzung Bodenbrüter
Horst im dichten Schilf oder Gras
Brut aus drei bis sechs (selten bis zu zehn) Eiern
Brutdauer etwa 28-29 Tage
im Wesentlichen brütet das Weibchen, selten das Männchen
124. Biotopansprüche Grasland, Schilf, auch trockenes Gelände
Bodenbrüter
Zugvogel (März/April und Sept. bis Nov.)
Vorkommen typischerweise in Norddeutschland
125. Biotopansprüche Wälder mit eingestreutem Offenland
gut an die Kulturlandschaft angepasst
Jahresvogel
126. Nahrungsökologie Beutetiere bis etwa Hasen- oder Hühnergröße („Hühnerhabicht“)
junge Habichte schlagen vor allem am Boden (Säuger, Vögel, Insekten, Aas), ältere auch im Flug
Pirsch- und Startfluggreifer
Grifftöter mit Reisshakenschneideschnabel
ältere Habichte sind oft auf eine bestimmte Beuteart spezialisiert
127. Fortpflanzung baut eigenen Horst
Horstmulde begrünt
drei bis fünf Eier im Abstand von ca. 48 Stunden
ab der zweiten Eiablage Mauser der Handschwingen des Weibchens, daher für zehn Tage flugunfähig und an den Horst gebunden
beide Elterntiere brüten, hauptsächlich jedoch das Weibchen
Brutdauer, Nestlingszeit und Bettelflugperiode jeweils ca. 38 Tage
128. Altersschätzung Jugendkleid besitzt deutliche dunkelbraune, langgezogene Tropfenzeichnung auf der Brust,
im Laufe des zweiten Lebensjahres graubraune Querbänderung
Augenfarbe beim jungen Habicht gelbgrau, später gelb, dann orange
129. Management unterschiedliche Ansichten über Notwendigkeit der Bestandesregulierung
bei lokalen Überpopulationen bietet sich der Fang und die Auswilderung an entfernter Stelle an
130. Biotopansprüche halboffene Landschaft
gut an die Kulturlandschaft angepasst
Jahresvogel
131. Nahrungsökologie Beutespektrum vom großen Insekt über Singvögel bis Kleinsäuger (maximal kann Beute etwa von Kaninchen- oder Taubengröße bewältigt werden)
teils Boden-, teils Flugjäger
Pirsch- und Startfluggreifer
Grifftöter mit Reisshakenschneideschnabel
Ständer länger als beim Habicht, um Vögel auch in dichtem Buschwerk zu erbeuten
spezifische Jagdmethode im Halboffenland
132. Fortpflanzung Sperberhorst meist nah am Stamm gelegen, nicht begrünt
Tauben- oder Krähennester werden ebenfalls angenommen
vier bis sechs (selten sieben) Eier
Brutdauer etwa 36 Tage
strenge Arbeitsteilung während der Brut: Weibchen brütet, Terzel schafft Beute herbei
Nestlingsphase etwa vier Wochen
133. Biotopansprüche Typischer Bewohner von Laubwäldern mit offenen Anteilen
echter Zugvogel
134. Nahrungsökologie nahezu reiner Insektenfresser
Fang-Lauf-Scharrfuss
kann oft am Boden laufend beobachtet werden, wo er Insekten, insbesondere Wespen und Hummeln ausgräbt
durch kleine, schuppenartig umgebildete Federn an Läufen und in der Schnabelgegend vor Insektenstichen geschützt
135. Fortpflanzung Gelege relativ spät im Juni
typischerweise zwei nahezu runde Eier
beide Eltern brüten
136. Biotopansprüche ursprünglich Auenbewohner
Zugvogel bzw. Teilzieher
verläßt Brutgebiet September/Oktober und kehrt im März/April zurück
137. Nahrungsökologie breites Beutespektrum von Würmern, Insekten, Weichtieren bis hin zu kleinen Wirbeltieren
Aasfresser
plündert Reiherhorste
nutzt Fischsterben aus
frisst im Winter auch Abfälle
jagt gelegentlich anderen Greifen die Beute ab
138. Fortpflanzung baut Horst auf Bäumen, durch allerlei eingebauten Unrat gut zu unterscheiden
brütet öfter in Reiherkolonien
zwei bis vier Eier
Weibchen brütet hauptsächlich
Brutdauer etwa 4 Wochen
139. Management Bestände gesichert
besonderes Management nicht erforderlich
140. Biotopansprüche ursprünglich Auenbewohner
bewaldete Seen- und Flusslandschaften
stärker an das Wasser gebunden als Milvus milvus
Zugvogel bzw. Teilzieher
verläßt Brutgebiet September/Oktober nach Südafrika
kehrt im März/April zurück
141. Nahrungsökologie ähnlich Milvus milvus, jedoch stärker an das Wasser gebunden
142. Fortpflanzung baut Horst auf Bäumen
zwei bis vier Eier
Weibchen brütet hauptsächlich, Terzel füttert
Brutdauer etwa 4 Wochen
143. Biotopansprüche benötigt große Lebensräume in der offenen oder halboffenen Landschaft, bewohnt aber auch größere Waldlandschaften
Teilzieher oder Strichvogel
144. Ernährungsökologie Griffhalter und Bisstöter mit Reisshakenbeisschnabel
Falkenzahn im Oberschnabel
Beute wird mit den Fängen fixiert und mit einem Nackenbiss getötet
Späh- und Stossfluggreifer
typische Beute: Vögel bis Krähen- bzw. Taubengröße
unterschiedliche Technik des Beuteschlagens in Abhängigkeit von Größe der Beute
typische Rupfung am Boden
145. Fortpflanzungsbiologie kein aktiver Horstbau
brütet in Felsnischen oder z.B. auf verlassenen Greifvogel-, Krähen-, Storch- oder Reiherhorsten
Weibchen baut rudimentäre Nestmulde, kein aktives Herantragen von Nistmaterial
lebt monogam in Dauerehe
Horstgebiet auf Lebenszeit
zwei bis vier Eier Ende April
Terzel beteiligt sich für einige Stunden täglich am Brutgeschäft
beide Geschlechter bleiben während Brutperiode flugfähig
Ästlingsphase beginnt im Alter von etwa vier Wochen
flügge mit etwa 35 bis 40 Tagen
Übergabe von Beute durch Terzel an Weibchen oft im Flug
146. Management in der Vergangenheit Bestandesabnahme durch Pestizideinsatz in der Landwirtschaft
Art war in Mitteleuropa beinahe ausgestorben
seit einigen Jahrzehnten wieder Bestandeszunahme
besiedelt zunehmend große urbane Regionen („künstliche Felslandschaft“)
Schutz durch Ruhe im Horstgebiet
ggf. Anbieten künstlicher Nistvorlagen (z.B. Nistkörbe) auch in Städten
gelegentlich Wiederansiedlungsmaßnahmen
147. Biotopansprüche offene oder halboffene Landschaften, bewohnt aber auch größere Waldlandschaften mit offenen Anteilen
Zugvogel
148. Ernährungsökologie Griffhalter und Bisstöter mit Reisshakenbeisschnabel
Falkenzahn im Oberschnabel
Beute wird mit den Fängen fixiert und mit einem Nackenbiss getötet
schnellster einheimischer Greifvogel, kann fliegende Mauersegler und Schwalben erbeuten
erbeutet häufig auch große Fluginsekten, Stare, Lerchen („Lerchenfalke“), gelegentlich Kleinsäuger
gute Anpassung an Zivilisationsphänomene, nutzt z.B. landwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge zum Aufstöbern der Beute
149. Fortpflanzungsbiologie kein aktiver Horstbau
nutzt häufig verlassene Greifvogel- oder Krähenhorste
zwei bis vier, meist drei Eier im Juni/Juli
Terzel beteiligt sich für einige Stunden täglich am Brutgeschäft
150. Biotopansprüche offene oder halboffene Landschaft, Agrarlandschaft
Standvogel
151. Ernährungsökologie Griffhalter und Bisstöter mit Reisshakenbeisschnabel
Falkenzahn im Oberschnabel
Beute wird mit den Fängen fixiert und mit einem Nackenbiss getötet
einziger typischer Bodenjäger unter den heimischen Falken
typischer Rüttelflug („Rüttelfalke“)
Nahrungsspektrum: bodenbewohnende Kleinsäuger (insbes. Mäuse), Kleinvögel, Reptilien, Lurche, Insekten
152. Fortpflanzungsbiologie kein aktiver Horstbau
brütet typischerweise in Ruinen oder auf Hochbauten
fünf bis sechs, gelegentlich bis zu neun Eier im April
beide Eltern brüten
Junge mit etwa vier Wochen flügge
153. Management stabile Populationen
bei Neubauten sollte auf den Einbau von Nisthilfen geachtet werden
154. Biotopansprüche Brutvogel (Bodenbrüter) der offenen Landschaft: Tundren und Heidelandschaften von Island, Skandinavien, England, Irland
Teilzieher (bis Nordwestafrika)
in Mitteleuropa auf dem Zug zu beobachten
155. Ernährungsökologie Typische Beute sind Vögel und große Fluginsekten, insbesondere Sperlinge und Tauben
156. Arten Mantelmöwe (Larus marinus)
Heringsmöwe (Larus fuscus)
Silbermöwe (Larus argentatus)
Sturmmöwe (Larus canus)
Lachmöwe (Larus ridibundus)
Zwergmöwe (Larus minutus)
Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla)
158. Tollwut Erreger: Virus
typische Übertragung: Biss
typischer Überträger: Raubtiere (Fuchs)
Klinischer Verlauf: Inkubationszeit Wochen bis Monate, Prodromalstadium, Exzitationsstadium, paralytisches Stadium
159. Myxomatose Erreger: Virus
typische Übertragung: stechende und blutsaugende Insekten
typischer Überträger: Wildkaninchen
Klinischer Verlauf: Virus besiedelt Lymphknoten in der Nähe der Stichstelle, nach Vermehrung hämatogene Ausbreitung, später Myxome am gesamten Körper sowie entzündliche Veränderung der Konjunktiven und der Nasenschleimhaut
Typische path. Veränderungen: knötchenförmige Myxome, Lymphknotenvergrößerung, Splenomegalie
160. Maul- und Klauenseuche Erreger: Virus
typische Übertragung: Speichel erkrankter Tiere, z.B. auf der Weide
typischer Überträger: Rind, Schalenwild, Mensch
Klinischer Verlauf: Virus besiedelt unbehaarte Haut und Schleimhäute, nach 2-/ Tagen sog. Primäraphten meist in Mundhöhle, 1-2 Tage später Sekundäraphten am ganzen Körper
Typische path. Veränderungen: Primär- und Sekundäraphten, Abstossen der Schalen durch bakterielle Sekundärinfektion, gelegentlich entzündliche Veränderung von Herz- und Skelettmuskulatur
161. Schweinepest Erreger: Virus
typische Übertragung: Speichel erkrankter Tiere, z.B. auf der Weide
typischer Überträger: Schwarzwild und Hausschwein, Mensch
klinischer Verlauf: Inkubationszeit wenige Tage bis Wochen, Fieber, Verhaltensauffälligkeiten, Aufsuchen von Wasserstellen, Durchfälle, Konjunktivitis, Krämpfe bei Mitbefall des Gehirns
typische path. Veränderungen: hämorrhagische Infiltrate im Urogental- und Verdauungstrakt, hämorrhagische Pneumonie, blutige Lymphknoteninfiltrate, Milzinfarkte, Boutonbildung im Darm, Hautblutungen
162. Aujetzkysche Krankheit Erreger: neurotropes Virus
typische Übertragung: Tröpfcheninfektion über Atmungsorgane und Verdauungstrakt
typischer Überträger: Ratten und andere Säugetiere
klinischer Verlauf: Inkubationszeit 3-6 Tage, untypisches Prodromalstadium mit Müdigkeit, später Krämpfe und Lähmungserscheinungen
typische path. Veränderungen: kleine graue Herde in Milz und Leber, entzündliche Veränderungen im Gehirn, makroskopisch insgesamt eher untypische Veränderungen
163. Pseudotuberkulose Erreger: Bakterium (Yersinia pseudotuberkulosis)
Wirt: Hase, Nagetiere, Mensch, Reh, andere Vertebraten
typische Übertragung: Tröpfchen- und Kontaktinfektion über Atmungsorgane und Verdauungstrakt
typischer Überträger: Nagetiere
klinischer Verlauf: akut als Sepsis oder chronisch mit allmählicher Entkräftung und Kachexie
typische path. Veränderungen: Akut: Sepsis mit Entzündungszeichen in Lunge und Intestinum Chronisch: kleine gelbliche Herde in Lunge, Leber Milz, Lymphknoten und Darmwand. Entkräftung und Kachexie.
164. Pasteurellose Erreger: Bakterium (Pasteurella multocida)
Wirt: Hase, Fasan, Rebhuhn, Kaninchen, andere Vertebraten
typische Übertragung: Tröpfchen- und Kontaktinfektion über Atmungsorgane und Verdauungstrakt
typischer Überträger: verschiedene Vertebraten
klinischer Verlauf: akut als Sepsis oder subakut bis chronisch mit allmählicher Entkräftung und Kachexie
typische path. Veränderungen: Zeichen einer Pneumonie, Pleuritis und Pericarditis mit Verklebungen, Milz geschwollen, bei akutem Verlauf kleinste Hämatome in verschiedenen Organen und geringgradig geschwollene Milz
165. Salmonellose Erreger: Bakterien (Gattung Salmonella)
Wirt: verschiedene Vertebraten
typische Übertragung: Tröpfchen- und Kontaktinfektion über Atmungsorgane und Verdauungstrakt
typischer Überträger: verschiedene Vertebraten
klinischer Verlauf: sehr variabel, häufig Diarrhoen aufgrund der von den Salmonellen produzierten giftigen Stoffe
typische path. Veränderungen: Diarrhoen, sonst wenig typische Veränderungen
166. Tularämie Erreger: Bakterium
Wirt: Nagetiere u. verschiedene andere Säuger
typische Übertragung: Kontaktinfektion oder durch stechende Insekten
typischer Überträger: Hase, Kaninchen, Nager
klinischer Verlauf: akut oder chronisch
typische path. Veränderungen: Milzvergrößerung, Lymphknotenschwellungen, gelbliche Herde in Leber, Lunge und Milz
167. Brucellose Erreger: Bakterien (Brucellen)
Wirt: Rind, Schwein, Hase, andere Wirbeltiere einschl. Mensch
typische Übertragung: durch Kontakt oder infiziertes Futter
typischer Überträger: Haustiere
klinischer Verlauf: typischerweise chronisch
typische path. Veränderungen: deutliche Milzvergrößerung, Lymphknotenschwellungen, gelbliche Herde in Leber, Nieren, Milz und Lunge
168. Aktinomykose Erreger: Bakterien (Actinomyces bovis, Actinobacillus lignieresi)
Wirt: Schalenwild (insbes. Wiederkäuer), Mensch
typische Übertragung: durch infiziertes Futter über Verletzungen in der Mundschleimhaut
typischer Überträger: Bakterien im Boden und als nicht- pathogene Begleitflora von Tier und Mensch
klinischer Verlauf: vereiternder Abszess, zunehmende Reduktion des Allgemeinzustandes
typische path. Veränderungen: aufgetriebene Kieferknochen aufgrund der Abszessbildung
169. Lungenwurmbefall Erreger:Rundwürmer (Metastrongyliden)
Wirt: typischerweise Schalenwild, Hasen
Zwischenwirt: z.T. Schnecken, Regenwürmer
typische Übertragung: durch Aufnahme der Larve oder des Zwischenwirtes
klinischer Verlauf: Larve wandert durch Dünndarmschleimhaut über Lymphbahnen und Blutgefäße zur Lunge, dort Entwicklung zum geschlechtsreifen Wurm, Eier gelangen durch Husten in den Rachenraum und über Magen-Darm-Trakt ins Freie
typische path. Veränderungen: chronische Entzündungsherde und adulte Würmer in der Lunge
170. Trichinose Erreger:Rundwürmer (Trichinen)
Wirt: verschiedene Säugetiere
Zwischenwirt: -
typische Übertragung: Aufnahme eingekapselter Larven mit der Nahrung
klinischer Verlauf: aufgenommene Larve wird im Dünndarm zur geschlechtsreifen Trichine, deren Nachkommen wandern als Larven über Lymph- und Blutgefäße in die Muskulatur, wo sie sich abkapseln, verkalken und jahrelang infektiös bleiben können
typische path. Veränderungen: abgekapselte Larven mikroskopisch nachweisbar (Trichinenschau)
171. Grosser Leberegel Erreger: Saugwurm (Fasciola hepatica)
Wirt: verschiedene Vertebraten, vor allem Wildwiederkäuer
Zwischenwirt: Zwergschlammschnecke (Galba truncatula)
typische Übertragung: Leberegeleier gelangen über Galle in den Darm und mit der Losung ins Freie. Im Wasser entwickelt sich das Ei zur Flimmerlarve (Miracidium), diese dringt in Schnecke ein, dort ungeschlechtliche Vermehrung über verschiedene Zwischenstadien (Sporozysten, Redien, Cercarien). Letztere wandern aus der Schnecke aus und setzen sich als sog. Cyste an Grashalm, mit dem die Aufnahme durch das Wild erfolgt
klinischer Verlauf: Leberschädigung durch adulte Leberegel
typische path. Veränderungen: Nachweis der Leberegel (20-30 mm lang)
172. Bandwurmbefall Erreger: Bandwürmer (Cestoda)
Wirt: verschiedene Vertebraten
Zwischenwirt: verschieden je nach Bandwurmart
typische Übertragung: Bandwurmeier gelangen mit der Losung ins Freie, werden dort von Zwischenwirt aufgenommen, dort entwickeln sich sog. Finnen mit einzelnen oder multiplen Kopfanlagen, letztere sind infektiös und werden vom Wirt mit der Nahrung aufgenommen
klinischer Verlauf: Schädigung durch adulte Bandwürmer oder durch Bandwurmfinnen
typische path. Veränderungen: Nachweis der Bandwürmer oder der Bandwurmfinnen
173. Rachenbremsenlarvenbefall Erreger: Rachenbremsen (Östriden)
Zwischenwirt: insbesondere Wiederkäuer
typische Übertragung: larvenhaltige Flüssigkeitstropfen werden in die Nasenöffnungen abgelegt
klinischer Verlauf: die Larven entwickeln sich über den Winter bis zu einer Länge von 25-40 mm, werden ausgehustet und verpuppen sich auf der Erdoberfläche
typische path. Veränderungen: Nachweis der Larven ab dem Frühjahr mit blossem Auge, Husten und Niesen befallener Tiere bei teilweise reduziertem Allgemeinzustand
174. Dassellarvenbefall Erreger: Dasselfliege (Hypoderma)
Zwischenwirt: insbesondere Wiederkäuer
typische Übertragung: Eier werden am Haar des Zwischenwirtes abgelegt, Larven bohren sich in die Haut und wandern zur Unterhaut meist am Rücken
klinischer Verlauf: die Larven entwickeln sich bis zum Sommer des nächsten Jahres bis etwa 30 mm Länge, kriechen durch ein Atemloch in der Haut ins Freie und verpuppen sich auf dem Boden
typische path. Veränderungen: vereiterte Dasselbeulen auf dem Rücken, oft schlechter Allgemeinzustand