1 / 33

Ingolf Profft

Eine Chance für den Thüringer Wald in Zeiten des Klimawandels Der Waldumbau. Ingolf Profft. Waldland Thüringen Ein Drittel des Freistaates sind mit Wald bedeckt Thüringen ist eines der waldreichsten Bundesländer Unter den Baumarten dominieren die Nadelhölzer

lucita
Télécharger la présentation

Ingolf Profft

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Eine Chance für den Thüringer Wald in Zeiten des Klimawandels Der Waldumbau Ingolf Profft

  2. Waldland Thüringen • Ein Drittel des Freistaates sind mit Wald bedeckt • Thüringen ist eines der waldreichsten Bundesländer • Unter den Baumarten dominieren die Nadelhölzer • Hier vor allem die Fichte (43 %) dann die Kiefer (16%), • Bei Laubbäumen dominiert die Buche (20%) vor der Eiche (7%)

  3. Thüringer Waldgeschichte I • Waldumbau ist ein generationenübergreifender Prozess • Kurze Rückschau erklärt die Ausgangssituation heute • Bedeutung des Waldes war auf die Nutzung als Rohstofflieferant reduziert • Holz wurde als Brennstoff oder als Baumaterial genutzt

  4. Thüringer Waldgeschichte II • In der Regel wurde Holz durch Kahlschläge vor Ort gemacht • Bei der Wiederaufforstung stand die Ertragsfähigkeit und Wuchsgeschwindigkeit der Baumart im Vordergrund • Deshalb entschied man sich in der Regel für die Fichte

  5. Thüringer Waldgeschichte III • Orkan – und Borkenkäferkatastrophe (1946 – 1954) • Reaktion auf diese Katastrophen (vor rund 50 Jahren): • Wille standortgerechte Misch- und Laubwälder aufzubauen • Kriegsfolgen als Problem: • Personalmangel, keine gute Saat- und Pflanzgutversorgung • Wildschäden und Mäuseschäden • fehlende Pflegemaßnahmen

  6. Folge und somit Teil der Ausgangssituation heute • Anbau von Tieflandsfichten in Hochlagen (400 – 700m NN) • Häufiger Schnee- und Sturmbruchschäden • Äste von Tieflandsfichten brechen bei Nassschnee • Nassschnee rutscht bei Hochlandsfichten ab

  7. Hochlandsfichte Tieflandsfichte

  8. Gesellschaftliche Ausgangslage I • Bedeutungswandel des Waldes • Wald ist heute multifunktional • Ökologische Funktion • Erholungsfunktion • Nutzfunktion

  9. Gesellschaftliche Ausgangslage II • Ökologische Funktion • Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten • Wald schützt Boden und Wasser • Wald wirkt ausgleichend auf lokales Klima • Weltklima

  10. Gesellschaftliche Ausgangslage III • Erholungsfunktion • Wald bietet Bürgern Ruhe und Entspannung • Tourismus • Nutzfunktion • Wald ist auch Rohstoff- und Energieressource

  11. Ökologische Ausgangslage Klimawandel trifft den Thüringer Wald unvorbereitet

  12. Der Klimawandel • Höhere Temperaturen • Geänderte Niederschlagsverhältnisse • Zunehmende Witterungsextreme • Regen fehlt in der Wachstumsperiode • Regenfälle verschieben sich in den Winter

  13. Die Auswirkungen auf den Wald • Häufigere und kräftigere Schadereignisse (Beispiel: Kyrill) • Mittlere sowie Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes besonders betroffen

  14. Kyrill 2007 - eine Schadensbilanz I • Rund 6.300 ha Kahlfläche • Rund 4.700 ha stark verlichtete Flächen • 90 Prozent der geschädigten Flächen waren mit Fichte bestockt

  15. Kyrill 2007 - eine Schadensbilanz II • Schäden nahmen mit zunehmenden Berghöhen zu • Beimischung anderer Baumarten reduzierte Schäden bei Fichtenbeständen • Sogar wenige Laubhölzer bewirkten schon einen erheblichen Stabilisierungseffekt

  16. Kyrill 2007 – Negative Auswirkungen I • Tourismus • Intensiv und langfristig • Wald nach Schadereignis komplett gesperrt • Wiederaufbau der Infrastruktur dauert

  17. Kyrill 2007 – Negative Auswirkungen II • Naturschutz • Waldökologie verändert sich • Ausfall der Schadgebiete als lokale Klimaregler

  18. Kyrill 2007 – Negative Auswirkungen III • Holzverwertung • Schadholz von Borkenkäfer bedroht • Holzentwertung durch Preisverfall • Forstschadensausgleichsgesetz

  19. Nach Kyrill 2007: „Nach dem Sturm ist vor dem Sturm“ • Wer streut rutscht nicht - zukünftige Risikovorsorge • mindestens 20%igen Mischbaumanteil bei allen Pflanzungen sichern • Baumartspezifische und standortgerechte Anpassung an klimatische Verhältnisse • Stabilisierung der Fichtenreinbestände hat höchste Priorität

  20. Zukunftsaufgabe Waldumbau

  21. Die Modellregion I • Die Modellregion liegt im Bereich der Forstämter Oberhof und Frauenwald, Finsterbergen • Es soll über einen Zeitraum von 10 Jahren betrieben werden

  22. Die Modellregion II • 500 bis 700 ha Wald sollen dort aktiv ohne Zaun umgebaut werden • Eingebettet in diese Fläche ist eine 1.000 ha große Zone mit intensiver Bejagung • Diese Zone liegt wiederum innerhalb eines passiven Waldumbaugebietes von rund 8.000 bis 10.000 ha mit geringer Bejagungsintensität

  23. Die Modellregion

  24. Was soll gemacht werden Der Waldumbau

  25. Die 4 waldbaulichen Schwerpunkte: Etablierung und Förderung von Fichten in Hochlagen mit geeigneter Herkunft Baumartenwechsel mit Ziel: Bergmischwald unter Berücksichtigung der neuen Baumartenempfehlung Strategien zum Umgang mit dichter Fichten-Naturverjüngung falscher Herkunft Pflege- und Entwicklungskonzepte für mittelalte Fichtenreinbestände

  26. Baumarten für die Standort- und Klimaanpassung • Rotbuche • Eberesche • Bergahorn • Spitzahorn • aber auch Nadelhölzer wie • Weißtanne • Douglasie

  27. Ziele des Waldumbaus • Artenreichen Wald schaffen • Stabilen und Ertragssicheren Wald schaffen • Bessere Lebensbedingungen für Wild schaffen • Wildökologisch besseren Wald schaffen

  28. Die Jagd ist Teil des Waldumbaus I • Wild- und Jagdmanagement ist zwingend notwendig • Es fehlt zurzeit das Gleichgewicht von Wald und Wild • Verjüngung der Hauptbaumarten muss gesichert werden • Effektive Bejagung vermeidet Verbiss an den jungen Pflanzen • Ziel ist deshalb, den Wildbestand in der Modellregion zu reduzieren

  29. Die Jagd ist Teil des Waldumbaus II • Zugleich soll das Wild durch die Jagdtätigkeit beunruhigt werden • Es soll in vorher festgelegte Ruhezonen ausweichen • Kernzone des Waldumbaus muss mit Umbaubeginn frei sein • Deshalb beginnt Bejagung schon vor dem Umbau • Ausgewählte Ruhezonen können auch Tourismusbereiche betreffen

  30. Exkurs I: Zäune keine Alternative • Zäune sind nicht effektiv genug • Zäune produzieren hohe Kosten • Nach Aufbau der Zäune hohe Pflegekosten

  31. Projekt wird wissenschaftlich begleitet • Einbindung von forst- und jagdwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen • Aussagen des Projektes sind auch für Waldumbaumaßnahmen im Nichtstaatswald von Bedeutung

  32. Projekt braucht regionale Zusammenarbeit • Waldumbau geht uns alle an • Zusammenarbeit mit allen Waldnutzern in der Kammregion des Thüringer Waldes notwendig • Wir brauchen einen breiten Konsens für alle künftigen Umbaumaßnahmen

  33. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit Auf ein gutes Gelingen

More Related