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Krisenintervention

Krisenintervention. Dr. Christoph Göttl www.kinder-jugendpsychiatrie.at. Inhalt:. Definition Verlauf Verarbeitungsphasen Krisenintervention In Akutsituationen (Amoklauf, am Unfallsort etc.) Typische Krisensituationen Aggressiver Raptus Regressive Dekompensation Suizidalität Trauer

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Krisenintervention

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Presentation Transcript


  1. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at Krisenintervention Dr. Christoph Göttl www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  2. Inhalt: • Definition • Verlauf • Verarbeitungsphasen • Krisenintervention • In Akutsituationen (Amoklauf, am Unfallsort etc.) • Typische Krisensituationen • Aggressiver Raptus • Regressive Dekompensation • Suizidalität • Trauer • Trauma • Der Aufgabenbereich der Sozialen Arbeit • (Event. Exkurs: Krisen im beraterischen Prozess) • Anmerkungen zur Psychohygiene • (Event. Übungen zur Stabilisierung) • Literaturliste Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  3. Definition Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  4. Definitionen von Krisen • Duden: „gr.: krisis, lat.: crisis, Entscheidung, entscheidende Wendung, als Terminus der medizinischen Fachsprache zur Bezeichnung des Höhe- und Wendepunktes einer Krankheit….. Im 18. Jh. Beginnt Gebrauch des Wortes im Sinne von entscheidende, schwierige Situation. • G. Caplan: „Krise ist eine Periode des Ungleichgewichts, die von psychischem und physischem Unbehagen begleitet sowie von begrenzter Dauer ist, und die zeitweilig die Fähigkeit der Person, kompetent zu bewältigen oder die Sache in den Griff zu bekommen, stark strapaziert.“ • E. Kahn: „Krisen sind plötzliche Erlebnisse oder Ereignisse, die von der Person nicht verarbeitet werden können, und welche die Kontinuität des Erlebens unterbrechen und die Gefahr einer bevorstehenden Katastrophe enthalten.“ • Ulich u. a.: „Krise ist ein belastender, temporärer, in seinem Verlauf und seinen Folgen „offener“ Veränderungsprozess der Person, der gekennzeichnet ist durch Unterbrechung der Kontinuität des Erlebens und Handelns, durch eine partielle Desintegration im emotionalen Bereich mit dem zentralen Merkmal des Selbstzweifels.“ Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  5. Sonneck, 2000 Arten von Krisen • traumatische Krisen • plötzliche unvorhergesehene Schicksalsschläge • Tod eines nahestehenden Menschen • Naturkatastrophen • Krankheit • Trennung… • Veränderungskrisen • gehören zum normalen Lebensverlauf • Heirat oder Geburt • Pensionierung • „Midlife“-Krise • Auszug aus dem Elternhaus • Krisen durch Gewalt und Vernachlässigung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  6. Arten • Entwicklungs-, Anforderungs- und Reifungskrise • z.B. Pubertäts- Alterskrise • Überstimulierungskrise • emotionale Überschwemmung • meist direkter Auslöser • Unterstimulierungskrise • Art innere Leere • Trauerkrise • Verlust jeglicher Art Tod, Trennung, Ablösung Elternhaus, Entlassung,… • Krise bei lebensbedrohlichen Krankheiten Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  7. Vier Aspekte der Krise (nach Cullberg1978) • das auslösende Ereignis • die psychologische Bedeutung • der Verlauf der Krise • der soziale Kontakt in der Krise Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  8. Was führt zur Krise? • A) Die emotionale Labilisierung eines Systems • Schleichende Entwicklung (z.B. Misshandlung) • Plötzlich (Mutter verlässt das Haus) • B) eine kognitive Desorientierung • C) im Kontext einer existenziellen Bedrohung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  9. Verlauf Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  10. Traumatische Krise (nach Caplan 1964) Schock Chronifizierung Krankheit Reaktion Suchtverhalten Suizidales Verhalten Bearbeitung Neuorientierung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  11. Sonneck, 2000 Verlauf traumatischer Krisen nach Cullberg (1978) Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  12. Sonneck, 2000 Aspekte von Krisen • Krisenanlass • subjektive Bedeutung • Krisenanfälligkeit • Reaktionen der Umwelt • Krisenverlauf Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  13. Phasen • 1.Phase des „Nicht-Wahrhaben-Wollens“/Schockphase • Empfindungslosigkeit • Eindruck, man träume und der Verlust sei nicht real • Leugnen des Problems • Phase wird im Nachhinein kaum erinnert • Dauer variiert zw. Stunden, Tagen und Wochen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  14. 2. Phase der aufbrechenden, chaotischen Emotionen/ Reaktionsphase • Schmerz, Wut, Zorn,… • Suche nach Schuldigem mit der Frage: Warum ich? • Gefühl, sich zusammen nehmen zu müssen • Schlafstörungen • Phase schwer zu ertragen • Gefühle wie Unruhe, Frustration, Zweifel an Selbstwert und Kompetenz • Es ist wichtig, das Chaos dieser Emotionen auszuhalten und nicht zu verdrängen, um die Krise zu bewältigen. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  15. 3. Phase des Suchens, Findens, und Sich-Trennens/ Bearbeitungsphase • „Funktion“ des Verstorbenen wird definiert • Versuch den Verlust zu ersetzen • Erinnerungen an bisheriges Leben werden reflektiert • Akzeptanz des Geschehenen • Übernahme von Eigenverantwortung für Leben Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  16. 4. Phase des Neuen Selbst- und Weltbezuges/ Neuorientierung • Öffnung zur Umwelt • Loslassen des Schmerzes • Entstehen neuer Werte • Neue Beziehungen werden erschlossen • Verifikationsphase, in der neue Einsichten getestet werden Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  17. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  18. Krisenintervention In Akutsituationen (Amoklauf, am Unfallsort etc.) Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  19. Notfälle und traumatische Ereignisse • Wahrnehmung • Zeiterleben • Handlungen, Pläne • Kontrollierbarkeit • Selbstbild • Soziale Ordnung • Schock • Dissoziation • intensive Gefühle • chaotische Gedanken • unangemessenes Verhalten • Bruch in der Biografie Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  20. Notfälle und traumatische Ereignisse 10 Akutinterventionen: Beruhigen Orientieren Ressourcen aktivieren Wahrnehmung erklären Zeiterleben strukturieren Gedankliche Verarbeitung fördern Gefühle normalisieren Kontrollierbarkeit fördern Selbstbild stabilisieren Nächste Schritte vorbereiten Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  21. Notfälle und traumatische Ereignisse Psychologische Erste Hilfe (Lasogga/Gasch 2000) • Sag, dass du da bist, wer du bist und was geschieht. • Schirme den Verletzten vor Zuschauern ab. • Suche / biete vorsichtig Körperkontakt. • Sprich und höre zu. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  22. Notfälle und traumatische Ereignisse Psychologische Stabilisierung • Information über mögliche psychische Folgen von kritischen Ereignissen • Normalisierung der individuellen Gefühle und Reaktionen • Förderung hilfreicher Bewältigungs- und Verarbeitungsprozesse • Aktivierung des sozialen Netzwerkes der Betroffenen • Vorbeugung von Folgestörungen (sekundäre Prävention) • Einleitung von individueller Weiterbetreuung / Behandlung, falls notwendig Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  23. Veränderungskrisen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  24. Kast, 2009 Krise als Chance • Entfaltung der Persönlichkeit • neues Verhaltens- und Erlebnisrepertoire im persönlichen und sozialen Bereich • Kompetenz im Umgang mit dem Leben • Krise nur dann Chance, wenn sie für Entwicklung wahrgenommen wird! Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  25. Kast, 2009 Krise und schöpferischer Prozess Phasen begleitende Emotionen Spannung Konzentration Unruhe Frustration Zweifel an Selbstwert und Kompetenz Freude Erleichterung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at • Vorbereitungsphase • ansammeln von Wissen • Indikationsphase • Blockierung  Problem gärt – spitzt sich zu • Einsichtsphase • Erkenntnis • „Aha“-Erlebnis • Verifikationsphase • Einsicht wird geformt, geprüft und getestet

  26. Krisenintervention In traumatischen Krisen bei Lebensereignissen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  27. Sechs Schritte der Krisenintervention(nach Caplan) • Den Krisenanlass verstehen • Eine gemeinsame Krisendefinition erarbeiten • Gefühle ausdrücken bzw. entlasten • Gewohnte Bewältigungsstrategien reaktivieren, Konfrontation mit der Realität • Nach neuen Lösungen suchen • Abschließender Rückblick und Bilanz. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  28. Sonneck, 2000 Krisenintervention? „Krisenintervention umfasst alle Aktionen, die dem Betroffenen helfen die aktuellen Schwierigkeiten zu bewältigen.“(zitiert nach Sonneck, 2000) • Verhütung von negativen, sozialen, psychischen und medizinischen Folgen des traumatischen Ereignisses • abzugrenzen von Maßnahmen der Akutpsychiatrie Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  29. Sonneck, 2003 Allgemeine Prinzipien • Rascher Beginn • Aktivität • Methodenflexibilität • Fokus auf aktuelle Situation • Einbeziehung der Umwelt • Entlastung • Zusammenarbeit Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  30. Sonneck, 2003; Bengel & Becker, 2009 Ziele der Krisenintervention Hilfe zur Selbsthilfe • Akzeptieren der Krise und Warnreaktion wahrnehmen • Reaktion ist Folge einer außergewöhnlichen Situation/Erfahrung! • Ressourcen bereit stellen oder mobilisieren • Stütze bieten, Schutz ermöglichen • Soziales Umfeld miteinbeziehen • Bewältigungsressourcen aktivieren Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  31. Sonneck, 2003; Bengel & Becker, 2009 Ziele der Krisenintervention Hilfe zur Selbsthilfe • Selbst Lösungen bzw. Bewältigungsmöglichkeiten erkennen • Alternativen zu Suchtverhalten und/oder Suizidalität • Neue Verhaltensweisen • Aktuelle Situation bewältigen • Zukünftige Problemsituationen meistern und ev. Motivation für langfristige Veränderungen aufbauen  Krise als Chance! Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  32. Sonneck, 2003 Vier wesentliche Charakteristika Ausgehend von den Zielen der Krisenintervention • Arbeiten an der Beziehung • Auseinandersetzung mit Emotionalität • Konzentration auf die aktuelle Situation • Einbeziehen der Umwelt Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  33. Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept • Beziehung (Nähe und Distanz) • Bedürfnis nach Zuwendung, Kontakt, Empathie • Aktive Kontaktsuche • Balance zwischen Selbstbefähigung und Stütze • Nähe-Distanz-Relation • Ernsthaftigkeit, Empathie, Aufmerksamkeit • Identifikation mit Betroffenen, Einschränkung der Eigenverantwortung • Emotionale Situation • Emotionalität, Depressivität, Panik und Suizidalität abschätzen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  34. Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept • Aktueller Krisenanlass • Wer ist betroffen? • Wie ist die aktuelle Lebenslage des/der Betroffenen? • Vergangenheit: entscheidend für Dauer und Bewältigung der Krise, Krisenanfälligkeit/Vorbelastung • Welche Veränderungen hat es gegeben? • Welche Lösungsstrategien wurden schon eingesetzt? Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  35. Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept • Spezifische Gefahren • Gesundheitszustand, Aggression, Panik, Substanzmissbrauch, Suizidalität Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  36. Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept • Soziale Situationen • Soziales Umfeld • Belastungen • Gefahren • Ressourcen • Vorhandene Hilfsmöglichkeiten miteinbeziehen • Mobilisierung von Hilfe • Sind Familie, Freunde etc. in der Lage oder geeignet um unterstützend zu sein? • Welche Angebote/Möglichkeiten bietet das Sozialsystem Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  37. Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept • Weiteres Vorgehen erarbeiten • Besprechung des weiteren Vorgehens • Möglichkeiten der Intervention • Zielorientierung unter Berücksichtigung von Emotionen • Beendigung • Interventionsumfang: 10 – 12 Einheiten • Gute Vorbereitung auf Abschluss • Welche Ziele wurden erreicht? • Wie geht der/die Betroffene zukünftig mit Problemen um? • Ist eine Stabilisierung möglich gewesen? • Anschließende Psychotherapie Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  38. Sonneck, 2000 BELLA – Konzept

  39. Krisenintervention - Erstgespräch 1) Schnelle Abklärung der Situation • Erster Eindruck – Initialszene (Übertragungen) • Überweisungskontext / Erfahrungen mit anderen Helfersystemen • Auslöser der Krise? • Was heißt das für das Umfeld, Arbeit, Familie? • Wie erlebt die KlientIn selbst die Krise? • Welche Gefahren ergeben sich daraus für Betroffene oder für den/ die KlientIn? • Suizidalität? • Drogen, Tabletten, Alkohol? • Klinik/ Arzt (Behandlung?) Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  40. Krisenintervention - Erstgespräch 2) Welche Bewältigungsmöglichkeiten hat er/ sie? a) innere Ressourcen b) Fremdressourcen (z.B. Freunde) 3) Entwicklung von Perspektiven - Ziele? (Welche Teilschritte?) - Aushandeln des Auftrages - Umdeutung der Krise 4) Resumée! - Einschätzung der Gefahr einer aggressiven/autoaggressiven Handlung - Ist eine Weiterbetreuung angesagt? (Hängt auch vom Auftrag der Institution ab) - Kontaktaufnahme zu anderen Institutionen? (z.B. Klinik) - Kontrakt und Vereinbarungen zwischen BeraterIn und KlientIn (Klare Absprachen) Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  41. Das Behandlungsmodell von N. Golan • Anfangsphase • A. Sofortige Konzentration auf die Krisensituation • 1. Konzentration auf das Hier und Jetzt, den krisenauslösenden Faktor • 2. Konzentration auf die subjektiven Reaktionen des Klienten auf das Geschehen • 3. Nach dem Abklingen der Emotionen Konzentration auf den Kontext der Krise • 4. Erkundung des "Zustandes der Verletzlichkeit", der Copingstrategien und der bisherigen Lösungsversuche • 5. Schaffung eines Überblicks über das "augenblickliche Funktionieren" des Klienten in wichtigen sozialen Netzen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  42. Das Behandlungsmodell von N. Golan • B. Bewertung der gegenwärtigen Schwierigkeiten • Geben Sie eine Erklärung über ihre Bewertung der Krise ab • Fragen Sie den Klienten wie er die Situation sieht • Konzentrieren Sie sich gemeinsam auf ein bestimmtes Problem • C. Erarbeitung eines Kontraktes über das weitere Vorgehen • Erste Absprache über Ziele und Aufgaben Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  43. Das Behandlungsmodell von N. Golan Mittlere Phase: Durchführung A. Einordnung und Bearbeitung der Daten erfassen von Hintergrundinformationen Auswahl zentraler Themen B. Herbeiführung der Verhaltensänderung Endphase: Der Abschluss a. Der Entschluss zur Beendigung b. Rückschau auf die erzielten Fortschritte c. Zukunftsplanung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  44. Typische Krisen Aggressiver Raptus, regressive Dekompensation, Suizidalität, Trauer, Trauma Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  45. Aggressiver Raptus Der aggressive Raptus kann zu unkontrollierter Gewalt (selbst gegen den Berater) führen. Hier ist es wichtig, dass der/die Beraterin 1.gut für seine/ihre Sicherheit sorgt, z. B. durch einen genügenden räumlichen Abstand 2. Schaden begrenzt, z. B. gefährliche Gegenstände entfernt und Kissen und Matratzen bereitstellt 3. versucht Grenzen zu setzen, z. B. durch lautes „Stop!“ bei der Gefahr der Verletzung 4.in Grenzen den Raptus ausagieren lässt, ohne zu forcieren 5. die Sitzung mit einer kognitiven Phase abschließt. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  46. Regressive Dekompensation • Bei Petrifikation ist viel Geduld erforderlich. Deshalb viel Zeit lassen, kleine Kontaktangebote machen, Verständnis ausdrücken, für den/die KlientIn verbalisieren und evetl. versuchen zu „doppeln“. • Bei regressiver Dekompensation besteht die Gefahr, dass der/die KlientIn entgleitet, deshalb Nähe und evtl. vorsichtigen unterstützenden Körperkontakt anbieten! Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  47. Das präsuizidale Syndrom(nach E. Ringel) 1. Einengung • Situative: Überwältigung von einer über- mächtigen, unbeeinflussbaren Situation – nicht mehr „ein und aus“ wissen • Dynamische: Emotionen, die nur noch in eine Richtung gehen (Verzweiflung, Angst, Hoffnungslosigkeit), ohne Gegenregulation • Zwischen- Isolierung oder entwertete Beziehungen • menschliche: Entwertung von immer mehr Lebensge- • Der Werte: gebieten, die uninteressant werden. Werteverwirklichung nicht mehr möglich, eigene Existenz wird als wertlos betrachtet. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  48. Das präsuizidale Syndrom(nach E. Ringel) 2. Gehemmte oder gegen die eigene Person gerichtete Aggression 3. Selbstmordphantasien • Wunsch, tot zu sein • Vorstellung: Wie? • Diese Vorstellungen werden zwingend Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  49. Trauerphasenmodell nach V. Kast • Phase des Nichtwahrhabenswollens • Phase der aufbrechenden Emotionen • Phase des Suchens und des Sich-Trennens • Phase des neuen Selbst- und Weltbezugs Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

  50. Traueraufgaben • Den Verlust als Realität akzeptieren • Den Trauerschmerz erfahren • Sich anpassen an eine Umwelt, in der der Verstorbene fehlt • Dem Toten einen neuen Platz zuweisen und weiterleben. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

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