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Heimatverlust und Exil

Heimatverlust und Exil. Die Epoche des Barock. Definition. Das Wort „Barock“ stammt ursprünglich vom Portugiesischen „barocco“ und bezeichnet eine schiefrunde Perle, sie stand für die Übertreibung und den Prunk dieser Kunstepoche.

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Heimatverlust und Exil

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Presentation Transcript


  1. Heimatverlust und Exil Die Epoche des Barock

  2. Definition Das Wort „Barock“ stammt ursprünglich vom Portugiesischen „barocco“ und bezeichnet eine schiefrunde Perle, sie stand für die Übertreibung und den Prunk dieser Kunstepoche. Später (in der Klassik) wurde „Barock“ der negativ gemeinte Begriff für „absonderlich“ und „schwülstig“.

  3. Definition • Heute ist „Barock“ der allgemeine Begriff für eine (Kunst-) Epoche die in Europa von 1600-1720 andauerte.

  4. Epoche und historischer Kontext • Die Zeit des Barock war eine Krisenzeit, und eine Zeit der Gegensätze: • 1618-1620 böhmisch-pfälzischer Krieg • 1620-1629 niedersächsischer-dänischer Krieg • 1630-1635 schwedischer Krieg • 1635-1648 schwedisch-französischer Krieg

  5. Epoche und historischer Kontext • Diese Zeit von 1618-1648 wird auch zum Dreißigjährigen Krieg zusammengefasst. -> häufiger Wechsel der Religion „Cuius regio, eius religio“ • Herausbildung des absolutistischen Territorialstaates (Unterdrückung) • Religiöser Dogmatismus <-> Mystik • Christliche Weltauffassung <-> beginnende Aufklärung • Seuchen und Hungersnöte

  6. Epoche und historischer Kontext • In dieser Epoche, in der über die Menschen so viele Veränderungen hereinbrachen, entstand das Chaos. • In der Kunst dieser Zeit spiegelt sich deshalb der sehr ausgeprägter Wille zur Einhaltung der Form. Die Literatur, die Musik und die Architektur wirken geradezu abgezirkelt.

  7. Epoche und historischer Kontext

  8. Epoche und historischer Kontext • Diese Epoche fand ihren Ausdruck zugleich im Pompösen, Überladenen und Schwülstigen wieder. • Die besten Beispiele sind hier die Barockkirche St. Peter in Rom sowie etliche oberschwäbische Barockkirchen. z.B.(Zwiefalten)

  9. Epoche und historischer Kontext

  10. Epoche und historischer Kontext

  11. Epoche und historischer Kontext

  12. Epoche und historischer Kontext • Im Hinblick auf das Thema „Exil“ sollte zu dieser Zeit bemerkt werden, dass es Reisen im herkömmlichen Sinn nicht gibt. • Man blieb zu Hause und verrichtete seine Arbeit. • Reisen war ein gefährliches Unternehmen: kaum befestigte Wege, Räuber, Wegelagerer, Kranke auf der Straße (Pest, Lepra)

  13. Hauptmotive des Barock • Das allgemeine Lebensgefühl des Barock lässt sich durch vier Motive ausdrücken. • Vanitas (Eitelkeit, Vergänglichkeit) • Carpe diem (Nutze den Tag) • Memento mori (Gedenke des Todes) • In deo pax (Friede in Gott)

  14. Hauptmotive des Barock • Alles was sich der Mensch im Diesseits ersehnt, ist eitel: Glück, Macht, Erfolg, Reichtum, Liebe und Lust. Der Vanitas-Gedanke beherrscht alle Lebensbereiche und wird in der Kunst thematisiert. • Das Streben nach Größe bedeutet schon den Fall, ist eitler Wahn.

  15. Biographien • Andreas Gryphius • Geboren und gestorben in Schlesien, Glogau • Großer deutscher Barocklyriker • Geprägt von tiefem Pessimismus • Kindheit während des dreißigjährigen Krieges • Exil durch Verwüstung/Zerstörung seiner Heimat

  16. Biographien • Catharina Regina von Greiffenberg • Geboren 1633 auf dem niederösterreichischen Schloss Seisenegg • Nach einem mythischen Erlebnis in ihrer Kindheit wollte sie Kaiser Leopold den I zum Protestantismus bekehren. Da sie Lutheranerin war, musste sie auswandern • Gestorben 1694 in Nürnberg

  17. Biographien • Geboren 1658 in Hallein, Salzburg • Sohn eines Lutheraners • Später Inhaftierung und Vertreibung durch Erzbischof Max Gandolf von Kuenberg (Kinder mussten zurückgelassen werden • Auswanderung nach Nürnberg (Exil) • Gestorben 1733

  18. „Threnen des Vatterlandes“ (1636, Gryphius) Wir sindt doch nuhmer gantz/ja mehr denn gantz verheret! Der frechen völcker schaar/die rasende posaun Das vom blutt fette schwerdt/die donnernde Carthaun Hatt aller schweis/vnd fleis/und vorraht auff gezehret. Die türme stehn in glutt/die Kirch ist vmbgekehret. Das Rahthaus ligt im graus/die starcken sind zerhawn. Die Jungfrawn sindt geschändt/vnd wo wir hin nur schawn Jst fewer/pest/vnd todt der hertz vndt geist durchfehret. Hier durch die schantz vnd Stadt/rint alzeit frisches blutt. Dreymall sindt schon sechs jahr als vnser ströme flutt Von so viel leichen schwer/sich langsam fortgedrungen. Doch schweig ich noch von dem was ärger als der todt. Was grimmer den die pest/vndt glutt vndt hungers noth Das nun der Selen schatz/so vielen abgezwungen.

  19. Formale Auffälligkeiten in „Threnen des Vatterlandes“ • Sonett (2 Quartette, zwei Terzette) • Alexandriner (6-hebiger Jambus,Mittelzäsur) • Abba, abba, ccd, eed • Lyrisches Ich: Ich-Form, beschreibend, empfindend, nicht wertend • Stilmittel: Allegorie, Metaphern, Correctio, Hyperbel, Klimax, Antithetik,

  20. Interpretation • 1.Quartett: Qualen und Nöte durch den Krieg (Verpflegungsüberfälle, und Krieg selbst) Heimatverlust durch Zerstörung der Heimat durch Krieg • 2.Quartett: Steigerung des ersten (Plünderung, Brandschatzung), Hilflosigkeit, Trostlosigkeit, Fehlen von Ordnung durch die Institutionen Militär, Kirche, Staat. Unterdrückung, Zwangskonversion, sonstige Nöte (Pest, Tod, Feuer)

  21. Interpretation • 1.Terzett: Die Bevölkerung hat den Krieg ständig vor Augen. Hinweis auf 30-jährigen Krieg, Einteilung in Kriegsetappen • 2.Terzett: Klimax mit inhaltlicher Zäsur, Hauptaussage: Der Krieg ist nicht so schlimm wie die fehlende Religionsfreiheit bzw. der Verlust des Glaubens „Cuius regio, eius religio“ Heimatverlust durch fehlenden Glauben.

  22. Vergleich verschiedener Gedichte aus der Zeit des Barock • Gryphius „Threnen…“: Heimatverlust durch Zerstörung seiner Heimat und Verlust des Glaubens. • v. Greiffenberg „ Auf die… edle Dicht-Kunst“: Sie selbst ist vertrieben und empfindet Freiheit nur in Verbindung mit Glaubensfreiheit, die sie nicht hatte. • Schaitberger „Ich bin ein armer Exulant“: Wird von der katholischen Obrigkeit vertrieben, keine Glaubensfreiheit.

  23. Hauptmotive • Bitte oder Verlangen nach freier Auslebung der eigenen Religion • Alles was jetzt ist ist unwichtig (eitel) nur das was man im Jenseits hat, darauf kommt es an. (Vanitas in jeder nur erdenklichen Form)

  24. Zusammenfassung • Exilsituationen wurden im 16./17. Jahrhundert nur durch zwei Dinge hervorgerufen: • Massive religiöse Unterdrückung mit Vertreibung, bzw. Zwangskonversion • Zerstörung der Heimat durch den Krieg (Plünderung, Brandschatzung, Pest, etc.; meist mit Verlust der Familie oder einem Teil davon)

  25. Von Ivana und Toby Danke für Ihre Aufmerksamkeit

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