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Citizens in Benningen are opposing the plan to extend operating hours at Allgäu Airport, threatening the quiet nights from 10:00 pm to 6:00 am. The proposal includes expanding operational time, renovating airport facilities, and introducing new projects. The community fears regular air traffic interruptions up to 11:30 pm, challenging the existing protection measures set by the Federal Administrative Court. Legal precedents highlight the importance of balancing airport interests with residents' noise concerns, especially during nighttime operations. The plan is progressing from a standard administrative process to a formal approval procedure. Community members have rights to participate in the public consultation, make objections, and attend the hearing session as part of the approval process. Proper attention to legal notices, deadlines, and early preparation of objections are crucial to ensure effective citizen participation and legal protection.
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Benningen, 10.12.2010 Bürger gegen Fluglärm e.V.„Für den Erhalt der Nachtruhevon 22.00 bis 6.00 Uhr“ –Gegen den Planfeststellungsantrag zur Änderung des VFH AllgäuDr. Frank-Florian SeifertRechtsanwaltFachanwalt für VerwaltungsrechtLehrbeauftragter Hochschule Darmstadt
Anlass Allgäu Airport GmbH & Co. KG, Augsburger Allgemeine 24.11.2010, Memminger Kurier 01.12.2010: „Maßnahmepaket“ (?): 1. Erweiterung Betriebszeit 2. Sanierung und Verbreiterung SLB 3. Verlegung Rollweg 4. neue Hallen 5. „eine Reihe weiterer Projekte“ (?)
Erweiterung Betriebszeit (1/11) Bislang: Grundsatz: Flugbetrieb 6 bis 22 Uhr Ausnahme 1: Landungen 22 bis 23 Uhr Ausnahme 2: Flugbewegungen 22 bis 6 Uhr
Erweiterung Betriebszeit (2/11) Künftig (wohl): Grundsatz: Flugbetrieb 6 bis 23 Uhr Ausnahme 1: Landungen 23 bis 23:30 Uhr Ausnahme 2: Flugbewegungen 23:30 bis 6 Uhr
Erweiterung Betriebszeit (3/11) Zu erwarten: (regelmäßiger) Flugbetrieb in den „Nachtrandstunden“ bis 23:30 Uhr! (Aufgabe: Nachweis, dass der Ausnahme- der Regelfall sein wird.)
Erweiterung Betriebszeit (4/11) Zweistufiges Schutzkonzept des Bundesverwaltungsgerichts: 1. Nachtkernzeit: 0 bis 5 Uhr: Nur bei gesteigertem standortspezifischem Bedarf!
Erweiterung Betriebszeit (5/11) 2. Nachtrandzeit: 22 bis 24, 5 bis 6 Uhr: Nur bei plausiblen betrieblichen Gründen! Beispiele: - Erfordernis effektiver Umlaufplanung - Besonderheiten Interkontinentalverkehr - Flughafen „Heimatflughafen“ - Flughafen Wartungsschwerpunkt
Erweiterung Betriebszeit (6/11) Achtung, insoweit mögliches Argument der Flughafenbetreiberin (Memminger Kurier, 01.12.2010): „Konstruktion“ individuellen Geschäftsreiseflugverkehrs mit hierfür erforderlichen Abfertigungs- und Unterstellmöglichkeiten sowie notwendigem Werft- und Wartungsbereich und Umlaufplanung
Erweiterung Betriebszeit (7/11) Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts Nachtflugregelung München (Urt. v. 20.04.2005, 4 C 18/03) Reine „Vorratsplanung“ kann abwägungsfehlerhaft sein - Lärmschutzbelange der Flughafenanwohner haben bei „Vorratsplanung“ besonderes Gewicht, gerade bei Nachtflug
Erweiterung Betriebszeit (8/11) Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts Nachtflugregelung Berlin-Schönefeld (Urt. v. 16.03.2006, 4 A 1073/04) Lärmschutzkonzept insbesondere für Nachtflug aufgehoben Kein unbeschränkter Nachtflug
Erweiterung Betriebszeit (9/11) Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts Nachtflugregelung Leipzig/Halle (Urt. v. 09.11.2006, 4 A 2001/06) Unbeschränkter Nachtflug für Expressfrachtverkehr bei Bedarf zulässig - Nicht aber ohne weiteres für Passagierflüge
Erweiterung Betriebszeit (10/11) Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts Nochmals (nun „gefährlich“) Nachtflugregelung Leipzig/Halle: (Urt. v. 24.07.2008, 4 A 3001/07) Passagierflugverkehr in „Nachtrandzeiten“ möglich, Expressfracht kann konventionelle Fracht „mitziehen“
Erweiterung Betriebszeit (11/11) Zusammengefasst: Kann Passagierverkehr (insb. „Geschäftsflüge“) in den „Nachtrandstunden“ gerechtfertigt werden? 2. Vorsorglich: Könnte Frachtverkehr in der Nachtzeit bereits jetzt gerechtfertigt werden? Sachverständigengutachten!
Planfeststellungsverfahren (1/8) Vormals: „einfaches“ Verwaltungsverfahren zur Erteilung der Konversionsgenehmigung (§§ 8 Abs. 5 S. 1 i.V.m. 6 Abs. 4 S. 2 LuftVG) Nun (sehr wahrscheinlich): Planfeststellungsverfahren
Planfeststellungsverfahren (2/8) Kaum anzunehmen, aber zu bedenken: 1. Planfeststellung oder Plangenehmigung könnten u.U. entfallen (§ 8 Abs. 3 S. 1 LuftVG) 2. Nur Plangenehmigung (statt Planfeststellungsbeschlusses, „einfacheres“ Verfahren, § 8 Abs. 2 S. 1 LuftVG)
Planfeststellungsverfahren (3/8) Weitere Verfahrensbeteiligte mit Anhörungsrecht: - Behörden Kommunen Naturschutzvereinigungen - Fluglärmschutzkommission
Planfeststellungsverfahren (4/8) Verfahrensablauf (für einzelne Bürger): (§ 73 VwVfG i.V.m. § 10 Abs. 2 LuftVG): 1. Anhörungsbehörde veranlasst innerhalb eines Monats nach Planvorlage Auslegung 2. Gemeinden machen Planauslegung bekannt und legen innerhalb von drei Wochen nach Planzugang für einen Monat aus
Planfeststellungsverfahren (5/8) 3. Achtung (§ 73 Abs. 4 S. 3 VwVfG, § 10 Abs. 4 S. 1 LuftVG): Einwendungen (schriftlich) nur bis zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist, dann Ausschluss (Gefahr der materiellen Präklusion) auch für etwaiges späteres gerichtliches Verfahren!
Planfeststellungsverfahren (6/8) Daher: Auf Bekanntmachungen achten! Auf Fristen achten! Einwendungen frühzeitig vorbereiten!
Planfeststellungsverfahren (7/8) 4. Erörterungstermin (§ 73 Abs. VI, VII, IX VwVfG, § 10 Abs. 2 Nr. 4 LuftVG) Erörterung der rechtzeitig erhobenen Einwendungen
Planfeststellungsverfahren (8/8) Verfahrensabschluss: Erlass des Planfeststellungsbeschlusses (Für nachfolgende fristgebundene Rechtsmittel (individuelle) Zustellung und Bekanntmachung im Übrigen beachten, Fristabläufe!)
Rechtsschutz (1/4) Achtung! Sehr strenge verwaltungsgerichtliche Verfahrensvorschriften! Anfechtungsklage hat keine „aufschiebende Wirkung“ (§ 10 Abs. 6 S. 1 LuftVG) - Könnte zu Eilverfahren zwingen!
Rechtsschutz (2/4) Eilverfahren: Eilantrag (gem. § 80 Abs. 5 S. 1 VwGO) muss innerhalb Monatsfrist gestellt und begründet werden (§ 10 Abs. 6 S. 2 LuftVG)!
Rechtsschutz (3/4) Klageverfahren (= Hauptsacheverfahren): Kläger muss innerhalb von sechs Wochen Klagebegründung (Tatsachen, Beweismittel) vorlegen (§ 10 Abs. 6 S. 2 LuftVG)!
Rechtsschutz (4/4) Also unbedingt notwendig: frühzeitige Vorbereitung eines verwaltungsgerichtlichen Vorgehens! Klägerauswahl ist getroffen Klägerunterstützung ist gesichert Erforderliche Gutachten liegen vor - Schriftsätze sind vorbereitet
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Dr. Frank-Florian SeifertRechtsanwaltFachanwalt für VerwaltungsrechtLehrbeauftragter Hochschule DarmstadtLeipziger Platz 10, 10117 BerlinTelefon: +49 (0)30 206 70-1532Telefax: +49 (0) 30 20670-1598E-Mail: seifert@knauthe.com