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Der Stauferhof und die Literatur

Der Stauferhof und die Literatur. Kaiser Friedrich I. Barbarossa († 1190) und das Mainzer Pfingstfest von 1184 – Kaiser Heinrich VI. († 1197) – König Philipp von Schwaben († 1208) – Kaiser Friedrich II. († 1250). Das Römische Reich zur Zeit der Staufer (1159-1254).

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Der Stauferhof und die Literatur

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  1. Der Stauferhof und die Literatur Kaiser Friedrich I. Barbarossa († 1190) und das Mainzer Pfingstfest von 1184 – Kaiser Heinrich VI. († 1197) – König Philipp von Schwaben († 1208) – Kaiser Friedrich II. († 1250)

  2. Das Römische Reich zur Zeit der Staufer (1159-1254)

  3. Die Staufer (1) Friedrich I. Barbarossa • Geschlecht benannt nach der Burg Hohenstaufen/Württ. – Stammvater: Friedrich von Büren. – Leitnamen: Friedrich und Heinrich. • 1138 Konrad von Hohenstaufen als Konrad III. dt. Kaiser. • 1152 Friedrich I. dt. König, 1155 röm. Kaiser. • 1186 Sizilien wird dem Reich angegliedert. • 1187 Jerusalem wird von Sultan Saladin erobert. • 1189 Kreuzzug, angeführt von Friedrich I., der 1190, Jun. 10, auf dem Zug nach Jerusalem im Saleph (heutige Türkei) ertrunken ist. (witzige Verarbeitung der Geschichte Friedrichs I. und eines angeblichen unehel. Sohn durch Umberto Eco, Baudolino).

  4. Sog. Cappenberger Barbarossa-Kopf. Reliquiar mit den (stilisierten) Gesichtszügen Friedrichs I.

  5. Bildung am Stauferhof (s. Assmann, Ligurinus, S. 79ff.) • Rahewin, ‚Gesta Friderici‘ über Friedrich I: In patria lingua admodum facundus. Latinam vero melius intellegere potest quam pronuntiare.(‚konnte das Lateinische besser verstehen als selbst sprechen‘) • Sicardus von Cremona: illitteratus, sed morali scientia doctus. (aus der Sicht des Italieners: ‚ungebildet, aber urteilsfähig, was moralische Verhalten betraf.‘) • Otto von St. Blasien: liberos omnes litteris adprime erudiri faciens. (‚alle seine Kinder lies in den einzelnen Wissenschaften ausbilden‘). • Friedrichs Gattin Beatrix: litterata – Dei cultrix.(‚gebildet, verehrt Gott in besonderer Weise‘.)

  6. Lateinische Literatur in der Umgebung Friedrichs I. • Otto von Freising († 1158), - ‚Gesta Friderici‘; fortgesetzt bis 1160 von Ottos Kaplan und Notar Rahewin. Gegenstand: Geschichte des staufischen Hauses. • Gunther (sonst unbek. Verf., Mitte 12. Jh.) - ‚Ligurinus‘ eines unbek. Verfassers Gunther. Epos, in der Tradition der römisch-antiken Epik. Gegenstand: Friedrich I. Kämpfe in der Lombardei (Liguria). Text: Ligurinus, hg. v. E. Assmann (MGH SS 63), Hannover 1987. • ‚Solimarius‘ (nur Fragment erhalten; Assmann, S. 499-512): epische Versifizierung der Geschichte Jerusalems; Vorlage ‚ Historia Hierosolymitana‘ des Robert von St. Rémy. Archipoeta, Hymnus auf Friedrich I., inc. Salve mundi domine, Cesar noster ave. 34 Vagantenstrophen (Gedicht 9).

  7. Das Pfingstfest in Mainz 1184 und seine kulturelle Bedeutung (s. Bumke, Höf. Kultur, S. 276-341; LexMA) • Hoffeste – neben den Reichstagen - bedeutsam als Treffen des Kaisers/Königs mit den Vertretern der politischen und geistlichen Eliten. • Ziel: consilium et auxilium (Beratung und Unterstützung). • Zeremonialhandeln als Bedeutungsträger innerhalb der politischen Repräsentation. • Mainzer Hoffest: Teilnehmer 40.000 Ritter (Sächs. Weltchronik). • Pfingstsonntag: Festkrönung des Kaiserpaares; Messe. • Pfingstmontag: Schwertleite der Kaisersöhne Heinrich (18 J.) und Friedrich (15 J.). • Reiterspiele. • Regelung von Rechts- und Vertragsangelegenheiten. • Gelegenheit zum kulturellen Austausch vor allem mit der Kultur der Romania.

  8. Kaiser Friedrich I. Barbarossa zwischen seinen Söhnen Heinrich (HEINRICVS REX) und Hz. Friedrich von Schwaben (FRIDERICVS DVX). Überschrift (leonin. Hexameter): In medio prolis residet pater imperialis (‚In der Mitte seiner Nachkommen thront der kaiserliche Vater‘) Aus der Welfenchronik Ende 12. Jh. (Fulda, Hess. Landesbibl., Cod. D 11)

  9. Ein Reflex des Mainzer Pfingstfests in der Dichtung: Heinrich von Veldeke,Eneasroman Anlässlich der Erwähnung der Hochzeit von Eneas und Lavine: Dâ von [von diesem Fest] sprach man dô wîten. Ichn vernam von hôhzîte in allen wîlen mâre, alsam dô het Êneas, wan diu ze Meginze [Mainz] dâ was, die wir selbe sâgen [‚die wir selbst gesehen haben‘] […], dô der keiser Friderîch gab zwein sînen sunen swert, dâ manech tûsent marke wert verzeret wart und vergeben. Ich wâne alle die nû leben deheine grôzer haben gesehen. (v. 13221—234)

  10. Deutsche Literatur im Umkreis Friedrichs I.: Friedrich von Hausen • Friedrich von Hausen, urkundlich zuerst 1171 belegt (s. Meves, Regesten, S. 279-296): gehörte „zu den Spitzenvertretern der Reichsministerialität und der kaiserlichen Diplomatie.“ • Begleitet den Kaiser auf dem 3. Kreuzzug 1189; fällt am 6.5.1190 bei einem Gefecht mit türkischen Reitern. • Mehrere Chroniken melden seinen Tod und bezeichnen ihn als egregius miles, vir probus et nobilis (Meves, S. 295f.). • Erhalten: 17 Minnelieder mit starken Einflüssen aus der Romania (Texte: Des Minnesangs Frühling; oder: Dt. Lyrik des frühen und hohen Mittelalters, hg. v. I. Kasten, mit nhd. Übers.).

  11. Friedrich von Hausen. Schiffahrt mit kämpfenden Wassergeistern Codex Manesse, Zürich, um 1320

  12. Friedrich von Hausen, Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden (MF 47,9) • 1. Trennung von Herz und Körper; Fahrt ins heilige Land vs. Liebe. – Gott als Schiedsrichter. • 2. Apostrophe an das Herz: wie soll es diesen Konflikt (nôt) bestehen? • 3. Das Kreuz nehmen und gleichzeitig lieben? Wie wird es mir am Ende ergehen? • 4. Abweisung der Dame. • Text uneinheitlich überliefert; • in B: Str. 1+2: Eigenständiges Kreuzlied; an späterer Stelle in der Hs.: Str. 3+4; • in C: 1-4, offenbar nach dem Ton geordnet. • Mehrfach Verständnisschwierigkeiten, s. Kommentar Kasten.

  13. Friedrich von Hausen, Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden als Kontrafaktur • Kontrafaktur: Übernahme eines Tons (Strophenmuster und Melodie) eines Liedes, dem ein neuer/anderer Text unterlegt wird. • Hier: Melodie des wohl Anf. 1188 verfassten Kreuzlieds Ahi, amors, com dure departie des nordfranzösischen Sängers (Trouvère) Conon de Bethune, der an den Kreuzzügen von 1189 und 1202 teilgenommen hat (Text: Mal. Lyrik Frankreichs II, hg. u. übers. von D. Rieger, reclam). • Inhalt: Ach, welch harte Trennung … wenn der Körper geht, unserem Herrn zu dienen, so bleibt mein Herz in ihrer Gewalt zurück.[…]. – Ihretwegen mache ich mich auf den Weg nach Syrien. – Gott müssen wir in seinem heiligen Erbland helfen. – Die Damen werden treu bleiben. – Wenn wir den Tod erleiden, werden wir das ewige Leben erlangen.

  14. Die Staufer (2): Kaiser Heinrich VI. († 1197)(s. VL 3, 678-682; LexMA) • Sohn Friedrichs I.; *1165; 1169 zum dt. König gekrönt; Schwertleite Mainz 1184; Kaiserkrönung Rom 1191. - † 1197, Sept. 28 in Messina; Grab im Dom von Palermo. • Erhalten sind Reste eines wohl umfangreicheren Lied-Œuvre: 3 Minnelieder, z.T. in der älteren Tradition des Donauländ. Minnesangs (MF 4,17; 4, 35), daneben eine romanisch beeinflusste Kanzone (MF 5,16). • Datierung: wegen teilweisen Orientierung am Muster des donauländ. Minnesangs wohl vor Regierungsantritt 1190 (Kasten S. 632). • Texte: Des Minnesangs Frühling MF 4,17ff.; oder: Dt. Lyrik des frühen und hohen Mittelalters, hg. v. I. Kasten, mit nhd. Übers.).

  15. Kaiser Heinrich VI., Ich grüeze mit gesange(MF 5,16; Kasten S. 104-106) • Gruß an die Geliebte durch das Lied, auch wenn es ein anderer vorträgt. • Macht habe ich, wenn ich bei ihr bin, sie ist dahin, wenn ich sie verlasse. – Nur meinen Liebesschmerz habe ich noch- und habe dies Auf und Ab bis zu meinem Tode. • Der Lohn der Geliebte ist mehr wert als die Krone (Kaisertopos; mehrfach im Minnesang verwandt). • Glück ist nicht vom Tragen der Krone abhängig. • Was bliebe mir aber, wenn ich die Geliebte verlöre?

  16. Kaiser Heinrich VI. Eröffnung der Handschrift. Codex Manesse, Zürich, um 1320

  17. Kaiser Heinrich VI., der die Zeichen seiner Macht aus den Händen der Tugenden empfängt. (Chronik des Petrus von Eboli)

  18. Rota Fortunae: unter dem Rad Tancred, König von Sizilien und Widersacher Heinrichs VI. (gest. 1194)

  19. König Philipp von Schwaben († 1208) • Philipp von Schwaben, * 1177; jüngster Sohn Friedrichs I. und der Beatrix von Burgund; zur geistlichen Laufbahn bestimmt. 1192 Bischof von Würzburg; 1193 in den weltlichen Stand zurückgetreten. Ermordet Bamberg 1208, Grab im Dom zu Speyer. • Philipp lässt sich – widerstrebend – im März 1198 von einigen Fürsten zum König wählen, während die antistaufische Opposition unter Führung des Kölner Erzbischofs und mit Einfluss des engl. Königs Richard Löwenherz am 12.7.1198 den Welfen Otto IV., Sohn Heinrichs d. Löwen, zum König wählt. • Von 1198 bis zur Ermordung Philipps regieren in Deutschland, mit Unterstützung wechselnder Fürstenkonstellationen und in mehrfachen Kämpfen gegeneinander zwei Könige.

  20. Walther von der Vogelweide und der Thronstreit von 1198: der Reichston (L 8,4) • Ich saz ûf eime steine […]. Inszenierung der Spruchdichterrolle: Deutung der Gegenwart und ihrer Handlungsdimensionen: driu dinc; êre, varnde guot, gotes hulde. • Situation: es herrschen untriuwe, gewalt; fride und reht sint sêre wunt. • Diese drei Werte êre, varnde guot, gotes hulde haben keinen Schutz, wenn nicht zuvor diu zwei: nämlich fride und reht gesunden. • Gehalt: Deutung der gegenwärtigen Situation und Folgerung für das Handeln in der Gesellschaft. • Funktion der Strophe L 8,4: Einleitung für Str. L 8,28 und /oder Str. L 9,16.

  21. Walther, Reichston, Strophe 2 (L 8,28) • Ich hôrte ein wazzer diezen […]. Sicht des Sängers auf die Welt: swaz in der werlte was (folgt Aufzählung der Elemente der Natur). • Überall in der Natur gibt es so etwas wie eine Rechtsordnung (bei den Tieren, sogar bei der Mücke): starc gerihte; si kiesent künege unde reht; si setztent hêrren unde kneht; ordenunge. • Aufforderung zur Umkehr: bekêra dich, bekêre. • Handlungsgebot, adressiert an die Fürsten des Reichs: Setze Philipp die Krone auf und heiß alle anderen zurücktreten (Interpunktion anders als in der Ausgabe!). • Datierung: Aufruf an die Fürsten, vor der Krönung Philipps (8.9.1198) und seines Konkurrenten Otto (12.7.1198).

  22. Walther, Reichston, Strophe 3 (L 9,16) • Ich sach mit mînen ougen […]. Blick auf die politische Lage. • Die römische Kurie spielt beide König gegeneinander aus. • Datierung dieser Strophe: Bannung Philipps durch die Kurie Juli 1201 (si bienen [‚bannten‘], die si wolten). • Der clôsenaere: Instanz des Gläubigen/der Kirche, die sich nicht in die politischen Tagesgeschäfte einmischt und deshalb ein Urteil abgeben kann und so Orientierung in der unübersichtlichen Situation schafft (der clôsenaere auch in L 10,33; 34,24). • Ursache: der bâbest ist ze junc, hilf herre dîner christenheit. • Strophenfolge in der Überlieferung: A 1-3; BC 1, 3,2 • Folgerungen für die Vortragssituation: a) Str. 1+2; b) Str. 1+3; c) Str. 1,2,3.

  23. Walther von der Vogelweide und König Philipp von Schwaben (1) • Zwei Strophen im sog. Ersten Philippston (L 19,5; 18,29). • Situation: der zum deutschen König gekrönte Philipp von Schwaben an Weihnachten 1199 im Dom zu Magdeburg: Einzug Philipps und seiner Gattin Irene/Maria under krône. • Argumentation: • 1. Stollen: Einzug am Weihnachtstag. • 2. Stollen: das Wunder, drei Eigenschaften in einer Person (vgl. die Definition der Trinität Gottes: una substantia in tribus personis). • Abgesang: Gattin Philipps, Maria, mit Bezug auf Maria, die Mutter Jesu (Mariensymbolik: Rose ohne Dorn etc. - Dienst der Fürsten. den wîsen müeste wol gefallen; gemeint: die hl. Drei Könige?? • Verbindung der Symbolik des Herrschereinzugs mit der sakralen Symbolik des Weihnachtsfestes: Geburt des Retters der Welt, Jesus.

  24. Walther von der Vogelweide und König Philipp von Schwaben (2) • Philipp und die Krone (L 18,29). • Hist. Situation: Philipp war am 8.9.1198 in Mainz (am „falschen“ Ort) mit den echten Krönungsinsignien gekrönt worden. Sein Konkurrent Otto zwar am „richtigen“ Ort, Aachen, aber mit imitierten Insignien. • Argumentationsgang: • 1. Stollen: das wunder: die alte Krone passt dem gegenwärtigen Träger. • 2. Stollen: niemand hat das Recht, sie zu trennen. • Abgesang: Visualisierung des Wunders. Folgerung: der Waise auf der Rückseite der Krone ist der leitesterne; ihm sollen die Fürsten nachfolgen (wie auch die hl. Drei Könige ihrem Stern an Weihnachten gefolgt sind, als sie den Retter der Welt, Jesus suchten).

  25. Kaiserkrone des Röm. Reichs, wohl aus der Zeit Ottos I., 2.H. 10. Jh. (Heute Wien, Schatzkammer) Vorder-/Seitenansicht. Typ: Bügelkrone.

  26. Kaiserkrone des Röm. Reichs, Seitenplatte: König David. Spruchband: HONOR REGIS IUDICIUM DILIGIT (nach Ps. 99,4).

  27. Kaiserkrone des Röm. Reichs, Seitenplatte. Christus als Weltenrichter mit zwei Cherubim. Beischrift: PER ME REGES REGNANT (Proverbia Salomonis 8,15)

  28. Kaiserkrone des Röm. Reichs, Seitenplatte: König Salomo Spruchband: TIME DOMINUM ET RECEDE A MALO (Proverbia Salomonis 3,7)

  29. Walthers Kritik an Philipp von Schwaben (L 19,17) • Im gleichen Ton wie die Lobstrophen L 18,29 und 19,5: Wiedererkennbarkeit der Melodie ist intendiert. • 1.+2. Stollen: Anrede an König Philipp: es fehlt Freigebigkeit (milte), die aus freien Stücken (dankes) gewährt wird. Nur durch sie erwirbt man Lob und Ansehen. • Abgesang: zwei Beispiele aus der unmittelbaren Vergangenheit: Sultan Saladin († 1193 in Damaskus) und Richard Löwenherz (freigekauft 1194). – Abschließende Sentenz: ‚eín Schaden ist gut, der zweierlei Nutzen (frumen) hervorbringt‘.

  30. Die Staufer (3): Kaiser Friedrich II. († 1250) • *1194, Sohn Kaiser Heinrichs VI. und seiner Gattin Konstanze († 1198); aufgewachsen im Königreich Sizilien; 1212 zum dt. König gewählt und gekrönt; 1220 Rückkehr nach Italien: Kaiserkrönung. Mehrfach Konflikte mit der Kirche. Nur wenige Besuch im Reich nördlich der Alpen. † 1250. Grab: Dom von Palermo. • Förderung des Italienischen als Dichtungssprache: ‚Sizilianisch Dichterschule‘ (LexMA). • Vogelkunde/Falkenbuch ‚De arte venandi cum avibus). • Bautätigkeit. • Veranlassungen der Übersetzung naturwiss. und philosoph. Schriften aus dem Griechischen und Arabischen (ps.-Aristoteles, Avicenna, Averroes u.a.) ins Lateinische.

  31. Walther von der Vogelweide und Friedrich II. (L 28,1) • König-Friedrichs-Ton: sog. Gespaltene Weise, d.h. v. 1-3 = 1. Stollen; v. 4-7 = Abgesang; v. 8-10 = 2. Stollen. • 1. Stollen: Armut des Sängers bî sô rîcher kunst. • Abges.: Angebot des Sängers, wenn er unterstützt würde: Minnesang; Frauenpreis: als ich wîlent sanc. • 2. Stollen: Situation gegenwärtiger Armut und Appell an den König: die nôt bedenkent, milter künec, daz iuwer nôt zergê.

  32. Walther und Friedrich II. (L 28,31) • 1. Stollen/Abgesang: Jubel des Sängers über die milte des Königs: das Lehen (bei Würzburg?) • 2. Stollen: Situation des unbemittelten Sangspruchdichters: wer nicht mehr um seine nackte Existenz bangen muss, kann auch schön singen. • Walthers Grab in Würzburg: bezeugt durch den Würzburger bischöflichen Protonotars Michael de Leone [14. Jh.]. Er lässt in sein Hausbuch eine umfangreiche Sammlung von Lieder Walthers eintragen. In diesem Zusammenhang erwähnt er auch, dass Walthers im Kreuzgang des Neumünsters in Würzburg bestattet sei und teilt die lat. Grabschrift mit: Pascua qui volucrum vivus Walthere fuisti, Qui flos eloquii, qui Palladis os, obiisti […]. Qui legit hoc, dicat: deus istius miserere. [Walther, der du zu Lebzeiten die Weide der Vögel warst, Eine Blume der Beredsamkeit, Mund der Pallas Athene, du bist gestorben. Wer dies liest, möge sagen: Gott erbarme sich seiner.‘]

  33. Friedrich II. als Kulturförderer • Bautätigkeit, u. Castel del Monte (Apulien) • Falkenbuch (‚De arte venandi cum avibus‘)

  34. Castel del Monte, Apulien, westl. von Bari, nach 1240. Luftansicht und Grundriss

  35. Castel del Monte, Apulien (Südostitalien), 1.H. 13. Jh., oktogonaler Grundriss, wohl nach persischem Muster.

  36. Friedrich II., Falkenbuch (‚De arte venandi cum avibus‘): Jagdbare Wasservögel

  37. Friedrich II., Falkenbuch (‚De arte venandi cum avibus‘): Beizvögel auf der Pertica (Sitzstange‘)

  38. Friedrich II., Falkenbuch (‚De arte venandi cum avibus‘)

  39. Friedrich II., Falkenbuch (‚De arte venandi cum avibus‘): Vorbereitungen zur Beizjagd

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