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Böhm- Bawerks Auseinandersetzung mit dem Sozialismus

Böhm- Bawerks Auseinandersetzung mit dem Sozialismus. Peter Rosner. Drei Themen: Was heißt Kapitalismus? Wodurch unterscheidet er sich vom Sozialismus? Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. Kann durch Macht die Verteilung bestimmt werden?.

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Böhm- Bawerks Auseinandersetzung mit dem Sozialismus

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Presentation Transcript


  1. Böhm-Bawerks Auseinandersetzung mit dem Sozialismus Peter Rosner

  2. Drei Themen: • Was heißt Kapitalismus? Wodurch unterscheidet er sich vom Sozialismus? • Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. • Kann durch Macht die Verteilung bestimmt werden?

  3. Was heißt Kapitalismus? Wodurch unterscheidet er sich vom Sozialismus? „Stellen wir uns vor, die Herstellung eines Gutes z.B. einer Dampfmaschine, kostet fünf Arbeitsjahre, und der Tauschwert, den die fertige Maschine erzielt, sei gleich 5500 fl. Stellen wir uns weiter vor …., dass ein Arbeiter allein durch eine continuierliche Arbeit von fünf Jahren die Maschine herstelle, und fragen wir, was ihm im Sinne des Satzes, dass dem Arbeiter sein ganzes Product, beziehungsweise die ganzen 5500 fl. gehören soll, gebührt? – Die Antwort kann nicht einen Augenblick zweifelhaft sein: es gebührt ihm die ganze Dampfmaschine, beziehungsweise die ganzen 5500fl. Aber wann? – Auch darüber kann nicht der mindeste Zweifel sein: offenbar nach Ablauf der fünf Jahre.“ (p. 467)

  4. Was heißt Kapitalismus? Wodurch unterscheidet er sich vom Sozialismus? „Der Ausdruck ‚kapitalistische Produktion‘ steht in einem doppelten Sinn in Übung. Man bezeichnet damit sowohl eine Produktion, die sich mit Hilfe von Kapitalsgegenständen (Rohstoffen, Werkzeugen, Maschinen u. dgl.) bedient; als auch eine Produktion, welche auf Rechnung und unter der Herrschaft von privaten Unternehmer-Kapitalisten vollzogen wird. Beides braucht sich keineswegs zu decken. Ich beziehe den Ausdruck immer auf die erste der beiden Bedeutungen.“ (Positive Theorie des Kapitals, p. 21)

  5. Was heißt Kapitalismus? Wodurch unterscheidet er sich vom Sozialismus? Auch die die nationale Produktion dirigirendeCentralwirthschaftmuß ihre ganze Disposition auf eine verschiedene Werthschätzung von gegenwärtigen und künftigen Gütern stützen, wenn die Disposition nicht ganz verfehlt und ungeheuerlich werden soll. Würde sie nämlich künftige Güter nicht niedriger schätzen, so müsste sie eine Produktion, die eine größere Stückzahl von Produkten in ferner Zukunft verheißt, lohnender finden, … und müsste daher die vorhandenen Produktivkräfte immer auf die technisch ergiebigsten maßlos entlegenen Produktionsziele richten. Natürlich entstünde darüber … in der Gegenwart Noth und Mangel, und die Wirthschaftsdirektion hätte nichts Eiligeres zu thun, als die verfehlte Disposition wieder rückgängig zu machen,….“

  6. Was heißt Kapitalismus? Wodurch unterscheidet er sich vom Sozialismus? „Wir kommen somit zu einen sehr merkwürdigen und beachtenswerthenErgebniß. Die Kapitalrente, welche heute die Socialisten als einen Ausbeutungsgewinn, als einen Raub am Arbeitsprodukt schmähen, würde auch im Socialistenstaat nicht verschwinden, sondern gerade von der socialistisch organisierten Gemeinschaft selbst gegenüber den Arbeitern in Kraft gelassen werden – und in Kraft gelassen werden müssen.“

  7. Was heißt Kapitalismus? Wodurch unterscheidet er sich vom Sozialismus? „Sie [die Wertdifferenzen zwischen Gegenwart und Zukunft] sind am größten für Leute, die von der Hand in den Mund leben.“ „Sowie die Verhältnisse in der modernen Volkswirthschaft beschaffen sind, besitzen die Lohnarbeiter fast nie ausreichende Mittel um ihre Arbeit selbst in mehrjähriger Produktion ausnützen zu können. Sie stehen also vor der Alternative entweder ihre Arbeit zu verkaufen oder sie auf eigene Rechnung in so kurz dauernden und unergiebigen Produktionsprocessen auszunützen, wie es ihnen eben ihre verfügbaren spärlichen Mittel gestatten.“

  8. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. Können relative Preise der Güter dem Verhältnis der zur ihrer Produktion notwendigen Arbeitsmengen entsprechen? Marx bejaht das in einer Weiterführung der Werttheorie von Smith und Ricardo.

  9. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. Frage der Kritik daran: Wie ist das vereinbar mit einem Marktgleichgewicht, wenn die Kapitalintensität (bei Marx: organische Zusammensetzung des Kapitals) zwischen den Sektoren unterschiedlich ist?

  10. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. Eine Chronologie 1867: Marx ‚Das Kapital‘ Bd. 1 1883: Tod von Karl Marx. 1884: Kritik von BB in Geschichte der Kapitalzinstheorien. 1885: Bd. 2 von ‚Das Kapital‘. Darin wird im Vorwort von Engels eine Lösung des Problems für Bd. 3 versprochen. 1894: Bd. 3 erscheint. 1896: BB. Zum Abschluß des Marxschen Systems. 1904: R. Hilferding, Böhm-Bawerks Marx-Kritik.

  11. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. Die Lösung von Marx in Band 3: Der gesamte in einer Ökonomie produzierte Mehrwert wird auf alles Kapital (zu Werten) proportional aufgeteilt. Die sich dadurch ergebenden Produktionspreise sind die tatsächlichen relativen Marktpreise. BB sieht diese Aussage aus Band 3 als eine Zurückweisung der in Band 1 dargelegten Theorie.

  12. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. Frage von BB: Wie kann Marx auch in Bd. 3 behaupten, dass das Wertgesetz die richtige Erklärung für die Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus sind? Er unterscheidet vier Argumentationen von Marx.

  13. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. 1. Wenn auch die einzelnen Waren sich untereinander über oder unter ihren Werten verkaufen, so heben sich diese Abweichungen auf, und in der Gesellschaft selbst bleibt die Summe der Produktionspreise der produzierten Waren gleich der Summe ihrer Werte. BB: Die Aussage ist inhaltslos, da es in einer Werttheorie um relative Preise geht.

  14. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. 2. Das Wertgesetz beherrscht die Bewegung der Preise, indem Verminderung oder Vermehrung der zur Produktion erheischten Arbeitszeit die Produktionspreise steigern oder fallen macht. BB: Es stimmt, die Vermehrung oder Verminderung der zur Produktion eines Gutes notwendigen Arbeitszeit beeinflusst den Preis. Aber daraus folgt nicht, dass der Preis eines Gutes nur von der aufgewandten Arbeit abhängt.

  15. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. 3. Das Wertgesetz beherrscht mit ungeschmälerter Autorität den Warenaustausch in gewissen ursprünglichen Stadien, in welchen sich die Verwandlung der Werte in Produktionspreise noch nicht vollzogen hat. BB: Auch wenn Güter von Eigentümer-Produzenten am Markt getauscht werden, muss ein Ertrag auf Kapital berücksichtigt werden. Dabei stützt sich BB auf seine eigene Theorie von Kapital und Zins. Im Übrigen führt Marx keinen wirklichen Beleg für die Behauptung an.

  16. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. 4. In der verwickelten Volkswirtschaft ‚reguliert‘ das Wertgesetz wenigstens indirekt und ‚in letzter Instanz‘ die Produktionspreise, indem der nach dem Wertgesetze sich bestimmende Gesamtwert der Waren den Gesamtmehrwert, dieser aber die Höhe des Durchschnittsprofits und daher die allgemeine Profitrate regelt. BB: Wenn das Wertgesetz stimmt, dann dürfte eine Erhöhung der Löhne keine Veränderung der Werte, nämlich der relativen Preise, bewirken. Man kann leicht zeigen, dass das nicht stimmt.

  17. Die Auseinandersetzung um die Werttheorie. Hilferding, 1904: Es stimmt, dass Marktpreise nicht den Arbeitswerten entsprechen. Dennoch sind Arbeitswerte ein sinnvolles Konzept. Dies sei aber nur im Rahmen einer Theorie einer in Klassen gespaltenen Gesellschaft verständlich, nicht aber in dem der nutzenbasierten Werttheorie der Österreichischen Schule.

  18. Kann durch Macht die Verteilung beeinflusst werden? „Macht oder ökonomisches Gesetz“ 1912 Schrift gegen Rudolf Stolzmann „Der Zweck der Volkswirtschaft“. Stolzmann vertritt eine holistische Sicht der Wirtschaft und trennt nicht zwischen ökonomisch-analytischen Aspekten und normativen Gesichtspunkten. Es gibt die Macht, die Verteilung der Einkommen zu gestalten. Das lehnt aber die Grenzproduktivitätstheorie ab.

  19. Kann durch Macht die Verteilung beeinflusst werden? BB: Die Beeinflussung der Einkommen durch Macht ist selbstverständlich möglich. Diese Macht setzt aber nicht die Gesetzmäßigkeiten der Ökonomie (Entlohnung nach Grenzprodukt) außer Kraft. Beispiel: Lohnerhöhung durch Streik. In der kurzen Frist kann der Profit sogar negativ sein, wenn nämlich wegen versunkener Kosten das Unternehmen fortgeführt werden soll. Längerfristig muss ein Unternehmen zumindest den Durchschnittsertrag erwirtschaften. Wenn das bei überdurchschnittlichen Löhnen möglich ist, so muss es am Arbeitsmarkt Zutrittsschranken geben.

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