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Bindung und Kindertagesst tte

Erzieher

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Bindung und Kindertagesst tte

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Presentation Transcript


    1. Bindung und Kindertagessttte Auswirkungen auf die Bindungssicherheit von Kleinstkindern bei Betreuung in Kindertagessttten

    2. Erzieher Kind Bindung? I Ahnert (2006b) besttigte in ihrer Studie, dass Kinder zu ihrer Erzieherin in der Tagessttte eine Bindung aufbauen knnen. Das Bindungsmuster wird hierbei durch das Verhalten der Erzieherin und der Erzieherin-Kind-Interaktion beeinflusst. Die Entwicklung einer Erzieher-Kind-Bindung ist jedoch nicht so wahrscheinlich wie eine Bindungsbeziehung zur Mutter bzw. zum Vater.

    3. Erzieher Kind Bindung? II Eine Erzieher-Kind-Bindung entsteht dann, wenn die Erzieherin sich gruppenorientiert und empathisch verhlt, das Kind ermutigend und untersttzend begleitet und ihm mit Hilfeleistungen zur Seite steht. Gruppenorientiertes Verhalten beinhaltet das Einlsen psychosozialer Grundbedrfnisse des Kindes in wichtigen Momenten beispielsweise bei Aktivierung des Bindungsverhaltens- bzw. Explorationssystems. Dieses Verhalten wirkt sich positiv auf die Atmosphre innerhalb der Gruppe aus. Bindungssicherheit in der Kita entsteht durch Ermutigen, Untersttzen und Helfen der Kinder durch die Erzieherin.

    4. Erzieher Kind Bindung? III Nach Ahnert (2006b) ist das Erzieherverhalten durch Geschlechtsstereotype geprgt. So gibt es deutlich mehr Erzieherinnen als Erzieher. Die geschlechtstypifizierenden Einflsse wirken sich asymmetrisch auf die Erzieher-Kind-Bindung aus. Daraus ergibt sich, dass es hufigere Erzieherin-Mdchen-Bindungen gibt als Erzieherin-Jungen-Bindung.

    5. Erzieher Kind Bindung? IV Obwohl Kinder zu Erzieherinnen eine Bindung eingehen knnen, ist diese kein Abbild der Mutter-Kind-Bindung und berlagert diese auch nicht. Die Erzieherin-Kind-Bindung bleibt exklusiv auf den ffentlichen Betreuungskontext beschrnkt, strkt aber das Selbstbewusstsein und die Identitt des Kindes, etwas wert zu sein und geliebt zu werden. Das Gefhl von Sicherheit kann ein Kind demnach nicht allein von Erziehern in einer Tagessttte vermittelt bekommen. Es bentigt vielmehr im Elternhaus eine verlssliche Bezugs- und Bindungsperson.

    6. Erzieher Kind Bindung? V Unabhngig von der Betreuung haben die Eltern den meisten Einfluss darauf, wie sich ein Kind entwickelt. Wie umgnglich, verantwortungsvoll und kooperativ Kinder sind, also auch im besten Fall sicher gebunden sind, hngt somit wesentlich strker von den Eltern ab als von anderen Bezugspersonen.

    7. Erzieher Kind Bindung? Die Sicht der Politik zum Thema Fremdbetreuung Der Prozentsatz berufsttiger Frauen in Gesamtdeutschland liegt, laut Statistischem Bundesamt, bei 66,1 %, davon mit Kind unter sechs Jahren 42,3 % und unter drei Jahren bei 31 %. Die Form der Kinderbetreuung variiert stark zwischen Ost und West. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2007 in den alten Bundeslndern 6,7 % der Kinder unter drei Jahren von Tagesmttern oder in Krippen betreut. In den neuen Bundeslndern waren es 37 %. In Gesamtdeutschland hat das Modell der Kindertagessttte das Modell der Krippe abgelst.

    8. Erzieher Kind Bindung? Die Sicht der Politik zum Thema Fremdbetreuung Ursula von der Leyen Familienministerin Wir brauchen mehr Kinder in den Familien und mehr Familie in der Gesellschaft. Deshalb habe ich mir vor allem drei Ziele vorgenommen: Ich will junge Eltern gerade in der Phase der Familiengrndung untersttzen, damit sie Mut zum Kind oder zu weiteren Kindern haben. Darber hinaus will ich den Zusammenhalt der Generationen strken Ich mchte es jungen Paaren so leicht wie mglich machen, sich fr Kinder zu entscheiden. Denn aus eigener Erfahrung wei ich, wie schwer es sein kann, gerade in der Anfangszeit, wenn die Kinder viel Zuwendung brauchen, die Einkommen klein sind und man selbst in Erziehungsfragen noch unsicher ist. Deshalb brauchen junge Familien Bedingungen, die sie im Alltag entlasten und untersttzen: Gute, flexible Kinderbetreuung und eine familienfreundliche Arbeitswelt helfen ihnen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Mit dem Elterngeld sichern wir das Einkommen im ersten Jahr nach der Geburt. (aus: http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/ministerium.html)

    9. Ursula von der Leyen Familienministerin (CDU) Bis zum Jahr 2013 sollen bundesweit fr ein Drittel der Kinder unter drei Jahren Betreuungspltze in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege zu Verfgung stehen. Ein breites Angebot von Krippen, altersgemischten Gruppen, Tagessttten und betrieblichen Kinderbetreuung und Kindertagespflege soll ein bedarfsgerechtes Fundament fr die Betreuung der unter Dreijhrigen sein. Ab 2013 ist ein Rechtsanspruch auf Tagesbetreuung fr Kinder unter drei Jahren vorgesehen. Gute Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in den ersten Lebensjahren stehen ganz oben auf der gesellschaftspolitischen Agenda. Denn die ersten Jahre der Entwicklung eines Kindes sind die grundlegendsten und auch die entscheidenden fr die weitergehenden Bildungsprozesse. In frhester Kindheit wird die Basis dafr gelegt, wie Kinder in ihr Leben und in die Gesellschaft hineinfinden. Je jnger das Kind, desto besser muss die Qualitt der Erziehung sein

    10. Christa Mller (Die Linke) In Christa Mllers Buch (2007), Dein Kind will Dich. Echte Wahlfreiheit durch Erziehungsgehalt, spricht sie sich deutlich gegen eine ffentliche Betreuung der Kinder unter drei Jahren aus. Die Abnabelung der Kinder von ihren Mttern soll sich demnach nicht nach der Entwicklung und den Bedrfnissen der Kinder richten, sondern wird durch die vermeintlichen arbeitsmarktpolitischen Erfordernissen nach mehr weiblichen Fachkrften und die angeblich beruflichen Interessen der Frauen bestimmt. Und denen zufolge sollen Kinder nach dem ersten Lebensjahr von ihren Mttern whrend des gesamten Tages gewaltsam getrennt werden. (Mller, 2007, S. 54)

    11. Christa Mller Aber wer will, dass sein Kind in den ersten Lebensjahren so gesund wie mglich ist, sollte es lieber zu Hause behalten. () So steckten sich vor 30 Jahren nur die Hlfte der Kinder bist zum Alter von 10 Jahren am Herpes-zoster-Virus (Grtelrose) an, whrend es heute praktisch alle seien. Atemsweginfektionen sind in dem betrachteten Zeitraum ebenfalls hufiger und ihr Verlauf schwerer geworden. () Auch habe man festgestellt, dass entgegen anders lautender Vermutungen hufige Infektionen im Kleinkindalter die Kinder spter nicht vor Allergien schtzen. Eher der gegenteilige Effekt sei zu beobachten. Den Erkrankungen entgegenwirken knnen Eltern durch Impfung, hufigen Krperkontakt mit Schmusen und Kssen sowie viel Spiel an der frischen Luft. Bei dem heute in deutschen Krippen blichen Betreuungsschlssel von einer Erzieherin, die sich um sechs oder sieben Kleinkinder kmmern muss, ist aber weder fr ausreichend Krperkontakt Zeit noch knnen Unternehmungen an der frischen Luft stattfinden () Da sollten sich Eltern schon genau berlegen, ob sie das Kind in den ersten Jahren nicht lieber zu Hause aufziehen. (Mller, 2007, S. 81f.)

    12. Bindung-Kita-Entwicklungspsychologie Grundstzliche Annahmen Die Qualitt der primren Bindungen wirkt sich auf die sptere Entwicklung des Kindes aus. Fr die Bindungsentstehung und aufrechterhaltung wurden die Sensitivitt der Mutter und deren stndige Verfgbarkeit als sichere Basis als Voraussetzung angesehen. Die Abwesenheit der Mutter und eine mangelnde Verfgbarkeit wurden mit Beeintrchtigung in der Entwicklung des Kindes und mit Fehlentwicklungen verbunden. Ahnert & Schnurrer (2006) sehen darin einen Muttermythos und eine berbewertung der mtterlichen Betreuung. Des Weiteren hat dies zu einer nichtadquaten Wahrnehmung der Fremdbetreuung gefhrt. Gesellschaftliche Faktoren, wie die Gleichstellung der Frau, und konomische Faktoren, z.B. die Erwerbsttigkeit beider Geschlechter, haben dazu gefhrt, dass Betreuungsarrangements, fr die die Eltern zahlen, ein Bestandteil der Kinderbetreuung geworden sind.

    13. Bindung-Kita-Entwicklungspsychologie I Kommt das Kind in die Kindertagessttte, konstatieren Ahnert & Schnurrer (2006) eine hohe Belastung fr das Kind, besonders dann, wenn das Kind das erste Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Erfolgt der Betreuungsbeginn abrupt, kommt es zur Adaptionsproblemen. Um diese zu verringern, bieten immer mehr Kindertagessttten Adaptionsprogramme an, die eine stundenweise gestaffelte Aufnahme in Begleitung der Mutter ermglichen. Werden diese Programme kindgerecht und entwicklungsadquat ausgefhrt, bleibt die Bindungsqualitt zwischen Mutter und Kind erhalten (Ahnert & Lamb, 2006).

    14. Bindung-Kita-Entwicklungspsychologie II Eltern zeigen, die ihre Kinder in der ffentlichen Betreuung lassen, ein anderes Betreuungsverhalten als Eltern, die ihre Kinder nur zu Hause betreuen (Ahnert 2006a). Die individuellen Zuwendungsraten waren bei Krippenkindern, wie sich aus der Gruppengre in der Betreuung leicht erklren lsst, deutlich geringer. Die Eltern von Krippenkindern versuchen dieses Manko aber wett zu machen, in dem sie ihre Betreuungszeit vor und nach der ffentlichen Betreuung intensivieren. Das heit, sie schenken ihren Kindern mehr Aufmerksamkeit, Zuwendung und Stimulation als exklusiv familienbetreute Kinder in vergleichbarer Zeit erhielten. Das Argument der defizitren Betreuungserfahrung von Krippenkindern konnte nach in der Studie von Ahnert, so nicht besttigt werden.

    15. Bindung-Kita-Entwicklungspsychologie III Ahnert und Schnurrer (2006) geben jedoch zu bedenken, dass ein langer Aufenthalt von Kindern in der Einrichtung mit nachlassender kindlicher Aufmerksamkeit und verminderter mtterlicher Sensitivitt verbunden sein kann. Es zeigt sich, dass diese Kinder nach dem Abholen quengeln, um auf sich aufmerksam zu machen, Mtter aber nicht immer in der Lage sind, angemessen und feinfhlig auf diese Signale zu reagieren. Kleinkinder regulieren ihre Emotionen am liebsten im Kontakt mit ihren primren Bindungspersonen. Ein Nichtbeachten der Signale des Quengelns als Dauerphnomen kann sich zu einer Belastung fr die kindliche Verhaltensanpassung entwickeln, so dass es beim Kind zu aggressivem Verhalten fhrt.

    16. Bindung-Kita-Entwicklungspsychologie III Die Zeit nach der Betreuung in der Kita sollten die Eltern (Ahnert (2006 b) als Quality Time sehen, in der die Bedrfnisse des Kindes im Mittelpunkt stehen. Darber hinaus sollten Eltern darauf achten, die Kinder nicht mehr als acht Stunden in der Einrichtung zu lassen. Ein starkes Argument gegen den Krippenbesuch ist, dass die sichere Mutter-Kind-Bindung erschttert wird. Dem widerspricht die NICHD-Studie. Die Forscher fanden in dieser Studie heraus, dass die mtterliche Sensitivitt die dominierende Einflussgre auf die Qualitt der Mutter-Kind-Beziehung ist, unabhngig davon, ob und wie das Kind familien- oder fremdbetreut war. Sehen Mtter ihre Berufsttigkeit als vorteilhaft fr sich und ihr Kind an und gehen der Arbeit motiviert und engagiert nach, weisen sie eine hhere Sensitivitt fr das Kind und ein besseres Bindungsqualittsniveau auf. Es gibt demnach keinen negativen Einfluss auf die Beziehung von Mutter und Kind, wenn es der Mutter gelingt, die Intimitt zwischen ihr und dem Kind aufrecht zu erhalten.

    17. Bindung-Kita-Entwicklungspsychologie Bedeutung von Peers I Viernickel (2006) stellt fest, dass ab dem sechsten Monat andere Kinder, sofern sie verfgbar sind, interessant sind: Ebenso wie die Geschwisterbeziehung, die sich allerdings auf den Dimensionen Intensitt, Ambivalenz, Rivalitt und Intimitt von anderen Beziehung deutlich abhebt, stellen Peerbeziehungen einen Sozialisationskontext dar, der wichtige Erfahrungen bereit hlt und soziale Anpassungsvorgnge stimuliert und beeinflusst. Als Peer werden dabei Kinder bezeichnet, die auf einem hnlichen kognitiven und sozio-moralischen Entwicklungsstand stehen, gegenber Institutionen und ihren Reprsentanten (z.B. Kindergarten, Schule) eine gleiche Stellung einnehmen, gleiche Entwicklungsaufgaben und normative Lebensereignisse (Schuleintritt) zu bewltigen haben und einander im Wesentlichen gleichrangig und ebenbrtig sind. (S. 66).

    18. Bedeutung von Peers II Mit Erfahrungen, die Kinder mit Gleichaltrigen machen, sind wichtige Entwicklungsprozesse verknpft. Ein Kind integriert sich in eine Gruppe und bildet individuelle freundschaftliche Beziehungen aus, was als Merkmal sozialer Kompetenz gilt. Die Interaktion zwischen Kind und Erwachsenem sieht Viernickel (2006) als asymmetrisch strukturiert. Das Machtverhltnis ist ein ungleiches. Das ist innerhalb einer Peergruppe anders. Die Interaktions- und Aushandlungsprozesse zwischen Peers finden auf einem relativ ausgeglichenen Feld des Machts- und Kompetenzverhltnisses statt. Das Kind lernt Perspektiven zu teilen und eigene Ansichten durchzusetzen. Schon Babys unter einem Jahr uern Interesse an Gleichaltrigen. Sie lcheln diese an und versuchen sie zu berhren. Aber das Spiel in Zweier-Konstellationen beginnen sie erst mit circa 20 Monaten (Ahnert, 2006 b). Vorher mssen sich Sprachkompetenzen und soziale Kompetenzen, die ein Spiel zu zweit ermglichen, noch entwickeln.

    19. Bedeutung von Peers III Zweijhrige sind bereits in der Lage, das Symbolspiel ihrer Mitspieler zu verstehen und beginnen dementsprechend Rollen und Regeln zu vereinbaren, um das Spiel fortzufhren. Die Themen des Symbolspiels entnehmen sie vorwiegend der Alltagserfahrung, beispielsweise aus Beobachtungen der Handlungen der Mutter. Hierbei, so Ahnert (2006 b), kommt es bei Kindern zu einer Beziehungsbildung. Die ersten Freundschaften, die hufig erst zwischen gleichem Geschlecht und gleichem Alter stattfinden, beginnen zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr. Freundschaftsbeziehungen beruhen vor allem auf Merkmalen wie Vertrautheit, hnlichkeit und Untersttzung, so wird eine Mutter-Kind-Trennung besser bewltigt, wenn ein befreundeter Peer anwesend ist. Der Aufbau einer Beziehung hngt davon ab, inwiefern das Kind in der Lage ist, eigene Emotionen auf die Rckmeldung eines Peers zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Kinder mit negativem Erwartungsbild vom Gegenber verstehen unter Umstnden die Reaktionen falsch und handeln dementsprechend negativ. Kinder mit solchem Verhaltensmuster bilden vor allem Freundschaften zu Kindern, die hnlich reagieren, so genannte Raufkumpane (Ahnert 2004).

    20. Bedeutung von Peers IV Zweijhrige sind bereits in der Lage, das Symbolspiel ihrer Mitspieler zu verstehen und beginnen dementsprechend Rollen und Regeln zu vereinbaren, um das Spiel fortzufhren. Die Themen des Symbolspiels entnehmen sie vorwiegend der Alltagserfahrung, beispielsweise aus Beobachtungen der Handlungen der Mutter. Hierbei (Ahnert, 2006b), kommt es bei Kindern zu einer Beziehungsbildung. Die ersten Freundschaften, die hufig erst zwischen gleichem Geschlecht und gleichem Alter stattfinden, beginnen zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr. Freundschaftsbeziehungen beruhen vor allem auf Merkmalen wie Vertrautheit, hnlichkeit und Untersttzung, so wird eine Mutter-Kind-Trennung besser bewltigt, wenn ein befreundeter Peer anwesend ist. Der Aufbau einer Beziehung hngt davon ab, inwiefern das Kind in der Lage ist, eigene Emotionen auf die Rckmeldung eines Peers zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Kinder mit negativem Erwartungsbild vom Gegenber verstehen unter Umstnden die Reaktionen falsch und handeln dementsprechend negativ. Kinder mit solchem Verhaltensmuster bilden vor allem Freundschaften zu Kindern, die hnlich reagieren, so genannte Raufkumpane (Ahnert, 2004).

    21. Bedeutung von Peers V Empathie als Grundlage prosozialen Verhaltens entwickelt sich zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat, wenn das Kind beginnt, sich als eigenstndige Person wahrzunehmen, sich Emotionen bewusst ist und deshalb auch Emotionen anderer versteht. So weinen Kinder ab zwei Jahren nicht mehr automatisch, wenn das Kind neben ihnen weint, sondern beobachten das Verhalten nur oder wollen das weinende Kind auch trsten (Ahnert, 2006b). Ahnert fhrt hier verschiedene Studien an, die als Beleg dafr dienen knnen, dass sicher gebundene Kinder in der Interaktion mit anderen sicher gebundenen Kindern uerst aufgeschlossen waren, weniger Probleme hatten, Besitzkonflikte zu lsen und die hufigsten soziale Angebote machten.

    22. Bedeutung von Peers VI Ahnert (2006b) formuliert drei Annahmen ber die Zusammenhnge von Peer-Beziehungen und Eltern-Kind-Beziehung: 1. Da Bindungssicherheit Implikationen fr das Explorationsverhalten des Kindes hat, sollten sicher gebundene Kleinkinder Peer-Interaktionen aufgeschlossen gegenberstehen. 2. Da Bindungssicherheit mit Erwartungshaltungen an eine responsive Gestaltung der Beziehung verbunden werden, sollten sicher gebundene Kleinkinder auf eine positiv ausgerichtete Interaktion vorbereitet sein, vorwiegend positive soziale Angebote machen und dies auch von einem Peer erwarten. 3. Da Bindungssicherheit die Grundlage fr eine authentische emotionale Kommunikation schafft, sollten sicher gebundene Kleinkinder ein besseres Emotionsverstndnis zeigen und sich in der Peer-Interaktion emotional besser regulieren knnen.

    23. Fazit der Frhbetreuung von Kindern aus entwicklungspsychologischer Sicht Entwicklungspsychologisch ist bisher noch nicht eindeutig geklrt, ab welchem Lebensmonat und wie lange je Tag ein Sugling und Kleinstkind in der Kita-Krippe betreut werden sollte. Eindeutig ist jedoch, dass berlastete, dann auch hufig abweisende und berforderte Eltern ein schlechteres Modell fr die Entwicklung des Kindes sind als professionelle Erzieher, die dem Kind Zuwendung und eine kindgerechte Betreuung anbieten. Eindeutig ist ferner, dass die Kindergruppe nicht zu gro sein darf und der Erzieherschlssel nicht zu gering vier bis fnf Kinder bei zwei ErzieherInnen, am besten ein Mann und eine Frau.

    24. Literatur www.liga-kind.de/pages/202ahnert.htm Ahnert, L. (2002). Frhe Tagesbetreuung und Eltern-Kind-Beziehung. Lamb, M. E., & Ahnert, L. (2003). Institutionelle Betreuungskontexte und ihre entwicklungspsychologische Relevanz fr Kleinkinder. In H. Keller (Hrsg.), Handbuch der Kleinkindforschung (S. 529-568). Bern: Huber. Ahnert, L. (2003). Frhsozialisation in der DDR und die Entwicklung von Bindungsbeziehungen. In D. Kirchhfer, G. Neuner, I. Steiner, & C. Uhlig (Hrsg.), Kindheit in der DDR: Die gegenwrtige Vergangenheit (S. 177-188). Frankfurt: Lang. Ahnert, L. (2004). Bindungsbeziehungen auerhalb der Familie: Tagesbetreuung und Erzieherinnen-Kind-Bindung. In L. Ahnert (Hrsg.), Frhe Bindung. Entstehung und Entwicklung (S. 256-277). Mnchen: Reinhardt. Ahnert, L. (2004). Bindung und Bonding. Konzepte frher Bindungsentwicklung. In L. Ahnert (Hrsg.), Frhe Bindung. Entstehung und Entwicklung (S. 63-81). Mnchen: Reinhardt. Ahnert, L. & Schnurrer, H. (2006). Krippen. In L. Fried & S. Roux (Hrsg.), Handbuch der Pdagogik der Frhen Kindheit (S. 302-312). Weinheim: Beltz. Ahnert, L. (2006a). Entwicklungs- und Sozialisationsrisiken bei jungen Kindern. In L. Fried & S. Roux (Hrsg.), Handbuch der Pdagogik der Frhen Kindheit (S. 75-85). Weinheim: Beltz. Ahnert, L. (2006b). Die Bedeutung von Peers fr die frhe Sozialentwicklung des Kindes. In H. Keller (Hrsg.), Handbuch der Kleinkindforschung (S. 489524). Bern: Huber. Brisch, K.H. (2002). Bindungsstrungen. In K.H. Brisch, K. Grossmann, K. Grossmann & L. Khler (Hrsg.), Bindung und seelische Entwicklungswege (S. 353-374). Stuttgart: Klett-Cotta. Bowlby, J. (1953). Frhe Bindung und kindliche Entwicklung. Mnchen: Reinhardt. Fthenakis, W. E. (2003). Auf den Anfang kommt es an! Gutachten fr das Bundesministerium fr Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Weinheim: Beltz. Grossmann, K., Grossmann, K.E., Fremmer-Bombik, E., Kindler, H., Scheuerer-Englisch, H. & Zimmermann, P. (2002). The uniqueness of child-father attachement telationship: Fathers sensitive an challenging play as the pivotal variable in a 16-year longitudinal study. Social Develpoment, 11, S. 307-331. Grossmann, K.E., Grossmann, K., Kindler, H., Scheuerer-Englisch, H., Spangler, G., Stcker, K., Suess, G. & Zimmermann, P. (2006). Die Bindungstheorie: Modell, entwicklungspsychologische Forschung und Ergebnisse. In H. Keller (Hrsg.), Handbuch der Kleinkindforschung (S. 493-528). Bern: Huber. Mller, C. (2007). Dein Kind will dich. Echte Wahlfreiheit durch Erziehungsgehalt. Augsburg: Sankt Ulrich. NICHD (1997). Effects of infant child care on infant-mother attachment security: Results of the NICHD study of early child care. Child Development, 68, 860-879. Rauh, H. (1998). Frhe Kindheit. In R. Oerther & L. Montada (Hrsg.), Entwicklungspsychologie (S. 167245). Weinheim: Beltz. Viernickel, S. Zur Bedeutung der Peerkultur. In L. Fried & S. Roux (Hrsg.), Handbuch der Pdagogik der Frhen Kindheit (S. 6574). Weinheim: Beltz. Von der Leyen, U. (2007). Freinander da sein. Miteinander Handeln. Warum Generationen sich gegenseitig brauchen. Freiburg: Herder.

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