1 / 29

Strahlenschutz im Herzkatheterlabor

Strahlenschutz im Herzkatheterlabor. Marcus Hennersdorf Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie. Strahlenexposition in Deutschland. Kollektive Dosis durch Röntgendiagnostik (Deutschland 1997) Anteile der verschiedenen Untersuchungsarten. Bremsstrahlung.

ryder
Télécharger la présentation

Strahlenschutz im Herzkatheterlabor

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Strahlenschutz im Herzkatheterlabor Marcus Hennersdorf Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie

  2. Strahlenexposition in Deutschland

  3. Kollektive Dosis durch Röntgendiagnostik (Deutschland 1997)Anteile der verschiedenen Untersuchungsarten

  4. Bremsstrahlung • Ein energiereiches Elektron wird durch elektrische Kräfte in den Atomhüllen abgebremst. • Dabei entsteht Röntgenstrahlung(= Bremsstrahlung). • Praktische Bedeutung: • Abschirmung von Betastrahlung • Röntgenröhre Elektron(abgebremst) Röntgenphoton (Bremsstrahlung)

  5. R ö h r e n s p a n n u n g [ k V ] - + - R ö h r e n s t r o m [ m A ] + A n o d e G l ü h k a t o d e R ö n t g e n s t r a h l u n g F i l t e r u n g Funktionsprinzip einer Röntgenröhre • Strahlungsqualität bestimmt durch folgende Kenngrößen: • Röhrenspannung: je höher, desto höher die Strahlungsenergie • Röhrenstrom: je höher, desto höher die Strahlungsintensität • Anodenmaterial: bestimmt charakteristische Strahlung und Strahlungsausbeute • Filterung: beeinflusst die Energieverteilung der Röntgenstrahlung

  6. Körperdosis - Energiedosis Energiedosisbeschreibt physikalische Prozesse(Energieübertrag auf Materie) Körperdosisist ein Maß für Gefährdung(keine physikalische Größe) Einheit: Gray (Gy) (früher: rad) Einheit: Sievert (Sv) (früher: rem) Energieübertrag von Strahlung auf Materie 1 Gy = 1 J/kg Bindeglied zwischen Energiedosis und Körperdosis: Strahlungs-Wichtungsfaktoren

  7. Risiko durch ionisierende Strahlung Die Dosis bestimmt das Risiko stochastischer Strahlenschäden. Risiko tödlichen Krebses: 5 % pro Sv bzw. 0,005 % pro mSv Risiko schwerer Erbschäden: 1 % pro Svbzw.0,001 % pro mSv Statistisch gesehen:Bestrahlung von 100.000 Personen mit je 10 mSv führt zu 50 Krebstoten.

  8. Stochastische Schäden Krebsrisiko in Deutschland(mit Todesfolge): ca. 20–25 % • Schwere des Schadens unabhängig von der Dosis • Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Schadens abhängig von der Dosis • kein Schwellenwert • Dosisrate spielt i.Allg. keine Rolle • Beispiele:Krebs, Leukämie, Erbschäden zusätzliches tödliches Krebsrisiko [%] . effektiveDosis [mSv] Die effektive Dosis ist ein Maß für die Krebswahrscheinlichkeit.

  9. Deterministische Schäden Deterministische Schäden bei Teilkörperexposition der Haut • Schwere des Schadens abhängig von der Dosis • Schaden tritt oberhalb eines Schwellenwerts mit Sicherheit auf • Dosisrate spielt große Rolle • Beispiele:Veränderung des Blutbilds, Schädigungen der Haut, Übelkeit Deterministische Schäden erst bei (Teilkörper-)Dosen über 250 mSv.

  10. Art und Betrieb der Röhre (DL-Konstante) Ampere [mA] (Röhrenstrom) Aufenthalts- dauer × I 1 = × × Dosis [mSv] Abstand Abschirmkoeffizient Berechnung der Dosis bei Röntgenstrahlung • Dosis ist abhängig von • den Kenngrößen der Röntgenanlage (Strom, Dosisleistungskonstante*)) • den drei A des Strahlenschutzes: • Abstand, Aufenthaltsdauer, Abschirmung • *)Dosisleistungskonstante abhängig von Röhrenspannung, Anodenmaterial, Filterung

  11. Schutz vor Röntgenstrahlung Es gelten die drei A des Strahlenschutzes: • Abstand halten • Aufenthaltsdauer beschränken • Abschirmungen verwenden

  12. Fokus Hautdosis (Abstandsquadratgesetz) • Verdopplung des Abstands von Fokus zum Patienten • Bestrahlte Fläche vervierfacht sich • Dosis pro Fläche geht auf ein Viertel zurück • Verdreifachung des Abstands • Bestrahlte Fläche verneunfacht sich • Dosis pro Fläche geht auf ein Neuntel zurück • Konsequenz: Bei gleichen FFA Patient möglichst weit zum Detektor platzieren

  13. Strahlenschutzkleidung - Wirkungsgrad • Latzschürze: 40% KM geschützt • Rundumschürze: 83% KM geschützt • Schürze + SD: 86% KM geschützt • BleiglasbrilleHandschuhe 94,5%, Bleigummihandschuhe 30% Dosisreduktion bei der Hand • Dauerschutzeinrichtungen

  14. Gepulste Durchleuchtung Dosis • Konventionelle Durchleuchtung 100% • 14 Pulse/s 54% • 7,5 Pulse/s 27% • 3 Pulse/s 10%

  15. Dosis-Flächen-Produkt bei Herzkatheterinterventionen DAP [Gycm²] Kuon, Br J Radiol 2003

  16. Komplexizität der Läsionen und Strahlendosis • CI=Komplexitätindex • Art der Läsion • Lokalisation • Enge Korrelation zwischen • Durchleuchtungszeit • Flächendosisprodukt • Komplexität der Läsion Bernardi, Cathet Cardiovasc Intervent 2000

  17. FOV=Field of view Feldgröße Reduktion der Feldgröße = Einblenden • Nutzstrahlung sinkt (Dosisreduktion Patient) • Streustrahlung sinkt (Dosisreduktion Personal) • Bildqualität steigt • Stärkere Dosisabnahme in der Tiefe(Dosisreduktion Patient)

  18. Relation des jeweiligen Abstands zur Strahlendosis Hirshfeld, Circulation 2005

  19. 20 cm 30 cm Dosiserhöhung bei Schrägprojektion Beispiel (30 statt 20 cm Objektdicke): Bei 80 kV ca. vierfache Eintrittsdosis Verhältnis Eintritts- zu Austrittsdosis dann ca. 400:1 Kuon, Br J Radiol 2003

  20. Isodosis-Linien in Abhängigkeit von der Angulation Dosisflächenprodukt (Patient) Strahlendosis (Personal) Kuon, J Am Coll Cardiol 2004

  21. Dosisvergleich zwischen optimaler und “schlechter” Untersuchung • 3 Pulse/s vs. kont. Durchleuchtung 10 • Schrägprojektion bis 4 • Durchleuchtungszeit erfahrener vs. unerfahrener Untersucher 2 • Zu geringer Fokus-Objekt-Abstand (nur Hautdosis) 4 • Bildverstärkergröße 2 • Einblendung 2 • Hochkontrastdurchleuchtung 2 • Gesamtunterschied (Produkt der einzelnen Faktoren) 2560

  22. Strahlenschaden durch Ablation 10-stündige Ablation Arm akzidentell im Strahlenfeld Strahlendosis 500-2000cGy Wong, N Engl J Med 2004

  23. Strahlenschaden durch PTCA 3x PTCA, jeweils 1 bis 2 Stunden lang, davon die 2. und 3. am selben Tag Das Bild entstand 22 Monate nach der 3. PTCA Shope, Radiographics 1996

  24. Strahlendermatitis Starkes Kinking iliakal Sehr schwierige RCA-Darstellungen, 2 Untersucher konnten das Gefäß nicht intubieren 3 Wochen später Versuch über die A. brachialis Insgesamt 2 über jeweils mehrere Stunden andauernde Untersuchungen Dehen, Heart 1999

  25. Ulzeröse Hautveränderungen nach Strahlenexposition 3-stündige Untersuchung Iliakales Kinking Gewinkelter RCA-Verlauf PTCA einer hochgradigen RCA-Stenose Dehen, Heart 1999

  26. Lerneffekt [Gycm²] p<0.05 225 Patienten Vor und nach Nutzung untersuchungsabhängiger Strahlenschutzmaßnahmen Kuon, Br J Radiol 2003

  27. Flächendosisprodukt [Gycm²] Durchscnitt Literatur Max. Abschirmung Koronarangiographie 56,1±28,9 6,2±3,4 PTCA 79,5±31,8 10,4±7,4 Optimaler Strahlenschutz Kuon, J Am Coll Cardiol 2004

  28. Strahlendosiserfassung 2005 Ärzte Pflegepersonal Grenzwerte: <20mSv/Jahr (Körper) bzw. <500mSv/Jahr (Hand)

  29. Zusammenfassung • Strahlenschutz im Herzkatheterlabor beinhaltet • Abstand • Dauer des Aufenthaltes • Abstand der Röntgenröhre • Einsatz von Filtern, Blenden • Vermeidung von Schrägprojektionen • Einsatz von Abschirmungen • Bei korrektem Strahlenschutz ist das Risiko für Strahlenschäden im Herzkatheterlabor nicht größer als das der Normalbevölkerung

More Related