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DIE ZWILLINGE KLIMAWANDEL UND ENERGIEWENDE

DIE ZWILLINGE KLIMAWANDEL UND ENERGIEWENDE. Hartmut Graßl Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg Vortrag bei Klima- und Umweltbündnis Stuttgart 11. Juli 2014. Treibhauserde. Erde mit Eis. Schneeballerde. Holozän. Did it exist 670 Mill years ago ?. Anthropozän.

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DIE ZWILLINGE KLIMAWANDEL UND ENERGIEWENDE

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Presentation Transcript


  1. DIE ZWILLINGE KLIMAWANDEL UND ENERGIEWENDE Hartmut Graßl Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg Vortrag bei Klima- und Umweltbündnis Stuttgart 11. Juli 2014

  2. Treibhauserde Erde mit Eis Schneeballerde Holozän Diditexist 670 Mill yearsago? Anthropozän Temperaturdifferenz nur 4 bis 5°C

  3. Mittlere globale Temperaturänderungen seit 1850 AR5 IPCC 2013

  4. Beobachtete Änderung der bodennahen Lufttemperatur von 1901 bis 2012 AR5 IPCC 2013

  5. Niederschlagsänderungen über Landgebieten AR5 IPCC 2013

  6. Recentsealevelchangesasobservedfromsatellites Mit Satellitenbeobachtetermittlerer Meeresspiegelanstieg NASA 2012 Der mittlere globale Meeresspiegel schwankt wegen veränderlicher Bodenfeuchte und Schneedecke von Jahr zu Jahr

  7. Warum ändert der Mensch das globale Klima rasch? Weil die Spurengase das Klima bestimmen, weil wir nur diese wesentlich beeinflussen und dies bei weit höherer Rate als durch die Natur Gas 1750 2012 CO₂ 280 395 ppm CH₄ 0,70 1,75 N₂O 0,25 0,32 Diese drei Gase sind die langlebigen unter den Treibhausgasen in der Erdatmosphäre und deshalb global annähernd gleichverteilt. Dazu kommen noch Wasserdampf (das wichtigste Treibhausgas) und Ozon (das drittwichtigste).

  8. Die Antriebe zu Klimaänderungen durch den Menschen sind sehr vielfältig

  9. Strahlungsantrieb durch verschiedene Treibhausgase und Aerosolpartikel seit 1750 AR5 IPCC 2013

  10. Mittlere Erwärmung als Folge unterschiedlichen Verhaltens AR5 IPCC 2013

  11. AR5 IPCC 2013

  12. Eine neue zentrale Frage für die Klimawissenschaft: Wie lange hält der erhöhte Treibhauseffekt an? In der Klimageschichte der letzten Million Jahre galt: Eine Erwärmung von 1°C ist gleichbedeutend mit etwa 20 m Meeresspiegelanstieg bei über Jahrtausende anhaltendem Antrieb Wie viel davon in den kommenden Jahrhunderten realisiert wird, ist in unserer Hand

  13. Zusätzliche Risiken durch Klimaänderungen Mittlere Globale Erwärmung

  14. Maximale und mittlere Wanderungsgeschwindigkeit von Arten

  15. Die Bedeutung der biologischen Vielfalt Wir Menschen brauchen die Ökosystemdienste für unser Wohlergehen. Nach neuesten Schätzungen (Costanza et al. 2014) sind diese Dienste von 1997 bis 2007 durch Landnutzungsänderungen um mindestens 4,3 Billionen USD oder höchstens 20,2 Billionen USD geschrumpft. Ökosystemleistungen entsprechen etwa 125 Billionen USD. Landnutzungsänderungen sind fast ausschließlich verbunden mit der Reduzierung der biologischen Vielfalt. Auch bei uns ist dieser Verlust noch längst nicht gestoppt.

  16. Hat dieses Wissen zu einer Klimapolitik geführt? Bisher ist nur ein einziges globales, völkerrechtlich verbindliches Protokoll einer Umweltkonvention erfolgreich gewesen. Welches? Hat die Europäische Union das Kyoto-Protokoll eingehalten? Was bedeutet die Verlängerung des Kyoto-Protokolls? Hilft die deutsche Energiewende bei dem Klimaschutz? Was soll in Paris Ende 2015 beschlossen werden?

  17. Der Beschluss für eine Energiewende in Deutschland ist im Oktober 2010 also vor der Katastrophe in Fukushima gefallen Fukushima hat sie erschwert und erleichtert

  18. Energiewende als „alter Hut“ • Das Wort Energiewende wurde vom Ökoinstitut im Jahre 1980 zum ersten Mal in einer berühmt gewordenen Studie verwendet. • Die Debatte um den Übergang von den fossilen Brennstoffen auf erneuerbare ist jedoch viel älter. Bereits 1865 hat der Brite William Stanley Jevons von der drohenden Endlichkeit der Kohle gesprochen. • Der WBGU hat im April 2003 der Bundesregierung für eine global veränderte Energiepolitik das Gutachten „Energiewende zur Nachhaltigkeit“ überreicht.

  19. Warum wurde die Energiewende in Deutschland noch einmal im Juni 2011 beschlossen? Weil das „Restrisiko“ der Kernkraftwerke wieder einmal auf seine wahre Größe stieg Weil die Bürger über Jahrzehnte unter Mithilfe einiger Politiker die Machbarkeit der Energiewende entgegen den Falschaussagen der Oligopole bewiesen haben Weil die Kanzlerin Physikerin ist und Machtverlust fürchtete Weil die noch immer großen Elektroversorger kurze Zeit in Schockstarre verfielen Weil durch die vielen neuen erneuerbaren Energie-anlagen der Bürger eine Überkapazität bei Kraftwerken entstanden war

  20. Die Gründe für die Energiewende in Deutschland waren und sind: Dämpfung der Klimaänderungen Reduzierung des Restrisikos Erhöhung der Exportchancen Erhalt der politischen Macht

  21. Welche Energieträger stehen außer Kohle, Uran, Erdgas und Erdöl zur Verfügung? Sonne Wind Biomasse Tiefe Geothermie Wasserkraft

  22. Rangliste der technischen Potenziale Erneuerbarer Energiequellen Ranking oftechnicalpotentialsofrenewableenergytypes Globale Mittelwerte der Energieflussdichten an der Erdoberfläche, in Watt pro Quadratmeter (Wm-2), für verschiedene Quellen, gereiht nach Bedeutung; zum Vergleich sind auch aktuelle Werte des Energieversorgungssystems mit angegeben.

  23. Warum sind die meisten Biogasanlagen kein Klimaschutz? Weil der Einsatz von Energie für Dünger, Pflanzenschutzmittel und Transport die wirklich gewonnene Energie stark verringert. Weil die Emission des Lachgases aus stark gedüngten Feldern bei einem Treibhauspotential von ca. 300 gegenüber CO₂ das eingesparte CO₂ stark oder fast völlig kompensiert. Weil viele Biogasanlagen die Abwärme (ca. 50%) bei der Stromgewinnung nicht nützen.

  24. Haupthürden für die Energiewende in Deutschland Physikalische Randbedingung: blockierende Hochdrucklage Mitteleuropa von Ende November bis Ende Januar Daraus folgende zweite Randbedingung: Speichermöglichkeit über Tage und Wochen sowie mindestens mitteleuropäische Transportnetze Aus beiden folgende ökonomische Randbedingung (Optimierungsaufgabe): möglichst geringe Kosten für die Energieeinheit Aus allen vorherigen folgende weitere Forderung: generelle Steigerung der Energieeffizienz und Energie-einsparung durch individuelle Lebensstiländerung

  25. Einfache Tendenzvorhersagen • Elektrischer Strom wird immer bedeutender für die Energieversorgung, so dass stromerzeugende erneuerbare Energieanlagen eine vergrößerte Spielwiese bekommen • Die besonders harten Energienüsse sind Straßengüter- und Flugverkehr • Die Energiereduktion für das Heizen von Gebäuden ist schlicht eine Frage der Gesetzgebung mit Anreiz-systemen • Geld für die Forschung zu erneuerbaren Energien wird andere Energieforschungssektoren überflügeln, so dass die Energie aus erneuerbaren Energieträgern ökonomisch wird, auch weil der Emissionshandel wenigstens etwas Internalisierung bringt

  26. Die globale Energiewende ist unumkehrbar, wenn der Preis für eine kWh Energie aus der Fotovoltaik unter die wahren Kosten für eine kWh Kohlestrom fällt. Das erleben wir jetzt für die sonnenreichen Zonen der Erde.

  27. Misserfolge wegen noch nicht ausreichender Bürgerbeteiligung Teilweise nicht demokratisch legitimierte Entscheidungen bei der EU wegen fehlender Macht des EU-Parlamentes und zu hoher Machtbefugnisse der Landesregierungen führen zu zu laschem Emissionshandel und Erhalt der Oligopole Subventionspolitik der Bundesregierung für die energie-intensiven Betriebe bei fehlender Effizienzsteigerung lädt die Preiserhöhung vor allem bei den Armen ab Fehlende Transparenz bei Berechnung des wirklichen Preiszuschlages für die Erneuerbaren Energieanlagen Lahmender Emissionshandel der EU mit verursacht durch die Bundesregierung

  28. Eine ungelöste Frage (nicht nur für deutsche Küstengebiete) Wie viel von der recht sicheren Aussage aus der Klimageschichte, „1°C Temperaturerhöhung war in den vergangenen wenigen Millionen Jahren gleichbedeutend mit etwa 20 m Meeresspiegelanstieg“, wird in den kommenden Jahrhunderten eintreten? Die Antwort hängt stark von der Dauer des erhöhten Treibhauseffektes ab. Die Antwort steht noch aus, weil wir nur wissen, dass zwar bei etwa 2°C mittlerer Erwärmung zwei große Eisschilde instabil werden könnten, wir aber unsere globale Klimapolitik in den nächsten Jahrzehnten nicht kennen.

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