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Amerika um 1400

Amerika um 1400. 2 Komplexe Gesellschaften mit hochkonturierten Interaktionszentren in Mittel- und Südamerika. intensiver Ackerbau mit Bewässerungsanlagen große, dichte Siedlungen mit Tempel und Palästen Handwerk: Keramik und Webwaren hochrangige Eliten

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Amerika um 1400

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Presentation Transcript


  1. Amerika um 1400 2 Komplexe Gesellschaften mit hochkonturierten Interaktionszentren in Mittel- und Südamerika • intensiver Ackerbau mit Bewässerungsanlagen • große, dichte Siedlungen mit Tempel und Palästen • Handwerk: Keramik und Webwaren • hochrangige Eliten • ideologisches Überbausystem, das Gesellschaft zusammenhält

  2. Agrikultur Südamerikas Andengebiet: Ackerbau mit Hilfe von Bewässerungskanälen und Terrassen, Kartoffel- und Quinoa-Produktion; Lamaherden liefern Fleisch und Wolle; Hirten sammeln Salz; Lama-Dung -> Anbau- grenze von Nutzpflanzen rückte höher im W. an der Küste in geschützten Oasen Baumwolle-Anbau unter Verwendung des Dungs von Seevögeln (Salpeter) im O. an den Hängen: Koka, Honig, Holz, Vogelfedern und andere Produkte des Waldes Piedmontflächen: Mais, Chile Tropische Regenwälder: Süsskartoffel, Maniok, Erdnuss, Koka Argentinischer Trockengürtel: Lamaherden (Wolle) und Tabak

  3. Ab 1400 begann die Expansion des Inkareichs Speerspitze der Expansion war eine Berufsarmee Eroberungen wurden durch den Wegebau und Kontrollposten abgesichert Nahungsmittelverteilung erfolgte über vom Staat unterhaltene Magazine Erschliessung von Ackerland durch Bewässerungssysteme Dynastisch-hierarchische Gesellschaftsorganisation

  4. Thesen zur Ausbildung des Inkareichs „Wenn so verschiedene ökologische Voraussetzungen für die agrikulturelle Nutzung so dicht beieinander liegen wie im südamerikanischen Andenraum, ergibt sich eine so dichte Verflechtung untereinander, dass es sich besonders lohnt, die produktiven Tätigkeiten gesellschaftlich zu organisieren.“ (John V. Murra 1972, sh. Wolf 1986, 94/95.) „Zwischen den Völkern der tropischen Waldzone und den Andenvölkern bestanden offensichtlich wichtige Handelsbeziehungen. (...) Nicht einmal die Inkas waren freilich in der Lage, die Bevölkerung der tropischen Waldgebiete zu unterwerfen. (...) Auch die Vorstösse der Inkas nach Süden kamen in den von den Mosetene bewohnten Gebieten zum Stehen.“ (Wolf 1986, 102.)

  5. Muisca oder Chibcha Herrschaftszentrum am Oberlauf des Flusses Magdalena Auch in Mittelamerika (Panamá, Costa Rica) siedelten Muisca. Die Kultur der Muisca glich jener der Inka. Ihre Landwirtschaft betrieben sie mit Hilfe eines ausgedehnten Bewässerungssystems. Sie waren äußerst geschickt in der Goldverarbeitung; Ähnlich den Inka waren die Muisca zur Zeit der europäischen Invasion zentralistisch organisiert. Sie kämpften gegen die spanischen Kolonisatoren, wurden jedoch 1538 unterworfen.

  6. Eckdaten zur europäischen Invasion in Südamerika 1531: Von Panamá aus eroberten Francisco Pizarros Truppen das Reich der Inka Innerhalb von fünf Jahren brachte Pizarro durch Waffengewalt und Verrat das Inkareich, das die heutigen Länder Peru, Chile und Bolivien umfasste, unter seine Kontrolle. Die Eroberung und Kolonisierung des Gebiets um den Rio de la Plata wurde 1535 vom spanischen Feldherrn Pedro de Mendoza eingeleitet, der 1536 eine Siedlung, das heutige Buenos Aires, anlegen ließ. Zwischen 1536 und 1538 unterwarf der Feldherr Gonzalo Jiménez de Quesada das Volk der Muisca oder Chibcha im heutigen Kolumbien. 1539 überquerte Gonzalo Pizarro, der Bruder Franciscos, die Anden und erreichte die Quellflüsse des Amazonas. Einer seiner Begleiter, Francisco de Orellana, folgte dem Fluss bis zu seiner Mündung und erreichte so 1541 den Atlantik. Im Jahr davor hatte der Conquistador Pedro de Valdivia mit der systematischen Unterwerfung der Araukaner, der Bewohner des heutigen Chile, begonnen. 1541 gründete er Santiago. Um 1530 begannen die Portugiesen, Stützpunkte entlang der Ostküste Südamerikas anzulegen und sicherten sich damit das Gebiet des heutigen Brasilien.

  7. Mittelamerika • 1000-700: Blütezeit von Teotihuacan (ca 150 000 Menschen) • gestützt auf Ackerbau-Technologie inkl. Bewässerung • Niedergang der Mayasiedlungen im tropischen Petén • Unterhielten bereits weitausgedehnte Handelsbeziehungen • zwischen Norden (Türkisvorkommen) und Süden (Federn, • Gold und Kakaobohnen) • Vermutlich hatten beide Siedlungszentren ihre produktiven • Expansionsgrenzen überschritten • um 1400: 5 verschiedene Stadtstaaten ringen um Vorherrschaft • Die Colhua-Mexica, später Azteken, standen als Söldner im Dienst • der Otomí-sprachigen Tepaneken. • Zentrum der Tepanken (Azcapozalco) weicht ab 1430 dem • Machtzentrum der Azteken: Tenochtitlan

  8. Agrikultur Mittelamerikas Regional sehr diversifiziert: intensive agrikulturelle Produktion z.T. auf drainagierten Feldern und chinampas Verschiedene Herrschaftszentren und wichtige Handelsverbindungen Ursprungsgebiet der meisten amerikanischen Kulturpflanzen Siehe ppp: comida prehispánica

  9. Thesen zum Erfolg der europäischen Invasion Amerikas Technologie und Wissen 1492 konstruierte Martin Behaim einen Globus, der die Welt als Kugel darstellte. Die europäische Seefahrer, die marineros, verfügen über Wissen zur Navigation, Schiffe, um den Atlantik zu überqueren und effektive Waffen. Militärische Erfahrung der Reconquista 1492 war das Jahr der Vertreibung von Arabern und Juden aus Spanien Territorial Einigung u.a. durch totalitäre Sprachpolitik 1492 verfasste Antonio de Nebrija seine Grammatik des Spanischen - die erste Normierung einer modernen europäischen Sprache: “Die Sprache war immer Begleiterin des Imperiums.”(Nebrija zitiert nach Todorov 1985, 151) Europäische Wirtschaft expandiert im 16. Jahrhundert Expansion europäischer Herrschaft = Beginn und Ausdruck des kapitalistischen Weltsystems (Wallerstein 1976ff) Zivilisation siegt über Barbarei -> Moralische Überlegenheit der Europäer - Heilsbotschaft Die transatlantischen Invasionen besiegeln die zentrale Stellung der europäischen Geschichte, die sich als die große Erzählung vom Sieg der Moral - der mores, der europäischen Sitten - als Geschichte der Menschheit liest. (Wolf 1986, 20/21) These über die Entwicklung von Gesellschaften und Kulturen geht u.a. auf die Evolutionstheorie von Charles Darwin 1871 (Die Abstammung des Menschen und die geschichtliche Zuchtwahl) zurück. Begriff der Unterentwicklung von Staaten/ Gesellschaften wurde in der Inauguraladresse des amerikanischen Präsidenten Truman, am 20.1.1949 zum politischen Emblem „des Westens“ im Kalten Krieg

  10. LOS MARINEROS Die Protagonisten der europäischen Expansion These von den marineros als Werkzeug Gottes „Wer ergriff denn Besitz von dem riesigen Ozean und vollführte eine Prozession rund um die Welt? Wer entdeckte neue Sternbilder, wer grüßte die eisigen Pole, machte sich die heißen Zonen untertan? Und wer schließlich hat es mit der Hilfe der Kunst der Seefahrt offenbar vollbracht, den Werken des Herrn nachzueifern, der auf den Wassern Kammern aus Balken errichtet und auf den Flügeln des Windes voranschreitet.“ [Purchas, Samuel, I:251 zitiert nach Crosby 1991, 132; Purchas war ein englischer Geistlicher, der im frühen 17. Jahrhundert Aufzeichnungen der frühen Seefahrer gesammelt und herausgegeben hat]

  11. Die ökologische Isolation Amerikas und europäischer Imperialismus THESE Alfred W. Crosby 1991

  12. EVOLUTION = ANPASSUNG UND DURCHSETZUNG Flora und Fauna Amerikas hatten sich 30 000 Jahre isoliert entwickelt (gilt auch für Ozeanien) Flora, Fauna und Seuchen der Europäer wirken erfolgreich BIOLOGISCHE ÜBERLEGENHEIT DER EUROPÄER

  13. Los marineros und Ökologischer Imperialismus seit dem 16. Jahrhundert „Die Nahtlinien der Pangäa begannen sich zu schließen, wobei das Zusammenzurren der einzelnen Teile sozusagen von der Nadel der Segelmacher bewerkstelligt wurde. Jetzt kamen Hühner mit Kiwis in Berührung, Rinder mit Känguruhs, Iren mit Kartoffeln, Komatschen mit Pferden und Inkas mit Pocken - und alles zum ersten Mal. Der Countdown für die Ausrottung der Wandertaube und der Urbevölkerung der Großen Antillen und Tasmaniens hatte begonnen. Gleichzeitig begannen bestimmte andere Lebewesen, sich in großer Zahl über die gesamte Erde auszubreiten: Schweine und Rinder, gewisse Unkrautarten und Krankheitserreger, angeführt von den Völkern der Alten Welt, die als erste von den Kontakten mit Gebieten jenseits der Nahtlinien der Pangäa profitierten.“ (Crosby 1991,132)

  14. TECHNO-ÖKOLOGISCHE GRÜNDE FÜR DIE EROBERUNG AMERIKAS • A: Technologisches Know How der europäischen marineros • Brauchbare Schiffe • Navigationsinstrumente • Wissen um Winde • Nutzung der Antriebsenergie (Wind) • Handliche Waffen • B: Biologischer Musterkoffer • Virgin-Soil-Epedemien / Genozid an den Indios • Viehzucht (Fleisch, Häute und Talg) • Unkraut (mediterrane Brombeere, Klee etc.)

  15. Biologischer Musterkoffer Der Erfolg der europäischen Landwirtschaft in den neo-europäischen Gebieten stützt sich auf 3 Typen von Lebewesen (Crosby 1991, 146) Unkraut Krankheitserreger Verwilderte Tiere

  16. Biologischer Musterkoffer 1Unkraut Vagabunden der Pflanzenwelt Pioniere der sekundären Sukzession oder Kolonistenpflanzen Notdienst der Pflanzenwelt rasche Ausbreitung und Verdrängung anderer Pflanzen auf geschädigten Böden (Erdrutsch, Überschwemmung, Feuer, Hufschäden u.ä.). Unkraut gedeiht gut in dürftiger Umwelt. Unkraut wird bei ökologischen Störfällen tätig, und wenn die Störung behoben ist, wird es von Pflanzen abgelöst, die langsamer wachsen, aber höher und kräftiger gedeihen. Unkraut verfügt über effiziente Methoden der Reproduktion und Distribution z.B. Löwenzahn vermehrt sich über Wurzel und leichte Flugsamen; viele Unkrautsamen reifen in Hülsen oder Schoten, die eintrocknen und explodieren -> weite Verbreitung; weißer Klee übersteht den Verdauungsprozeß im Tiermagen intakt -> gedeiht inmitten von Dunghäufen

  17. Unkraut: Quellen und Belege Peru im 16. Jahrhundert Jesuit Bernabé Cobo Garcilasco de la Vega (indianisch-spanischer Abstammung) befassen sich beide in ihren Chroniken nicht Explizit mit Flora und Fauna, berichten allerdings übereinstimmend, dass TREBOL (= weisser Klee) auf gutes Ackerland übergriff. Mexiko um 1555: 1. Nahuatl-Wörterbuch (Molina) erwähnt eine Pflanze mit der Bezeichnung Castillan Ocoxichitli (= span. Pflanze, auf feuchten, schattigen Böden wächst) = Klee

  18. Biologischer Musterkoffer 2Verwilderte Tiere • Schweine = tropentauglich (Schatten und Feuchtigkeit) • Rinder und Pferde fressen die Grasnarbe kahl • Rinder = Selbstversorger, vertragen hohe Sonneneinstrahlung • Pferde konnten sowohl gezüchtet werden und verwilderten auch • Ratten = blinde Passagiere

  19. Verwilderte Tiere: Quellen und Belege Schweine bereits auf Antillen gut vermehrt bis Ende des 16. Jahrhunderts bis nach Brasilien vorgedrungen Verwilderte Rinderherden im mexikanischen Hochland und in der Pampa Südamerikas 1777 Fiar de Morfí stiess in N-Mexiko auf verwilderte Pferde, die kreuz und quer Trampelpfade hinterlassen hatten, sodass dieses leere Land wie „die am dichtesten bevölkerte Gegend der Erde“ anmutete. (zitiert nach Crosby 1991, 182) Garcilasco de la Vega berichtet von 3 Rattenplagen in Peru zwischen 1531 und1572 Rattenplagen in Buenos Aires (greifen verheerend auf Getreide- vorrät über (siehe Acuerdos del Extinguido Cabildo de Buenos Aires 1907-34, Ser 1, 1:96)

  20. Die argentinische Pampa 52 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche Argentiniens ist heute Weideland, das vor allem in der argentinischen Pampa liegt. Die Pampa ist die baumlose Ebene in Zentralargentinien, die von der Atlantikküste zu den Bergen der Anden ansteigt. Der östliche Bereich, die so genannte feuchte Pampa, ist eine der fruchtbarsten Regionen des Landes. Von der feuchten Pampa zu den Anden erstreckt sich die trockene Pampa, eine geringer besiedelte Region, in der Rinder, Pferde und Schafe gezüchtet werden. Der Name pampas ist abgeleitet von einem Begriff der Quechua-Indianer, der „flache Oberfläche“ oder „Ebene“ bedeutet.

  21. Hereordrinder werden von Gauchos, wie die Cowboys in Argentinien genannt werden, zusammengetrieben

  22. Biologischer Musterkoffer 3Krankheitserreger Grösste demographische Katastrophe der Neuzeit ENTVÖLKERUNG BV Mesoamerikas 15 Mill. -> 1,5 (1650) BV Perus (Inkareichs) 6 - 30 Mill. -> 300 000 (18 Jhdt.) Gründe: Epidemien und Zusammenbruch der Ernährungsorganisation europäische landwirt. Techniken (Pflug statt Terrassen) -> Wasser- verknappung, Flucht (Kontakt und Ansteckung) Epidemienvon O->W: Pocken, Masern, Diphterie, Keuchhusten, Windpocken, Beulenpest, Malaria, Typhus, Cholera, Gelb- und Denguefieber, Scharlach, Grippe und div. Wurmkrankheiten. Epidemien von W->O: Syphilis, Hepatitis.

  23. Krankheitserreger: Quellen und Belege Dokumente v.a. über die Pockenepidemien v.a. im 18. Jahrhundert in Nordamerika William Bradford Siedler in Massachusetts schreibt über das Ende der Algonkin-Indianer (1732): „ ... am Ende waren sie nicht mehr imstande, einander zu helfen, nicht einmal ein Feuer zu entfachen oder auch nur ein wenig Wasser zum Trinken zu besorgen, und keiner begrub mehr die Toten.“ (zitiert nach Crosby 1991, 199) Chechehets der Pampa wichen zwei Jahrhunderte dem Kontakt mit Europäern aus (Fähigkeit schnell weiterzuziehen). Im frühen 18. Jahrhundert sterben sie in nur 10 Jahren völlig aus. Von ihrer Sprache sind heute nur ca 15 Wörter und Ortsnamen überliefert.

  24. „Wo nur immer der Europäer seinen Fuß hingesetzt hat, scheint der Tod den Eingeborenen zu verfolgen. Wir können auf die großen Flächen von Amerika, nach Polynesien, dem Vorgebirge der guten Hoffnung und Australen hinblicken, wir finden dasselbe Resultat.“ Charles Darwin, Die Reise eines Naturforschers um die Welt (1839)

  25. KONSEQUENZBevölkerungsexplosion in Europa und den neoeuropäischen Gebieten der Welt(Versechsfachung)1750-1950 Eine der auffälligsten demographischen Abweichungen in der Geschichte der Menschheit

  26. UNBECHKRÄNKTE MÖGLICHKEITEN • AMERIKAS bis 1950 • Höchste natürliche Wachstumsrate in der Geschichte in den • neoeuropäischen Gebieten --> • Bevölkerungsexplosion Amerikas erfolgt v.a. durch natürliche • Reproduktion und erst in zweiter Linie durch Einwanderung • Auf Bevölkerungsdruck wurde mit interner Kolonisation • aufs Land reagiert (Kolonisation des „Wilden“ Westens) • enorme Produktivität aufgrund der idealen ökologischen Be- • dingungen; Lebensmittelproduktion für den Weltmarkt zusätzlich • gleichzeitige Industrialisierung • In Lateinamerika seit 19. Jahrhundert Produktion von • Lebenmitteln forciert nur für den Weltmarkt • --> Migration in die Stätte

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