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This study delves into the European policy perspectives of German regional newspaper editors, highlighting their role in shaping regional and European public opinion. It uncovers challenges and opportunities for enhancing EU coverage and public engagement in the region.
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“„Brüssel – vermeintlich fern: Einblicke in das europapolitische Denken und Handeln deutscher Regionalzeitungsredaktionen“Dipl.-Journ. Torsten Schäfer, M.E.S.
Ausgangslage und Fragestellung • Persönlicher Hintergrund Erste Lektüre: Forschungsdefizite! • Regionalzeitung als eigentliches Massenmedium Reichweite 62% • Regionalpresse als potenzieller Hauptfaktor europ. Öffentlichkeit • EU-Politik regional stark wirksam Darstellungspflicht der Presse • Fazit: Regionalpresse nicht untersucht explorative Strukturstudie:Unter welchen Bedingungen entsteht europ. Öffentlichkeit in der Region? • Politikfeldfokus: Regional-/Agrarpolitik. Aktuell: Umweltpolitik Analyse
2. Europäische Öffentlichkeit: Grundlagen • Das integrationstheoretische Verständnis der Arbeit • EU-Demokratiedefizit: Legitimations- und Partizipationsdefizite • Öffentlichkeit als wichtiger Partizipationsfaktor! • Betonung der Input-Legitimation gegenüber der Output-Legitimation • Republikanische Demokratie: Partizipation, Transparenz, Subsidiarität • Bürger im Betrachtungsmittelpunkt, Betonung regionaler Demokratie • Subsidiarität neu gedacht: als Prinzip der „Demokratie von unten“
2. Europäische Öffentlichkeit: Grundlagen • Das Öffentlichkeitsverständnis der Arbeit • Diskursive vs. repräsentativ-liberalen Theorie liberale Theorie! • Paneuropäische Öffentlichkeit vs. Europäisierung Europäisierung! • Untersuchung der Teilöffentlichkeit Umwelt zur begrifflichen Vertiefung • Ergebnis: Europ. Öffentlichkeit als Überlappung nationaler Konfliktdebatten • Regionalzeitungen offenbar träge bei der EU-Umweltberichterstattung
2. Europäische Öffentlichkeit: Grundlagen • Wie ist nun eine demokratiefunktionale E. Ö. zu definieren? • Vertikale Europäisierung • Horizontale und synchrone Europäisierung • Interaktive Europäisierung • Kollektive Identität • Inwieweit existiere Strukturen einer solchen Öffentlichkeit? • Inhaltsanalysen: Nur in Ansätzen existent: kurze Zeiträume, Krisenfälle • Fazit: Es gibt ein großes europäisches Öffentlichkeitsdefizit
2. Europäische Öffentlichkeit: Grundlagen • Wie berichten Regionalzeitungen über die EU? Inhaltsanalysen: • Weniger und nationaler als überregionale Medien • Wichtige Rolle der Nachrichtenagenturen • Starke Ereignisfixierung, wenige Hintergründe • Selten regionale Perspektiven auf EU-Politik • Fazit: Starke Defizite Öffentlichkeitsdefizit ist v.a. regionales Defizit!
3. Vermutete Gründe des Öffentlichkeitsdefizits • Brüssel: Überforderung der EU-Korrespondenten • Brüssel: Politische Strukturen fehlende Nachrichtenwerte • Brüssel: Informationsflut, Komplexität • Schwächen der EU-Öffentlichkeitsarbeit in Brüssel und Deutschland • Offenbar „EU-Angst“ und großes Unwissen in den Redaktionen • Scheinbar wenige Eigenrecherchen Verlass auf Agenturen
4. Methodik und Forschungsfragen • Forschungsfragen teilnehmende Beobachtung Modifizierung • Ableitung von Interviewfragen teilstrukturierte Leitfadeninterviews
5. Beantwortung derForschungsfragen • Ökonomisches Umfeld: Prekär! Strukturelle/konjunkturelle Krise • Zeit-, Platz- und Personalmangel partielle Desillusionierung • Organisation: 9 Redaktionen ohne Korrespondent, 11 ohne Redakteur • Korrespondent unerlässlich: erhöht Autonomie, initiiert Eigenrecherchen • Ressortstruktur fördert Korrespondentenkontakt; Newsdesk schlechter • Korrespondent: Passive Haltung der Redaktionen • Kaum Teamarbeit, behinderte Lernprozesse durch Kommunikationslücke
5. Beantwortung der Forschungsfragen • Agenturen: Essentiell für bei Blätter ohne Korrespondent (77 %) • hohe „Agenturgläubigkeit“ geringere Eigeninitiative • Regionalisierung: absoluteGestaltungsstrategie, ohne EU-Perspektive! • Politikfelder: Umwelt durchaus ein Faktor, v. a. als Konfliktthema
5. Beantwortung der Forschungsfragen • Nachrichtenauswahl: Klare Zunahme zwischen 2003 und 2008 • Leserinteresse geteilt: „Brüssel“-Union vs. „Verbraucher-Union“ • Faktoren: Relevanz und räumliche Nähe; zu starke Verbraucherperspektive • Probleme: Keine Konflikte, kein Personal Kritik am Demokratiedefizit • Republikanisches Demokratiedenken, regionaler Aufmerksamkeitswunsch • Einstellungen: Verlage zurückhaltend, Chefredaktionen eher pro EU • Redaktionen und v.a. Ressortleiter europaffin politische Vertiefung
5. Beantwortung der Forschungsfragen • Regionalzeitung und Europäisierung: Besondere Rolle erkannt • Aber nur 50 % für europäische Identität und Themenpräferenz selten EU • kein Sendungsdrang Widerspruch zur Europafreundlichkeit • Selten Serien, Podien, Beilagen kreatives Potenzial aber vorhanden • Europawissen: Bei Ressortleitern stark, bei Redakteuren oft defizitär • Europarecherche: KaumNachrecherche, Scheu vor Brüssel-Kontakten • Unkenntnis der Onlinequellen und Vernachlässigung regionaler Quellen
5. Beantwortung der Forschungsfragen Nutzungshäufigkeit von EU-Recherchequellen
6. Praktische Implikationen • Großer Aus- und Weiterbildungsbedarf Ausweitung der Angebote • Anschluss jeder Redaktion an Korrespondent; Besuche und Telefonate • dpa-Landesdienst-Korrespondent für Brüssel • EU-Pressearbeit lokalisieren • Ökonomischer Rahmen: Staatliche Presseförderung • EU-Demokratisierung und -politisierung