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2. GLIEDERUNG. Einf?hrungBedingungsfaktorenAuswirkungenDiagnostikStudiePr?vention. 3. ANGSTKONZEPT. Erregungs- und Spannungszustand mit spezifischen, somatischen, psychischen und behavioralen Reaktionen und Empfindungen?u?ert sich auf 3 Ebenen: physiologisch (Herzklopfen, erh?hter Puls, ?)
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1. 1 PRFUNGSANGST SS 2008
Determinanten von Schulleistungen
Referentin: Kerstin Seifert 29.05.2008
2. 2 GLIEDERUNG Einfhrung
Bedingungsfaktoren
Auswirkungen
Diagnostik
Studie
Prvention
3. 3 ANGSTKONZEPT Erregungs- und Spannungszustand mit spezifischen, somatischen, psychischen und behavioralen Reaktionen und Empfindungen
uert sich auf 3 Ebenen:
physiologisch (Herzklopfen, erhhter Puls, )
emotional-subjektiv (unangenehm empfundener innerer Erregungszustand, innere Angespanntheit,)
beobachtbare Verhaltensweisen (Unruhe, Zittern, Flucht,)
4. 4 LEISTUNGSNGSTLICHKEIT Synonyme: Prfungsngstlichkeit, Schulngstlichkeit
= eine reaktions- bzw. situationsbezogene Stressreaktion als Folge eines wahrgenommenen Ungleichgewichtes zwischen selbst- und fremdgesetzten Leistungsansprchen und der Leistungskapazitt
!! Nicht verwechseln mit:
Schulphobie
Schuleschwnzen
5. 5 BEDINGUNGSFAKTOREN Lehrerverhalten
Inhalt und Vermittlung des Lehrstoffs
Schulbezogene Fhigkeiten und Fertigkeiten
Schulleistungsbewertung
Gestaltung von Prfungssituationen
Schler-Schler-Verhltnis
Verhalten und Einstellung der Eltern
6. 6 AUSWIRKUNGEN hufig von Umwelt weniger geschtzt ? niedrigerer Rangplatz in der Peergroup ? fter sozial isoliert
von Eltern und Lehrern oft als unangepasst und negativ gekennzeichnet ? in kognitiver Leistungsfhigkeit unterschtzt
gesteigertes Ausma von Hilflosigkeit, Unsicherheit, mangelndes Selbstvertrauen, geringes Selbstwert- gefhl, geringe Selbstzufriedenheit
7. 7 AUSWIRKUNGEN weniger Leistung in fasst allen Schulfchern ? schlechtere Noten
schneiden in Schulleistungs-, Intelligenz- und Kreativittstests weniger gut ab
schreiben Leistungserfolge eher externalen und Leistungsmisserfolge eher internalen Ursachen zu
fehlen hufiger und sind hufiger krank
8. 8 DIAGNOSTIK
physiologische Messungen
Selbstreferenzen (freie Erzhlungen, Fragebogen,)
Beobachtungen bzw. (Fremd-) Einschtzungen durch Lehrer, Eltern und Mitschler
? es dominieren klassische Fragebgen
9. 9 DIAGNOSTIK
10. 10 STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse Theoretische berlegungen
Prfungsangst als Prdiktor schulischer Leistungen in bisherigen Lngsschnittstudien
ABER:
andere kausale Interpretationsmglichkeiten ???
z.B. Effekte von Leistungen auf Angstentwicklung
11. 11 Effekte von Leistungen auf Angstentwicklung
Personinterne Angstbedingungen:
Entstehung von Angst durch 2 Arten von Kognitionen ? Erwartungen negativer zuknftiger Ereignisse und subjektive Valenzen dieser Ereignisse
Schulische Leistungsrckmeldungen:
entscheidende Quelle der Entwicklung schulbezogener Prfungsangst ? Aufbau von Leistungserwartungen als zentraler Vermittlungsmechanismus STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse
12. 12 STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse b) Effekte von Angst auf die Leistungsentwicklung
kognitive Effekte
motivationale Effekte
c) Rckkopplungen von Leistung und Prfungsangst
meist positiver Art, in manchen Fllen auch negativ
? In welchen Bedingungsbeziehungen stehen nun Prfungsangst und Schulleistung ?
13. 13 STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse 2. Methode
Stichprobe
Grundlage: Mnchner Lngsschnitt zur Schlerpersnlichkeit
4 Messzeitpunkte in 5., 6., 8. und 10. Klassenstufe ? Konzentration der Studie auf die ersten drei Messzeitpunkte
SP umfasst 365 Schler (164 Mdchen, 201 Jungen)
14. 14 STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse b) Variablen
Prfungsangst (mittels Fragebogen erfasst)
3 Erwartungs- und Valenzvariablen ? Misserfolgserwartung, Anstrengungskontroll-Erwartung, Misserfolgsvalenz (mittels FB erfasst)
schulische Leistungen ? anhand der Endzeugnisnoten erfasst (zustzlich die Endzeugnisnoten der 4. Klasse erhoben) ? aus Hauptfachnoten (Deutsch, Mathe, Englisch) wurde summative Gesamtleistungsvariable gebildet
15. 15 STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse 3. Datenanalyse
Lokations-, Streuungs- und Korrelationsanalysen
zur Prfung von Bedingungsbeziehungen ? Strukturgleichungsmodellierungen
16. 16 STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse 4. Ergebnisse
Vernderungen der Angstwerte ber die 3 Messzeitpunkte hinweg (Plasitzitt) ? Voraussetzung fr den Nachweis von Aueneinflssen
negative Korrelation zwischen Prfungsangst und Schulleistung (r = -.20/-.15/-.15)
Schulleistung korreliert negativ mit Misserfolgserwartung (r = -.30/-.23/-.26) und positiv mit der Anstrengungskontroll-Erwartung (r = .27/.28/.27)
auerdem korrelieren Anstrengungskontroll-Erwartung (r = -.56/-.59/-.48), Misserfolgserwartung (r = .38/.39/.35) und Misserfolgsvalenz (r = .38/.39/.44) mit Prfungsangst
? leistungsrelevante Erwartungen und Valenzen als angstbedingende Gren, die ihrerseits von schulischen Erfolgen und Misserfolgen beeinflusst sind
17. 17 STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse Bedingungsanalysen:
einfaches Wechselwirkungsmodell: Leistungswirkungen auf nachfolgende Prfungsangst und umgekehrt ? es ergaben sich fr beide Bedingungsrichtungen negative Effekte (angstsenkende Effekte guter Leistungen, leistungsreduzierende Effekte von Angst)
Misserfolgserwartungen als Mediationvariable eingefgt ? Leistungen beeinflussen die nachfolgende Misserfolgserwartung, diese beeinflusst die Prfungsangst und diese die Schulleistung ? Leistungseffekte auf die Angstentwicklung (in diesem Modell) von Misserfolgserwartungen mediiert
18. 18 STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse 5. Schlussfolgerungen
unidirektionale Interpretationen negativer Angst-Schulleistungs-Korrelationen bedrfen der Revision:
Prfungsangst wirkt zwar tatschlich negativ auf Leistungsentwicklung ein, aber schulische Erfolge und Misserfolge liegen wesentlich der Entwicklung schulbezogener Prfungsangst zugrunde
Schulleistungen nicht nur abhngige Variable sondern auch Bedingungen leistungsabhngiger Entwicklungen
? Schulleistung und Prfungsangst stehen in positiven Rckkopplungen zueinander
19. 19 STUDIEPrfungsangst und Schulleistung: eine Lngsschnittanalyse Wiederholte Rckkopplungen ? ein Sich-Aufschaukeln von Angst- und negativer Leistungsentwicklung ber die Schuljahre hinweg ? das lsst sich zumindest auf der Angstseite hier nicht belegen (Variation der Angstwerte bleibt ber die einbezogenen Klassenstufen hinweg weitgehend konstant)
Generalisierbarkeit der Befunde auf traditionelles Schulwesen reduziert ? Bedingungen interindividuell normierter Prozesse der Leistungsproduktion und -bewertung
20. 20 PRVENTION nun drft ihr mal wieder ?
Kategorien: Lehrer und Schule
Schlerpersnlichkeit
Elternhaus
21. 21 PRVENTION Lehrer und Schule
Manahmen, die Unsicherheit reduzieren und erfolgsorientierte Leistungserwartungen aufbauen
Schaffung einer emotional warmen und experimentellen Atmosphre
Entschrfung typischer Krisensituationen (z.B. Einschulung, bergang auf weiterfhrende Schulen)
Entschrfung des Bedrohlichkeitscharakters von Leistungs- und Prfungssituationen
Lernpsychologische Optimierung des Unterrichts
22. 22 PRVENTION 2. Schlerpersnlichkeit
(systematische) Desensibilisierung in Kombination mit positiver Verstrkung ? erfolgreiche Bewltigung angst- und unsicherheitsauslsender Situationen
reales Training zusammen mit weniger ngstlichen Modellpersonen wie z.B. Klassenkameraden
Manahmen zum Erwerb von Arbeits- und Lerntechniken zur Kompensation von Wissensbestnden ? erhhte Erfolgswahrscheinlichkeit ? Selbstvertrauen und Selbstwertgefhl erhhen und stabilisieren
23. 23 PRVENTION 3. Elternhaus
Intensivierung von Kommunikation und Kooperation zwischen Elternhaus und Schule
schulische Situation offen und regelmig besprechen
solidarische Untersttzung des Kindes
eindeutige Vorhersehbarkeit und angemessene Konstanz elterlicher Reaktionen auf Leistungs- und Schulverhalten
Kind als eigenstndige Persnlichkeit behandeln, nicht als Ideal des eigenen Selbstbildes
Passung der Anforderungen an Entwicklungsstand und Ressourcen des Kindes
24. 24 QUELLEN Rost, D. H. & Schermer, F. J. (2006). Leistungsngstlichkeit. In D. H. Rost (Hrsg.), Handwrterbuch Pdagogische Psychologie (3. Aufl., S. 404-416). Weinheim: Beltz.
Pekrun, R. (1991): Prfungsangst und Schulleistung: Eine Lngsschnittanalyse. Zeitschrift fr Pdagogische Psychologie, 99 - 109.