1 / 30

Rolle der Suchtberatung im behördlichen Gesundheitsmanagement Fachtagung der BAG

Rolle der Suchtberatung im behördlichen Gesundheitsmanagement Fachtagung der BAG Königswinter 22.05.2012. Dr. med. Hubert Buschmann Chefarzt der AHG Klinik Tönisstein www.wir-machen-unabhaengig.de. Warum BGM?.

vaughn
Télécharger la présentation

Rolle der Suchtberatung im behördlichen Gesundheitsmanagement Fachtagung der BAG

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Rolle der Suchtberatung im behördlichen Gesundheitsmanagement Fachtagung der BAG Königswinter 22.05.2012 Dr. med. Hubert Buschmann Chefarzt der AHG Klinik Tönisstein www.wir-machen-unabhaengig.de

  2. Warum BGM? • …Managementstrategie, die auf die individuelle Gesundheit und die „gesunde Organisation abzielt • …bedeutet Wertschätzung, Fürsorge, aber auch Leistungsfähigkeit • … nimmt Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, Kultur und Image einer Behörde

  3. Warum BGM? • umfassender Gesundheitsbegriff unter dem Aspekt der Salutogenese • persönliche Handlungskompetenz und Gesundheit als dynamischer Prozess im Gegensatz zu den klassischen defizitären, passiven Krankheitsverständnis • gerade im Bereich der Sucht aber auch Ansprache, Konsequenzen, auch rechtlich

  4. Ziele des BGM • Systemische Beachtung gesundheitlicher Themen bei einzelnen Mitarbeitern und aktive Rolle der Behörde in der Überwindung der Krankheit zur dauerhaften Stabilisierung der Dienst- und Verwendungsfähigkeit • im somatischen Bereich geringe Hürden, bei psychischen Erkrankungen mit Unsicherheiten besetzt

  5. Ziele des BGM • im somatischen Bereich: Rückenschule, Koronarsportgruppen, Sportgruppen, Fitness, Wellness • im psychischen Bereich: Mobbing, Burnout, Depression, PTBS, aber v.a. oder auch: • Suchtmittelkonsum !

  6. Ziele des BGM Somatisch vs. psychisch • Trennung in körperliche und psychische Erkrankungen nicht sinnvoll, denn • Suchtpatienten sind keine gesunde Patienten

  7. SuchtmittelkonsumHäufigkeit bei 14-75 Jährigen (BRD) • Alkohol (>) • Abhängigkeit: 7% • Schädlicher Gebrauch: 8% • 10% in Arztpraxen • 20% im Allgemeinkrankenhaus • 50% in Unfallchirurgie etc. • Gipfel 43. Lebensjahr

  8. SuchtmittelkonsumFolgeschäden • Alkohol • ZNS: Abbausyndrome, Cerebellare Syndrome, hirnorg. Anfälle • Nachlassendes Leistungsvermögen, vermehrte Gereiztheit • Depressive Verstimmungen • PNS: Polyneuropathien • Leberparenchymschäden • Verdauungstrakt, Pancreas • Blutbildendes System, Infektanfälligkeit, Krebsrisiko • Herz- Kreislaufsystem (Cardiomyopathie, art. Hypertonie) • Stoffwechselerkrankungen (Gicht, Hypercholest., Diabetes M.) • Hautveränderungen (Rhinophym, Ulcus) • Hormonelle Veränderungen • Medikamente • Vergleichbar Alkohol, Organspezifisch

  9. Prävention im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen Schäden Genuss/Lebensqualität Alkoholindustrie

  10. Auflösung des Spannungsfeldes gesundes Verhalten • Trinkmenge • Trinksituation • Kontrolle • negative Konsequenzen vermeiden

  11. Auflösung des Spannungsfeldes gesundes Verhalten Kritische Grenzwerteunterschieden nach Männern und Frauen: Männer: 24g (ca. 2 Gläser Wein a 0,2l) Frauen: 12g (ca. 1 Glas Wein a 0,2l) 1Liter Bier etwa 40g Reinalkohol Individuelle Konsummuster: abhängig von Lebensgewohnheiten, Erfahrungen, Lebensalter, Gesundheitszustand, Trinksituation etc.

  12. Spannungsfeldes kritisches Verhalten • schädlicher Gebrauch trotz negativer Konsequenzen im körperlichen, psychischen, sozialen Bereich • Abhängigkeit, Kontrollverlust • es nicht mehr (immer) gelingt, Konsummenge, Zeitpunkt (Beginn-Ende) selbst zu bestimmen • „externe“ Kontrolle, Schuldgefühle, Ansprache

  13. Prävalenzraten stoffgebundener Süchte Abhängigkeit Mortalität Alkohol 1,7 Mio 42.000 Tabak 14,3 Mio 120.000 stimmungs...Medikamente 1,9 Mio ? Illegale Drogen 300.000 1000 (2011)

  14. Konsummuster und Kosten

  15. Kriterien der Abhängigkeit • Dosissteigerung (Toleranzsteigerung) • Entzugssymptome • Häufiger Konsum von größeren Mengen und länger als beabsichtigt • Anhaltender Wunsch aber erfolglose Versuche, den Substanzgebrauch auf Dauer zu verringern oder zu kontrollieren • Anstrengung und zeitlicher Aufwand, Substanz zu beschaffen oder sich von den Folgewirkungen zu erholen • Soziale, berufliche und Freizeitaktivitäten werden vernachlässigt • Fortgesetzter Substanzmissbrauch trotz der in vielen Bereichen bereits aufgetretenen Problemen

  16. Risikofaktoren SuchtmittelWirkung, Verfügbarkeit TrinkverhaltenBeginn, Dauer, Intensität Peergroupsubgruppen- spezifischeNormen BelastungenArbeitslosigkeit, Mobbing, Trauma FamilieWirkung, Alkohol +, Modell, Belastung PersönlichkeitImpulskontrolle, Frustrationstoleranz, Selbstwerterleben Genetik; Biologie Belohnungszentrum, Verträglichkeit, Schädigungen

  17. Cannabis/THC Kokain Crack Ecstasy/Amphetamine Heroin LSD Nachtschattengewächse Substanzen Pilze

  18. Spielsucht/Glücksspielsucht (pathologisches Glücksspiel) Erscheinungsformen • Casino, Roulette • Automatenspiel • Online-Spiele • Wetten, Sportwetten, Pferdewetten • Lotterie • Börse • pathologischer PC-Gebrauch (WoW)

  19. Spielsucht/Glücksspielsucht (pathologisches Glücksspiel) Symptome • Impulskontrollstörung • Sozialer Autismus • Schulden • PC: Komorbidität zu THC • 100.000 bis 350.000 • junge Männer

  20. Begründung der behördlichen Suchtprävention • Problemstellung mit weiter Verbreitung, gerade auch bei den versch. Arbeitsbereichen der Polizei • Hohes Erkrankungsrisiko mit weitreichenden negativen Konsequenzen für Person, ihr Umfeld und Arbeitsplatz • Präventions- und Interventionsmaßnahmen sind nachgewiesenermaßen erfolgreich

  21. Begründung der behördlichen Suchtprävention • Arbeitsrecht / Beamtenrecht • Unfallverhütung • Versicherungsrecht (Haftung) • Dienstvereinbarung • Verantwortung für die Person (Familie) • für die Kollegen • für die Behörde und deren Leistungskraft und Image

  22. Voraussetzungen im behördlichen Umfeld • top-down-Projekt • Alkohol und Dienst passen nicht zusammen • Regeln bestehen und werden verbindlich eingehalten • Ressourcen für die Suchtberatung müssen verbindlich, vertraulich, supportiv, aber auch eindeutig sein

  23. Voraussetzung zum Gelingen des Prozesses • Die Behörde erkennt die hervorragende Bedeutung der Suchtberatung und hat sich • grundsätzlich für gesundheitsbezogene Kultur entschieden, • Mittel und Maßnahmen werden bereitgestellt, • Führungskräfte setzen die Vorgaben um und • das behördliche Gesundheitsmanagement mit Akteuren vor Ort und außerhalb unterstützt diesen Prozess

  24. Auffälligkeiten im Dienstverhalten • Kurze oder nicht nachvollziehbare Abwesenheiten während des Dienstes oder ganzer Arbeitstage • Entschuldigungen durch Dritte • Unzuverlässigkeit, Konzentrationsmängel, fehlerhafte Arbeitsergebnisse, versäumte Termine • Beschwerden über den Beamten

  25. Auffälligkeiten im Sozialverhalten • Wechselhafte Stimmungen • Unberechenbarkeit zwischen „Bester Freund und Nichtbeachtung“ • unangemessen aggressiv oder devot, distanzlos • Rückzugstendenzen • Unzugänglichkeit für gute Ratschläge oder Kritik • Schuldzuweisung, Verschwörungstheorien, Mobbing, etc.

  26. Auffälligkeiten im äußeren Erscheinungsbild (Alkohol) • Ungepflegt, nachlässig, gerötete Gesichtsfarbe, teilweise aufgedunsenes Gesicht • Schweißausbrüche, diverse Körpergerüche von Pfefferminz über Knoblauch bis Rasierwasser, viel Parfum • Gangunsicherheit und/oder Überkontrolle der Bewegung, unkonzentriert, umständlich • Artikulationsprobleme, sprachlich verlangsamt oder besonders betont überdeutlich,Alkoholfahne etc.

  27. Effektive Reaktion verständlich, abernicht hilfreich nicht beachten verharmlosen erklären entschuldigen anklagen ausgrenzen verteufeln hilfreich und sachdienlich beobachten Ernst nehmen als mögliches Problem einschätzen klar ansprechen konsequent handeln Hilfe aufzeigen

  28. KLARe – Haltung als Aufgabe aller! Einsicht Ich habe eine gefährdete Person vor mir Ich habe das Spiel lange mitgespielt Ich werde KLAR anders vorgehen Konsequent Auf auffälliges Verhalten hinweisen, Kontakte zur Beratern ermöglichen, Verhaltensänderungen einfordern und konkret vereinbaren, Einhalten von Absprachen verfolgen Loslassen Das Problem erkennen und Akzeptieren Verantwortung an die Person zurückgeben Unterstützung auf dem Weg zusichern Abgrenzen Ich glaube, Du schaffst das Es ist Deine Entscheidung Du musst wissen, wohin Du willst Reden Ich rede mit und nicht über die Person Ich suche selbst Beratung auf, wenn in meinem Umfeld ein Suchtproblem ist

  29. Fazit Suchtberatung im behördlichen Gesundheitsmanagement ist wichtig und erfolgreich, weil • Suchterkrankungen zu den häufigsten Erkrankungen gehören • sie sinnvoll und hocheffektiv ist • sie eine wichtige Rolle im behördlichen GM spielt • viele Begleiterkrankungen „mitbehandelt“ werden • sie zur Erfüllungen von Fürsorgepflicht, aber auch Mitwirkungspflicht beiträgt • sie nicht ausgrenzt sondern die Dienst- und Verwendungsfähigkeit stabilisiert

  30. Vielen Dank!

More Related