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Verbot und Bestrafung von gesundheitsmissachtendem Verhalten ?

Berthold Iserloh Institut für Psychologie, Universität Dortmund Institut für Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin (IAPAM), Herdecke iserloh@orgapsy.uni-dortmund.de Dortmund, 10.09.2007. Arbeitsschutz trifft Personalmanagement -Pratizipation kontra Restriktion-.

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Verbot und Bestrafung von gesundheitsmissachtendem Verhalten ?

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Presentation Transcript


  1. Berthold Iserloh Institut für Psychologie, Universität Dortmund Institut für Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin (IAPAM), Herdecke iserloh@orgapsy.uni-dortmund.de Dortmund, 10.09.2007 Arbeitsschutz trifft Personalmanagement -Pratizipation kontra Restriktion- Verbot und Bestrafung von gesundheitsmissachtendem Verhalten ?

  2. Inhalt • Warum ist gesundheitsbewusstes Verhalten der Mitarbeiter für den Betrieb so wichtig? • Menschliches Verhalten als hochdynamische Wechselwirkung – Das BEM. • Hilft Strafe regelinkonformes Verhalten zu regulieren? • Die Rache-ist-süss-Hypothese – Strafe ist wichtig. • Regelung von Gesundheitsverhalten. • Ein Steuerungsmodell zur betrieblichen Gesundheitsförderung. • Fazit und Diskussion.

  3. Warum ist gesundheitsbewusstes Verhalten der Mitarbeiter für den Betrieb so wichtig? Der demografische Faktor bewirkt, dass nicht genügend Qualifizierte nachwachsen. In Deutschland nimmt der brain-drain zu, d.h. immer mehr junge qualifizierte Menschen suchen ihr Glück im Ausland. Das down-shifting greift um sich, d.h. immer mehr gut Qualifizierte suchen Lebensqualitätsnischen, weil sie nicht mehr einsehen, sich selbst zur Steigerung des Share-holder-value auszubeuten. Die Relation zwischen Anforderungen und dem zur Verfügung stehenden intellektuellen Potenzial zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen wird immer ungünstiger. Schon derzeit fehlen zehntausende Ingenieure, Informatiker und Fachkräfte in technischen Berufen. Psychosoziale Beeinträchtigungen nehmen deutlich zu, weil vor allem im mittleren und oberen Management die psychischen Belastungen häufig nur wenig adäquat verarbeitet werden.

  4. Betriebliche Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigen soll. WHO (1986): Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, S. 137-142 4

  5. Betriebliche Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigen soll. WHO (1986): Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, S. 137-142 Menschliches (Gesundheits-)Verhalten und Erleben verwirklicht sich in hochdynamischen Wechselwirkungen zwischen Person (P), (Arbeits-)Situation (S) und Organisation (O).

  6. Betriebliche Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigen soll. Organisation [O] Gehörschutz [P x S] Maßnahme zur Verhaltensprävention:Gehörschutz zur Verfügung stellen und Anwendung trainieren/ honorieren Lärm [S] Maßnahme zur Verhältnisprävention: Schalldämpfung von Maschinen; Einrichtung von Absorbern Situation [S] Person [P] Kastner, M. (2006): BEM - Behaviour Evaluation Model, Forschungs- und Arbeitsbericht des IAPAM. Herdecke, 2006 WHO (1986): Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, S. 137-142 6

  7. BEM – Behavorial Evaluation Model OptimalzustandGesundheit Reale Gesundheit Investment Outcome Person (P)(Körperwelt, Geisteswelt, Lebenswelt) P1 P2 Intervention Interaktionen Interaktionen Δ Situation (S)(Arbeitsschutz, Arbeitsgestaltung) S1 S2 Intervention Organisation (O)(Organisations-entwicklungsmaßnahmen) O1 O2 Intervention „Return on Investment“ Optimale Leistung Reale Leistung

  8. Hilft Strafe regelinkonformes Verhalten zu regulieren ? • Scientific studies have consistently failed to find convincing evidence that the death penalty deters crime more effectively than other punishments. The most recent survey of research findings on the relation between the death penalty and homicide rates, conducted for the United Nations in 1988 and updated in 2002, concluded: ". . .it is not prudent to accept the hypothesis that capital punishment deters murder to a marginally greater extent than does the threat and application of the supposedly lesser punishment of life imprisonment."(Reference: Roger Hood, The Death Penalty: A World-wide Perspective, Oxford, Clarendon Press, third edition, 2002, p. 230) • Recent crime figures from abolitionist countries fail to show that abolition has harmful effects. In Canada, for example, the homicide rate per 100,000 population fell from a peak of 3.09 in 1975, the year before the abolition of the death penalty for murder, to 2.41 in 1980, and since then it has declined further. In 2006, 30 years after abolition, the homicide rate was 1.85 per 100,000 population, 40 per cent lower than in 1975 and the second lowest rate in three decades. (Reference: Roger Hood, The Death Penalty: A World-wide Perspective, Oxford, Clarendon Press, third edition, 2002, p. 214)

  9. Hilft Strafe regelinkonformes Verhalten zu regulieren ?

  10. Hilft Strafe regelinkonformes Verhalten zu regulieren ? • Bestrafung lohnt nicht… • Also: Keine Regeln, da Strafe sowieso nicht wirkt. • Konsequenz: Keiner macht was er soll, Jeder macht was er will und Alle machen mit… Aber: Gutes Verhalten ist zu belohnen, schlechtes ist zu bestrafen!

  11. Hilft Strafe regelinkonformes Verhalten zu regulieren ? • Natürlich beeinflusst die glaubwürdige(!) Androhung von Strafe den Entscheidungsprozess, da sie das Kosten/Nutzen-Verhältnis einer Entscheidung mitbestimmt. • Die Schwere der Strafe muss in einen richtigen Verhältnis zur Schwere der Missachtung der Regel stehen. • Glaubwürdig ist Strafe nur, wenn Strafe auch angewandt wird. • Die Einhaltung von Regeln hängt von deren Sinngehalt oder der Kosten/Nutzen-Relation bei Nichtbeachtung ab.

  12. Rache-ist-süss-Hypothese Wirtschaftsexperten verteilten in einem Experiment Geld: Versuchspersonen (A) bekamen 100 Geldeinheiten, die sie unter zwei verschiedenen Bedingungen mit einem anonymen Gegenüber (B) teilen sollten. In einem Kontrollversuch konnte A das Geld teilen, ohne mit Strafe rechnen zu müssen, wenn er sich dabei unkorrekt verhält. Im anderen Versuch drohte A Bestrafung, falls B sich betrogen fühlen sollte. Denn auch B bekam 25 Geldeinheiten, die er dazu verwenden konnte, den Gewinn von A zu schmälern, um ihn zu bestrafen. Jede von B ausgegebene Geldeinheit reduzierte den Gewinn von A um das Fünffache. Institut für Empirische Wirtschaftsforschung, Universität Zürich: Prof. Dr. Ernst Fehr

  13. Rache-ist-süss-Hypothese Das ernüchternde Ergebnis: in der Kontrollgruppe ohne Androhung von Bestrafung gaben die Testpersonen (A) durchschnittlich 10 Geldeinheiten ab und behielten 90 für sich. Wussten sie, dass B sie bestrafen konnte, trennten sie sich von durchschnittlich 40 Geldeinheiten. Die Forscher stellten bei manchen Versuchspersonen einen extremen Gesinnungswandel fest, abhängig von den Bedingungen. Einige Testpersonen, die im Kontrollversuch nichts oder fast nichts abgegeben hatten, statteten ihr Gegenüber in der Bestrafungsgruppe mit knapp der Hälfte ihres Guthabens aus.

  14. Nucleus Caudatus das Belohnungszentrum im Gehirn Für die Entscheidung, ob und in welcher Form er bestrafen will, wird dem Bestrafenden eine Minute Zeit eingeräumt, von dem Moment an, in dem er erfährt, dass sich sein Gegenüber unfair verhalten hat. Während dieser Minute wird das Gehirn gescannt. Die Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass die Bestrafung von unfairem Verhalten mit einer Aktivierung des Nucleus Caudatus einher geht: Frühere Studien haben gezeigt, dass es sich beim Nucleus Caudatus um ein Belohnungszentrum im Gehirn handelt. Die Probanden empfanden durch das Bestrafen von sozialen Regelbrüchen Genugtuung und wurden damit für ihr (altruistisches) Handeln belohnt. Quelle:http://www.unipublic.unizh.ch

  15. Regelung von Gesundheitsverhalten • Strafe ist die (notwendige) Reaktion auf regelinkonformes Verhalten. • Was wollen wir „regeln“? • Um gesundheitsförderliches Verhalten zu fördern und gesundheitsmissachtendes Verhalten zu hemmen, müssen wir zunächst die Stellschrauben des Gesundheitsverhaltens identifizieren. • In einer Ursache-Wirkungskette werden diese Wirkungen der Stellrädchen aufgezeigt.

  16. Erfolgserzielung in einer Ursache-Wirkungskette Maßnahmen bzw.Gestaltungsbausteine Nutzenmessungauf Prozessebene Nutzenmessungauf Organisationsebene Key Performance Indicators Prozessqualität, -zeit & kosten Unternehmenswert-beitrag

  17. Erfolgserzielung in einer Ursache-Wirkungskette in der betrieblichen Gesundheitsförderung Maßnahmen bzw.Gestaltungsbausteine der betrieblichen Gesundheitsförderung Nutzenmessungauf Prozessebene Nutzenmessungauf Organisationsebene Key Performance Indicators Absentismus z.B. Arbeitsschutz Präsentismus Prozessqualität, -zeit & kosten Unternehmenswert-beitrag z.B. Gesundheitsschutz z.B. Personalentwicklung Krankheitsverlauf ... ...

  18. Mess- und Steuerungskonzept für Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung Erfolg (Kosten- und Nutzen als Ziele) Vision/Strategie Betriebliche Stakeholder (Gewünschte Effekte bzgl. Person, Situation & Organisation als Ziele) Potenziale desGesundheitsbereichs (Benötigte Potenziale als Ziele) Bewertungsprozess Prozesse des Gesundheitsbereichs (Beeinflussung der Person, Situation & Organisation als Ziele) (www.kopenhagener-modell.de)

  19. Mess- und Steuerungskonzept für Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung Erfolg (Kosten- und Nutzen als Ziele) Vision/Strategie Betriebliche Stakeholder (Gewünschte Effekte bzgl. Person, Situation & Organisation als Ziele) Potenziale desGesundheitsbereichs (Benötigte Potenziale als Ziele) Bewertungsprozess Steuerungsprozess Prozesse des Gesundheitsbereichs (Beeinflussung der Person, Situation & Organisation als Ziele) (www.kopenhagener-modell.de)

  20. Erfolg (Kosten- und Nutzen als Ziele) Vision/Strategie Betriebliche Stakeholder (Gewünschte Effekte bzgl. Person, Situation & Organisation als Ziele) Potenziale desGesundheitsbereichs (Benötigte Potenziale als Ziele) Bewertungsprozess Steuerungsprozess Prozesse des Gesundheitsbereichs (Beeinflussung der Person, Situation & Organisation als Ziele) Mess- und Steuerungskonzept für Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung Durch eindeutige Kennzahlen überprüfbare strategische Ziele können in die Zielvereinbarungen mit Führungskräften aufgenommen werden. (www.kopenhagener-modell.de)

  21. Fazit und Diskussion: Steuerung gesundheitlichen Verhaltens • Die Steuerung des „gesunden“ Verhaltens der Mitarbeiter erfolgt im Top-Down-Prozess über die Führungsebene. • Führungskräfte übernehmen Verantwortung für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. • Gesundes Verhalten wird zu einem Gruppenprozess der vorgelebt wird. • Regeln, die als sinnvoll erachtet werden, werden seltener übertreten. • Regelverstöße werden sozial geahndet. • Zur Steuerung (und Bewertung) von (betrieblichem) Gesundheitsverhalten sind objektive Instrumente notwendig.

  22. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl. Psych. Berthold Iserloh Universität Dortmund – Fakultät 14 Lehrstuhl Prof. Dr. phil. Dr. med. Michael Kastner 44221 Dortmund Tel: 0231 – 7556572 E-mail: iserloh@orgapsy.uni-dortmund.de • Institut für Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin • IAPAM – Herdecke • Tel.: 02330 – 97590 • E-mail: info@iapam.de

  23. Die Balanced Scorecard zur mehrdimensionalen Leistungsmessung und -steuerung Finanzperspektive Welche finanziellen Ziele müssen wir erreichen, wenn wir unsere Strategie erfolgreich umsetzen? Strat. Ziel Mess- grösse Ziel- wert Mass-nahmen Kundenperspektive Prozessperspektive Bei welchen Prozessen müssen wir Hervorragendes leisten, um unsere Strategie erfolgreich umzusetzen? Wie sollen wir in den Augen unserer Kunden erscheinen, um unsere Strategie erfolgreich umzusetzen? Visionund Strategie Strat. Ziel Mess- grösse Ziel- wert Mass-nahmen Strat. Ziel Mess- grösse Ziel- wert Mass-nahmen Potentialperspektive Wie erreichen wir die Fähigkeit zum Wandel u. zur Ver- besserung, um unsere Strategie zu realisieren ? Strat. Ziel Mess- grösse Ziel- wert Mass-nahmen Kaplan, R.S. & Norton, D.P. (1996): Balanced Scorecard, Stuttgart 1996, S. 9

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