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Schreibentwicklungsmodelle. Von: Ann-Kristin Koch, Alexandra Liss, Nathalie Sommer, Sina Strang, Hanna Straube. Inhalt. Allgemeines Schreibentwicklungsmodell nach Gudrun Spitta Schreibentwicklungsmodell nach Bereiter Prinzipien/Aufbau der Orthografie Entwicklung des Rechtschreibkönnens.
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Schreibentwicklungsmodelle Von: Ann-Kristin Koch, Alexandra Liss, Nathalie Sommer, Sina Strang, Hanna Straube
Inhalt • Allgemeines • Schreibentwicklungsmodell nach Gudrun Spitta • Schreibentwicklungsmodell nach Bereiter • Prinzipien/Aufbau der Orthografie • Entwicklung des Rechtschreibkönnens
Allgemeines zur Schreibentwicklung • Schreib- und Leseentwicklung ergänzen sich und sind schwer trennbar • Schreiben ist eine wichtige Methode in der Kommunikation und zeigt soziale Teilhabe • Mit Schriftzeichen werden Kinder schon früh konfrontiert (z.B. ein Verkehrsschild mit einem P bedeutet Parkplatz)
Allgemeines zur Schreibentwicklung • Schon vor Beginn der 1. Klasse können Kinder ihren Namen und meist auch Namen ihrer Familienangehörigen schreiben • keine kognitive-sprachliche Basis • SuS müssen Funktion hinter den Buchstaben erkennen, um schreiben zu lernen (phonologisches Bewusstsein)
Allgemeines zur Schreibentwicklung • Intaktes Sprachgefühl fördert und beeinflusst die Schreibentwicklung • LuL sollten bei ihren SuS auf Sitz-, Hand- und Hefthaltung achten • Links- und Rechtshänder beachten
Lehrplan: Schreiben lernen • Schwerpunkte im Bereich Schreiben aus dem Lehrplan Deutsch für die Grundschule: • über Schreibfertigkeit verfügen • Texte situations-& adressatengerecht verfassen (planen, schreiben, überarbeiten) • Richtig Schreiben (Rechtschreibung und Grammatik)
Didaktische Methoden • Lernen mit allen Sinnen • Visuelles erfassen und gliedern • Laute unterscheiden durch Nachsprechen • Hantieren mit Buchstaben und Lautketten • Legen und nachfahren von Buchstaben und Wörtern
Schreibentwicklungsmodell nach Gudrun Spitta • 6 Phasen (zwischen 2. und 8./9. Lebensjahr)
1. Phase: Vorkommunikative Aktivitäten(ab ca. 2 Jahre) • Erste Schreibversuche durch Nachahmung äußerer Verhaltensweisen • „Kritzelbilder“ • Noch kein kommunikativer Charakter
2. Phase: Vorphonetisches Stadium(von 3/4/5 Jahren an) • Beginn, die kommunikativen Möglichkeiten des Schreibens zu entdecken und nutzen. • Aus Kritzelbildern werden Mitteilungen. • Erste Buchstaben tauchen auf • Noch keine Phonem-Graphem-Zuordnung
3. Phase: Halbphonetisches Stadium (von 4/5/6 Jahren an) • Erste Phonem-Graphem-Zuordnung • „Wortruinen“ • Prägnante Buchstaben • Erste Wortgrenzen • Links-rechts-Orientierung • Beispiele: • PP = Puppe • ht = hat • wl = weil • Fgd = Fahrgeld
4. Phase: Phonetische Phase(von 5/6/7 Jahren an) • Reine Phonetik • Rechtschreibmuster spielen kaum eine Rolle. • Einhaltung von Wortgrenzen wird sicherer • Z.B.: • funt = Pfund • Schpiln = spielen • gesdan = gestern
5. Phase: Phonetische Umschrift mit Rechtschreibmustern(von 6/7 Jahren an, bzw. ab 1./2. Klasse) • Kinder erkennen erste orthographische Regelmäßigkeiten • Silben erhalten häufiger einen Vokal (aus „rufn“ wird „rufen“) • Übergeneralisierung (aus „Vata“ wird „Vater“ und aus „Cola“ wird „Coler“) • Erster Grundwortschatz wird zunehmend sicherer
6. Phase:Übergang zur entwickelten Rechtschreibfähigkeit (ab 8/9 Jahre, bzw. ab 2./3. Klasse) • Grundlegende Kenntnis unseres Rechtschreibsystems • Wesentliche Regeln (z.B. Großschreibung von Nomen, Dehnung, Doppelung) sind bereits sicher verankert. • Visuelle Korrektur • Kinder verfügen sicher über eine große Anzahl von Wörtern (Grundwortschatz)
Schreibentwicklungsmodell von Carl Bereiter • 1980: Stufenmodell der Schreibentwicklung • Bezug zum Stufenmodell der Entwicklung nach Piaget -> Distanz zur festgelegten Reihenfolge • auch andere Ordnungen möglich • Schreibkompetenz am Ende des Modells • Schreiber erlernt bestimmte Fähigkeiten auf den verschiedenen Kompetenzstufen • Belastungsgrenze: nicht alle Fähigkeiten auf einmal erlernbar
Schreibentwicklungsmodell von Carl Bereiter • Der sich entwickelnde Schreiber im Mittelpunkt des Modells • Modell: 5 Kompetenzstufen, die sich alle auf andere Fähigkeiten beziehen: • Assoziatives Schreiben („Associative Writing“) • Normorientiertes Schreiben („Performative Writing“) • Leserbezogenes Schreiben („Communicative Writing“) • Kritisches Schreiben („Unified Writing“) • Erkenntnisbildendes Schreiben („Epistemic Writing“)
Schreibentwicklungsmodell von Carl Bereiter • Das assoziative Schreiben: • Fähigkeitskomplexe der schriftlichen Sprachproduktion und der kontrollierten Assoziationen werden integriert • Schreiber schreibt alles auf, was einfällt • Keine Planung und Reihenfolge • Fokus: Ideenproduktion und Schreibprozess
Schreibentwicklungsmodell von Carl Bereiter • Das normorientierte Schreiben: • Gelernte Fähigkeiten werden erweitert • gewisse Schreibkonventionen (z.B. richtige Schreibweise, Interpunktion) werden beherrscht • Fokus: Schreibprodukt, also Text in Endform und Inhalt
Schreibentwicklungsmodell von Carl Bereiter • Das leserbezogene Schreiben: • Wendepunkt im Modell • Vorhandene Fähigkeiten um soziale Kognition erweitert • Kompetenz: sich in andere hineinversetzen • Fokus: Leser/Adressat • Schreiber muss eigene Egozentrik überwinden • Sieber: „Es wird für einen oder mehrere tatsächliche oder vorgestellte Adressaten geschrieben, indem die Perspektive des Lesers […] eingenommen und seine Bedürfnisse antizipiert werden.“
Schreibentwicklungsmodell von Carl Bereiter • Das kritische Schreiben: • Schreibprodukt wird kritisch überprüft • Schreiber ist selbst Rezipient: untersucht, ob Geschriebenes eigenen Ansprüchen genügt • Kritische Urteilfähigkeit, Rückkopplungsschleife benötigt • Schreiber verfeinert seinen Standard immer weiter • Fokus: Schreibprodukt
Schreibentwicklungsmodell von Carl Bereiter • Das erkenntnisbildende Schreiben: • 5 beschriebene Fähigkeiten und reflektierendes Denken wird benötigt • Schreiben dient der Wissensgewinnung • Verbessertes Verstehen und Modifizierung des Wissens • Schreiben als wichtiger Bestandteil des Denkens • Fokus: Prozess
Schreibentwicklungsmodell von Carl Bereiter • Modell: fünf voneinander trennbare Stufen • Trennung kaum möglich • Übergänge der einzelnen Stufen verlaufen unter Dominanz einer Stufe eher fließend
Synopsenmodell von acht Phasen zum Orthografieerwerb (Thomé)
Schreiberwerb ist jedoch nicht nach dem 9. Lebensjahr oder der Grundschulzeit abgeschlossen • Kompetenzerwartung im Bereich Schreiben ist auch der Schwerpunkt: Richtig schreiben • Deutsche Rechtschreibung ein komplexes System aus Prinzipien, Regeln & Festlegungen (zu 80% eindeutig geregelt)
Prinzipien der Orthografie im Deutschen (Menzel) • 1. Prinzip: phonologisches (Lautprinzip) • Laut wird so geschrieben wie er gesprochen wird • 2. Prinzip: morphologisches ( Verdeutlichen) • Stamm immer gleich bzw. ähnlich • 3. Prinzip: grammatisches • Groß- & Getrenntschreibung • Interpunktion • Zeichensetzung
Die 3 größten Problembereiche(Brüggemann) • Groß- & Kleinschreibung (20%) • Unterschiedliche Schreibung des s-Laut (10%) • Kennzeichnung kurzer & langer Vokale (30%) („Dehnung“ & „Schärfung“)
Beispiele Rechtschreibentwicklung • das faratschlos • Alphabetische Strategie • das fahratschloss • Alphabetische Strategie + Orthographische Strategie • das fahrradschloss • Alphabetische Strategie + Orthographische Strategie • + Morphematische Strategie • Er schlossdasneueFahrradschloss. • Alphabetische Strategie + Orthographische Strategie • + Morphematische Strategie + Wortübergreifende Strategie