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„Wenn die Seele ruhig wird... “ Versöhnungsarbeit mit Paaren – ein Erfahrungs bericht – Jahrestagung, Suhl 9. Mai 2012. Fehlverhalten – Verletzung Schuld Verantwortung Verzeihen Wiedergutmachung Selbstversöhnung Versöhnung B e f r e i u n g.
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„Wenn die Seele ruhig wird... “ Versöhnungsarbeit mit Paaren – ein Erfahrungsbericht – Jahrestagung, Suhl 9.Mai 2012
Fehlverhalten – Verletzung Schuld Verantwortung Verzeihen Wiedergutmachung Selbstversöhnung Versöhnung B e f r e i u n g
„Verzeihen ist die intraindividuelle, prosoziale Veränderung in der Haltung gegenüber einem wahrgenommenen Verletzer, die in einem spezifischen, sozialen Kontext eingebettet ist.“ (M.E. Mc Cullough)
Trennung von Absicht und Wirkung Verhalten X ≠ = Absicht Wirkung – Wirkung + Verhalten Y
„Verzeihen können setzt eine gut entwickelte Selbstliebe voraus“ Axel Wolf. 2002
„Eine Schuld bedeutet die Unterbrechung der hin und her strömenden Kommunikation.....“ Quelle: L. Wachinger, 1988
„Das Leben ist der Güter höchstes nicht, der Übel größtes aber ist die Schuld.“ F.Schiller
B.Bueb: „Ehrlichkeit nimmt Schuld“
3- Krisen-Grundsätze Echtheit Offenheit Wahrheit Quelle: Frank Roselieb, Uni Kiel
Dysfunkt. Lösungsstrategien bei Schuld: Weglaufen Leugnen Schuld beim anderen suchen
Schritte bei Fehlverhalten i.d. buddh. Lehre Erkennen Anerkennen Bereuen Schaden beheben Sich vornehmen, anders zu handeln Gegenteilige Handlung ausführen Quelle: Belehrungen Lama Gendün
Ehrlichkeit braucht Schnelligkeit! Schafft Vertrauen ! ☞ offen ☞ schnell ☞ umfassend ☞ informieren
Wer ehrlich sagt: „ Es tut mir leid“ hat kein Recht auf Vergebung, aber schafft die dafür günstigen Bedingungen und Voraussetzungen! Quelle: Focus 2/2012
„Man sollte seine Fehler öfter ans Herz drücken. Wir merken uns lieber Siege und Gutes, aber Fehler haben eine nachdrücklichere Wirkung“ H.M.Enzensberger
„Wer das Knie beugt, hat die Chance umso größer wieder aufzustehen.“
Was empfinden Sie, wenn eine Person Fehler eingesteht? Hochachtung 88 % Erleichterung 73 % Mitleid 28 % Verachtung 5 % Schadenfreude 3 %
Vitalis Kalojew (2004): „Ich wollte eine Entschuldigung, wie das in meiner Gesellschaft Tradition ist!“
Bill Clinton (1998) „Es tut mir leid, dass ich nicht aufrichtig war zur amerikanischen Bevölkerung.“
Tiger Woods (2009): "Ich habe meine Familie im Stich gelassen und ich bedaure dies von ganzem Herzen. Ich habe meine Werte und meinen Verhaltenskodex verraten, die meine Familie verdient haben. Ich bin nicht ohne Fehler und weit davon entfernt, perfekt zu sein.“... „Mir tut das unverantwortliche und selbstsüchtige Verhalten, das ich gezeigt habe, sehr leid.“
A. Schwarzenegger (2011): „Ich verdiene die Gefühle von Wut und Enttäuschung bei meinen Freunden und bei der Familie. Ich übernehme die volle Verantwortung für den Schmerz, den ich verursacht habe. Mir tut das wirklich leid.“...
Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (2011) „Sollte sich jemand durch inkorrektes Setzen und Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1 300 Fußnoten verletzt fühlen, so tut mir das aufrichtig leid.“
Rücktrittsansprache von C. Wulff, 17.2.2012 „... Die Entwicklung der vergangenen (...) Wochen hat gezeigt, dass dieses Vertrauen und damit meine Wirkungsmöglichkeiten nachhaltig beeinträchtigt sind. Aus diesem Grund ist es mir nicht mehr möglich, das Amt des Bundespräsidenten nach innen und nach außen so wahrzunehmen, wie es notwendig ist.“...
Rücktrittsansprache von C. Wulff, 17.2.2012 „... Ich habe mich in meinen Ämtern stets rechtlich korrekt verhalten. Ich habe Fehler gemacht, aber ich war immer aufrichtig...“
B.Bueb: „Es hapert am Vorbild der gesellschaftlichen Öffentlichkeit. Dort ist Aufrichtigkeit schwer wahrnehmbar. Für uns Pädagogen ist aber genau das eine Katastrophe!“
Margot Käßmann (2010) „Es tut mir leid, dass ich so viele enttäusche.“
Joachim Gauck, 19.2.2012: „Ich kann Sie nur bitten, die ersten Fehler gütig zu verzeihen und von mir nicht zu erwarten, dass ich ein Superman und ein fehlerloser Mensch bin. Wir alle wissen, dass man ganz gute Dinge machen kann, wenn man nicht von Engeln umgeben ist, sondern von Menschen.“
Ebenenmodell nach Hans Jellouschek Paar in der Krise Problem- beschreibung Dysfunktionale Interaktion Intervention Problem- beschreibung Dysfunktionale Lebensorganisation Intervention Problem- beschreibung Unerledigtes aus der Paargeschichte Intervention Problem- beschreibung Unerledigtesaus der Herkunftsfamilie Intervention
☞ Ansprechen ☞ Verstehen ☞ Anerkennen ☞ Verzeihen ☞ Wiedergutmachung im Tun Schritte eines Versöhnungsprozesses:
Z u k u n f t Wirkt täglich weiter Zwei Arten von Verletzungen Abgeschlossener Prozess Symbolischer oder Substanzieller Ausgleich Absprachen und neue Regeln für die Zukunft Gegenwart Vergangenheit
Rechtfertigung Die Schuld verzeihen Verzicht auf: Wut, Rache, Hass, Opferposition Vorwurf Opfer Verzeihen und Versöhnen – Voraussetzungen Schuld anerkennen, Verantwortung übernehmen Verletzung anerkennen, auch wenn unbeabsichtigt Bedauern ausdrücken Um Verzeihung bitten Macht Ohnmacht Versöhnung setzt Verzeihen voraus
Kontrolle Opfer Wiederherstellen von Vertrauen – Voraussetzungen 1.Vertrauensvorschuss 2.Verlässliche Zusagen 3.Signale von Vertrauen Vertrauen als Grundlage menschlicher Beziehungen
Versöhnungsprozess vereint zwei Stränge „Täter“ Schuld/Sühne „Opfer“ Verzeihen Neues Ganzes entsteht
Versöhnen- ein innerer Transformationsprozess „Täter“ „Opfer“ bedrohlich schwach, feindselig, wütend verwandelt sich in verwandelt sich in verzeihungsbedürftiger Bittsteller einfühlungsfähige, zugewandte Person Versöhnen und Verzeihen entsteht Quelle: K.Wiederkehr, 2005
„Machen Sie es sich zur Gewohnheit, vor dem Einschlafen den Tag noch mal Revue passieren zu lassen und sich und anderen Menschen zu vergeben für das, was an diesem Tag schief gelaufen ist.“ Quelle: D.Wolf
Fehlverhalten – Verletzung Schuld Verantwortung Verzeihen Wiedergutmachung Selbstversöhnung Versöhnung B e f r e i u n g
Kollektive Schuld: Man braucht viel innere Arbeit, um mit der Täterrolle zurecht zu kommen. Wir, die Kinder der Täter, müssen uns heute erlauben, aus der verinnerlichten Sippenhaft herauszutreten und unser eigenes Leben zu wagen. Es scheint an der Zeit zu sein, dass wir uns dieses Leben zurückholen. Wir werden den Teil, der nicht zu uns gehört, innerlich unseren Eltern zurückgeben müssen und lernen, die Scham und Trauer zu ertragen, dass sie nicht die Eltern waren, die wir uns wünschten. Quelle: L. Reddemann, i. S.Bode (2004):„Die vergessene Generation“