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Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó

Katholische Kirche und Katholiken: Österreich im europäischen Kontext (19. und 20. Jahrhundert). Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext. Rückblick auf 25. April 2007: Katholische Erneuerung nach 1870

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Presentation Transcript


  1. Katholische Kirche und Katholiken: Österreich im europäischen Kontext (19. und 20. Jahrhundert) Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó

  2. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • Rückblick auf 25. April 2007: • Katholische Erneuerung nach 1870 • Politischer Katholizismus, Vereine, Presse, Milieus • Aufschwung weibliche Orden, Frömmigkeit (Herz-Jesu, Marienkult) • Österreich: Christlich-soziale Bewegung • Antikatholizismus • Liberalismus, Laizismus, Wissenschaftsgläubige • Los-von-Rom-Bewegung (Schönerer) in Ö.

  3. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. Kapitel: Vom Ersten Weltkrieg bis 1939 • 4. 1. Erster Weltkrieg als katholisches Dilemma • 4. 2. Revolution und Republik 1918/199. Mai: • 4. 3. Zwischenkriegszeit: Stabilisierung und neue Kulturkämpfe • 4. 4. Lateranverträge 1929: Ende der “römischen Frage” - Anfang der schwierigen Beziehung zum Faschismus • 4. 5. Ständestaat Österreich – katholisches Ideal?

  4. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 1. Erster Weltkrieg als katholisches Dilemma • Der “Große Krieg”: Katastrophe und Katalysator • Ideen verstärkt und Entwicklungen der Jahrhundertwende beschleunigt (u. a. ästhetische Moderne, Radikalnationalismus, Rassismus, revolutionärer Sozialismus, Sozialdemokratie, Christdemokratie) • Integrationsversprechen an “Nation in Waffen”- “Volksgemeinschaft” beschworen

  5. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 1. Erster Weltkrieg als katholisches DilemmaPhoto: Wien, Südbahnhof, August 1914; Quelle: www.gebirgskrieg.heim.at • „Kriegsbegeisterung“? • v. a. Bürgertum, Akademiker, Großstädter • 450.000 Freiwillige in ÖU (insg. 2,7 Mio. Soldaten 1914)

  6. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 1. Erster Weltkrieg als katholisches Dilemma • Katholiken v. a. in Deutschland, Frankreich, Italien, Ungarn • Kriegseinsatz/”Opfer” - (berechtigte) Hoffnung auf Integration in Nation • Sakralisierung der Nation – Nationalisierung der Religion • Religiöse und konfessionelle Spannungen und Konflikte nach 1914 abgenommen

  7. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 1. Erster Weltkrieg als katholisches Dilemma • Österreich: • „katholische Monarchie“ trotz Kulturkampf;Katholizismus zwischen Nationalitäten • Ignaz Seipel, Nation und Staat, Wien 1916 • Großösterreichisch • Kritik an Nationalismus >Nationalkirche, Naturalismus • Betonung Nationalitätenrechte • Nähe zu Vorstellungen von Otto Bauer 

  8. 4. 1. Erster Weltkrieg als katholisches Dilemma • Österreich: • Dagegen: „Kriegstheologie“ • Legitimität des Gehorsams gegenüber konstitutierten Autoritäten (Enz. „Mirari Vos“ 1832; Syllabus 1864) • Kard. Friedrich Gustav Piffl (1864-1932), Erzbf. v. Wien, 4. Oktober 1914, Euch. Andacht, Stephansdom:„Wir kämpfen für Wahrheit und Recht, wir kämpfen für Gott und unseren heiligen Glauben, wir kämpfen für unseren Kaiser und unsere heimatliche Scholle. In diesem Kampfe für unsere heiligsten Güter ist Gott mit uns!“

  9. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 1. Erster Weltkrieg als katholisches Dilemma • „Kriegstheologie“: • Krieg als „Gottesgeißel“ und „Tugendschule“ • Gegen liberale und sozialistische Moderne • Kardinal Piffl: „Es verstummten die Propheten des Unglaubens im brüllenden Donner der Schlacht.“ • Lit.: Achleitner, Wilhelm, Gott im Krieg. Die Theologie der österreichischen Bischöfe in den Hirtenbriefen zum Ersten Weltkrieg, Böhlau: Wien usw. 1997.

  10. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 1. Erster Weltkrieg als katholisches Dilemma • Photo: Feldmesse auf der Marmolata, 2.600 m Höhe (o. D.), Quelle: www.gebirgskrieg.heim.at

  11. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 1. Erster Weltkrieg als katholisches Dilemma • Anstieg Frömmigkeit bei Kriegsbeginn • Religion als “Kontingenzbewältigung” (Luhmann)? • Langfristig eher Säkularisierung – Zermürbung der Hoffnungen durch langen Krieg • Friedensinitiativen Papst Benedikts XV. (3. 9. 1914-1922) • Eingeschränkt durch „Römische Frage“: Diplomatische Freiheit der Kurie (1871 Garantiegesetz) aufgehoben (Londoner Vertrag, § 15)

  12. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • Friedensinitiativen Papst Benedikts XV. • Antrittsenzyklika im November 1914 „Ad beatissimi Apostolorum principis“: • gegen Krieg, Haß, Menschenverachtung • gegen Rassenhaß • gegen Klassenkampf • gegen Entchristlichung der Gesellschaft> kein „Pazifismus“! Frieden nicht Hauptziel>daher kein absoluter Widerspruch zu „Kriegstheologie“

  13. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • Friedensinitiativen Papst Benedikts XV. • Strikte Unparteilichkeit • Mißtrauen v. a. Deutschlands und Frankreichs (Clemenceau: „le pape boche“; Ludendorff: “Franzosenpapst”) • Umfangreiche humanitäre Hilfsleistungen an Notleidende auf allen Seiten • z. B. Austausch Kriegsgefangene, deren Versorgung • Denkmal in Istanbul, Harbiye, Kathedrale Saint-Esprit, schon 1921 errichtet: “an den großen Papst der Welttragödie B. XV. - den Wohltäter der Völker ohne Unterschied der Nationalität und Religion, zum Zeichen der Dankbarkeit des Orients (1914-19)”

  14. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • Friedensinitiativen Papst Benedikts XV. • Apostolisches Schreiben “Dès le début”, 1. August 1917an alle Kriegsteilnehmer, Forderungen der internationalen Friedensbewegung: • gerechter statt “Rachefrieden” • Internationales Völkerrecht, Schiedsgerichtsbarkeit • Abrüstung, strikt defensives Militrärwesen • Vollständige Überwindung des Krieges • Enzyklika „Pacem, Dei Munus Pulcherrimum“ (23. 5. 1920) • Völkerrecht, Kinder als Kriegsopfer

  15. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 2. Revolution und Republik 1918/19 • Päpstliche Ohnmachtserfahrung von 1914-18: auch Bischöfe hintertreiben Friedensinitiativen- nationale Orientierungen, „Burgfrieden“ • Reaktion: weitere Zentralisierung der Kirche - Codex Iuris Canonici (19. Mai 1918); Mitarbeiter: Eugenio Pacelli (Pius XII.) • Revolutionen in Berlin, München, Budapest, Wien • Zusammenbruch Großreiche/Monarchien, neue Republiken: Österreich, ČSR, Baltikum, Deutschland

  16. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 2. Revolution und Republik 1918/19 • Unterschiedliche Kriegsfolgen: • Tschechoslowakei: • Katholizismus „antitschechisch“ • 1920 Nationalkirche gegr. (vgl. I. Seipel!) • Jan-Hus-Mythos • Sudetendeutsche: Verstärkung Katholizismus • Ungarn: • Horthy-System „christlich-national“ • Einfluß katholische Kirche stark gewachsen • antiliberal, antisozialistische, antisemitisch

  17. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 2. Revolution und Republik 1918/19 • Österreich • Kardinal Piffl, November 1918: • „Als Katholiken können wir also weder gegen eine nationale noch gegen eine demokratische Selbstbestimmung der Völker grundsätzliche Einwendung erheben.“ • Für Monarchie, aber Staatsform keine Prinzipienfrage • Leo XIII.: gegen Totalopposition gegen Französischen Republik (1892); Benedikt XV., November 1919: Anerkennung der Republik Österreich, November 1921: Konkordat v. 1855 für erloschen erklärt

  18. Katholiken: Österreich im europäischen Kontext • 4. 2. Revolution und Republik 1918/19 • Österreich • Christlich-Soziale unter Seipel stimmen für Republik Deutschösterreich, Verzicht Kaiser Karls • Bischöfe ermahnen Katholiken zu Treue gegenüber dem neuen rechtmäßigen Staat (Januar 1919) • Karl Renner: kaiserliches Nominationsrecht für Kanonikate und Bischofssitze erloschen (1920); ungelöst: Frage der Diözesangrenzen von Tirol u. Burgenland • Pietro Gasparri, Kardinalsstaatssekr.: Vertrag von Saint-Germain „ein Verbrechen“

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