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1. Montessori und Waldorf Zwei Reformpdagogiken im Vergleich
2. Inhaltsverzeichnis
Rudolf Steiner
Die Waldorfpdagogik
Das Leben Maria Montessoris
Die Montessoripdagogik
Der Vergleich Waldorf- und Montessorischule
3. Rudolf Steiner
4. 27.2.1861 in Kraljevec geboren
studierte an der Wiener Technischen Hochschule Mathematik und Naturwissenschaften, daneben Literatur, Philosophie und Geschichte.
1891 promoviert er zum Doktor der Philosophie, an der Universitt Rostock, mit seinem Werk unter dem Titel "Wahrheit und Wissenschaft.
1894 erschien sein Werk "Philosophie der Freiheit", welsches meist als sein Hauptwerk angesehn wird
5. Von 1899 bis 1904 lehrt er an der Arbeiter-Bildungsschule in Berlin
1901 beginnt seine Vortragsttigkeit zunchst innerhalb der Theosophischen Gesellschaft
1913 trennte er sich von dieser, um in der von seinen Anhngern gegrndeten Anthroposophischen Gesellschaft weiter zu wirken
Er grndet mit seiner Frau Marie von Sievers einen Verlag in Berlin
30.3.1925 starb er in Dornach.
6. Die Waldorfpdagogik Die Waldorfpdagogik steht unter dem Motto "Lernen durch Tun"
7. Inhalt der Waldorfpdagogik Zielsetzung
Entstehung der Waldorfschulen
Entwicklungsstufen der Kinder
Charakterisierung
Unterrichtsnebenangebote
Religion
Selbstverwaltung
Waldorfpdagogik in einer ffentlichen Schule
8. Zielsetzung Waldorfschule mchte bilden
Sie mchte aber vermeiden, dass zu viel Wissen aufgenommen wird
Der generelle Ansatz ist, den Hunger des jungen Menschen auf Bildung nicht zu stillen, sondern ihn hungrig auf Bildung zu machen.
Der Lehrstoff wird in erster Linie als eine reine Beispielmasse gesehen, ber die Lernen, Denken und Empfinden geschult und entfaltet werden sollen
9. Es wird versucht ein langes Zusammenbleiben der Klassengemeinschaft und zwischen dem Lehrer und den Kindern zu ermglichen.
Den Wettstreit um Noten zu vermeiden
Der Unterricht ist von Schulbeginn an auf das Ziel innerer menschlicher Freiheit hin orientiert
10. Entstehung Die erste Waldorfschule wurde nach Vortrgen von Rudolf Steiner von Arbeitern der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik in Stuttgart im Jahre 1919 gegrndet, nachdem diese von der Persnlichkeit und der menschlichen Wrme Rudolf Steiners so tief beeindruckt waren, wnschten sie sich fr ihre Kinder eine Schule, basierend auf seinem Menschenbild
Mit Waldorfpdagogik wurde zum erstenmal das Prinzip sozialer Gerechtigkeit im Bildungswesen verwirklicht. Unabhngig von sozialer Herkunft, Begabung und spterem Beruf erhalten junge Menschen eine gemeinsame Bildung (erste Gesamtschule)?
11. Entwicklungsstufen Ungefhr im 7. Lebensjahr (Zahnwechsel) wird das Kind schulreif; das heit, dass Krfte, die bis dahin zum Aufbau des Krpers gebraucht wurden, nun teilweise frei werden und dem gedanklichen Erfassen der Welt dienen knnen.
Um das 14. Jahr (Geschlechtsreife) wendet sich der Jugendliche verstrkt seiner seelischen Innenwelt zu - ein neues Gefhlsleben, Abstraktionsfhigkeit und selbstndiges Urteilsvermgen erwachen (kausales Denken tritt in den Vordergrund).
Mit dem 21. Lebensjahr sind die Grundlagen vorhanden, um eine freie, eigenverantwortliche und sozialfhige Persnlichkeit zu werden.
12. Charakterisierung Die Auswahl sowohl des Lehrstoffes als auch der Themen erfolgt bernational
Die geschichtliche, staatliche und soziale Wirklichkeit des jeweiligen Standortes der Schule sind jedoch in den Unterricht eingefgt
Die Waldorfschule umfasst 12 Schulstufen
Der Klassenverband bleibt mglichst bestehend
Die Klassenlehrer begleiten die Kinder whrend der ersten 8 Jahre und werden von Fachkrften ergnzt
Der fcherbergreifende Unterricht erfolgt in 3 bis 4 wchigen Epochen, damit sich die Schler mit dem Lehrer ber lngere Zeit in ein Thema vertiefen knnen
13. Verzicht auf Schulbcher in den ersten vier Klassen der Unterichtstoff wird vom Lehrer aufbereitet.
Individuell erarbeitet
und von den Schlern einzelnd in eigenen Heften festgehalten
Durch einfhrung zweier Fremdsprachen ab der ersten Schulstufe fhlen die Kinder sich frhzeitig in Sprachmelodie und -rhythmus ein
Neben den traditionellen Unterrichtsfchern wird besonderer Wert auf handwerklich-knstlerische Lernangebote gelegt
Eurythmie wird in allen Schulstufen unterrichtet und dient zur umfassenden Persnlichkeitsentfaltung
14. Statt abstrakter Noten erhalten die Schler am Ende des Schuljahres eine ausfhrliche verbale Beurteilung von jedem Lehrer und in jedem Fach um Versetzungsentscheidungen und dem Sitzenbleiben vorzubeugen
Bei allen Abschlussqualifikationen werden Notenzeugnisse erstellt, diese sind dann ein Hauptschulabschluss bzw. die Mittlere Reife (in einigen Lndern auch die Fachhochschulreife)?
Es ist mglich ein Abitur in Absolvierung des 13 jahres auch an einer Waldorfschule bei Hinzuziehung einer staatlichen Prfungskommission zu machen
15. Besonders in den ersten Jahren, in denen die eigene Urteilskraft der Schler erst heranreift, ist bildhafter Unterricht ein Hauptbestantteil des Unterrichtsprinzips
Es wird versucht den Kindern durch das nachahmende Lernen das schreiben zu erlernen
sehen ihre pdagogische Aufgabe nicht darin, eine voruniversitre Ausbildung zu betreiben, sondern den Unterricht inhaltlich so zu vertiefen, dass er sich mit den Lebensproblemen des jungen Menschen verbinden kann und Antworten auf seine Lebensfragen gibt.
Das Grundschulkind soll den Erzieher bzw. Lehrer als eine freiwillig gewhlte Autoritt empfindet
16. Waldorflehrer erklren nicht alles bis zum Ende, sondern lassen bewusst wichtige Fragen offen
Sie kalkulieren das tag- und nachtaktive Unterbewusstsein mit ein, sodass sie am nchsten Tag mit den Schlern das Problem vertieft angehn knnen
Daran muss der Lehrer nun aus Geistesgegenwart mit seinem Unterricht anknpfen, wobei er bereit ist, spontan den Verlauf des vorbereiteten Unterrichtsweges zu verlassen
Der Lehrer dient teils nur als beiwohnendes Subjekt
Die Frderung der knstlerischen Beweglichkeit des Krpers bildet die beste Grundlage fr die Entwicklung geistiger Beweglichkeit
17. Unterrichtsnebenangebote Sportunterricht Eurythmieunterricht
Plastizieren Schnitzen
Tischlern Metallarbeiten
Schmieden Steinmetzen
Stricken Hkeln
Sticken Schneidern
Filzen Flechten
Schuhmachen Spinnen/Weben
Flten/Leierspielen Malen/Zeichnen
Buchbinden
18. Fixpunkte des Lehrplans - Ackerbauepoche (3. Schulstufe)- Gartenbau (6.-10. Schulstufe) - Landwirtschafts-, Forstpraktikum (9. Schulstufe)- Erkenntnis von kosystembeziehungen im Geographie- und Chemieunterricht (9.,10.Schulstufe) - Projektunterricht in Physik, Technologie, Biologie und Chemie (11.,12. Schulstufe) - Kunstunterricht- Knstlerischer Unterricht (der in jedem Waldorffach erfolgt) (bedeutet: dass die Kinder ihre Sinne schulen)- Theaterwochen (12. Schulstufe)
19. Religion Die Wahl und der Besuch wie auch die Abmeldung vom konfessionellen Religionsunterricht fallen in den Entscheidungsbereich der Eltern oder der Schler (je nach Altersstufe).
Die Waldorfpdagogik nimmt keinerlei Einflu auf die Wahl des Religionsunterrichtes, bezieht jedoch positiv zur Religisitt Stellung
20. Selbstverwaltung Als Freie Schulen haben die Waldorfschulen die hierarchisch organisierte Auenlenkung der staatlichen Schulen durch eine freiheitliche Verfassung ersetzt
Selbstverwaltung erfolgt durch Eltern und Lehrer
Waldorfschulen entwickeln sich aus rtlichen Elterninitiativen und werden vom jeweiligen Lehrerkollegium in Selbstverwaltung zusammen mit den Eltern gefhrt
Schulgeld hher als normal
Wird je nach finaziellen Mglichkeiten gesetzt Zwischen 1000 und 3000 Euro
21. Waldorfpdagogik in einer ffentlichen Schule Seit 1993 gibt es in der Volksschule Petrusgasse, Wien 3. Bezirk, in jedem Jahrgang eine Klasse, in der nach dem Prinzip der Waldorfpdagogik unterrichtet wird
Es werden zwei Fremdsprachen ab der 1. Klasse angeboten. Erste Fremdsprache ist Englisch, als zweite Fremdsprache stehen Serbokroatisch oder Russisch zur Auswahl
22. Leben und Wirken Maria Montessoris
23. 31.08.1870 in Chiaravalle Italien geboren
10.07.1896 Promotion, erste rztin Italiens
Ab 1897 Ttigkeit an der Psychiatrischen Klinik der Universitt Rom
24. Vortrge ber Frauenemanzipation auf Kongressen
1902 Studium der Pdagogik, Experimentalpsychologie und Anthropologie
06.01.1907 Erffnung des ersten Casa dei Bambini (Kinderhaus)?
06.05.1952 Tod in Nodwijk aan Zee Niederlande
25. Montessoripdagogik Hilf mir es selbst zu tun
26. Inhalt Montessoripdagogik Die Philosophie
Das Ziel
Die Kosmische Erziehung
Der Entwicklungsprozess des Kindes
Freiarbeit
vorbereitete Umgebung
Didaktisches Material
sensible Periode
Altersmischung in Spiel- und Lerngruppen
Die Rolle des Erwachsenen
Pdagogische Einrichtungen
27. Philosophie Das Kind und seine Individualitt steht im Mittelpunkt
Kinder sind von Natur aus gut es muss ihnen nur die Mglichkeit dafr gegeben werden
Eigenwert des Kindes
Kinder sollen frei lernen ohne Behinderung und Kritik
Belohnung und Strafe sind schdlich fr die innere Einstellung des Menschen
Kinder wollen ganz natrlich aus eigener Motivation lernen
28. Ziel der Pdagogik nach Montessori Das normalisierte Kind
Zeichnet sich durch Selbststndigkeit, Disziplin, Ausdauer, Konzentration und Gehorsam aus
Das Kind, das sich durch innere Schpfung organisiert hat, das in einem seelischen Gleichgewicht lebt
29. Die Kosmische Erziehung Grndet sich auf der Vorstellung von einem nach Naturgesetzen geordnetem Universum, das von Gott geschaffen wurde und den Menschen zur Arbeit daran und zur Vollendung berantwortet wird.
Die Stellung des Menschen in der Welt und die gegenseitige Abhngigkeit aller Phnomene in der Natur sowie die kosmische Aufgabe der Menschen, das uns anvertraute zu bewahren und es weiterzubauen, sollen durch sie erkannt/ erfahren werden.
30. Gliederung in drei Phasen:
- Erstes Kindheitsstadium
(0-6 Jahre)?
- Zweites Kindheitsstadium
(6-12 Jahre)?
- Jugendalter (12-18 Jahre)? Der Entwicklungsprozess nach Montessori
31. Erstes Kindheitsstadium Teilt sich in zwei Stufen von 0-3 und von 4-6 Jahren
1.Stufe:
Die Fhigkeiten zur Bewegung, Wahrnehmung, Sprache, Sozialitt usw. werden grundlegend aufgebaut
Durch eine besondere aufnahmeintensive, unbewusste Intelligenz (absorbierender Geist) entstehen nachhaltige psychische und geistige Strukturen.
32. 2. Stufe
In dieser Entwicklungs- und Reifephase wandelt sich allmhlich die unbewusste Rezeption und Intelligenz zur bewussten und operativen Intelligenz vor allem durch aktives Handeln
33. Zweites Kindheitsstadium Die Kinder sind besonders wissbegierig
Sie sind nun in der Lage, sich jenseits ihrer konkreten Wahrnehmung zusammenhngende Vorstellungsbilder dieser Welt und ihren Teilen zu schaffen
Abstraktionsfhigkeit und Einbildungs-/ Vorstellungskraft erwachen
34. Jugendalter Der bergang von der Mentalitt des Kindes, das innerhalb der Familie lebt, zur Mentalitt des Erwachsenen, der in der Gesellschaft leben muss
Eine besonders empfindliche Periode, in der die jungen Menschen gleichermaen zu frdern und zu schtzen sind
35. Die Freiarbeit Ein zentrales Prinzip der Montessoripdagogik
Ist eine grundlegende Lernform, die den unterschiedlichen Fhigkeiten und Interessen durch weitgehende Individualisierung entspricht
Arbeit ist Arbeit an sich selbst (Selbstverwirklichung)?
Wird meist durch gebundenen Unterricht in bestimmten Fchern ergnzt
36. Die vorbereitete Umgebung
Soll dem Kind die Mglichkeit geben sich nach und nach vom Erwachsenen zu lsen
Auf die Proportionen des Kindes abgestimmt
Entspricht den kindlichen Bedrfnissen und untersttzt so die Persnlichkeitsentwicklung
Didaktisches Material
37. Didaktisches Material Die Arbeit des Geistes muss stets durch die Arbeit der Hnde begleitet werden.
Spricht die kindlichen Sinne an (Sinnesmaterial)?
Muss der individuellen Entwicklungsstufe angepasst sein
Das Material soll eine Fehlerkontrolle haben
Zeichnet sich durch Einfachheit aus
Greifen und begreifen werden gleichgesetzt
39. Sensible Periode
Eine zu gewissen Lebensaltern auftretende besondere Empfnglichkeit fr bestimmte Umweltreize
Sie ist vorbergehend und dient dazu, dem Kind die Erwerbung bestimmter Fhigkeiten zu ermglichen
40. Altersmischung der Spiel- und Lerngruppen Ein wichtiges Prinzip der Montessori-Didaktik
Kinder sollen vermehrt voneinander und miteinander lernen
Das Sozialverhalten wird gefrdert
In der Regel werden 3 Altersjahrgnge entsprechend den Stufen der Entwicklung in einer Gruppe zusammengefasst
41. Die Rolle des Erwachsenen Helfer, der dem Kind den Weg in die Selbststndigkeit ebnet (Hilf mir, es selbst zu tun)?
Ist immer da, drngt sich nie auf
Umgebung bereitstellen in der sich das Kind selbst entwickeln kann
Beobachter und Begleiter des kindlichen Erkenntnisprozesses
Sensible Perioden erkennen und Impulse
geben
42. Pdagogische Einrichtungen Je nachdem, wie weit der Entwicklungsprozess fortgeschritten ist, gibt es entsprechende Einrichtungen
43. Familie/ Kinderkrippe/ Spielgruppe (0-3 Jahre)? Hier stehen im Vordergrund:
Beobachten und Frdern der Bewegungen des Kleinkindes
Pflege einer emotional sttzenden, helfenden und Sicherheit gebenden Atmosphre
44. Schaffen einer stndigen und Anreize zu Ttigkeiten liefernden Umgebung mit Orientierungsfunktion
Intensive Sprachfrderung durch viel Sprechen und Singen
45. Kinderhaus (3-6 Jahre)? Hier stehen im Vordergrund:
Sinnesmaterialien als Entwicklungsmaterialien zur bung aller Sinne und al Schlssel zur Welt
Analyse, Vervollkommnung und Anreicherung bisher absorbierter Errungenschaften: Grob- und Feinmotorik, Sprache, Sinneswahrnehmungen usw.
46. Religise Erziehung bei Offenheit fr verschiedene religise berzeugungen
Kulturelle Aktivitten (malen, formen,musikalische bungen,...)?
Anfnge der Mathematik, des Schreibens und Lesens
bungen der Bewegung und der Stille als Konzentrationsbungen
Erweiterung der bungen des praktischen Lebens
47. Schule des Kindes (6-12 Jahre)? Grundschule
Hier stehen im Vordergrund:
Der Erwerb solider Basiskompetenzen im Lesen, Schreiben, und in der Mathematik sowie in der naturwissenschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen Elementarbildung
Als Leitidee gilt die Kosmische Erziehung
48. Erdkinder Erfahrungsschule des sozialen Lebens (12-18 Jahre)? Der Erdkinderplan:
Eine Lebensform auf dem Land mit einem Studien- und Arbeitszentrum bestehend aus:
- Bauernhof (Produktion)?
- Handelsgeschft (Vertrieb,
Warentausch, Kommunikation) - Gstehaus (Dienstleistung)?
49. Eine solche Einrichtung soll gemeinsam von Jugendlichen und Erwachsenen gefhrt werden
Ziel: wirtschaftliche Unabhngigkeit
Dazu kommt das Rahmenprogramm fr eine Sekundarschule
soziale Unabhngigkeit, Selbststndigkeit, soziale Verantwortung
50. Waldorf- und Montessorischule im Vergleich
56. Ende Von Lara und Stephan