E N D
1. Das Nivellement
3. Absolute Hhen Als Bezugsflche fr die absoluten Hhen wird die Oberflche des ruhigen Meeresspiegel (ohne Gezeiten und Strmung) der Adria verwendet. Der Bezugspunkt lag am Molo Sartorio 45 38' 50.5" N, 13 45' 30.5" E in Triest. Diese Pegelmessung wird als Normalnull NN bezeichnet und zur Hhe eines Punktes angegeben, z.B. 287,304 m .A. (ber Adria).
4. Das normalorthometrische Hhensystem in sterreich bezieht sich auf das Mittelwasser der Adria am Pegel Molo Sartorio in Triest. Die Hhe der Referenzmarke war 1875 vom Militrgeographischen Institut (MGI) mit 3,352 m bestimmt worden. Nachfolgende mehrjhrige Pegelbeobachtungen zeigten allerdings, da wegen der Hebung des Adriameeresspiegels die Bezugshhe heute um ca. 30 cm vom Mittelwasser abweicht. Als nationaler Hhenbezugspunkt dient der Haupthhenpunkt Hutbiegl/Horn im Bhmenmassiv. Das 1. Przisionsnivellement begann 1873 und zog sich mit mehreren Ergnzungsmessungen bis zum Zweiten Weltkrieg hin. Eine erste Erneuerung erfolgte 1947 bis 1963, eine zweite Erneuerung von 1966 bis 1985. Das knftige orthometrische Hhensystem beruht auf einer Neuausgleichung der zweiten Netzerneuerung mit Anschlu an das europische Hhensystem UELN und somit indirekt an den Amsterdamer Pegel.
6. Wiener Null Bezugsniveau fr das Wiener Hhenfestpunktfeld ist das Wiener Null, das sich durch die Additionskonstante plus 156,680 Meter von den bundesamtlichen Hhenfestpunkten unterscheidet, die sich auf Adria Null beziehen. Der Hhenbezug Wiener Null ist abgeleitet vom historischen Hhenpegel an der Ferdinandsbrcke - die heutige Schwedenbrcke. Im Tiefbau (Strae, Kanal, Leitungen,) ist dieses Hhensystem noch in Verwendung.
7. Relative Hhen Lokale Hhen die sich auf einen Bezugspunkt der Baustelle beziehen werden als relative Hhen bezeichnet.
Der Bezugspunkt hat meist mit dem Bauwerk einen direkten Zusammenhang.
Hochbau: Erdgescho fertige Fubodenoberkannte
EG-FBOK = 0,00 = 203,56 m .A.
Waagriss 1,00 m ber FBOK
8. mgliche Bezugspunkte: 170,00 m . A.
13,32 m . WN
+130 cm . EG 0,00
-30 cm
123,345 m NN
9. Drei Arten von Nivellements Das geometrische Nivellement
Das tachymetrische Nivellement
Das barometrische Nivellement
10. Das geometrische Nivellement Man versteht darunter die direkte Messung der Hhenunterschiede benachbarter Punkte
11. Grundgleichung des Nivellement Von einer waagrechten (horizontalen) Ziellinie knnen die lotrechten Abstnde in den Punkten durch Lattenablesung R (Rck), V (Vor) ermittelt werden.
Der Hhenunterschied ergibt sich aus der Grundgleichung des Nivellements :
h = R-V
12. Das Nivelliergert Nivellierinstrumente bestehen aus einem Messfernrohr, das um die Stehachse gedreht werden kann. Das Messfernrohr wird mittels Dosenlibelle grob horizontiert und mit einer Rhrenlibelle oder Kompensator feihorizontiert.
13. Nivelliergerte:
Libellennivelliergert
Feinhorizontierung erfolgt ber eine Rhrenlibelle
automatisches Nivelliergert
Feinhorizontierung bernimmt ein Kompensator
elektronisches Nivelliergert
Lattenablesung erfolgt elektronisch auf einer Latte mit Strichcode
Anzeige auf einem Display
14. Libellennivelliergerte Die Zielachse zz mu parallel zur Libellenachse ll sein. Die am Fernrohr angebrachte Rhrenlibelle kann durch eine Justiervorrichtung relativ zum Fernrohr geneigt werden. Das Fernrohr ist ber ein Drehgelenk mit dem Unterbau verbunden und wird durch eine Kippschraube geneigt.
15. Automatische Nivelliergerte Sie besitzen einen optisch mechanischen Bauteil - den Kompensator. Im Arbeitsbereich des Kompensators soll die Zielachse horizontal sein. Die Justierung ist von einem Feinmechaniker durchzufhren. Die Einspielgenauigkeit des Kompensators liegt zwischen 0,05 und 0,5 Altsekunden. Die Funktionskontrolle wird Tanzprobe genannt. Dazu ist eine Ablesung an der Latte vorzunehmen und danach den Kompensator durch leichte Erschtterung zum schwingen zu bringen. Nach dem Tanzen des Bildes ist bei funktionstchtigem Kompensator die selbe Lattenablesung zu erkennen.
16. Elektronische oder Digitalnivelliere Man bentigt spezielle Latten mit einem Strichcode. Das Nivelliergert wird auf die Latte ausgerichtet und fokussiert. Das Lattenbild wird mit dem intern gespeicherten Bild elektronisch verglichen. Daraus ergibt sich eine Verschiebung, die digital als Lattenlesung angezeigt und gespeichert wird. Eine Auswertesoftware ermglicht vermessungstechnische Grundaufgaben.
17. Einteilung nach der Genauigkeit Nivelliergerte werden nach ihrer Leistungsfhigkeit in drei Gruppen eingeteilt. Die Angabe der Genauigkeit bezieht sich auf den Abschlussfehler pro Kilometer Doppelnivellement.
Baunivellier 5mm/km
Ingenieurnivellier 2,5mm/km
Przisisionsnivellier 0,25mm/km
18. Elemente eines Nivelliergertes Der Unterbau
Das Fernrohr
Die Feinhorizontierung
19. Der Unterbau Mit der Hilfe von drei Fuschrauben ist eine Dosenlibelle einzuspielen. Der Unterbau besitzt meist auch einen Horizontalkreis mit einer groben Ablesung. Die meisten Nivelliere haben keine Grobklemme, sondern einen endlosen Feintrieb.
20. Das Fernrohr Im Fernrohr befindet sich ein Fadenkreuz dessen Horizontalfaden den Messhorizont festlegt. Parallel zum Horizontalfaden befinden sich im gleichen Abstand zwei kurze Striche, die Reichenbachschen Distanzfden. Sie dienen zur Bestimmung der Horizontalentfernung.
21. Die Feinhorizontierung Bei Libellennivelliergerten wird meist eine Koizidenzlibelle verwendet um vor jeder Lattenablesung die horizontale Lage der Zielachse herzustellen.
Bei automatischen Nivelliergerten bernimmt der Kompensator diese Aufgabe.
22. Nivellierlatten Sie bestehen aus Holz oder Metall, sind 6-10 cm breit bis zu 4m lang, geklappt, gesteckt oder teleskopartig ineinander geschoben und besitzen eine Dosenlibelle (Lattenrichter).
Die Teilungseinheit ist in der Regel als 1cm einfache Feldteilung oder doppelte Feldteilung (Schachbrett) ausgefhrt.
Ablesung:
Der Dezimeter ist auf der Latte angefhrt.
Der Zentimeter muss abgezhlt werden (E-Teilung).
Der Millimeter ist zu schtzen.
23. Zur Vermarkung temporrer Punkte (Wendepunkte) verwendet man 2,5 5 kg schwere gueisene Lattenunterstze.
=> Frosch
Zur Genauigkeitssteigerung werden starre Latten verwendet, die eine kleinere Teilungseinheit besitzen und zwei unterschiedliche Skalen.
24. Das Planplattenmikrometer
25. Planplattenmikrometer Durch eine planparallele Platte wird der Lichtstrahl um v parallel verschoben.
Die Verschiebung ist abhngig vom Winkel a und der Dicke der Planplatte.
Beim Nivellieren wird mit Hilfe der Stellschraube die nchste Teilung eingestellt. Die Verschiebung kann auf einer Skala der Stellschraube abgelesen werden und wird zur Lattenlesung addiert.
26. Prinzip des Nivellierens:
Instrument legt den Horizont fest
senkrechte Messlatten auf den zu messenden Punkten
Lattenablesung R (Rck), V (Vor)
MERKE:
Der Hhenunterschied ergibt sich aus der Grundgleichung des Nivellements :
h = R-V
27. Prinzip des Nivellierens: Beispiel:
R = 1,267 m R = 1,267 m
V = 1,032 m V = 2,054 m
h = ? h = ?
Gelnde:
steigend fallend
28. berprfen eines Nivelliergertes I: Aufstellen aus der Mitte:
Entfernung der Latten ca. 30 m
Lattenablesung R+c,V+c
Ermittlung des fehlerfreien Hhenunterschiedes:
h = (R + c) (V +c)
h = R-V
29. berprfen eines Nivelliergertes II: Aufstellen nahe einer Latte:
ca. 2m von einer Latte entfernt
nochmalige Bestimmung des gleichen Hhenunterschiedes
Vergleich der Hhenunterschiede
30. Nivellementzug:
Aneinanderreihung von mehreren Hhenunterschieden wegen zu groer Entfernung der Endpunkte
beginnt und endet an einem hhenmig bekannten Punkt
die Summe der einzelnen Hhenunterschiede ergibt den Gesamthhenunterschied
eine Nivellementschleife beginnt und endet am selben Punkt ihr Gesamthhenunterschied ist Null
31. Sprungstandmethode:
Messen von mehreren Hhenunterschieden mit einem Nivelliergert und einer Messlatte.
Latte im Ausgangspunkt aufstellen
Nivelliergert aufbauen und R an der Latte ablesen
Latte im nchsten Wendepunkt aufstellen
Lattenablesung V
Nivelliergert neu aufbauen und R an der Latte ablesen
usw. bis V am Endpunkt abgelesen werden kann.
MERKE:
Latte und Nivelliergert wechseln NIEMALS gleichzeitig den Standpunkt.
32. Beispiel: Nivellementzug
33. Hhenabsteckung: Herstellung einer bestimmten Hhe
Rcklesung an einem hhenmig bekannten Punkt (Hhe H1 )
Berechnung des Gertehorizontes
Horizont = = H1+ R
Berechnung der Vorlesung
Vsoll = H2
Pflock einschlagen, bis Vsoll am Gert abgelesen werden kann
eventuell Differenzbetrag auf den Pflock schreiben.
34. Hhenabsteckung:Beispiel Gegeben: Hhenfestpunkt 1 184.716 m
Gesucht: Wieviel cm muss der Pflock noch eingeschlagen werden, damit die Oberkante auf 184.800 m ist?
Gemessen: R 1.678
V 1.501
= 184.716 + 1.678 = 186.394
Vsoll = 186.394 - 184.800 = 1.594
1.501 - 1.594 = -0.093 m => -9.3 cm
35. Flchennivellement Regelmigen Raster anlegen
Gerteaufstellung mit bestmglicher bersicht
Anvisierung und Ablesung des HFP
!!! Rckblick !!!
Anvisierung und Ablesung der Aufnahmepunkte
!!! Seitblick !!!
Seitblicke werden wie Vorblicke behandelt
h=R-S
Kontrolle, ob das Nivellier unverndert blieb, nochmalige Ablesung des Ausgangspunktes HFP
36. Beispiel: Flchennivellement
37. Hhenmiges fluchten mittels Visierkreuze